Akzente 11_05.indd - Nordzucker AG
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Die gemeinsame<br />
Wettbewerbsfähigkeit erhöhen<br />
Auch die Rübenbezahlung muss auf den Prüfstand<br />
Die Reform der Zuckermarktordnung<br />
sieht drastische Preissenkungen bei<br />
Rüben und Zucker vor. Die EU-Kommission<br />
ist der Ansicht, dass sich der<br />
zu erwartende Mengendruck aus dem<br />
„Alles außer Waffen“ - Abkommen (EBA)<br />
mit den am wenigsten entwickelten<br />
Ländern der Erde (LDC-Staaten) durch<br />
drastische Preissenkungen zumindest<br />
teilweise vermindern lässt. Darüber<br />
hinaus strebt die EU-Kommission an,<br />
dass nur die wettbewerbsfähigsten<br />
Regionen in der Europäischen Union<br />
die Rüben- und Zuckerproduktion aufrechterhalten.<br />
Wettbewerbsfähig sind<br />
die Regionen, die zu Preisen produzieren<br />
können, die am Markt erzielt werden<br />
und darüber hinaus einen höheren<br />
Gewinn erwirtschaften als mit einer<br />
anderen Kultur zu erzielen ist.<br />
<strong>Nordzucker</strong> teilt mit seinen Rübenanbauern<br />
in Norddeutschland eine Region,<br />
die zu den wettbewerbsfähigsten<br />
in Europa zählt. Die Zuckererzeugung<br />
aus Rübe wollen wir in gemeinsamer<br />
Anstrengung und unter Ausschöpfung<br />
aller Potenziale dauerhaft wirtschaftlich<br />
erfolgreich gestalten.<br />
Bisherige Maßnahmen<br />
reichen nicht aus<br />
Schließungen von Werken sind nur ein<br />
Mittel zur Kostensenkung, das immer<br />
einen gravierenden Einschnitt bedeutet.<br />
Um unseren Zucker wettbewerbsfähig<br />
zu halten, reichen die bisher durchgeführten<br />
Rationalisierungsmaßnahmen<br />
zukünftig nicht mehr aus. Deshalb müssen<br />
auch bei der Rübenbezahlung eine<br />
Reihe von Nebenleistungen auf den<br />
Prüfstand und mit dem Dachverband<br />
Norddeutscher Zuckerrübenanbauerverbände<br />
e. V. (DNZ) neu verhandelt<br />
werden.<br />
<strong>Nordzucker</strong> lässt sich bei den Überlegungen<br />
zur Rübenbezahlung ab 2006<br />
von folgenden Grundsätzen leiten:<br />
Anbauer- und Aktionärsinteressen<br />
berücksichtigen<br />
Die Rübenbezahlung muss sich an der<br />
Ertragskraft des Unternehmens, der<br />
Notwendigkeit zu innovativen Aufgaben<br />
unter Berücksichtigung von Markt-<br />
und Zukunftsrisiken orientieren. Außerdem<br />
sind die Interessen von Aktionären<br />
und Rübenanbauern gleichermaßen zu<br />
berücksichtigen. Diese nach wie vor<br />
aktuelle Vorgabe aus dem Celler<br />
Zielsetzungspapier meint nichts anderes,<br />
als dass die nachhaltige<br />
Entwicklung des Unternehmens<br />
(Wachstum) und die Verzinsung des<br />
dafür zur Verfügung gestellten Kapitals<br />
gesichert sein muss und die Rübenbezahlung<br />
in einem angemessenen Verhältnis<br />
dazu steht.<br />
Leistung für Gegenleistung<br />
Eine (Neben-) Leistung wird für Gegenleistung<br />
gewährt. Das heißt, der Wert<br />
der Leistung und die dafür aufgewendeten<br />
Zahlungen, beziehungsweise<br />
Prämien müssen in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis zueinander stehen.<br />
Dienstleistungen werden nach Marktgesichtspunkten<br />
entlohnt. Dienstleistungen,<br />
für die ein Wettbewerb besteht,<br />
werden zu wettbewerbskonformen<br />
Tarifen entlohnt. Das bedeutet ausdrücklich<br />
auch die Einhaltung eines<br />
definierten Qualitätsniveaus bei der<br />
Arbeitserledigung. Als Beispiele gelten<br />
dafür die Tarife für Rübenfrachten,<br />
Laden und Reinigen sowie<br />
Dienstleistungen zur Mietenpflege.<br />
Außerdem müssen geeignete Maßnahmen<br />
getroffen werden, um un-<br />
<strong>Akzente</strong> Dezember 2005 I Aktuell I 7<br />
Günter Jakobiak,<br />
Vorstandsmitglied<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
günstige Einflüsse auf die Zuckererzeugung<br />
zu minimieren.<br />
Ein wichtiges Thema ist die Vermeidung<br />
von Überschusszucker aus Quotenrüben,<br />
da durch die Entscheidung des<br />
WTO-Panels am 28. April 2005 der<br />
Export von C-Zucker untersagt wurde.<br />
Für diesen so genannten „Überschusszucker“<br />
lässt sich im ungünstigsten<br />
Fall ab Mai 2006 überhaupt kein Erlös<br />
mehr erzielen. Insofern ist <strong>Nordzucker</strong><br />
gezwungen, die Zuckererzeugung aus<br />
Mehrrüben nur in dem Rahmen zu-<br />
zulassen, wie Absatzmöglichkeiten im<br />
Inland, so, wie sie die Zuckermarktordnung<br />
vorsieht, bestehen.<br />
Ziele und Maßnahmen<br />
• 15 Tonnen Rübe = 80/18, (80<br />
Tonnen pro Hektar Rübenertrag<br />
mit 18 Prozent Zuckergehalt)<br />
• Anbaustrukturen optimieren<br />
• Arbeitserledigungskosten<br />
reduzieren<br />
• Die Rübenbezahlung nach<br />
folgenden Grundsätzen:<br />
- marktgerechte Vergütung der<br />
Dienstleistungen Transport, Laden<br />
und Reinigen, Mietenpflege<br />
- ausgewogenes Verhältnis von Nebenleistung<br />
und Wert der Leistung<br />
• Verlängerung der Kampagnen<br />
von 95 auf 100 Tage, mittelfristig<br />
auf 120 Tage<br />
• Senkung der Verarbeitungs- und<br />
Vertriebskosten<br />
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