Akzente 11_05.indd - Nordzucker AG
Akzente 11_05.indd - Nordzucker AG
Akzente 11_05.indd - Nordzucker AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Weltzuckererzeugung 2002/2003 und Verbrauch 2001<br />
Angaben in Mio. t Rohwert<br />
24<br />
21<br />
18<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
Brasilien<br />
Quelle: ISO Sugar Year Book 2002 & Zuckerwirtschaft Europa 2004<br />
Auch bei schlechten Preisen wird<br />
verkauft, weil Lagerung Geld kostet<br />
Genauso fatal ist die geringe Preiselastizität<br />
dieses „Weltmarktes“. Mit<br />
wenigen Ausnahmen verkaufen die<br />
Produzenten den größeren Teil ihrer<br />
Produktion vor ihrer Haustür – in mehr<br />
oder weniger offiziell geschützte Märkte.<br />
Hier verdienen sie ihr Geld. Die Übermengen<br />
gehen in den Export – zu<br />
möglichst guten Preisen, aber auch zu<br />
weniger guten, wenn es nicht anders<br />
geht. Auch bei schlechten Preisen, unter<br />
tatsächlichen Kosten, wird noch verkauft.<br />
Weil die Alternative, die Lagerung, Geld<br />
kostet und auch meist keine Lösung<br />
darstellt, denn die nächste Ernte wächst<br />
schon heran.<br />
Wir haben hier etwas abstrakt von<br />
„Ländern“ als Käufer und Verkäufer<br />
gesprochen. In einigen Fällen sind es<br />
tatsächlich noch die Regierungen, die<br />
über öffentliche Ausschreibungen Roh-<br />
oder Weißzucker kaufen oder verkaufen.<br />
Dagegen gibt es in anderen Ländern<br />
offene Märkte, in denen Händler<br />
dem Produzenten überschüssige Ware<br />
abkaufen und sie an Importeure, aber<br />
auch an Verbraucher wie Abpacker oder<br />
Rohrzucker Zuckerverbrauch Rübenzucker<br />
Brasilien, Thailand und Australien<br />
• nicht AKP<br />
• nicht LDC<br />
• keinerlei Präferenzen<br />
• aber die weltgrößten Überschusshersteller!<br />
Indien EU China USA Thailand Australien Mexiko Pakistan Kuba Südafrika Ukraine Russland<br />
Verarbeiter (zum Beispiel von Süßwaren<br />
oder Erfrischungsgetränken) in Übersee<br />
absetzen. Der sogenannte „Inter-<br />
Operator-Handel“, also der Handel<br />
zwischen zwei europäischen Firmen,<br />
die sonst möglicherweise heftige Konkurrenten<br />
sind, ist seltener geworden.<br />
Zuckerhandel über<br />
Warenterminbörsen<br />
Last not least kann Zucker auch an die<br />
Zucker-Terminbörsen in New York und<br />
in London geliefert, beziehungsweise<br />
von diesen abgenommen werden.<br />
<strong>Akzente</strong> Dezember 2005 I Markt und Kunde I 23<br />
Waren-Termin-Börsen haben in der<br />
Öffentlichkeit einen schlechten Ruf. Zu<br />
Unrecht. Die wichtigsten Zucker-Terminmärkte<br />
sind die in New York für losen<br />
Rohzucker und in London für gesackten<br />
Weißzucker. Hier kann jeder, der will,<br />
und die finanziellen Garantien stellt,<br />
Roh- und Weißzucker kaufen und verkaufen<br />
– für spätere Lieferung, deshalb<br />
der Name „Termin-Markt“. Allerdings<br />
schreiben die Börsen die Bedingungen<br />
genau vor: Die Mengen-Einheiten (50<br />
Tonnen = 1 „lot“), Qualitäten,<br />
Verpackungen, Liefertermine –<br />
bestimmte Monate bis zu zwei Jahre<br />
im Voraus – und die Parität „fob<br />
gestaut“.<br />
30 Ursprünge, 50 Häfen –<br />
logistische Unsicherheiten<br />
Auch die Ursprünge, beziehungsweise<br />
die Ladehäfen sind vorgegeben – allerdings<br />
rund 30 Ursprünge für Rohzucker<br />
und über 50 Häfen für Weißzucker.<br />
Der Käufer erfährt erst nach dem<br />
Auslaufen des jeweiligen Terminmonats,<br />
bei der „Andienung“, in welchem<br />
Hafen – oder welchen Häfen – er die<br />
Ware abzuholen hat. Dafür hat er aber<br />
wiederum zwei Monate Zeit, während<br />
derer er sein Schiff „präsentieren“ muss.