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Akzente - Nordzucker AG

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MArKt & KUNdE<br />

Kundenporträt<br />

20 Tonnen Schokolade täglich –<br />

in winzig kleinen Stücken<br />

Ein Besuch bei HERZA<br />

Norderstedt – „Sie haben das Ziel erreicht.“<br />

Schon beim Aussteigen aus dem<br />

Auto weht einem der Duft von Kakao<br />

entgegen. Hier produziert Herza Schokolade,<br />

aber nicht in Tafeln, sondern vor allem<br />

in ganz kleinen Stückchen. Und das<br />

ist gut so. Denn die Schokolade, die hier<br />

hergestellt wird, kommt als Schoko splitter,<br />

-blätter oder -tropfen ins Frühstücksmüsli,<br />

in Backmischungen oder ins Stracciatellaeis.<br />

Für solche kleinstückigen Schokoladen<br />

ist Herza mit seiner mehr als 90-jährigen<br />

Firmengeschichte der älteste deutsche<br />

Anbieter mit eigener Röstung. Im<br />

Verwaltungsgebäude begrüßt mich Vertriebsdirektor<br />

Carsten Braumann. Er wird<br />

mich durch die Produktion bei Herza<br />

führen.<br />

Vom Verwaltungsgebäude geht es über<br />

den Hof hinein in den Altbau der Fabrik.<br />

Vor einem Förderband, auf das unter einer<br />

Walze hervor ein dunkles Kakaogemisch<br />

fällt, bleiben wir stehen. „Als wir gerade<br />

über den Hof gegangen sind, sind wir an<br />

drei großen Edelstahlsilos vorbeigekommen.<br />

In denen lagern wir Kakaomasse,<br />

24<br />

Wie werden Schokoladen-Stückchen<br />

backfest? Antworten wissen<br />

die Schokoladenspezialisten von<br />

Herza in Schleswig-Holstein.<br />

Kakaobutter und Zucker, die wir für die Produktion<br />

unserer Schokoladen benötigen.<br />

Und was Sie hier sehen, ist die Mischung<br />

aus diesen drei Bestandteilen, die gerade<br />

zweimal gewalzt worden ist, und die nun<br />

auf dem Förderband zur Conche transportiert<br />

wird“, erläutert Braumann.<br />

In den Conchen – riesengroßen runden<br />

Behältern – rühren jeweils zwei große<br />

Rührhaken die Masse. Die Haken rühren<br />

gegeneinander. Unter Rühren wird der<br />

Masse zusätzliche Kakaobutter hinzugefügt.<br />

„Aus den Kakaobohnen kann man<br />

entweder Kakaopulver und Kakaobutter<br />

oder die Kakaomasse herstellen. Um Schokolade<br />

herstellen zu können, muss man<br />

der Kakaomasse, die ja auch den Anteil<br />

Kakaobutter enthält, zusätzlich Kakaobutter<br />

hinzufügen. Das macht man während des<br />

Conchierens“, erklärt Braumann.<br />

Je länger gerührt, desto feiner die<br />

Schokolade<br />

Das Conchieren ist das stundenlange Rühren<br />

bei etwa 50 Grad Celsius. „Conchiert<br />

wird in offenen Behältern, damit sich die<br />

Bitterstoffe im Kakao durch das ständige<br />

Rühren und unter der Wärme verflüchtigen“,<br />

so Braumann. Geht man an den Conchen<br />

vorbei, riecht es wunderbar nach<br />

Splitter, Blätter, Tropfen:<br />

Jeder Kunde bekommt<br />

seine Schokoladenform.<br />

Kakao. Schließt man die Augen, duftet es<br />

nach einer riesengroßen Portion warmer<br />

Trinkschokolade.<br />

Von den Conchen gelangt die zähflüssige<br />

Schokoladenmasse zu einer der<br />

Produktionsstraßen bei Herza. Hier wird<br />

die flüssige Schokolade zu Tausenden und<br />

Abertausenden kleiner Schokoladenblätter,<br />

-tropfen und raspeln. Diese kommen zum<br />

Beispiel ins Frühstücksmüsli, in Backmischungen,<br />

in Speiseeis oder werden als Backzutat<br />

verkauft. Eine Spezialität von Herza ist, die<br />

Stückchen ‚backfest’ zu machen. Das heißt,<br />

dass die Schokolade nicht gänzlich schmilzt,<br />

wenn der Kuchen im Ofen bäckt. Jeder<br />

Kunde von Herza benötigt für seine Produkte<br />

seine individuelle Schokoladenform.<br />

Werden zum Beispiel kleine Plättchen<br />

aus Schokolade benötigt, muss erst ein Teppich<br />

aus Schokolade ausgerollt werden.<br />

Dazu tropft die Schokoladenmasse automatisch<br />

aus einer Edelstahltülle auf die<br />

Produktionsstraße. Ein sogenanntes Wehr<br />

– eine Sperre aus Edelstahl, die im rechten<br />

Winkel zum Förderband über der Straße<br />

angebracht ist – verteilt die Masse auf der<br />

ganzen Breite des Förderbands und sorgt<br />

dafür, dass der Schokoladenteppich immer<br />

gleichmäßig dünn ist. Der Teppich wird per<br />

Förderband Meter um Meter weitertransportiert<br />

und dabei in Kühltunneln abgekühlt,<br />

damit er in die Stückchen geschnitten<br />

werden kann. Damit aus dem Teppich<br />

Schokoladensplitter werden, die beispielsweise<br />

drei bis vier Millimeter breit und<br />

sechs bis acht Millimeter lang sind, wenn<br />

sie in die Müslischale rieseln, muss der<br />

Teppich zweimal geschnitten werden –<br />

einmal längs und einmal quer.

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