Akzente - Nordzucker AG
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t<br />
<strong>Akzente</strong><br />
Neues aus der <strong>Nordzucker</strong>-Welt | Ausgabe 1 | Februar 2012<br />
Kampagne<br />
perfekt!<br />
Konzernweit<br />
Bestleistungen<br />
Drei Jahre im Konzern:<br />
Veränderungen bei<br />
Nordic Sugar<br />
t<br />
Stevia bringt<br />
neue Chancen<br />
t<br />
Auch längerfristig<br />
positive Vorzeichen:<br />
Weltzuckermarkt
INhAlt<br />
t t<br />
t<br />
2<br />
Wo bleibt unser Zucker? Bei Herza in Norderstedt verfeinert<br />
unser Zucker Schokolade in winzig kleinen Stücken.<br />
AKTUELL<br />
4 Kampagne 2011/12: ohne Abstriche perfekt<br />
7 „Stärke nutzen – vorausschauend handeln“<br />
Kommentar von Dr. Michael Noth<br />
7 Drittes Quartal mit überragendem Ergebnis<br />
8 Netzwerken über Grenzen hinweg<br />
10 <strong>Nordzucker</strong> erhält Titel „Treasury des Jahres 2011“<br />
11 „Wichtig, näher dran zu sein“ – Interview mit Christian Kionka<br />
11 Winterversammlungen<br />
12 Stevia – was ist neu in der EU?<br />
13 Stevia kommt mit neuen Marktchancen<br />
13 Stevia – neuer Markt in den Startlöchern<br />
14 Corporate Procurement:<br />
Einkaufen für den Konzernertrag<br />
15 fuel 21 beendet erfolgreiche Rohsaftkampagne<br />
16 Anaerob-Reaktoren sorgen für sauberes Wasser<br />
17 Niedersächsisches Wirtschaftsforum<br />
RÜBE<br />
18 Dreifachsieg für die Zuckerrübe<br />
20 Feldtage in Bernburg und Jeinsen<br />
20 www.nordzucker in neuem Gewand<br />
21 Image: Die Zuckerrübe kann sich sehen lassen<br />
27<br />
24 18<br />
t<br />
Medaillen für die Rübe: 2011 stellen sogar Überrüben<br />
und Industrierüben die Konkurrenz in den Schatten.<br />
MARKT UND KUNDE<br />
28<br />
22 Zuckermarkt: Auch langfristig positive Vorzeichen<br />
24 20 Tonnen Schokolade – ein Besuch bei HERZA<br />
26 Fibrex: eine Faser mit einzigartigen Vorzügen<br />
TREFFPUNKT<br />
27 ErlebnisBauernhof:<br />
<strong>Nordzucker</strong> spendet zugunsten der Welthungerhilfe<br />
28 Europa-Abgeordneter Burkhard Balz in Nordstemmen<br />
28 Arbeitskreis Agrar informierte sich zu GAP-Reform<br />
28 Kampagnetreffen in Schladen<br />
29 <strong>Nordzucker</strong> unterstützt Phantoms@School<br />
29 <strong>Nordzucker</strong> verwandelte Mumme-Gelee<br />
in Spende für bedürftige Kinder<br />
29 Termine<br />
30 Die Gronauer Rübenzucker-Fabrik schloss vor 25 Jahren<br />
32 Rezept: Pharisäer
»<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
ich hoffe, Sie sind gut in das neue Jahr gestartet!<br />
Blickt man auf die gerade abgeschlossene Rübenkampagne, dann stellen wir fest: Das Jahr 2011<br />
hat gut geendet und das Jahr 2012 hervorragend begonnen! Bei dieser Kampagne hat alles gepasst:<br />
die frühe Aussaat, erst das warme Frühjahr und später der Regen zur richtigen Zeit und die<br />
Entscheidung der <strong>Nordzucker</strong>, die Kampagne so früh wie noch nie beginnen zu lassen.<br />
Alles ist Hand in Hand gegangen – auf dem Feld, in den Rübenbüros und in den Fabriken. Wir<br />
haben eine große Ernte und immer noch auskömmliche Preise, auch wenn sich die Lage am Zuckermarkt<br />
deutlich beruhigt. Aber wir wollen uns nicht ausruhen, sondern weiter am Erfolg arbeiten.<br />
Das tun wir zum Beispiel in unserem Projekt 20·20·20. Wie Sie wissen, ist es unser Ziel, im<br />
Jahr 2020 mit 20 Prozent der Landwirte 20 Tonnen Zucker pro Hektar Ackerfläche zu erreichen.<br />
Wie gut wir in diesem Punkt auf dem Weg sind, hat die Kampagne gezeigt. Denn bereits jetzt<br />
haben erste Landwirte auf ihren Schlägen die 20-Tonnen-Marke geknackt.<br />
Apropos 2020. Für uns alle ist das auch aus anderen Gründen ein wichtiges Datum. Denn<br />
derzeit läuft die Europäische Zuckermarktordnung bis Ende September 2015. Die Europäische Kommission<br />
hat im letzten Oktober vorgeschlagen, die ZMO danach auslaufen zu lassen. Wir stehen<br />
jedoch für eine Verlängerung der ZMO bis 2020 ein. Denn die ZMO dient der Versorgungssicherheit<br />
mit Zucker in der Europäischen Union, indem sie den Rübenanbau sichert. Und mit dem<br />
Rübenanbau bekommen wir die von Brüssel geforderte Biodiversität in der Fläche. Wir benötigen<br />
Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, unsere Kunden mit nachhaltig erzeugtem erstklassigem<br />
Zucker berechenbar und verlässlich zu versorgen. Und dafür benötigen wir die Zuckermarktordnung<br />
bis ins Jahr 2020, wie es auch das Europäische Parlament vorgeschlagen hat.<br />
Die ZMO ist jedoch nicht die einzige Rahmenbedingung, die uns umtreibt. Es ist auch der<br />
sich wandelnde Zuckermarkt in Europa und der Welt. Die Konsolidierung schreitet hier wie dort<br />
voran und <strong>Nordzucker</strong> will weiter wachsen.<br />
Auf den Winterversammlungen werden wir Gelegenheit haben, uns auszutauschen – wir<br />
freuen uns darauf.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Hartwig Fuchs<br />
Wir benötigen Rahmenbedingungen, die<br />
es uns ermöglichen, unsere Kunden mit<br />
nachhaltig erzeugtem erstklassigem<br />
Zucker berechenbar und verlässlich zu<br />
versorgen.<br />
Hartwig Fuchs<br />
EdItorIAl<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 3
AKtUEll<br />
Süß, sauber, reibungslos. <strong>Nordzucker</strong> beendet eine Bilderbuchkampagne<br />
Jede Kampagne ist anders. Diese war besonders<br />
anders. Wo immer wir dieser<br />
Tage für <strong>Akzente</strong> anklopfen: In allen<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Regionen überschlagen sich<br />
die Superlative nach Kampagneschluss.<br />
Zuckerrübenanbauer, Roder- und Mausfahrer,<br />
Mietenpfleger, Transporteure, Rübenbüros,<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Mitarbeiter in den<br />
13 Werken und in der Braunschweiger Küchenstraße:<br />
überall zufriedene Gesichter<br />
und Begeisterung über ein Zuckerrübenjahr,<br />
das von der Aussaat bis ins Zuckersilo<br />
ungewöhnlich erfolgreich und reibungslos<br />
verlief.<br />
„Absolut herausragend. So eine Kampagne<br />
habe ich in 31 Jahren noch nicht erlebt“,<br />
freut sich Produktionsvorstand Axel<br />
Aumüller. „Ohne Abstriche perfekt“, urteilt<br />
auch sein Vorstandskollege Dr. Niels Pörksen<br />
für die Rohstoffseite. Beide sind sich einig:<br />
„Die günstige Witterung hat uns sehr geholfen,<br />
die enorm gute Rübenernte zu be-<br />
4<br />
TiTel<br />
Kampagne 2011/12<br />
ohne Abstriche perfekt<br />
wältigen.“ Dem Wetter allein möchte<br />
<strong>Nordzucker</strong> den guten Kampagneerfolg<br />
jedoch nicht zuschreiben.<br />
Günstige Bedingungen bestens genutzt<br />
„Die guten Erträge kommen nicht von allein“,<br />
sagt Pörksen. „Günstige Bedingungen<br />
wollen auch genutzt sein. Genau das<br />
ist den Landwirten und dem kompletten<br />
Konzernteam 2011 perfekt gelungen. Dafür<br />
braucht es Know-how vor Ort und unzählige<br />
Entscheidungen zur rechten Zeit:<br />
Auf dem Feld, im Rübenbüro und in den<br />
Zuckerfabriken.“ Diese Entscheidungen<br />
waren in diesem Jahr „durchgängig goldrichtig“,<br />
ist er überzeugt. „Angefangen bei<br />
der frühen Aussaat mit ausreichend hoher<br />
Bestandesdichte über die Entscheidung<br />
vieler Landwirte, mit zusätzlichen Pflanzenschutzbehandlungen<br />
im Sommer noch<br />
einmal in Ertrag zu investieren.“ Und<br />
schließlich auch der um eine Woche vorgezogene<br />
Verarbeitungsbeginn. Für das<br />
eben erst gestartete <strong>Nordzucker</strong>-Projekt<br />
20·20·20 zur systematischen Steigerung<br />
der Zuckererträge sieht Pörksen keine bessere<br />
Bestätigung als die Ergebnisse der<br />
Kampagne 2011/12. „Das beflügelt uns“,<br />
sagt er. Gleichzeitig stelle sich die spannende<br />
Frage, „wie wir es schaffen, solche<br />
Ergebnisse in Zukunft nachhaltig zu erreichen.“<br />
Die ersten Schläge mit 20 Tonnen Zucker<br />
pro Hektar<br />
In allen Regionen des <strong>Nordzucker</strong>-Konzerns<br />
wurden überdurchschnittliche Zuckererträge,<br />
in einigen sogar Rekordernten erzielt.<br />
Einige Anbauer schafften bereits 2011 auf<br />
einzelnen Schlägen die für 2020 avisierte<br />
20-Tonnen-Marke beim Zuckerertrag. „Das<br />
war wirklich ein außergewöhnliches Rübenjahr“,<br />
meint Torsten Schmidt, Anbauer aus<br />
Bebertal. „Von der Aussaat bis zur Ernte hat<br />
diesmal einfach alles gepasst“, bestätigt<br />
Schmidt die in nahezu allen <strong>Nordzucker</strong>
Wie hier im Werk Uelzen<br />
konnten fast alle <strong>Nordzucker</strong>-<br />
Werke durchgehend unter<br />
Volllast arbeiten.<br />
Anbaugebieten optimalen Aussaat- und<br />
Wachstumsbedingungen. Horst-Steffen<br />
Diers, Rübenanbauer aus Klein Lobke,<br />
nennt die hohe Unkrautdichte als echte<br />
Herausforderung des Rübenjahrs 2011:<br />
„Geringe Niederschläge in der Wachstumsphase,<br />
Minderwirkung von Bodenherbiziden,<br />
zum Teil sogar Resistenzen (Metamitron)<br />
erforderten den verstärkten Einsatz<br />
von blattaktiven Mitteln und ein kürzeres<br />
Intervall der Herbizidbehandlung sowie<br />
den Einsatz der Hacke.“<br />
im Fokus: Mengenmanagement und<br />
Kommunikation<br />
In Summe hat <strong>Nordzucker</strong> konzernweit<br />
rund 18 Millionen Tonnen Rüben in durchschnittlich<br />
125 Tagen (Vorjahr: 14,3 Millionen<br />
Tonnen, 107 Tage) verarbeitet. „Unsere<br />
größte Aufgabe war, die gewachsene Rekordernte<br />
vom Feld in das Zuckersilo zu<br />
bringen“, resümiert Volker Bückmann,<br />
Leiter Rohstoffbeschaffung Deutschland.<br />
Stand: 26. Januar 2012<br />
Schweden<br />
2011 2010<br />
Rübenertrag (t/ha) 62,8 52<br />
Zuckergehalt (%) 16,8 17,1<br />
Zuckerertrag (t/ha) 10,6 8,9<br />
Kampagnedauer (Tage) 129 109<br />
Dänemark<br />
Rübenertrag (t/ha)<br />
Zuckergehalt (%)<br />
Zuckerertrag (t/ha)<br />
Kampagnedauer (Tage)<br />
Deutschland<br />
Rübenertrag (t/ha)<br />
Zuckergehalt (%)<br />
Zuckerertrag (t/ha)<br />
Kampagnedauer (Tage)<br />
Kopenhagen<br />
2011<br />
71,2<br />
18,1<br />
12,9<br />
130<br />
2011<br />
74,5<br />
16,8<br />
12,5<br />
138<br />
2010<br />
58<br />
17,8<br />
10,3<br />
112<br />
Braunschweig<br />
2010<br />
59,4<br />
17,1<br />
10,2<br />
115<br />
Wien<br />
„Das stellte an die Kommunikation und<br />
Leistung aller Beteiligten außergewöhnliche<br />
Anforderungen. Unsere Rübenanbauer,<br />
die Partner in der Logistikkette wie<br />
auch <strong>Nordzucker</strong> haben das 2011 hervorragend<br />
gemeistert.“ Eine positive Bilanz<br />
zieht auch Dr. Gerd Jung, Leiter der Rohstoffbeschaffung<br />
in Polen und der Slowakei:<br />
„Eine Kampagne der Superlative:<br />
hohe Zuckererträge, gute Qualitäten,<br />
ideale Ernte-, Lager- und Transportbedingungen,<br />
gute Preise, zufriedene Rübenanbauer.“<br />
Riesige logistikaufgabe hervorragend<br />
gemeistert<br />
Die weit überdurchschnittlichen Rübenerträge<br />
waren bereits im Sommer absehbar.<br />
Bei grundsätzlich gleicher Tagesverarbeitungsleistung<br />
zum Vorjahr starteten die<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Werke Anfang September in<br />
die Kampagne – im Konzernschnitt etwa<br />
eine Woche früher. Dies war wichtig, denn<br />
die gegenüber 2010 rund ein Viertel höhere<br />
Rübenmenge (plus 28 Prozent in<br />
Nordeuropa) bedeutete ein Rekordverarbeitungsvolumen<br />
für alle drei <strong>Nordzucker</strong>-<br />
Regionen. Ein weiteres Novum: Noch nie<br />
zuvor hat <strong>Nordzucker</strong> eine Kampagne von<br />
Finnland<br />
Rübenertrag (t/ha)<br />
Zuckergehalt (%)<br />
Zuckerertrag (t/ha)<br />
Kampagnedauer (Tage)<br />
Litauen<br />
Rübenertrag (t/ha)<br />
Zuckergehalt (%)<br />
Zuckerertrag (t/ha)<br />
Kampagnedauer (Tage)<br />
Polen<br />
Rübenertrag (t/ha)<br />
Zuckergehalt (%)<br />
Zuckerertrag (t/ha)<br />
Kampagnedauer (Tage)<br />
Slowakei<br />
Rübenertrag (t/ha)<br />
Zuckergehalt (%)<br />
Zuckerertrag (t/ha)<br />
Kampagnedauer (Tage)<br />
2011<br />
64,1<br />
18,1<br />
11,6<br />
102<br />
2011<br />
63,5<br />
18,7<br />
11,9<br />
111<br />
2011<br />
48,0<br />
15,7<br />
7,5<br />
89<br />
2011<br />
51,2<br />
17,3<br />
8,9<br />
115<br />
2010<br />
57,1<br />
16,9<br />
9,6<br />
82<br />
2010<br />
61<br />
16,1<br />
9,8<br />
106<br />
2010<br />
37,1<br />
16,9<br />
6,3<br />
73<br />
2010<br />
46,2<br />
16,4<br />
7,6<br />
103<br />
AKtUEll<br />
fast 130 Tagen „geplant“: in Deutschland,<br />
Dänemark und Schweden immerhin fast<br />
drei Wochen mehr als im Vorjahr.<br />
„2011 war für uns vor allem eine riesige<br />
Logistikaufgabe“, betont Vorstand Axel<br />
Aumüller und lobt das exzellente Zusammenspiel<br />
von Produktion, Rübenmanagement<br />
und Produktlogistik. „Ein Viertel mehr<br />
Rüben verarbeiten heißt eben auch entsprechend<br />
mehr Kohle, Kalkstein, Energie –<br />
vor allem aber Transport- und Lagerkapazitäten<br />
für Zucker, Pellets, Pressschnitzel<br />
oder Carbokalk zur rechten Zeit an den<br />
richtigen Orten vorzuhalten.“ „Wir haben<br />
uns gut auf die Kampagne vorbereitet,<br />
indem wir gezielt zusätzliche Kunden für<br />
unsere Produkte, wie zum Beispiel Pressschnitzel,<br />
gewonnen haben“, berichtet<br />
Charlotte Rüß, Produkt-Disponentin in<br />
Clauen.<br />
Saubere und süße Rüben sparten<br />
Prozesskosten<br />
Fast alle Werke wurden auf Volllast oder –<br />
wie das in der Fabrik heißt – „auf Strich<br />
gefahren“. Dank sehr guter Erntebedingungen<br />
mit guten inneren wie äußeren<br />
Rübenqualitäten und erfreulich wenigen<br />
Störungen wurden durchgehend hohe Ver-<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 5<br />
>>
AKtUEll TiTel<br />
6<br />
»<br />
horst-Steffen diers<br />
Rübenanbauer aus<br />
Klein Lobke<br />
Janusz Nożewnik<br />
Direktor Opalenica<br />
Kampagnebesuch im dänischen Werk Nykøbing:<br />
v. l. Mariann Rasmussen (Leiterin Service Center<br />
Nykøbing), Jesper Thomassen (Senior Vice President<br />
Production Northern Europa), Aksel Føns Johnsen<br />
(Direktor Nykøbing), Axel Aumüller (Vorstand).<br />
„Durchgehend rübenfreundliche<br />
Witterung, beste Erntebedingungen,<br />
hohe Zuckergehalte, entspannte Abfuhr<br />
ohne Schnee und Eis. Optimal – so ein<br />
Jahr gibt es nicht oft. Durch den hohen<br />
Zuckerpreis profitieren Anbauer, Aktionäre<br />
und <strong>Nordzucker</strong>.“<br />
„Seit mehr als zehn Jahren die längste<br />
und erfolgreichste Kampagne im Werk<br />
Opalenica: Es gab keine ernsthaften<br />
Störungen. Wir hatten eine gute Rübenqualität.<br />
Die geplante Menge an<br />
Weißzucker 2A wurde erzeugt. Sehr<br />
erfreulich: der reduzierte Kalkstein-<br />
und Energieverbrauch.“<br />
«<br />
dainius Cibulskis<br />
Direktor Kédainiai<br />
Sven Buhrmann<br />
Direktor Uelzen<br />
arbeitungsmengen erreicht, was sich auch<br />
beim Energieverbrauch positiv niederschlug.<br />
Gut bewährt hat sich der Vier-Schicht-Betrieb,<br />
den <strong>Nordzucker</strong> 2011 erstmalig in<br />
allen Werken praktiziert hat.<br />
In Nykøbing und Nakskov waren<br />
neben technischen Problemen in der Extraktion<br />
und der Wasseraufbereitung jedoch<br />
auch Auswirkungen der schweren Regenfälle<br />
im dänischen Spätsommer zu spüren.<br />
Von überfluteten Flächen kamen teilweise<br />
bereits alterierte Rüben zur Verarbeitung.<br />
Teile der überschwemmten Felder waren<br />
nicht mehr zu ernten.<br />
Herausfordernd waren aber nicht nur<br />
die „grün-weißen“ Rahmenbedingungen.<br />
In Nordeuropa startete <strong>Nordzucker</strong> 2011<br />
die Umstellung auf eine wirtschaftlichere<br />
Kalkofenfeuerung, was durch schwankende<br />
Qualitäten beim neuen Brennstoff<br />
Anthrazit und beim Kalkstein nicht<br />
erleichtert wurde. Kurz vor Kampagne-<br />
„Die Kampagne in Kédainiai, Litauen, lief<br />
exzellent. An den besten Tagen haben wir<br />
mehr als 6.400 Tonnen Rüben verarbeitet<br />
und über 1.000 Tonnen Weißzucker produziert.<br />
Unser Allzeit-Hoch. Außerdem war die<br />
Verarbeitung durch die gesamte Kampagne<br />
hindurch sehr stabil.“<br />
„Eine Bilderbuchkampagne: Hervorragende<br />
Rübenqualitäten ermöglichten zusammen<br />
mit den Sondermaßnahmen in der<br />
Instandhaltung in Höhe von 3,5 Millionen<br />
Euro für die Region CE Verarbeitungsleistungen<br />
von über 100 Prozent. Das<br />
gute Zusammenspiel von Technik und<br />
Rübe hat Uelzen an einzelnen Tagen<br />
immer wieder Tagesverarbeitungen von<br />
über 21.000 Tonnen erlaubt.“<br />
start wurde zur Erfüllung von Auflagen<br />
des Feuerversicherers an allen befeuerten<br />
Schnitzeltrocknungen eine automatisierte<br />
Löscheinrichtung eingebaut. Diese erwies<br />
sich bei den anfänglichen Einstellungsarbeiten<br />
als Fluch und bewährte sich nachträglich<br />
im Einsatz als Segen. Weitere Inbetriebnahmen<br />
wie die der neuen Schnitzelpressen<br />
in Uelzen und Nykøbing verliefen<br />
problemlos. n<br />
dr. Ulf Wegener<br />
Strategische<br />
Rohstoffbeschaffung<br />
Boris Kuster<br />
Produktion Konzern
»<br />
„Stärken nutzen – vo raus schauend handeln“<br />
Schon jetzt lässt sich absehen, dass wir 2011/12 ein hervorragendes<br />
Konzern-Ergebnis erzielen werden. Nach neun Monaten des<br />
Geschäftsjahres stieg das Ergebnis von 64,4 Millionen Euro im Vorjahr<br />
auf 139,0 Millionen Euro an. Dabei konnte <strong>Nordzucker</strong> in den<br />
vergangenen Monaten von einem positiven Marktumfeld profitieren.<br />
Und es ist zu erwarten, dass diese Marktsituation über das<br />
laufende Geschäftsjahr hinaus weiter anhalten wird.<br />
Ein vorteilhaftes Marktumfeld<br />
Wir legen die Basis für eine<br />
kontinuierliche Entwicklung<br />
in die Zukunft – unsere gute<br />
Finanzierung hilft dabei.“<br />
Drittes Quartal schließt mit überragendem ergebnis<br />
<strong>Nordzucker</strong> profitiert von Marktumfeld und strategischen Entscheidungen<br />
In den ersten drei Quartalen des Geschäfts jahres<br />
2011/12 konnte <strong>Nordzucker</strong> das Kon zern-Ergebnis<br />
gegenüber dem Vorjahres zeit raum mehr als<br />
verdoppeln. Der Periodenüberschuss stieg von<br />
64,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf<br />
139,0 Millionen Euro an. Auch das operative<br />
Ergebnis (EBIT) erhöhte sich deutlich von 134,3<br />
Millio nen Euro auf 206,5 Millionen Euro. Die<br />
Umsatz erlöse betrugen 1.476,9 Millionen Euro<br />
nach 1.361,0 Millionen Euro im Vorjahr. Dies<br />
bedeutet einen Umsatzanstieg um rund 8,5<br />
Prozent.<br />
Die hervorragenden Zahlen konnten aus<br />
mehreren Gründen erreicht werden: So profitierte<br />
das Unternehmen nun von der wegwei-<br />
allein macht jedoch noch lange<br />
kein gutes Ergebnis. Man muss<br />
die Chancen am Markt auch erkennen<br />
und für sich nutzen. Das<br />
haben wir während der vergangenen<br />
Monate getan und unser<br />
Ergebnis spiegelt unseren Erfolg nun wider. Wir werden nach Abschluss<br />
des Geschäftsjahres ein sehr gutes Ergebnis erzielen, doch<br />
eins ist klar: Unsere Aufgabe ist es, den langfristigen Erfolg unseres<br />
Unternehmens sicherzustellen.<br />
Daher treiben wir auch unser Einsparprogramm und die Integrationsbemühungen<br />
weiter voran. Wir wollen die Stärke unseres<br />
Unternehmens nutzen, um auch langfristig im Wettbewerb bestehen<br />
zu können. Als elementare Bestandteile gehören dazu eine<br />
langfristige strategische Finanzplanung und eine gute Eigenkapitaldecke,<br />
die uns genügend Spielraum geben, um künftige Wachstumschancen<br />
effektiv zu nutzen.<br />
Auch hier sind wir auf einem guten Weg. Unsere Eigenkapitalquote<br />
lag nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres<br />
bei 44 Prozent und damit im Vergleich zu den ersten neun Mona-<br />
senden strategischen Entscheidung, sich konsequent<br />
von nicht rentablen Beteiligungen zu<br />
trennen und sich damit auf das Kerngeschäft<br />
Zucker zu konzentrieren. Positiv wirkten auch<br />
die Kostensenkungsmaßnahmen aus dem langfristig<br />
angelegten Effizienzprogramm „Profitabilität<br />
plus“. Und schließlich trug das positive<br />
Marktumfeld, dessen Marktchancen <strong>Nordzucker</strong><br />
aktiv nutzte, zu den guten Resultaten bei.<br />
Auch für das letzte Quartal des Geschäftsjahres<br />
erwartet der Vorstandsvorsitzende einen<br />
günstigen Verlauf und daher aus heutiger Sicht<br />
für das gesamte Geschäftsjahr 2011/12 ein<br />
ungewöhnlich gutes Ergebnis.<br />
Bianca Deppe-Leickel<br />
Den ausführlichen Quartalsbericht finden Sie im Download-Center unter www.nordzucker.de<br />
„Unsere Aufgabe ist es, den langfristigen Erfolg<br />
unseres Unternehmens sicherzustellen.“<br />
Dr. Michael Noth, Vorstand Finanzen der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
AKtUEll<br />
ten des Vorjahres nochmals um sieben Prozentpunkte höher. Wir<br />
legen die Basis für eine kontinuierliche Entwicklung in die Zukunft<br />
– unsere gute Finanzierung hilft dabei.“ n<br />
Zwischenbericht <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
Geschäftsjahr 2011/12<br />
Neun Monate<br />
1. März bis 30. November 2011<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 7
AKtUEll<br />
Nordic Sugar hat die dritte Kampagne im <strong>Nordzucker</strong>-Konzern erfolgreich abgeschlossen.<br />
Netzwerken über Grenzen hinweg<br />
Gute Fortschritte bei der gemeinsamen Anpassung von Verfahren und Routinen<br />
Als <strong>Nordzucker</strong> 2009 Nordic Sugar erwarb,<br />
stießen auf einen Schlag sieben<br />
Ferti gungs standorte in Dänemark, Schweden,<br />
Finnland und Litauen zu <strong>Nordzucker</strong><br />
hinzu. 2011 haben die Zu cker fabriken in<br />
der Region Nordeuropa bereits ihre dritte<br />
Kampagne als integraler Bestandteil von<br />
<strong>Nordzucker</strong> erfolgreich abgeschlossen.<br />
Für <strong>Akzente</strong> hat Dorthe Lindgreen drei<br />
der verantwortlichen Werksleiter um<br />
ein kurzes Resümee gebeten.<br />
Vorteil Kerngeschäft<br />
„Es bestehen überhaupt<br />
keine Zweifel an den Vorteilen, Teil einer<br />
Organisation zu sein, deren Kerngeschäft<br />
der Zucker ist. In der schwedischen Zuckerindustrie<br />
haben wir im Laufe der Jahre<br />
verschiedene Eigentümerwechsel erlebt<br />
8<br />
» Bengt<br />
högberg<br />
Direktor Nordic Sugar Örtofta,<br />
Schweden<br />
und dabei die großen Unterschiede feststellen<br />
müssen, die sich ergeben, wenn<br />
man Teil des Kerngeschäfts oder aber nur<br />
Teilbereich des Gesamtgeschäfts des Mutterunternehmens<br />
ist. Bei einem Eigentümer,<br />
der sich auf das Zuckergeschäft konzentriert,<br />
sind Interesse und Verständnis<br />
für das Geschäft ein großer Vorteil.<br />
Größe ist wichtig<br />
Und auch die Größe ist wichtig. Mit dem<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Konzern im Rücken haben wir<br />
den Vorteil der kritischen Masse auf unserer<br />
Seite, der es uns erlaubt, an der Entwicklung<br />
der Zukunft der europäischen Zuckerindustrie<br />
teilzuhaben, statt – wie früher –<br />
stets nur Gegenstand dieser Entwicklung<br />
zu sein.<br />
Natürlich bringt es die Zusammenführung<br />
von Unternehmen dieser Größe, dieses<br />
Umfangs und so unterschiedlicher Historien<br />
mit sich, dass Verfahren und Routinen<br />
angepasst werden müssen; ich glaube, dass<br />
wir dabei gute Fortschritte machen, die von<br />
effektiver Zusammenarbeit und konstruktivem<br />
Geist geprägt sind.“<br />
» Aksel<br />
Føns Johnsen<br />
Direktor Nordic Sugar<br />
Nykøbing, Dänemark<br />
„Bei Nordic Sugar erfreuen<br />
wir uns einer langen<br />
Tradition des Wissens- und Erfahrungsaustauschs<br />
innerhalb des Konzerns, und es war<br />
sehr interessant zu beobachten, wie sich dieses<br />
Konzept auf die gesamte <strong>Nordzucker</strong><br />
ausgebreitet hat. Wir verfügen über einzigartige<br />
Möglichkeiten zur Nutzung des<br />
in der Gruppe bereits vorhandenen Knowhows.<br />
Heute gibt es bereits verschiedene<br />
Foren, in denen wir den Erfahrungsaustausch<br />
pflegen und neue, gemeinsame Verfahren<br />
für alle Produktionsbereiche entwickeln.<br />
Geballte internationale Erfahrung<br />
austauschen<br />
Ich bin Mitglied der gemeinsamen<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Arbeitsgruppe, die sich mit<br />
den gesundheits- und sicherheitsspezifi
AKtUEll<br />
Standorte<br />
in Nordeuropa<br />
Kopenhagen (DK)<br />
Die Unternehmenszentrale<br />
von Nordic Sugar. Heute arbeiten<br />
hier rund 100 Mitarbeiter<br />
in der Verwaltung.<br />
Zuckerfabrik Nakskov (DK)<br />
1882 erbaut. Das Werk ist eine der<br />
größten rübenver arbeitenden<br />
Fabriken Nordic Sugars. Rund 140<br />
Mitarbeiter sind hier beschäftigt,<br />
die während der Kampagne von<br />
etwa 37 Kampagnekräften zusätzlich<br />
unterstützt werden.<br />
schen Aspekten auf Konzernebene beschäftigt.<br />
Ich persönlich empfinde eine große<br />
Freude bei den fruchtbaren Diskussionen<br />
um die gemeinsame Gestaltung eines Ansatzes<br />
in diesem wichtigen Bereich, damit<br />
Nordic Sugar-Zentrale in Kopenhagen.<br />
Zuckerfabrik Örtofta (S)<br />
1890 in Betrieb genommen.<br />
Die Zuckerfabrik ist eine der<br />
größten und effizientesten zuckerverarbeitenden<br />
Fabriken<br />
in ganz Europa. Etwa 150<br />
Festangestellte sind beschäftigt,<br />
die während der Kampagne<br />
von 106 weiteren Kampagnekräften<br />
unterstützt werden.<br />
Raffinerie Arlöv (S)<br />
Das Werk in Arlöv ist eine der beiden<br />
Zuckerraffinerien von Nordic Sugar,<br />
die Spezialitäten herstellen. Insgesamt<br />
arbeiten hier rund 167 Mitarbeiter.<br />
Zuckerfabrik Nykøbing (DK)<br />
1884 gegründet. Das Werk ist die einzige<br />
Zuckerrübenverar beitende Fabrik, die gleichzeitig<br />
Kapazitäten besitzt, Zucker zu raffinieren.<br />
190 Mitarbeiter sind beschäftigt, die während<br />
der Kampagne von 49 Kampagnekräften unterstützt<br />
werden.<br />
wir von der geballten internationalen Erfahrung<br />
mit dem Ziel einer weiteren Leistungsverbesserung<br />
profitieren können.<br />
Zur Förderung des Wissensaustauschs in<br />
der Gruppe haben wir ein formalisiertes<br />
Zuckerfabrik Säkylä (FIN)<br />
Das 1953 in Betrieb genommene<br />
Werk Säkylä produziert<br />
Zucker, Melasse und Futtermittel.<br />
66 Mitarbeiter sind in<br />
dem Werk fest angestellt, die<br />
zur Kampagne von 47 Kampagnekräften<br />
unterstützt<br />
werden.<br />
AKtUEll<br />
Raffinerie Porkkala (FIN)<br />
In Porkkala werden vielfältige<br />
Zuckerprodukte produziert,<br />
von denen einige an<br />
die weiterverarbeitende<br />
Back- und Lebensmittelindustrie<br />
vertrieben werden,<br />
während andere unter der<br />
Marke DanSukker in den<br />
Einzelhandel kommen. Etwa<br />
200 Mitarbeiter sind hier<br />
beschäftigt.<br />
Zuckerfabrik Kédainiai (LT)<br />
1970 in Betrieb genommen. Neben<br />
Futtermitteln und Melasse wird vor<br />
allem feiner Zucker produziert. 186<br />
Mitarbeiter sind beschäftigt, die<br />
während der Kampagne durch 156<br />
weitere Kampagnekräfte unterstützt<br />
werden.<br />
Quelle: Postenliste (Stand 01.11.2011)<br />
Mehr Informationen:<br />
www.nordzucker.de/standorte<br />
Netzwerk von Technikern der verschiedenen<br />
Standorte aufgebaut. Ich hatte das vor<br />
knapp zwei Jahren vorgeschlagen, und es<br />
ist toll, heute zu sehen, wie Ingenieure aus<br />
allen <strong>Nordzucker</strong>-Ländern heute über das<br />
Netzwerk kommunizieren, um regelmäßig<br />
technische Aspekte und Vorgehensweisen<br />
zu diskutieren und abzustimmen.“<br />
Interne Effizienzkampagne<br />
Die Art und Weise zum Beispiel, wie<br />
wir mit dem Effizienzprogramm Profitabilität<br />
plus arbeiten, ist für uns ganz neu. Der<br />
Schwerpunkt, der auf Kostenreduzierung<br />
und Implementierung von effizienzfördernden<br />
Maßnahmen zur Stärkung unserer<br />
Wettbewerbsfähigkeit gelegt wird, ist<br />
zwar der gleiche wie früher, aber die Organisation<br />
solcher zielgerichteten Bemühungen<br />
als interne Kampagne unterscheidet<br />
sich doch davon, wie wir bisher damit<br />
umgegangen sind. Früher haben wir die<br />
effiziente Produktion hauptsächlich als<br />
Zielstellung für unsere allgemeine Weiterentwicklung<br />
eingesetzt.“<br />
>><br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 9
AKtUEll<br />
Das Labor in Säkylä. Mitarbeiter im Werk Örtöfta. Service Center Nykøbing.<br />
10<br />
» Sune<br />
Berghäll<br />
Werksleiter Nordic Sugar<br />
Säkylä, Finnland<br />
Ausgezeichnet: <strong>Nordzucker</strong><br />
erhält Titel „Treasury des<br />
Jahres 2011“<br />
Als im vergangenen Juni der neue syndizierte Kreditvertrag abgeschlossen<br />
wurde, konnte sich die Finanz abteilung über die sehr guten<br />
Konditionen freuen, die sie für <strong>Nordzucker</strong> ausgehandelt hatte (vgl.<br />
<strong>Akzente</strong> 03/11, S. 9).<br />
Nun gab es erneut Grund zur Freude: Ende November erhielt die<br />
Abteilung Treasury der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> die Auszeichnung „Treasury<br />
des Jahres 2011“. Der von dem Fachma gazin Finance jährlich vergebene<br />
Preis zeich net exzellente Leistungen im Finanzmanagement<br />
deutscher Unternehmen aus. <strong>Nordzucker</strong> wurde für ihre er folg reiche<br />
Refinanzierung eines Akqui sitions kredits in Höhe von 1,36 Milliarden<br />
Euro in einem schwierigen Bankenumfeld geehrt. Durch den neuen<br />
Vertrag konnten die Kosten für die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> substanziell<br />
verrin gert und die vertragliche Dokumentation deutlich vereinfacht<br />
werden.<br />
langfristige Schwerpunkte<br />
„Die Vorteile sind beispielsweise in der<br />
Stabilität und dem langfristig angelegten<br />
Fokus zu sehen. Das spiegelt sich ja auch<br />
in der Investitionsstrategie von <strong>Nordzucker</strong><br />
wider. Wir arbeiten heute sowohl mit Fünfals<br />
auch Zehnjahresplänen, und wenn das<br />
auch auf den ersten Blick im Vergleich zu<br />
früher als weniger flexibles Konzept erscheinen<br />
mag, so verbessert es – aufgrund der<br />
Transparenz der früh erfolgenden Investitionsentscheidungen<br />
– unsere Möglichkeiten<br />
bei der Planungsimplementierung.<br />
„Wir gehören mehreren der gemeinsamen<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Arbeitsgruppen im Themenbereich<br />
Fertigung an, und die Interaktion<br />
mit den Kollegen aus anderen Ländern des<br />
Unternehmens hat sich mittlerweile als sehr<br />
wichtiger Beitrag zur Entwicklung unserer<br />
geschäftlichen Aktivitäten erwiesen.“ n<br />
v.l. Dr. Michael Noth, Ralf Brunkow und Markus Dentz (Finance) bei der<br />
Preisverleihung.<br />
„Es freut mich sehr, dass die heraus ragende Leistung unseres Treasury-<br />
Teams auf diese Weise gewürdigt wurde. Durch die erfolgreiche<br />
Refinan zierung des Kredits hat <strong>Nordzucker</strong> nun größere unternehmerische<br />
Freiheit gewonnen“, so Dr. Michael Noth, Finanzvorstand<br />
der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. n red.
Christian Kionka<br />
leitet das neue<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Büro Brüssel<br />
»<br />
Die Grundlagen für alle unsere<br />
Belange werden in Brüssel gelegt.<br />
Da ist es nur konsequent, direkt vor<br />
Ort zu sein.<br />
Wichtig, näher dran zu sein<br />
<strong>Nordzucker</strong> bezieht ein Büro in Brüssel<br />
Die für <strong>Nordzucker</strong> wichtigen politischen<br />
und administrativen Rahmenbedingungen<br />
werden zu einem sehr großen Teil in Brüssel<br />
bestimmt. Über den Arbeitsbereich<br />
Public Affairs begleitet <strong>Nordzucker</strong> seit<br />
einigen Jahren das politische Geschehen<br />
auf Landes-, Bundes- und auf Europäischer<br />
Ebene. In den kommenden Jahren wird die<br />
Be deu tung der EU-Kommission und des<br />
Europäischen Parlaments für den Agrarsektor<br />
und die Zuckerwirtschaft weiter<br />
zunehmen. Dem trägt <strong>Nordzucker</strong> Rechnung<br />
und richtet ab Februar ein Büro in<br />
Brüssel ein. Christian Kionka wird den<br />
Aufbau und die Leitung des Brüsseler<br />
Büros übernehmen. Nina Tatter hat ihn<br />
dazu befragt.<br />
Herr Kionka, warum richtet <strong>Nordzucker</strong> ein<br />
Büro in Brüssel ein?<br />
Christian Kionka: <strong>Nordzucker</strong> ist ein europäisches<br />
Unternehmen. Wir sind in zehn<br />
Ländern der EU präsent und liefern unseren<br />
Zucker in noch mehr Länder Europas. Die<br />
gesetzlichen Grundlagen für alle unsere<br />
Belange werden in Brüssel gelegt. Es ist<br />
daher konsequent, dass wir als <strong>Nordzucker</strong><br />
direkt vor Ort sind. Mit dem Brüsseler Büro<br />
wollen wir außerdem die gemeinsamen<br />
Ziele unserer Branchenverbände, der Wirtschaftlichen<br />
Vereinigung Zucker und des<br />
Europäischen Verbands der Zuckerhersteller<br />
stärken.<br />
Die uns betreffenden Politikbereiche<br />
sind sehr umfassend. An erster Stelle ist<br />
natürlich die gemeinsame Agrarpolitik zu<br />
nennen. Die Gesetzgebungskompetenzen<br />
in den Bereichen Ernährung, Lebensmittel,<br />
Umwelt und Energie sind im Laufe der Zeit<br />
nach Brüssel gewandert. Da ist es wichtig,<br />
näher dran zu sein.<br />
Was erhoffen Sie sich durch die Präsenz<br />
vor Ort?<br />
Christian Kionka: In erster Linie, dass wir<br />
uns direkt in die Meinungsbildungsprozesse<br />
auf europäischer Ebene einbringen können.<br />
Wir wollen <strong>Nordzucker</strong> als einen kompetenten,<br />
zuverlässigen und glaubwürdigen<br />
Ansprechpartner in Brüssel etablieren.<br />
Es ist wichtig, dass wir zu Sachthemen<br />
eine fundierte Position äußern und uns in<br />
den agrarpolitischen Fragen mit unseren<br />
Rübenanbauern, dem DNZ, abstimmen. Es<br />
macht unbedingt Sinn, in wichtigen Fragen<br />
zur Zuckermarktordnung im Rahmen der<br />
Reform der Agrarpolitik gemeinsam vorzugehen.<br />
Flagge zeigen in Brüssel: <strong>Nordzucker</strong> will ihre<br />
Position auf EU-Ebene stärker einbringen.<br />
Sie erwähnen die Zuckermarktordnung: Wie<br />
muss es mit der Zuckermarktordnung aus<br />
der Sicht von <strong>Nordzucker</strong> weitergehen?<br />
Christian Kionka: Der Zuckermarkt in Europa<br />
hat eine große und wichtige Reform<br />
im Jahr 2006 hinter sich.<br />
Wir sehen an den zurückliegenden<br />
Monaten mit volatilen Zuckerpreisen auf<br />
dem Weltmarkt, wie wichtig eine stabile<br />
Versorgung für den europäischen Markt<br />
ist. Wir benötigen Rahmenbedingungen,<br />
die es ermöglichen, dass wir unsere Kunden<br />
langfristig mit Zucker in den gewünschten<br />
Qualitäten bedienen und unseren Rübenanbauern<br />
Planungssicherheit bieten, damit<br />
sie sich im Wettbewerb der Kulturen um<br />
die Ackerfläche im erforderlichen Maß für<br />
die Rübe entscheiden.<br />
Diese Zusammenhänge müssen wir<br />
noch stärker kommunizieren und verdeutlichen,<br />
dass wir noch einen mehrjährigen<br />
Anpassungsprozess benötigen. Schließlich<br />
geht es darum, Anbauverträge für Zuckerrüben<br />
zu einem Zeitpunkt abzuschließen,<br />
der 1,5 bis 2 Jahre vor dem Verkauf des<br />
Zuckers liegt. Darum müssen die Quotenregelung<br />
für Zucker und die Instrumente<br />
der Zuckermarktordnung bis 2020 verlängert<br />
werden. Um diese Ziele zu verdeutlichen,<br />
ist es gut, wenn <strong>Nordzucker</strong> in Brüssel<br />
vertreten ist. n<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Vorstände besuchen Winterversammlungen<br />
Wie im Vorjahr werden die Mitglieder des <strong>Nordzucker</strong>-Vorstands einige<br />
der im Februar 2012 stattfindenden Winterversammlungen besuchen.<br />
Der Vorstand will damit den Anbauern in allen norddeutschen Anbauregionen<br />
Ge legenheit zum aktiven Dialog bieten. Ein Themenschwerpunkt<br />
wird der Austausch zu stra tegischen Ausrichtungen des Unternehmens<br />
sein. Ebenfalls von Interesse für <strong>Nordzucker</strong>-Anbauer und -Aktionäre sind<br />
AKtUEll<br />
Anpassungen an mög liche Änderungen der Zuckermarktordnung. Aber<br />
auch regionale Themen rund um Kam pagne und Rübenanbau sind Gegenstand<br />
des Austauschs auf den insgesamt 38 regionalen Treffen in ganz<br />
Norddeutschland. Termininformationen zu den Winterversammlungen<br />
finden Rüben an bauer unter www.nordzucker.de/landwirte/aktuelles/termine<br />
oder im <strong>Nordzucker</strong>-Agri-Portal. n uw<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 11
AKtUEll<br />
Stevia – was ist neu in der EU?<br />
Seit dem 2. Dezember 2011 ist es amtlich: Ver -<br />
braucher und Lebensmittelhersteller in der EU<br />
dürfen auch mit Steviol-Glykosiden süßen. Der<br />
kalorienfreie Süßstoff natürlichen Ursprungs hat<br />
die 200- bis 300fache Süßkraft von Zucker. Die<br />
Zulassung der EU-Kommission folgte, nachdem<br />
die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA das<br />
in vielen Ländern bereits eingesetzte Süßungsmittel<br />
geprüft und für unbedenklich erklärt hat.<br />
12<br />
1<br />
2<br />
Das weiße Pulver wird in einem aufwendigen<br />
Verfahren aus den Blättern der heute hauptsächlich<br />
in China angebauten Pflanze Stevia<br />
rebaudiana gewonnen (<strong>Akzente</strong> Februar 2011,<br />
Seite 24f.). Für Steviol-Glykoside – die künftig<br />
als Lebensmittelzusatzstoff unter der Nummer<br />
E960 in Rezepturen und Zutatenlisten zu finden<br />
sein werden – gelten allerdings noch Einschränkungen:<br />
Als zulässigen Grenzwert hat die EU<br />
1. Stevia rebaudiana stammt aus Südamerika.<br />
Heute wird sie vor allem in China angebaut.<br />
2. Stevia in Pulverform. Der kalorienfreie Süßstoff<br />
hat die 200- bis 300fache Süßkraft von<br />
Zucker und lässt sich gut mit Zucker mischen.<br />
die Aufnahme von vier Milligramm pro Kilogramm<br />
Körpergewicht und Tag festgelegt. Eingesetzt<br />
werden darf E960 in Limonade, Marmelade<br />
und Molkereiprodukten. Bisher nicht zugelassen<br />
ist die Verwendung in Backwaren, Desserts und<br />
Snacks. Ebenfalls noch unzulässig in der EU bleiben<br />
der gewerbsmäßige Anbau der frostempfindlichen<br />
Stevia-Pflanze sowie Teeprodukte oder<br />
andere Erzeugnisse aus Stevia- Blättern. n sdp
Stevia kommt<br />
mit neuen Marktchancen<br />
„Von „Zuckerrevolution“ und „Wunderpflanze“<br />
ist die Rede; von „Schlemmen und<br />
Genuss ohne Reue“. Einen „Angriff auf die<br />
Zuckerrübe“ vermutet der Berliner Tagesspiegel<br />
in der EU-Zulassung für Stevia. Richtig<br />
ist, dass Stevia intensive Süße auf Basis<br />
pflanzlicher Grundstoffe liefert.<br />
Die aus ihren Blättern gewonnenen<br />
Steviol-Glykoside haben hervorragende<br />
Eigenschaften, auf die Lebensmittel-, Kosmetik-<br />
und Medizinproduktehersteller sowie<br />
bewusste Verbraucher in der EU seit Langem<br />
warten: Mit Stevia lassen sich zum Beispiel<br />
Kalorien sparen, Zahngesundheit oder<br />
Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen.<br />
Das macht Steviol-Glykoside zu einer<br />
vielversprechenden Alternative für synthetische<br />
Süßungsmittel. Kombiniert man sie<br />
mit Zucker, werden zudem süße Alleskönner<br />
mit interessanten Funktionalitäten daraus:<br />
Mischprodukte, die natürliche Vorzüge<br />
von Stevia und Zucker zu neuen niedrigkalorischen<br />
Produktvarianten vereinen. Der<br />
Rübe wird Stevia auch bei uns nicht den<br />
Rang ablaufen. Ebenso wenig wie in den<br />
USA, China, Frankreich oder anderen Ländern,<br />
wo Stevia-Produkte zum Teil schon<br />
dr. Niels Pörksen<br />
Vorstand Agrarwirtschaft,<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
sehr lange auf dem Markt sind. Mit NP<br />
Sweet und PureCircle als starkem Partner<br />
hat sich <strong>Nordzucker</strong> frühzeitig auf das<br />
neue Marktsegment vorbereitet.<br />
Und wann wächst Stevia für NP Sweet<br />
auf unseren Feldern? Stevia rebaudiana<br />
wird heute vor allem in China angebaut.<br />
In der EU wird die nicht winterharte Pflanze<br />
bislang nur versuchsweise zu Forschungszwecken<br />
kultiviert. Für eine derzeit noch<br />
ferne Zukunft ist ihr Anbau sicher auch in<br />
der EU denkbar. n<br />
Neuer Markt in den Startlöchern:<br />
<strong>Nordzucker</strong> und NP Sweet entwickeln süße Lösungen mit Stevia<br />
Seit März 2011 betreibt <strong>Nordzucker</strong> mit<br />
dem malaysischen Weltmarktführer für<br />
Stevia-Produkte, PureCircle, das Gemeinschaftsunternehmen<br />
NP Sweet. Mit der<br />
Zulassung für Steviol-Glycoside als Lebensmittelzusatz<br />
in der EU hat NP Sweet die<br />
Vertriebs- und Entwicklungsarbeit begonnen.<br />
„Wir bauen Kontakte zu Kunden auf und<br />
zeigen, wie sie Steviol-Glycoside in ihren<br />
Produkten einsetzen können“, beschreibt<br />
Matthias Meyer die derzeitigen Hauptaufgaben<br />
bei NP Sweet. Meyer ist seit November<br />
bei NP Sweet für die Vermarktung von<br />
Stevia in Deutschland zuständig. „Derzeit<br />
sprechen wir vor allem mit Produzenten<br />
von Getränken und Molkereiprodukten.<br />
Aber auch mit Herstellern von Konfitüren<br />
stehen wir in Kontakt.“ Dabei stellt Meyer<br />
den Lebensmitteltechnikern und Anwendungsentwicklern<br />
nicht bloß ein weißes<br />
AKtUEll<br />
PureCircle limited<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Kuala Lumpur,<br />
Malaysia, ist mit 80 Prozent Marktanteil der<br />
Weltmarktführer in der Produktion und dem<br />
Vertrieb von hochreinen Steviol-Glycosiden.<br />
Im Geschäftsjahr 2011 erzielte das Unternehmen<br />
einen Umsatz von 53,3 Millionen<br />
US-Dollar. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern<br />
und Abschreibungen (EBITDA) lag im gleichen<br />
Zeitraum bei 5,2 Millionen US-Dollar.<br />
Da die Pflanze Stevia rebaudiana die<br />
gleichen klimatischen Bedingungen wie etwa<br />
Tee benötigt, wird sie vor allem in China<br />
angebaut. Weitere Anbaugebiete liegen in<br />
Südamerika und auch Kenia. PureCircle arbeitet<br />
mit freien Vertragslandwirten zusammen.<br />
Diese liefern die getrockneten Blätter<br />
in Ballen nach China, wo die Steviol -Glycoside<br />
– die Süßstoffe – ähnlich wie beim Zucker<br />
extrahiert werden.<br />
PureCircle beliefert weltweit Unternehmen<br />
der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />
mit seinen Stevia-Produkten. Da sich aus<br />
der Pflanze neun verschiedene Steviol-Glycoside<br />
extrahieren lassen, bietet das Unternehmen<br />
eine Vielzahl maßgeschneiderter<br />
Stevia-Produkte. Ziel von PureCircle ist es,<br />
den Süßstoff Stevia aus der Nische herauszuführen<br />
und eine weltweite Akzeptanz für<br />
Stevia-Produkte zu erreichen.<br />
Neben dem Joint Venture mit <strong>Nordzucker</strong>,<br />
NP Sweet, arbeitet PureCircle in Europa<br />
mit weiteren Firmen zusammen. n nt<br />
Pulver vor, sondern nimmt fertige Endprodukte<br />
aus der Testküche als Muster mit. „Im<br />
Januar haben wir beispielsweise einen Produzenten<br />
von Konfitüren besucht. Um zu<br />
zeigen, wie Stevia künstliche Süßstoffe in<br />
Konfitüren ersetzen kann, haben die Kollegen<br />
in der Abteilung Innovation & Technology<br />
Mischungen von Steviol-Glycosiden<br />
mit Zucker getestet und daraus Konfitüren<br />
gekocht. Am Schluss haben wir dann noch<br />
einmal konventionell Marmelade gekocht, >><br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 13
AKtUEll<br />
Corporate Procurement<br />
Einkaufen für den Konzernertrag<br />
Wer gut einkaufen will, muss viel wissen und noch mehr kommunizieren<br />
Unternehmen, die „gut einkaufen“,<br />
stehen besser da. Sie sichern ihre Ertragskraft<br />
und ihre Position auf dem Markt<br />
und bauen sie weiter aus. Wie aber kauft<br />
ein international aufgestellter Konzern<br />
wie <strong>Nordzucker</strong> „gut ein“? Wie kann<br />
<strong>Nordzucker</strong> Chancen sich verändernder<br />
Märkte im Einkauf optimal nutzen?<br />
„Category Management“ mit leben füllen<br />
Vor zwei Jahren hat <strong>Nordzucker</strong> entschieden,<br />
im Bereich Einkauf einen neuen Weg<br />
zu gehen und Category Management, also<br />
den Einkauf nach Warengruppen, einzuführen.<br />
Fazit heute: Die Herausforderungen<br />
werden noch interessanter. Neben den vielen<br />
Sonderprojekten und dem Führungswechsel<br />
im Konzerneinkauf gehören vor<br />
14<br />
Geschmacksproben verglichen und die Ergebnisse<br />
vorgestellt.“<br />
Getränke sind die Vorreiter<br />
Eine Aufgabe von NP Sweet ist die Beratung<br />
von bestehenden und neuen Kunden.<br />
Das ist aufwendig, zahlt sich aber aus. „Bereits<br />
jetzt im Februar kommt ein Teegetränk<br />
in die Supermärkte, für das NP Sweet das<br />
Stevia-Extrakt liefert. Im Sommer kommt<br />
eine Limonade auf den Markt, die auch<br />
mit Stevia von NP Sweet gesüßt sein wird“,<br />
berichtet Meyer. Viele Kunden stünden<br />
Ein Teegetränk kommt im Februar<br />
auf den Markt. Im Sommer folgt<br />
Limonade, die mit Stevia von NP<br />
Sweet gesüßt sein wird.<br />
allem Kommunikation und der Wissenstransfer<br />
in einer internationalen Organisation<br />
in den drei Regionen zu den herausragenden<br />
Themen. Mit PRION schafft<br />
<strong>Nordzucker</strong> die konzernübergreifende IT-<br />
Landschaft, die unsere Einkäufer in die<br />
Lage versetzt, den Bedarf präzise und konzernübergreifend<br />
zu analysieren und zu<br />
prüfen sowie Einkaufsprojekte zu definieren<br />
und umzusetzen.<br />
Beim ersten Treffen der <strong>Nordzucker</strong>-<br />
Einkäufer im Dezember 2011 in Ahrensburg<br />
haben die Warengruppen-Teams die Strategie<br />
für den Konzerneinkauf (Corporate<br />
Procurement) und für die verschiedenen<br />
Warengruppen erarbeitet sowie Grundsteine<br />
zum weiteren Vorgehen festgelegt.<br />
Unterteilt werden Einkaufsbedarfe für Inves-<br />
in den Startlöchern, warteten derzeit aber<br />
noch auf die sogenannten Wegbereiter.<br />
„So ist es oft bei Innovationen im Lebensmittelsektor.<br />
Die großen Markenartikler,<br />
die ein entsprechendes Entwicklungs- und<br />
Werbebudget haben, müssen vorangehen,<br />
damit die anderen nachziehen. Auf der<br />
anderen Seite gibt es auch sehr innovative<br />
kleinere Unternehmen, die schnell die Chancen<br />
erkennen und entsprechende Neu-<br />
Produkte auf den Markt bringen“, meint<br />
Meyer. Dass Stevia auch in der EU ihren<br />
Markt findet, da ist sich Matthias Meyer<br />
sicher. Er traut Stevia zu, in fünf Jahren im<br />
Getränkesektor 10 bis 15 Prozent der Süßungsmittel<br />
auszumachen. Denn der Markt<br />
für kalorienreduzierte Lebensmittel wachse<br />
und gleichzeitig steige das Bewusstsein,<br />
dass künstliche Süßstoffe gesundheitliche<br />
Nachteile haben können. Hier sieht er die<br />
große Chance von Stevia. Denn wie Zucker<br />
wird Stevia aus einer Pflanze gewonnen<br />
und ist damit natürlichen Ursprungs. n nt<br />
Strategie-Meeting in Ahrensburg. Nach ersten Erfolgen<br />
starten die <strong>Nordzucker</strong>-Einkäufer 2012 den Dialog in<br />
den Werken.<br />
titionsgüter, Instandhaltung und Reparatur,<br />
Technik und Dienstleistungen, Energie, Verpackungsmaterialien,<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe,<br />
Rohstoffe sowie Administration und<br />
Dienstleistungen.
Kontinuierlich gut gelaufen<br />
fuel 21 beendete erfolgreiche Rohsaftkampagne<br />
Mitte Januar ging nach 120 Tagen Rohsaftbetrieb<br />
auch für die <strong>Nordzucker</strong>-Tochtergesellschaft<br />
fuel 21 die Kampagne in Klein<br />
Wanzleben erfolgreich zu Ende. Seit dem<br />
15. September 2011 bestand der Rohstoffmix<br />
für die Bioethanolherstellung fast ausschließlich<br />
aus Rohsaft. Den nutzte die Zuckerfabrik<br />
Klein Wanzleben nicht nur für<br />
die Dicksaft- und Zuckerproduktion, sondern<br />
ebenfalls zur direkten Einspeisung in<br />
die Ethanolproduktion der fuel 21. Dabei<br />
profitierten wir von der guten Qualität der<br />
Rübe: hoher Zuckergehalt, hohe Reinheit,<br />
wenig Sand. Störungen der Anlage sowie<br />
Belagsbildungen in den Rohrleitungen<br />
konnten mit gezielten Reinigungsmaßnahmen<br />
in Grenzen gehalten werden.<br />
Die Ethanolausbeute pro Tonne Zucker<br />
war aufgrund des hohen Zuckergehalts im<br />
Rohsaft sowie der hohen Reinheit außerordentlich<br />
erfreulich. Neu bei der fuel 21<br />
war, dass die Produktionsanlage im Rohsaftbetrieb<br />
erstmalig kontinuierlich betrieben<br />
Kommunikation intensivieren<br />
Die Kommunikation mit den Mitarbeitern<br />
vor Ort wollen wir Anfang 2012 intensivieren.<br />
Dazu werden wir alle Werke besuchen<br />
und konzernweit den Dialog in Sachen Einkauf<br />
nach Warengruppen starten. Dabei<br />
geht es nicht nur darum, was wir erreichen<br />
möchten. Wir werden vor Ort zuhören und<br />
gemeinsam an Lösungen und Einkaufsprojekten<br />
arbeiten. Die Mitarbeiter vor Ort<br />
sind immer Teil eines Projektteams.<br />
Mit System gemeinsam Wertbeiträge<br />
realisieren<br />
Unsere Mitarbeiter sind ständig vor Ort<br />
unterwegs. Gemeinsam mit den Kollegen<br />
in den Werken haben wir bereits Einkaufserfolge<br />
realisiert, die sich sehen lassen<br />
können: So haben zum Beispiel Christer<br />
Svard und Dr. Harald Powitz für das Team<br />
Investitionsgüter bewiesen, dass ein gut<br />
aufgestellter Einkauf erhebliche Wertbeiträge<br />
für <strong>Nordzucker</strong> leistet. In verschiede-<br />
wurde. Kontinuierlicher Betrieb bedeutet,<br />
dass die Fermenter nicht einzeln gefüllt und<br />
entleert werden, sondern dass die Behälter<br />
miteinander verbunden sind und auf<br />
konstantem Niveau gehalten werden. Bei<br />
dieser Betriebsweise können sich mikrobielle<br />
Infektionen in der Anlage schneller ausbreiten<br />
und zu Zucker- und damit Ethanolverlusten<br />
führen. Dank optimierter Reinigungsprozedur<br />
und sauberer, mikrobiell<br />
nicht vorbelasteter Rohstoffe konnten<br />
Verluste weitgehend vermieden werden,<br />
wodurch sich eine erfreuliche Ausbeute<br />
realisieren ließ. Nach Abschluss der Zuckerrübenkampagne<br />
geht es bei der fuel 21<br />
mit dem in der Kampagne eingelagerten<br />
Dicksaft jetzt kontinuierlich weiter. n<br />
dr. Andreas Schwarz<br />
Geschäftsführer<br />
fuel 21 GmbH & Co. KG<br />
nen Großprojekten zeigen wir Flagge.<br />
Aktuelles Beispiel sind die Wasseraufbereitungsanlagen<br />
für Kédainiai, Opalenica und<br />
Klein Wanzleben. Aber auch in den anderen<br />
Warengruppen nutzen wir bereits Synergien.<br />
Die ersten guten Erfolge motivieren<br />
uns, auf dem begonnenen Weg weiterzumachen.<br />
Es ist unsere Aufgabe, für das Unternehmen<br />
einen Mehrwert zu schaffen.<br />
ein guter einkäufer ...<br />
... ist immer auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten<br />
im Unternehmen. Getreu der<br />
Binsenweisheit: „Am leichtesten verdient ist<br />
das Geld, das wir nicht ausgeben.“ Damit<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Einkäufer nicht „an der falschen<br />
Stelle sparen,“ kennen sie das Unternehmen<br />
und ihre internen Kunden sehr genau. Sie<br />
haben stets „ihre“ Produktionsabläufe, Lieferanten<br />
und Produkt qualitäten mit Blick auf<br />
Optimierungspotenzial im Fokus. Als kommunikative<br />
Teamarbeiter pflegen sie gute<br />
Frank Bauwens<br />
leiter Konzerneinkauf<br />
AKtUEll rÜBE<br />
Dieser Mehrwert und der Grad unserer<br />
Kundenorientierung bestimmen das<br />
Tempo, in dem der erforderliche Wandel<br />
in der Organisation vorankommt. n<br />
Kontakte in fast alle Bereiche, Abteilungen<br />
und Standorte des Unternehmens sowie<br />
nach außen zu Märkten und Anbietern für<br />
Betriebsmittel, Energie, Rohstoffe, Maschinen<br />
und technische Ausrüstungen. Je komplexer<br />
die Organisation, desto höher sind<br />
die Anforderungen an den Einkäufer. Mit<br />
wachsender Unternehmensgröße zahlt sich<br />
die Arbeitsteilung nach Warengruppen aus.<br />
Klar, dass nicht jeder in allen Warengruppen<br />
zu Hause sein kann. n<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 15
AKtUEll<br />
Zur kommenden Kampagne rüstet <strong>Nordzucker</strong> die Abwasserreinigungsanlagen an<br />
drei Standorten mit innovativer Technik aus.<br />
Anaerob-Reaktoren sorgen ab 2012/13 für<br />
sauberes Wasser und liefern Energie<br />
Klein Wanzleben, Kédainiai, Opalenica: Investition in hohen Umweltstandard<br />
Zweieinhalb Jahre nach der Akquisition<br />
von Nordic Sugar wächst die Zahl internationaler<br />
Projekte bei <strong>Nordzucker</strong>. Die<br />
Abteilung Corporate Procurement – der<br />
Zentrale Einkauf – sorgt für den regionenübergreifenden<br />
Einkauf von zum Beispiel<br />
Energie, Arbeitsmaterialien, aber auch<br />
Technologien.<br />
Um geänderten Anforderungen in der Abwasseraufbereitung<br />
Rechnung zu tragen,<br />
wurde Mitte 2010 ein Großprojekt angestoßen:<br />
„Als ein wichtiges und internationales<br />
Projekt, das von Anfang bis Ende über<br />
die Grenzen der Regionen mit Unterstützung<br />
der internen Abteilung Corporate Innovation<br />
und Technology durchgeführt<br />
wird, bringen wir die Wasseraufbereitungsanlagen<br />
an drei Standorten auf den neuesten<br />
technischen Stand. Das heißt, wir installieren<br />
bis zur Kampagne 2012/13 sogenannte<br />
Anaerob-Reaktoren in Opalenica,<br />
Kédainiai und Klein Wanzleben“, erläutert<br />
16<br />
Vorstand Axel Aumüller. Dabei werden die<br />
bestehenden Abwasserreinigungsanlagen<br />
mit der neuen Technologie ausgestattet.<br />
Auch wenn in Opalenica, Kédainiai und<br />
Klein Wanzleben nicht genau identische<br />
Anlagen stehen werden, so wird doch der<br />
gleiche Bautyp errichtet.<br />
energie aus Biomethan<br />
In den neuen Anaerob-Reaktoren wird<br />
die organische Substanz im Abwasser der<br />
Zuckerfabrik – kleinste Rübenbestandteile<br />
und Restzucker – mithilfe von Bakterien zu<br />
Biomethan abgebaut. Das entstehende<br />
Methan geht dabei nicht einfach verloren,<br />
sondern wird gesammelt und zur Energieerzeugung<br />
verwendet. Damit verringert<br />
sich der Bedarf an Erdgas, das zugekauft<br />
werden muss, und dieses trägt positiv zur<br />
Ökobilanz an den Standorten bei.<br />
Dadurch, dass der Abbau der organischen<br />
Stoffe, die sich im Wasser befinden,<br />
unter Luftabschluss stattfindet, werden stö-<br />
rende Gerüche deutlich vermindert. „In<br />
den Reaktoren findet die Zersetzung und<br />
Umwandlung kontrolliert und unter optimalen<br />
Bedingungen statt, sodass wir die<br />
Abwasserfrachten effizient und schnell aufbereiten<br />
können. Man kann sagen, wir<br />
optimieren den natürlichen biologischen<br />
Prozess und machen uns das gewonnene<br />
Methan zunutze“, so Aumüller weiter.<br />
Von den deutschen Werken wurde<br />
Klein Wanzleben für dieses Investitionsprojekt<br />
ausgewählt, weil durch die vermehrte<br />
Rübenverarbeitung und die fuel 21 große<br />
Mengen an organischen Substanzen im<br />
Abwasser anfallen und die dortige Abwasserreinigung<br />
noch nicht entsprechend ausgelegt<br />
war. Auch in Zukunft wird in allen<br />
Werken weiter investiert werden, stellt Axel<br />
Aumüller heraus: „Wir investieren auch in<br />
diesem Bereich kontinuierlich, um in unseren<br />
Werken auch perspektivisch einen sehr<br />
hohen Umweltstandard zu gewährleisten.“<br />
n nt
Niedersächsisches Wirtschaftsforum<br />
tagte in Nordstemmen<br />
Bioökonomie am Beispiel der Zuckerproduktion<br />
Das Niedersächsische Wirtschaftsforum<br />
Agrar – Handwerk – Industrie (nifa) traf<br />
sich auf Einladung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> im<br />
Werk Nordstemmen. Das nifa ist ein Netzwerk<br />
niedersächsischer Unternehmen,<br />
Landwirte, Verbände, Kammern, Hochschulen<br />
und Behörden, die mit der Agrar-<br />
und Ernährungswirtschaft im engeren<br />
und weiteren Sinn zu tun haben. Wesentliches<br />
Ziel des Zusammenschlusses ist der<br />
die Wertschöpfungskette übergreifende<br />
Austausch, der den Interessen der Mitglieder<br />
dienen soll.<br />
Zukunftsthema Bioökonomie<br />
Das nifa-Forum im November 2011 stand<br />
unter dem Thema Bioökonomie. Die Bioökonomie<br />
ist eine vergleichsweise junge<br />
Wissenschaft. Ausgehend von den großen<br />
weltweiten Herausforderungen der Sicherung<br />
des steigenden Nahrungs- und Energiebedarfs<br />
in den kommenden Jahrzehnten<br />
werden auch die Biodiversität und die<br />
Gesundheit unter dem übergeordneten<br />
Aspekt der Nachhaltigkeit – ökonomisch,<br />
ökologisch und sozial – betrachtet. Dr. Heike<br />
Slusarczyk, Geschäftsführerin des Bioeconomy<br />
Science Center (BioSC) Jülich, stellte<br />
die Herausforderungen an die Bioökonomie<br />
vor. Dieser komplexe Themenbereich erfasst<br />
die relevantesten Zukunftsthemen unserer<br />
Gesellschaft. Ein Forschungsverbund aus<br />
mehreren Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
hat sich danach ausgerichtet.<br />
Der Bioökonomierat der Bundesregierung<br />
ist zur Politikberatung vor einiger Zeit<br />
dazu ins Leben gerufen worden.<br />
Preise für Agrarrohstoffe hängen am Öl<br />
Hartwig Fuchs, Vorstandsvorsitzender der<br />
<strong>Nordzucker</strong>, gab einen Überblick zur Situation<br />
der <strong>Nordzucker</strong> und zum europäischen<br />
Zuckermarkt. Die hohen Weltmarktpreise<br />
haben dazu geführt, dass erwartete<br />
Importe aus den AKP- und LDC-Ländern in<br />
die EU ausgeblieben sind. Als Folge und<br />
mangels rechtzeitiger Maßnahmen der EU-<br />
Kommission seien die Preise in Europa gestiegen.<br />
Die <strong>Nordzucker</strong> als zweitgrößter<br />
Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs: Wachsende Weltmarkteinflüsse<br />
werden eine weitere Konzentration der<br />
Zucker unternehmen in der EU zur Folge haben.<br />
Zuckererzeuger in Europa sehe ihre Aufgabe<br />
darin, die Kunden mit Zucker zu versorgen.<br />
Er wies auf die wachsende Nachfrage<br />
und die stärker schwankenden Preise<br />
hin. Entsprechend werden auch weiterhin<br />
neben Rübenzucker, der der Schwerpunkt<br />
des <strong>Nordzucker</strong>-Geschäfts bleibe, Rohzuckerimporte<br />
zur Raffination an <strong>Nordzucker</strong>-<br />
Standorten gehören. Fuchs prognostizierte<br />
für die Zukunft zunehmende Einflüsse der<br />
Weltmarkt-Entwicklungen auf den europäischen<br />
Markt. Die Folge werde zwangsläufig<br />
eine weitere Konzentration der Zuckerunternehmen<br />
in Europa sein.<br />
Dr. Klaus Schumacher skizzierte die<br />
steigende Nachfrage nach Energie und<br />
Nahrungsmitteln als die globalen Herausforderungen<br />
an die Agrar- und Ernährungswirtschaft.<br />
„Die Preise für Agrarrohstoffe<br />
sind heute viel stärker vom Erdölpreis<br />
abhängig und schwanken deshalb auch<br />
stärker“, so Schumacher. Stärkere Schwankungen<br />
seien aufgrund sich kurzfristig<br />
ändernder Fundamentalfaktoren zu erwarten.<br />
Die Absicherung von Preisrisiken werde<br />
daher für Landwirte und Unternehmen<br />
größere Bedeutung erlangen. Die Unternehmen<br />
müssen sich gegen „häufigere<br />
und ausgeprägtere Marktschwankungen“<br />
absichern.<br />
Zuckerfabrik als Musterfall<br />
Die Zuckerfabrik als Musterbeispiel der<br />
Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und<br />
Abfallvermeidung stellte der Direktor des<br />
Werks Nordstemmen, Rudolf Podolsky,<br />
vor. Mit einer Energieausnutzung von<br />
über 80 Prozent ist eine Zuckerfabrik konventionellen<br />
Kraftwerken zur Dampf- und<br />
Stromerzeugung überlegen. Die Kraft-<br />
Wärme-Kopplung ist in der Zuckergewinnung<br />
schon seit Generationen bewährte<br />
Technik. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt<br />
von der vollständigen Verwertung<br />
der Zuckerrübe bei der Zuckergewinnung.<br />
Zucker, Futtermittel, Carbokalk als Dünger<br />
und Wasser für den Prozesskreislauf beziehungsweise<br />
zur Rückführung in die Natur<br />
stellen die wesentlichen Produkte dar. Am<br />
Beispiel Nordstemmen zeigte sich den Forumsteilnehmern,<br />
wie eine Zuckerfabrik<br />
das vielfältige Thema Bioökonomie veranschaulicht.<br />
n<br />
Christian Kionka<br />
leiter Public Affairs<br />
AKtUEll<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 17
ÜBE<br />
Dreifachsieg für die Zuckerrübe<br />
Rekordernte, eine reibungslose Kampagne und attraktive Rübenpreise<br />
Mit 13 Tonnen Zuckerertrag je Hektar haben unsere Rübenanbauer<br />
2011 im Mittel ein Ertragsniveau erzielt, das wir bisher<br />
noch nie erlebt haben. 20 Prozent unserer Rübenanbauer erreichten<br />
in diesem Jahr die Schallmauer von 16 Tonnen Zucker je Hektar.<br />
Das ist die erste Medaille für die Zuckerrübe. Ein tolles Ernteergebnis!<br />
Gute Erträge, das ist die Sache unserer Rübenanbauer. Marktchancen<br />
erkennen und erfolgreich nutzen, das ist die Sache der <strong>Nordzucker</strong>.<br />
Wir haben viel für unsere Kunden tun können. Das lohnt sich für<br />
Rübenanbauer und für <strong>Nordzucker</strong>. So konnten wir im Konzern<br />
frühzeitig auf die optimierte Vermarktung zusätzlicher Zuckermengen<br />
setzen. Die richtige Platzierung von Quotenzucker, die Konvertierung<br />
von kleineren Mengen an Nichtquotenzucker, aber auch<br />
der Export tragen zum Gesamterfolg bei. Zusätzlich greifen unsere<br />
Anstrengungen aus dem bekannten Programm Profitabilität plus.<br />
Wesentlich früher als gewohnt konnten wir die Preise für alle Rübenarten<br />
auf ein insgesamt sehr attraktives Niveau anheben.<br />
Anbauausdehnung im Vertrauen auf gute Preise<br />
Bereits während der Anbauplanung im Juli 2010 konnten die Landwirte<br />
mit dem Rübenmindestpreis zuzüglich der bekannten Nebenleistungen<br />
und Zuckergehaltszuschläge kalkulieren. Ebenso konnten<br />
sie die Preise für Industrievertragsrüben sowie die zugesagten<br />
Konditionen für Industrievertragsrüben und Überrüben ermitteln.<br />
Bezogen auf die seinerzeit geschätzten Weizen- und Rapspreise<br />
waren die Quoten- und Vertragsrüben auf jeden Fall wettbewerbsfähiger.<br />
Die Preise für Rüben mittlerer Qualität und die daraus resultierenden<br />
Arbeits- und direktkostenfreien Leistungen sind in der<br />
Alle Überrüben und Industrierüben zum Quotenrübenmindestpreis:<br />
Wann hat es das schon mal gegeben?<br />
18<br />
Abbildung 1 dargestellt. Für die ertragsstärkeren Standorte konnte<br />
das auch für die Überrüben gelten. Im Vertrauen auf diesen Preisrahmen<br />
haben unsere Rübenanbauer ihren Rübenanbau 2011 um<br />
sechs Prozent ausgedehnt.<br />
2011 schlagen sogar Überrüben<br />
und industrierüben die Konkurrenz<br />
Die Abbildung 2 belegt, dass die Erwartungen bestätigt werden.<br />
Die enorme Überrübenmenge kann generell zum Quotenrübenmindestpreis<br />
zuzüglich der bekannten Nebenleistungen und Zuckergehaltszuschläge<br />
bezahlt werden. Auch die Aufstockung der<br />
Industrierübenverträge auf dieses Niveau ist möglich. Damit sind<br />
bereits diese Rübenarten bei mittlerer Qualität und Ertrag der<br />
Kampagne 2011 und einem sich daraus ergebenden Rübenpreis<br />
von über 36 Euro je Tonne deutlich ertragreicher als andere<br />
Ackerfrüchte. Gleichzeitig wurde der Quotenrübenpreis auf über<br />
40 Euro je Tonne angehoben. Unterm Strich ist das das Ergebnis<br />
einer ertragreichen Wertschöpfungskette. Dafür verdient die Zuckerrübe<br />
ihre zweite Medaille!<br />
Deutlicher Vorsprung vor Raps und Weizen<br />
Höhere Erträge sind der Kern unserer 20·20·20-Philosophie.<br />
Bezogen auf die genannten Konditionen gewinnt die Quotenrübe<br />
2011 einen deutlichen Vorsprung vor Raps und Weizen. Ernten<br />
von mehr als sechs Tonnen Raps oder gar 14 Tonnen Weizen je<br />
Hektar wären erforderlich, um mit der Rübe mitzuhalten. Sicher<br />
stand den Rübenanbauern und uns 2011 auch das Glück Pate. Die<br />
gute Zusammenarbeit aller Partner und die sehr konzentrierte Kampagnearbeit<br />
in unseren Werken haben zu einem deutlichen An-
Arbeits- und direktkostenfreie Leistung (AdfL)<br />
in €/ha, Stand bei Anbauplanung 2011 im Juli 2010<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
33,46 €/t<br />
Zuckerrüben<br />
(Quote)<br />
Die Schlagkraft wächst: Mit 10,20 Metern Aufnahmebreite schafften die ersten Vertreter der neuen Rübenmaus-Generation<br />
mehr Durchsatz aus breiter angelegten Mieten.<br />
stieg der Verarbeitungsleistung beigetragen. So konnte die Kampagne<br />
gut acht Tage früher beendet werden. Rekorderträge, attraktive<br />
Rübenpreise und eine derart reibungslose Kampagne: Das<br />
ist die dritte Medaille; unterm Strich also ein Dreifachsieg für die<br />
Zuckerrübe!<br />
Potenzial für gute Rübenpreise 2012<br />
Das Bild für 2012 ist sicher noch nicht so klar, wie wir es uns wünschen.<br />
Zu Jahresbeginn sind eine Reihe von Fragen offen, die –<br />
neben der gesamtwirtschaftlichen Lage – die zuverlässigen Prognosen<br />
erschweren. Klar ist auch, dass die Bedingungen für die Rübe<br />
nicht jedes Jahr so ideal sein werden wie 2011. Unsere Anbauempfehlung<br />
2012 basiert daher auf den langfristigen Trends. Als<br />
positiven Rahmen haben wir die Preiszusage für I1-Überrüben von<br />
15 auf 20 Prozent der abzurechnenden Quotenvertragsmenge<br />
Abb. 1 Abb. 2<br />
28,54 €/t 29,49 €/t 23,02 €/t 150 €/t 300 €/t<br />
Zuckerrüben<br />
I-Vertrag<br />
Fixpreis<br />
Zuckerrüben<br />
I-Vertrag<br />
Flexpreis<br />
Überrüben Weizen Raps<br />
61,8 t/ha, 17,8 % Pol., 11,0 t ZE/ha 9,0 t/ha 4,7 t/ha<br />
Arbeits- und direktkostenfreie Leistung (AdfL)<br />
in €/ha, Kampagneschluss 2011/12<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
40,67 €/t<br />
Zuckerrüben<br />
(Quote)<br />
Volker Bückmann<br />
leiter Rübenbeschaffung,<br />
Zentraleuropa<br />
36,24 €/t 36,24 €/t 36,24 €/t<br />
Zuckerrüben<br />
I-Vertrag<br />
Fixpreis<br />
Zuckerrüben<br />
I-Vertrag<br />
Flexpreis<br />
Überrüben<br />
rÜBE<br />
angehoben. Gleichzeitig erhöht sich der Mindestpreis auf 22,50<br />
Euro je Tonne I1-Überrüben bei 16 Prozent Polarisation. Unter Einbeziehung<br />
der erwarteten Nebenleistungen und Zuckergehaltszuschläge<br />
sind dies bei 17,8 Prozent Polarisation knapp 31 Euro je<br />
Tonne I1-Überrüben. Das ist ein guter Rahmen, der auch mit Blick<br />
auf steigende Ertragserwartungen die Wirtschaftlichkeit des Rübenanbaus<br />
sichert. Die Marktperspektiven für den europäischen Quotenmarkt<br />
schätzen wir grundsätzlich positiv ein, sodass wir auch<br />
2012 Potenzial für gute Rübenpreise erkennen. n<br />
190 €/t 430 €/t<br />
Weizen Raps<br />
71,2 t/ha, 18,13 % Pol., 12,9 t ZE/ha 8,5 t/ha 4,0 t/ha<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 19
ÜBE<br />
<strong>Nordzucker</strong> präsentiert sich<br />
in Bernburg und Jeinsen<br />
Mit den DLG-Feldtagen in Bernburg vom<br />
19. bis zum 21. Juni 2012 und dem Niedersächsischen<br />
Rübentag am 14. Juni<br />
2012 in Jeinsen bei Nordstemmen wird<br />
<strong>Nordzucker</strong> gemeinsam mit der ARGE<br />
NORD und den Anbauerverbänden auf<br />
zwei überregionalen Feldtagen maßgeblich<br />
vertreten sein.<br />
In Bernburg ist <strong>Nordzucker</strong> mit einem eigenen<br />
Stand vertreten. Das Unternehmen<br />
präsentiert sich gezielt am Rande des südlichen<br />
Einzugsgebiets in Sachsen-Anhalt<br />
und trägt damit der Bedeutung des Rübenanbaus<br />
in diesem Bundesland Rechnung.<br />
Auf dem Feld neben dem <strong>Nordzucker</strong>-Zelt<br />
wird es unter anderem eine Demonstrationsfläche<br />
zur Herbstschlitzsaat geben.<br />
Das Thema Herbstschlitzsaat wird den<br />
Fachbesuchern auch auf dem Niedersächsischen<br />
Rübentag vorgestellt. Vor den<br />
Toren der Zuckerfabrik Nordstemmen richtet<br />
diesmal die Bezirksstelle Hannover der<br />
Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
20<br />
2012 lädt <strong>Nordzucker</strong> ihre Rübenbauer zu wichtigen<br />
Branchentreffen in Bernburg und Jeinsen ein.<br />
gemeinsam mit <strong>Nordzucker</strong> und anderen<br />
Partnern die Veranstaltung aus. Schwerpunktthemen<br />
in Jeinsen sind Vergleiche<br />
unterschiedlicher Bodenbearbeitungs-<br />
www.nordzucker.de in neuem Gewand<br />
Frisches Design und neue Funktionalität sorgen für mehr Lesespaß<br />
Ob als Imageträger, klassische Informationsplattform<br />
oder direkte Verknüpfung zwischen<br />
Kunde und Unternehmen: Ein umfangreicher<br />
Internetauftritt ist unverzichtbarer Teil der<br />
Kommunikation eines jeden Unternehmens.<br />
Bereits seit Januar 2001 nutzt <strong>Nordzucker</strong> die<br />
Webpräsenz, um sich Mitarbeitern und Aktionären<br />
umfangreich zu präsentieren. Nach einer<br />
ersten Überarbeitung der Internetpräsenz, die<br />
primär der Verbesserung der technischen Basis<br />
diente, folgte nun eine zweite Auffrischung<br />
mit dem Schwerpunkt Layout und Navigation.<br />
Neues layout und bessere Navigation<br />
Auf der neu überarbeiteten Internetseite sorgt<br />
die Farbe Grün für einen belebten und modernen<br />
Auftritt. Die von Zielgruppe zu Zielgruppe<br />
wechselnden Hintergrundbilder erleichtern<br />
verfahren sowie aktuelle Fragen zum<br />
Pflanzenschutz (Nematoden und Unkrautbekämpfung).<br />
n Dr. Andreas Windt<br />
den Besuchern die Navigation. Weiterhin hilft<br />
eine interaktive Standortkarte bei der Suche<br />
nach standortbezogenen Inhalten. Sucht man<br />
im Internet nach Publikationen von <strong>Nordzucker</strong>,<br />
so erlaubt eine neue „Blätterfunktion“ das virtuelle<br />
Durchblättern von zum Beispiel der neuen<br />
Ausgabe der <strong>Akzente</strong>. Mit dieser Funktion können<br />
Artikel leichter gefunden werden. Gleichzeitig<br />
steigt der Lesespaß.<br />
Insgesamt wurde bei der Überarbeitung<br />
darauf geachtet, die Seite funktioneller und<br />
moderner zu gestalten. Überarbeitet wurde<br />
auch das Downloadcenter, das nun ziel gruppen<br />
spezifisch aufgebaut wurde.<br />
Viel Spaß beim Stöbern auf www.nordzucker.de!<br />
Karoline Pawelczyk
Kann sich nachhaltig sehen lassen:<br />
die Zuckerrübe!<br />
CEFS und CIBE liefern Argumente für die<br />
Diskussion mit der Öffentlichkeit<br />
Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Erhalt der Biodiversität und der<br />
Kampf gegen den Klimawandel sind in aller Munde. In der Öffentlichkeit<br />
gerät dabei häufig moderne Landwirtschaft und moderner<br />
Ackerbau in den Fokus der Kritik. Dies gilt auch für den Anbau von<br />
Zuckerrüben. CEFS (Comité Européen des Fabricants de Sucre)<br />
und CIBE (Confederation of European Beet Growers) haben deshalb<br />
beschlossen, mehr für das Image der Zuckerrübe in der<br />
breiten Öffentlichkeit zu tun. Die wichtigsten Argumente, warum<br />
gerade der Anbau von Zucker rüben zu einer nachhaltigen Landbewirtschaftung<br />
beiträgt, haben CEFS und CIBE mittlerweile<br />
veröffentlicht. Nach stehend tragen wir die Argumente zusammen,<br />
da wir denken, dass sie für uns alle eine Hilfe in Diskussionen<br />
mit Nichtfachleuten sein können.<br />
Zuckerrüben tragen zur Biodiversität bei und haben einen deutlich<br />
geringeren Wasserbedarf als andere Feldfrüchte. Das Unesco-<br />
Institute for Water Education, Delft, beziffert den durchschnittlichen<br />
globalen Wasserbedarf zur Erzeugung einer Tonne Zuckerrüben<br />
mit 132 Kubikmetern. Im Vergleich liegt der Bedarf für die<br />
Erzeugung einer Tonne Zuckerrohr bei 210 Kubikmetern.<br />
dr. Gerd Jung<br />
Leiter Rübenbeschaffung<br />
Osteuropa<br />
Bodenverluste<br />
Erdanhang reduzieren<br />
Wasserverbrauch und<br />
Nährstoffnutzung<br />
Die tiefen Wurzeln helfen<br />
erhalt von Biodiversität<br />
Mit der Zuckerrübe gelingt es besser<br />
AKtUEll rÜBE<br />
Bei der Ernte verbleibt Erde an den Rüben. Der Erdanhang an der<br />
Rübe konnte im Laufe der letzten 20 Jahre durch Reinigung der Rüben<br />
beim Verladen am Feld reduziert werden. Damit bleibt fruchtbarer<br />
Boden dort, wo er hingehört, nämlich auf dem Acker. Gleichzeitig<br />
verringert sich aber auch der Transportaufwand, da fast nur Rüben<br />
und keine Erde zu den Zuckerfabriken transportiert werden. Die restlichen<br />
Erdanteile, die sich nicht direkt am Feld von der Zuckerrübe<br />
entfernen lassen, werden später von der Zuckerfabrik zum Feld zurückgebracht<br />
– ein geschlossener Kreislauf ohne größere Verluste.<br />
Zuckerrüben kommen in unseren Breiten fast immer und fast überall<br />
ohne Bewässerung aus – der Regen reicht normalerweise völlig für ein<br />
optimales Wachstum und gute Erträge aus. Und: Zuckerrüben haben<br />
einen deutlich geringeren Wasserbedarf als andere Feldfrüchte oder<br />
auch Zuckerrohr. Die langen Wurzeln der Rübe führen zudem dazu,<br />
dass im Boden verfügbarer Dünger optimal genutzt werden kann und<br />
die Gefahr überdüngter Böden reduziert wird. Zudem erhalten die<br />
Rüben heute deutlich weniger Stickstoffdünger als früher. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass auch bei der Zuckerrübe<br />
weniger häufig mehr bedeutet – mehr Ertrag und bessere Rübenqualität.<br />
Die Zuckerrübe ist für die Landwirte ein wichtiger Bestandteil für eine<br />
ausgewogene und gesunde Fruchtfolge. Monokulturen von Getreide<br />
werden damit vermieden. Gleichzeitig hat die Zuckerrübe die Funktion<br />
einer „Gesundungspflanze“ in der Fruchtfolge, da sie keine Wirtspflanze<br />
für Getreideschädlinge ist. Getreide benötigt deshalb weniger Pflanzenschutzmittel.<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 21
MArKt & KUNdE MARKT iM BliCK<br />
Zuckermarkt<br />
Auch langfristig positive Vorzeichen<br />
Versorgungslage für EU-Lebensmittelmarkt bleibt angespannt<br />
Die Expertenrunde, die Anfang Dezember<br />
2011 bei der internationalen Zuckerorganisation<br />
ISO zusammentraf, ist sich einig:<br />
Auch langfristig ist mit einer positiven Entwicklung<br />
auf den Weltzuckermärkten zu<br />
rechnen. Haupttreiber bleibt die stetig steigende<br />
Nachfrage. Die ISO prognostiziert<br />
für 2020 einen Zuckerverbrauch von weltweit<br />
201 Millionen Tonnen. Das entspricht<br />
einem jährlichen Wachstum von über zwei<br />
Prozent oder einem zusätzlichen Produktionsvolumen<br />
von 29 Millionen Tonnen ge-<br />
Zuckererzeugung und -verbrauch in der Welt<br />
2000 – 2011<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
2<br />
-3<br />
4<br />
-3 -3 -4<br />
6 6<br />
-11<br />
-2<br />
0 1<br />
2000/01 2002/03 2004/05 2006/07 2008/09 2010/11<br />
Bestandsveränderung<br />
Millionen Tonnen<br />
(rechte Skala)<br />
Quelle: USDA<br />
22<br />
genüber der aktuellen Produktion 2011/12<br />
von 172 Millionen Tonnen.<br />
Rund 47 Prozent des weltweiten Verbrauchs<br />
werden 2020 für die Regionen<br />
Ostasien und den indischen Subkontinent<br />
erwartet – darunter Indien mit 32,7 Millionen<br />
Tonnen und China mit 22,1 Millionen<br />
Tonnen. Laut ISO steigt der Verbrauch bis<br />
2020 in der EU auf 19,7 Millionen Tonnen.<br />
Haupterzeuger bleiben demnach weiterhin<br />
Brasilien und Indien mit prognostiziertem<br />
Produktionsvolumen von 46 beziehungs-<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Verbrauch (in Millionen Tonnen, linke Skala)<br />
Produktion (in Millionen Tonnen, linke Skala)<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
Geschätzter Zuckerverbrauch 2020<br />
In Millionen Tonnen<br />
Quelle: ISO<br />
Welt<br />
Indien<br />
China<br />
EU<br />
Brasilien<br />
USA<br />
weise 30 Millionen Tonnen. Die Produktion<br />
2011/12 schätzt die ISO für Brasilien auf 35<br />
und für Indien auf 28 Millionen Tonnen.<br />
USDA: Produktion wächst 2011/12<br />
um vier Prozent<br />
Für das laufende Wirtschaftsjahr 2011/12<br />
prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium<br />
USDA eine weltweite Zuckerproduktion<br />
von rund 168 Millionen Tonnen.<br />
Dies bedeutet einen Zuwachs von<br />
etwa vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr,<br />
22,1<br />
19,7<br />
14,6<br />
10,6<br />
32,7<br />
Aktuelle Maßnahmen der eU-Kommission<br />
l Freigabe von Nichtquotenzucker: 400.000 Tonnen<br />
l Importtender Ernährungsindustrie: 191.000 Tonnen<br />
(bis 12. Januar 2012)<br />
l Importtender Industriezucker: 400.000 Tonnen, zollfrei<br />
201<br />
l Exportlizenzen Nichtquotenzucker: 1.350.000 Tonnen
in dem die Produktion bei rund 161 Millionen<br />
Tonnen lag. Verursacht wurde der Anstieg<br />
vor allem durch hervorragende Ernten<br />
in Thailand (10 Millionen Tonnen; Vorjahr:<br />
9,6/plus 5 Prozent), Russland (4,8; 2,9/<br />
plus 60 Prozent) und der EU (16,7; 15/plus<br />
11 Prozent). Hingegen erwartet das USDA<br />
für Brasilien einen Produktionsrückgang um<br />
7 Prozent von 38,3 im Vorjahr auf aktuell<br />
35,75 Millionen Tonnen. Ursachen für die<br />
rückläufige Erzeugung des weltgrößten<br />
Zuckerproduzenten sind ungünstige Wit-<br />
terungsbedingungen und verminderte<br />
Zuckerrohrproduktivität. Der weltweite<br />
Verbrauch 2011/12 wird auf 159 (156/<br />
plus 2 Prozent) Millionen Tonnen geschätzt,<br />
während die Endbestände rund<br />
30 (29/plus 4 Prozent) Millionen Tonnen<br />
erreichen sollen.<br />
eU beschließt weitere Schritte zur Marktentlastung<br />
Trotz des insgesamt gestiegenen Produktionsvolumens<br />
bleibt die Versorgungslage<br />
Niedrige Lagerbestände und hohe Nachfrage bestimmen weiter den Quotenzuckermarkt in der EU.<br />
Rund 47 Prozent des weltweiten<br />
Zuckerver brauchs werden 2020<br />
für die Regionen Ost asien und den<br />
indischen Subkontinent erwartet.<br />
MArKt & KUNdE<br />
im EU-Lebensmittelmarkt aufgrund niedriger<br />
Lagerbestände und anhaltend hoher Nachfrage<br />
weiter angespannt. Der Produktionszuwachs<br />
in 2011/12 in Höhe von 3,4 Millionen<br />
Tonnen entfällt auf Nichtquotenzucker.<br />
Deshalb hat die EU-Kommission auch im<br />
laufenden Wirtschaftsjahr Maßnahmen zur<br />
Marktentlastung beschlossen. So wurden<br />
im Dezember 2011 erneut 400.000 Tonnen<br />
Nichtquotenzucker für den Lebensmittelmarkt<br />
der EU freigegeben. Gleichzeitig<br />
wurde Ende November 2011 ein Importtender<br />
für den Quotenzuckermarkt eröffnet.<br />
Im Rahmen dieser Ausschreibung sind bis<br />
zum 12. Januar 2012 bereits 191.000 Tonnen<br />
zu einem Zollsatz von 252,5 bis 270,16<br />
Euro pro Tonne – anstatt der sonst üblichen<br />
339 Euro pro Tonne – zugeschlagen worden.<br />
Bis Juni 2012 sind vorerst keine weiteren<br />
Ausschreibungen geplant. Zollfreie<br />
Importtender für Zucker zu Industriezwecken<br />
wurden in Höhe von 400.000 Tonnen<br />
ausgeschrieben. Darüber hinaus wurden<br />
bis Januar 2012 Exporte von Nichtquotenzucker<br />
bis zum WTO-Limit in Höhe von<br />
1,35 Millionen Tonnen genehmigt. n<br />
thordis Möller<br />
Economics<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 23
MArKt & KUNdE<br />
Kundenporträt<br />
20 Tonnen Schokolade täglich –<br />
in winzig kleinen Stücken<br />
Ein Besuch bei HERZA<br />
Norderstedt – „Sie haben das Ziel erreicht.“<br />
Schon beim Aussteigen aus dem<br />
Auto weht einem der Duft von Kakao<br />
entgegen. Hier produziert Herza Schokolade,<br />
aber nicht in Tafeln, sondern vor allem<br />
in ganz kleinen Stückchen. Und das<br />
ist gut so. Denn die Schokolade, die hier<br />
hergestellt wird, kommt als Schoko splitter,<br />
-blätter oder -tropfen ins Frühstücksmüsli,<br />
in Backmischungen oder ins Stracciatellaeis.<br />
Für solche kleinstückigen Schokoladen<br />
ist Herza mit seiner mehr als 90-jährigen<br />
Firmengeschichte der älteste deutsche<br />
Anbieter mit eigener Röstung. Im<br />
Verwaltungsgebäude begrüßt mich Vertriebsdirektor<br />
Carsten Braumann. Er wird<br />
mich durch die Produktion bei Herza<br />
führen.<br />
Vom Verwaltungsgebäude geht es über<br />
den Hof hinein in den Altbau der Fabrik.<br />
Vor einem Förderband, auf das unter einer<br />
Walze hervor ein dunkles Kakaogemisch<br />
fällt, bleiben wir stehen. „Als wir gerade<br />
über den Hof gegangen sind, sind wir an<br />
drei großen Edelstahlsilos vorbeigekommen.<br />
In denen lagern wir Kakaomasse,<br />
24<br />
Wie werden Schokoladen-Stückchen<br />
backfest? Antworten wissen<br />
die Schokoladenspezialisten von<br />
Herza in Schleswig-Holstein.<br />
Kakaobutter und Zucker, die wir für die Produktion<br />
unserer Schokoladen benötigen.<br />
Und was Sie hier sehen, ist die Mischung<br />
aus diesen drei Bestandteilen, die gerade<br />
zweimal gewalzt worden ist, und die nun<br />
auf dem Förderband zur Conche transportiert<br />
wird“, erläutert Braumann.<br />
In den Conchen – riesengroßen runden<br />
Behältern – rühren jeweils zwei große<br />
Rührhaken die Masse. Die Haken rühren<br />
gegeneinander. Unter Rühren wird der<br />
Masse zusätzliche Kakaobutter hinzugefügt.<br />
„Aus den Kakaobohnen kann man<br />
entweder Kakaopulver und Kakaobutter<br />
oder die Kakaomasse herstellen. Um Schokolade<br />
herstellen zu können, muss man<br />
der Kakaomasse, die ja auch den Anteil<br />
Kakaobutter enthält, zusätzlich Kakaobutter<br />
hinzufügen. Das macht man während des<br />
Conchierens“, erklärt Braumann.<br />
Je länger gerührt, desto feiner die<br />
Schokolade<br />
Das Conchieren ist das stundenlange Rühren<br />
bei etwa 50 Grad Celsius. „Conchiert<br />
wird in offenen Behältern, damit sich die<br />
Bitterstoffe im Kakao durch das ständige<br />
Rühren und unter der Wärme verflüchtigen“,<br />
so Braumann. Geht man an den Conchen<br />
vorbei, riecht es wunderbar nach<br />
Splitter, Blätter, Tropfen:<br />
Jeder Kunde bekommt<br />
seine Schokoladenform.<br />
Kakao. Schließt man die Augen, duftet es<br />
nach einer riesengroßen Portion warmer<br />
Trinkschokolade.<br />
Von den Conchen gelangt die zähflüssige<br />
Schokoladenmasse zu einer der<br />
Produktionsstraßen bei Herza. Hier wird<br />
die flüssige Schokolade zu Tausenden und<br />
Abertausenden kleiner Schokoladenblätter,<br />
-tropfen und raspeln. Diese kommen zum<br />
Beispiel ins Frühstücksmüsli, in Backmischungen,<br />
in Speiseeis oder werden als Backzutat<br />
verkauft. Eine Spezialität von Herza ist, die<br />
Stückchen ‚backfest’ zu machen. Das heißt,<br />
dass die Schokolade nicht gänzlich schmilzt,<br />
wenn der Kuchen im Ofen bäckt. Jeder<br />
Kunde von Herza benötigt für seine Produkte<br />
seine individuelle Schokoladenform.<br />
Werden zum Beispiel kleine Plättchen<br />
aus Schokolade benötigt, muss erst ein Teppich<br />
aus Schokolade ausgerollt werden.<br />
Dazu tropft die Schokoladenmasse automatisch<br />
aus einer Edelstahltülle auf die<br />
Produktionsstraße. Ein sogenanntes Wehr<br />
– eine Sperre aus Edelstahl, die im rechten<br />
Winkel zum Förderband über der Straße<br />
angebracht ist – verteilt die Masse auf der<br />
ganzen Breite des Förderbands und sorgt<br />
dafür, dass der Schokoladenteppich immer<br />
gleichmäßig dünn ist. Der Teppich wird per<br />
Förderband Meter um Meter weitertransportiert<br />
und dabei in Kühltunneln abgekühlt,<br />
damit er in die Stückchen geschnitten<br />
werden kann. Damit aus dem Teppich<br />
Schokoladensplitter werden, die beispielsweise<br />
drei bis vier Millimeter breit und<br />
sechs bis acht Millimeter lang sind, wenn<br />
sie in die Müslischale rieseln, muss der<br />
Teppich zweimal geschnitten werden –<br />
einmal längs und einmal quer.
Conchieren ist das stundenlange<br />
Rühren bei 50 Grad, das Bitterstoffe<br />
aus dem Kakao vertreibt.<br />
Möglichst unregelmäßig und das schön<br />
regelmäßig<br />
„Unser Know-how ist das Schneiden von<br />
Schokolade. Vielleicht haben Sie sich auch<br />
schon mal geärgert, dass sich die Schokoplättchen<br />
im Müsli zusammen mit der Milch<br />
am Rand regelrecht festsaugen. Damit sie<br />
das nicht tun, machen wir die Stückchen<br />
regelmäßig unregelmäßig“, sagt Carsten<br />
Braumann.<br />
Herza produziert auftragsbezogen.<br />
Das heißt, wenn ein Müslihersteller oder<br />
ein Produzent von Backmischungen bei<br />
Herza bestellt, dauert es etwa drei Wochen,<br />
bis die Schokosplitter in die Rührkuchenmischung<br />
fallen. Täglich werden so etwa<br />
90 Jahre Erfahrung in Schokolade: Herza Produktion in Norderstedt.<br />
20 Tonnen Schokolade für Kunden in ganz<br />
Deutschland und darüber hinaus hergestellt,<br />
berichtet Braumann und veranschaulicht:<br />
„Das heißt, wir verarbeiten hier etwa 50<br />
Tonnen Zucker pro Woche. Das sind zwei<br />
Lkw-Züge. Wir gehören zu den wenigen<br />
Schokoladenmanufakturen, die ihre eigene<br />
Kakaomasse produzieren. So garantieren wir<br />
einen gleichbleibend hohen Qualitätsstandard.<br />
Seit über 20 Jahren trägt <strong>Nordzucker</strong><br />
als unser Zuckerlieferant dazu bei.“ n<br />
Nina tatter<br />
Zentrale Unternehmenskommunikation<br />
MArKt & KUNdE<br />
HeRZA Schokolade<br />
GmbH und Co. KG<br />
l Hersteller von Qualitätsschokolade für<br />
die industrielle Weiterverarbeitung<br />
l darüber hinaus Produktion von Süßwarenspezialitäten<br />
und Backzutaten<br />
l 1921 gegründet durch Hermann Zapf<br />
l seit 2000 Teil der Stern-Wywiol-Gruppe<br />
Stern-Wywiol-Gruppe:<br />
l etwa 450 Mitarbeiter in Deutschland,<br />
100 davon in Norderstedt<br />
l Umsatz in 2011 (konsolidiert): ca. 310<br />
Millionen Euro<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 25
MArKt & KUNdE<br />
Fibrex von Nordic Sugar: eine beliebte Zutat in<br />
schwedischen Fleischbällchen oder in dänischem<br />
Roggenbrot.<br />
Eine Faser mit einzigartigen<br />
Vorzügen<br />
Faserprodukte von Nordic Sugar stehen vor der<br />
Eroberung neuer Märkte<br />
Bei Fibrex handelt es sich um einen natürlichen,<br />
für die menschliche Ernährung<br />
geeigneten pflanzlichen Ballaststoff von<br />
Nordic Sugar. Das Faserprodukt hat bereits<br />
in verschiedene Bereiche der Lebensmittelindustrie<br />
in aller Welt Eingang gefunden.<br />
Es wird aus Rübenpülpe gefertigt<br />
und getrocknet als reines Natur produkt<br />
vertrieben. Fibrex verfügt über die einzigartige<br />
Fähigkeit, Wasser in großer<br />
Menge zu binden – ein überaus nützliches<br />
Merkmal für zahlreiche Anwendungen<br />
und Produkte.<br />
26<br />
Saftigere Fleischprodukte<br />
Dank seiner wasserspeichernden Eigenschaften<br />
kann Fibrex produktaufwertend in einer<br />
Vielzahl von Brot- und Fleischprodukten<br />
verwendet werden. Fibrex ist beispielsweise<br />
eine beliebte Zutat zu den Köttbullar,<br />
den schwedischen Fleischbällchen, und<br />
zum dänischen Roggenbrot. Bei Fleischprodukten<br />
verbessert Fibrex die Konsistenz,<br />
verringert die Volumenreduzierung und<br />
macht das Produkt insgesamt saftiger.<br />
Brot, das mit Fibrex gebacken wird, bleibt<br />
länger weich. Weil Rübenfasern kein Gluten<br />
Glutenfreie Backwaren<br />
profitieren von Fibrex.<br />
enthalten, ist Fibrex ebenfalls ein attraktiver<br />
Bestandteil aller glutenfreien Nahrungsmittel,<br />
wobei der Bedarf an glutenfreien Nahrungsmitteln<br />
– besonders im Bereich Backwaren<br />
– ständig steigt.<br />
Die bevorzugte Faserwahl<br />
„Wir wollen Fibrex zur bevorzugten Faser<br />
für glutenfreie Backwaren machen und haben<br />
uns deswegen mit einem britischen<br />
Backwarenproduzenten, der auf glutenfreie<br />
Produkte spezialisiert ist, zusammengetan.<br />
Glutenfreies Brot kann nämlich<br />
auch eine enttäuschende Erfahrung sei,<br />
denn meist ist es recht trocken – mit Fibrex<br />
aber bleibt das Brot weich und appetitlich“,<br />
so Business Manager Lars-Erik Hansson.<br />
Die gleichen Eigenschaften haben<br />
Fibrex auch den Weg in die Tabakindustrie<br />
geebnet. Dort wird die Faser von einigen<br />
Herstellern von Schnupftabak verwendet,<br />
weil sie eine angenehme Konsistenz ermöglicht<br />
und darüber hinaus auch als Aromaträger<br />
dienen kann.<br />
Nachweislich wirksam<br />
Die Vorzüge von Fibrex beschränken sich<br />
aber nicht auf Geschmack und Konsistenz<br />
allein. Als Ballaststoff weist Fibrex eine auf<br />
einzigartige Art und Weise ausgewogene<br />
Bilanz an löslichen und unlöslichen Fasern<br />
auf, die gesund für den menschlichen Organismus<br />
sind.<br />
„Im Gegensatz zu Faserprodukten von<br />
Mitwettbewerbern können wir für Fibrex<br />
die gesundheitsfördernde Wirkung auf
Grundlage sorgfältiger klinischer Studien<br />
belegen. Im Rahmen dieser Studien wurde<br />
die positive Wirkung auf die Verdauung<br />
nachgewiesen; darüber hinaus senkt Fibrex<br />
den Cholesterinspiegel“, erläutert Lars Erik<br />
Hansson.<br />
Positives eFSA-Gutachten<br />
Im Dezember 2011 veröffentlichte die Europäische<br />
Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) ein positives wissenschaftliches Gutachten<br />
für einige Faserarten, darunter auch<br />
Zuckerrübenfasern. Mit einer endgültigen<br />
Zulassung, die im Jahr 2012 erwartet wird,<br />
öffnen sich ganz neue Marktchancen.<br />
Dann wird es Brot- und Frühstücksflockenherstellern<br />
sowie den Produzenten von<br />
Müsliriegeln endlich erlaubt sein, die positiven<br />
Wirkungen von Produkten mit Fibrex<br />
für die Gesundheit auf der Verpackung darzulegen.<br />
Auf diese Weise können sie sich<br />
von der Konkurrenz absetzen. n<br />
lisa thorup<br />
interne Kommunikation<br />
Nordic Sugar<br />
Nordic Sugar produziert Fibrex<br />
in Köpingebro, Schweden.<br />
ErlebnisBauernhof – <strong>Nordzucker</strong> spendet<br />
zugunsten der Welthungerhilfe<br />
Mit einem Benefizempfang wurde im Januar<br />
der ErlebnisBauernhof auf der Internationalen<br />
Grünen Woche in Berlin eröffnet.<br />
Wie in den beiden vorangegangenen Jahren<br />
wurde auch 2012 zu Spenden zugunsten<br />
der Deutschen Welthungerhilfe e.V.<br />
aufgerufen. Hartwig Fuchs überreichte im<br />
Namen der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> einen Scheck<br />
in Höhe von 10.000 Euro an die Präsidentin<br />
der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel<br />
Dieckmann. „Die Sicherung der Welternährung<br />
ist die große Herausforderung<br />
des 21. Jahrhunderts. Auch die deutsche<br />
und europäische Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
trägt hierfür eine wichtige Verantwortung.<br />
Es ist uns daher eine Herzensangelegenheit,<br />
die Tradition der Eröffnungsspende<br />
fortzuführen. Ich hoffe, dass wir<br />
viele Nachahmer finden werden, damit<br />
der Hunger möglichst vieler gelindert<br />
werden kann“, so Fuchs während der Eröffnung<br />
in Berlin.<br />
Der ErlebnisBauernhof ist eine gemeinsame<br />
Initiative des Deutschen Bauernverbandes,<br />
des Vereins information.medien.<br />
agrar und der Fördergemeinschaft Nach-<br />
Im Namen der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> überreichte Hartwig Fuchs einen Scheck über 10.000 Euro an die<br />
Präsidentin der Welthungerhilfe Bärbel Dieckmann.<br />
haltige Landwirtschaft, die den Erlebnis-<br />
Bauernhof federführend koordiniert. Über<br />
50 weitere Partner sind beteiligt – darunter<br />
<strong>Nordzucker</strong>. Er bietet realistische Einblicke<br />
trEFFPUNKt<br />
in die moderne nachhaltige Land- und<br />
Ernährungswirtschaft Deutschlands, um in<br />
der Öffentlichkeit Verständnis für die<br />
Landwirtschaft zu schaffen. n<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 27
trEFFPUNKt<br />
Unser Bild zeigt (v. l.): Joachim Engelke, Vorsitzender Zuckerrübenanbauerverband<br />
Südniedersachsen, Christian Kionka, <strong>Nordzucker</strong> Public Affairs, Burkhard Balz, Mitglied<br />
des Europäischen Parlaments, Sigrun Krussmann, Betriebsratsvorsitzende Nordstemmen,<br />
Dieter Woischke, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates <strong>Nordzucker</strong>, Gerhard Borchert,<br />
Vorsitzender des Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer, Rudolf Podolsky,<br />
Direktor Werk Nordstemmen.<br />
Arbeitskreis Agrar informierte sich<br />
zu Perspektiven der GAP-Reform<br />
Der CDU/FDP-Arbeitskreis Agrar im niedersächsischen Landtag war während<br />
der Kampagne zu Gast im Werk Nordstemmen. Unter der Leitung<br />
von Clemens Große Macke informierten sich die Mitglieder bei <strong>Nordzucker</strong><br />
über Perspektiven zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).<br />
Christian Kionka, <strong>Nordzucker</strong> Public Affairs, erläuterte die künftigen Rahmenbedingungen<br />
mit weltweit steigender Nachfrage nach Nahrungsmitteln<br />
und Energie. Als europäisches Unternehmen stelle <strong>Nordzucker</strong><br />
mit ihren Standorten in ländlichen Regionen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor<br />
dar. Nicht nur Landwirte, sondern auch die Mitarbeiter sowie vor-<br />
und nachgelagertes Gewerbe profitierten davon. Gerhard Borchert, Vorsitzender<br />
des Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer zeigte<br />
die Konsequenzen der Vorschläge zur Reform der Zuckermarktordnung<br />
auf und forderte eine Verlängerung der Quotenregelung bis 2020. red.<br />
Kampagnetreffen in Schladen<br />
Traditionell wurden die ehemaligen Gremienmitglieder und Führungskräfte<br />
der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> auch in diesem Jahr zu einem Kampagnetreffen eingeladen.<br />
Termin war der 1. Dezember 2011 in der Zuckerfabrik in Schladen.<br />
Insgesamt folgten 24 Ehemalige unserer Einladung.<br />
Axel Aumüller, Mitglied des Vorstands, berichtete den äußerst interessierten<br />
Teilnehmern über aktuelle Themen, wie z. B. das Geschäftsjahr<br />
2011/12, Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Rübenversorgung,<br />
28<br />
europa-Abgeordneter<br />
Burkhard Balz in Nordstemmen<br />
Im Rahmen seiner Wahlkreisbereisung besuchte Burkhard Balz, Mitglied<br />
des Europäischen Parlaments (MEP), das <strong>Nordzucker</strong>-Werk Nordstemmen.<br />
Christian Kionka stellte <strong>Nordzucker</strong> als europaweit agierendes Unternehmen<br />
vor und wies auf die regionale Bedeutung von Rübenanbau<br />
und Zuckerherstellung vor allem für Niedersachsen hin. Mit über einer<br />
Million Tonnen Zuckererzeugung ist Niedersachsen Europas Zuckerregion<br />
Nummer eins. Gerhard Borchert stellte die Position der Zuckerrübenanbauer<br />
zu den Vorschlägen der EU-Kommission für die Reform<br />
der Gemeinsamen Agrarpolitik vor. Er sprach sich für eine Verlängerung<br />
der Zuckermarktordnung bis 2020 aus. Rudolf Podolsky informierte über<br />
den Standort Nordstemmen und führte den Besucher durch das Werk.<br />
red.<br />
Verdampfstation Nordstemmen v. l.: Große Macke (jun.), Silke Weyberg MdL, Joachim<br />
Engelke (ZAV Südnds.), Almuth v. Below-Neufeldt MdL, Gerhard Borchert, DNZ, Clemens<br />
Große Macke MdL, Christian Kionka, <strong>Nordzucker</strong>, Ingrid Klopp MdL, Otto Deppmeyer<br />
MdL, Dr. Henning Battermann (Fraktionsassistent), Hans-Heinrich Ehlen MdL, Dr. Hans-<br />
Joachim Deneke-Jörens MdL.<br />
Kampagne 2011 und Technik, Organisation und Integration sowie die<br />
allgemeine Marktentwicklung.<br />
Nach einem Fabrikrundgang und einem kleinen Imbiss in der Kantine<br />
wurden die lebhaften Diskussionen weitergeführt. Natürlich durfte auch<br />
das Schwelgen in Vergangenem nicht fehlen. So klang das Kampagnetreffen<br />
zur Zufriedenheit aller am frühen Nachmittag in gemütlicher Runde<br />
aus. ms
Für mehr Spaß beim Schulsport:<br />
<strong>Nordzucker</strong> unterstützt Phantoms@School<br />
Die Schüler werden mit diesen Aktionsshirts ausgestattet.<br />
<strong>Nordzucker</strong> verwandelte Mumme-Gelee<br />
in Spende für bedürftige Kinder<br />
Mit einer Spende von 3.000 Euro hat die<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> kurz vor Weihnachten die Weihnachtsinitiative<br />
der United Kids Foundations unterstützt.<br />
Die Initiative verschenkt jährlich Weihnachtspäckchen<br />
mit individuellen Geschenken<br />
oder auch Lebensmitteln an Not leidende Familien<br />
in der Region Braunschweig-Wolfsburg und<br />
erfüllt kleine individuelle Weihnachtswünsche.<br />
Daniela Gierth überbrachte für die<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> die Spende: „Als in der Region<br />
verwurzeltes Unternehmen nehmen wir unsere<br />
gesellschaftliche Verantwortung wahr und unterstützen<br />
finanziell schwache Familien hier bei<br />
uns vor Ort. Das liegt dem Vorstand und dem<br />
ganzen Unternehmen am Herzen.“<br />
Insgesamt konnten rund 150 Familien mit<br />
der Weihnachtsinitiative erreicht werden, berichtet<br />
Steffen Krollmann – Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank BraWo Stiftung. „Damit konn-<br />
Daniela Gierth –<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Sponsoring,<br />
übergab den<br />
Scheck an Steffen Krollmann<br />
– Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank<br />
BraWo Stiftung, die die<br />
Arbeit des Kindernetzwerkes<br />
betreut.<br />
ten wir mehr als doppelt so viele Familien beschenken<br />
wie im Jahr 2010. Auf der einen<br />
Seite freut mich dies, weil es zeigt, dass sich<br />
viele ihrer Verantwortung bewusst sind und<br />
spenden, auf der anderen Seite zeigt es aber<br />
leider auch, wie viele Menschen in unserer<br />
Mitte unsere Unterstützung brauchen“, so<br />
Krollmann.<br />
Das Geld war durch eine Verkaufsaktion<br />
auf der Mumme-Meile 2011 zusammengekommen.<br />
<strong>Nordzucker</strong> hatte ihrem Namen als<br />
Spezialist für Zucker alle Ehre gemacht und<br />
exklusiv für das Fest im späten Herbst den Brotaufstrich<br />
„Mumme-Gelee“ entwickelt. Dass die<br />
Entwicklung vom Konzernbereich Innovation<br />
& Technology Braunschweig der <strong>Nordzucker</strong><br />
ein voller Erfolg war, zeigte sich rasch auf der<br />
Mumme-Meile: Alle 1.000 Gläser wurden verkauft.<br />
Seit Oktober unterstützt <strong>Nordzucker</strong> das Projekt Phantoms@School.<br />
Dabei gehen Spieler der Bundesliga-Basketballer NewYorker Phantoms<br />
und der hauptamtliche Jugendtrainer Hakim Attia in den Sportunterricht<br />
der Jahrgangsstufen 3 bis 12, um für mehr Bewegung und Sportförderung<br />
in Schulen zu werben. <strong>Nordzucker</strong> unterstützt das Projekt zusätzlich durch<br />
die Infobroschüre „Fit durch den Tag“. Diese bietet Tipps rund um gesunde<br />
und ausgewogene Ernährung. „Weil Bewegung und eine ausgewogene<br />
Ernährung gerade für Kinder und Jugendliche wichtig sind, engagieren<br />
wir uns hier gerne. Als Lebensmittelproduzent wollen wir unseren<br />
Beitrag dazu leisten, dass Kinder wissen, was Bestandteile einer ausgewogenen<br />
Ernährung sind, die einem gut tut“, meint Axel Aumüller.<br />
Darüber hinaus ist <strong>Nordzucker</strong> offizieller Sponsor zweier Mannschaften<br />
in der Deutschen Basketballliga: Neben den NewYorker Phantoms<br />
Braunschweig werden die Wolfenbüttel Wildcats unterstützt. Mit diesem<br />
Engagement zeigt das Unternehmen seine Verbundenheit mit der Region.<br />
Daniela Gierth, Unternehmenskommunikation<br />
Termine<br />
31. Mai 2012<br />
l Bilanz-Pressekonferenz<br />
3. Juli 2012<br />
l Union-Zucker Südhannover GmbH<br />
Gesellschafterversammlung<br />
9.00 Uhr, Atrium des gräflichen landsitzes<br />
Hardenberg<br />
10. Juli 2012<br />
l Nordharzer Zucker <strong>AG</strong> Hauptversammlung<br />
10.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig<br />
11. Juli 2012<br />
l <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong><br />
Hauptversammlung<br />
10.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig<br />
12. Juli 2012<br />
trEFFPUNKt rÜBE<br />
l <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> Hauptversammlung<br />
10.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 29
Luftaufnahme von 1983.<br />
Die Gronauer Rübenzucker-Fabrik schloss vor 25 Jahren<br />
100 Jahre Rennen um Rüben<br />
und Auslastung<br />
Landwirte aus dem Leinetal gründeten<br />
1869 die Gronauer Rübenzucker-Fabrik.<br />
Gebaut wurde an der Gronauer Steintorstraße<br />
nahe dem mittelalterlichen Stadtkern,<br />
wo ein Leinearm die nötige Wasserversorgung<br />
sicherte. Die Ausrüstung mit<br />
Maschinen und Apparaturen besorgte die<br />
Braunschweigische Maschinenbau-Anstalt,<br />
vorm. Fr. Seele & Co. 1870 lieferte die neue<br />
Aktienzuckerfabrik den ersten Rohzucker,<br />
der an Raffinerien in England verkauft wurde.<br />
Zuckerhaus und Schlammbassins wurden<br />
1883 ausgebaut, um mit dem prosperierenden<br />
Rübenanbau und Beteiligungswünschen<br />
neuer Aktionäre Schritt zu halten.<br />
Bereits 1884 erreichte der Gronauer Rübenanbau<br />
mit 4.000 Morgen eine Ausdehnung,<br />
die über Jahrzehnte bis 1938 konstant bleiben<br />
sollte.<br />
30<br />
Belegschaftstreffen nach der vorletzten Kampagne 1986.<br />
Stammanteil der Gronauer Rüben zuckerfabrik GmbH:<br />
Bereits 1894 wurde die Aktien gesellschaft aus steu erlichen<br />
Gründen in eine GmbH umgewandelt. Der<br />
Gesell schafter ver trag vom 8. Februar notiert 907 Anteile<br />
zu je 600 Mark. Je Anteil war für 143 Gronauer<br />
Gesell schaf ter eine Rübenliefer pflicht von 250 Zentnern<br />
(12,5 Tonnen) festgelegt.<br />
Rübenrausch im leinetal<br />
Vom 10. September 1883 bis zum 14. Januar<br />
1884 waren Fuhrwerke nach Gronau unterwegs,<br />
um eine überaus gute Ernte von<br />
180 Zentnern Rüben pro Morgen (36 Tonnen<br />
je Hektar) einzubringen. Bei einem<br />
Zuckergehalt von 13,1 Prozent erzeugte<br />
die Fabrik daraus in 126 Tagen rund 3.400<br />
Tonnen Rohzucker, der zum Preis von 553<br />
Mark je Tonne verkauft wurde.<br />
Fabrikgründungen in der Nachbarschaft<br />
(Elze 1872, Oldendorf 1875) und<br />
laufend bessere Leistungen der bestehenden<br />
Fabriken ließen den Rübenrausch im<br />
Leinetal bald merklich abklingen. Je nach<br />
Erntejahr dampfte der Gronauer Fabrikschornstein<br />
um die Jahrhundertwende an<br />
60 bis 80 Kampagnetagen.<br />
Die eisenbahn heizt den Wettbewerb an<br />
Um ihr Rübeneinzugsgebiet auszudehnen,<br />
bewilligte die Generalversammlung 1898<br />
ein Anschlussgleis an die Eisenbahnstrecke<br />
Elze–Bodenburg–Gandersheim. Die Bahnanbindung<br />
brachte nicht nur Vorteile: Auch<br />
die „freien Kaufrübenlieferanten“ waren<br />
nun nicht mehr an Pferdestärken und die<br />
nächstgelegene Fabrik gebunden. „Vagabundierende<br />
Kaufrüben“ landeten dort,<br />
wo sie am besten bezahlt wurden. Die<br />
Gronauer Fabrikeigentümer zahlten Konventionalstrafe,<br />
wenn sie zu wenig Rüben<br />
lieferten oder Überrüben an andere Fabriken<br />
verkauften.<br />
Not macht erfinderisch: Grünfutter,<br />
Dämpfkartoffeln und Troblako<br />
Am 2. November 1917 vernichtete ein<br />
Großbrand die Fabrikanlagen. Nach Kriegsende<br />
starteten die Gronauer 1919 unter<br />
großen Schwierigkeiten mit neuen Anlagen.<br />
Nach der Zwangspause, in der die<br />
Nachbarfabrik Nordstemmen als Helfer in<br />
der Not eingesprungen war, reichten die<br />
Rüben in Gronau noch für Kampagnen<br />
von 26 bis zu 50 Tagen Dauer. Als mäßigen<br />
Ausgleich für fehlende Rüben und weil<br />
Futtermittel knapp waren, begann die Fabrik<br />
1936 die Lohntrocknung von Grünfutterpflanzen.<br />
Ab 1937 wurden zusätzlich Futterkartoffeln<br />
gedämpft; schließlich trockneten<br />
die Gronauer Zuckerkocher auch Rübenblatt<br />
mit anhängenden Rübenköpfen:<br />
Das begehrte Eiweißfutter wurde unter dem<br />
klingenden Namen „Troblako“ an Schweine<br />
und Rinder verfüttert. Die Grünfuttertrocknung<br />
stellte Gronau erst Anfang der<br />
60er-Jahre komplett ein. Noch bis 1970<br />
wurden Futterkartoffeln in der Fabrik gedämpft.
Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme:<br />
Zuckerfabrik Gronau 1871.<br />
Foto: W. Breiner, Stadtarchiv Gronau,<br />
Repro G. Nimptsch.<br />
Wachstum nach Kriegsende<br />
Den Krieg überstand die Fabrik unversehrt.<br />
In neun Jahren nach Kriegsende verdoppelte<br />
sich die in Gronau verarbeitete Rübenmenge<br />
auf 1.009 Tonnen je Kampagnetag.<br />
1978 war die 2.000-Tonnen-Marke erreicht.<br />
Bereits seit Mitte der 50er-Jahre arbeitete<br />
die Fabrik eng mit der Nachbarfabrik in<br />
Nordstemmen zusammen. Zuerst wurden<br />
Teile, bald die gesamte Gronauer Rohzuckerproduktion<br />
regelmäßig zur Umarbeitung<br />
zu Weißzucker von Nordstemmen<br />
übernommen.<br />
Verschmelzung und Schließung<br />
vor 25 Jahren<br />
Bis 1986 blieb die Rohzuckerfabrik eigenständig.<br />
Am 27. Januar 1986 stimmte die<br />
WISSENSWERTES<br />
Wussten Sie schon …?<br />
Generalversammlung mit 85,2 Prozent der<br />
Stimmen für die Verschmelzung mit der<br />
Union-Zucker Südhannover GmbH und<br />
die Stilllegung. In ihrer letzten Kampagne<br />
1987 verarbeitete die Rübenzucker-Fabrik<br />
Gronau 3.000 Tonnen Rüben pro Kampagnetag.<br />
Seit fast 25 Jahren lassen die<br />
Rübenfahrzeuge Gronau im Herbst links<br />
liegen.<br />
Ihr Ziel ist die zehn Kilometer entfernt<br />
gelegene Zuckerfabrik Nordstemmen.<br />
Am Gronauer „Zuckerknoten“ – wo sich<br />
die Landesstraßen 480 und 482 kreuzen<br />
– erinnert ein Gedenkstein an 118 süße<br />
Jahre der Stadt. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände<br />
ist ein lebendiges Wohnviertel<br />
in Fußwegnähe zum historischen Ortskern<br />
entstanden.<br />
... dass Tomaten mit einer Prise Zucker so richtig tomatig schmecken? Wichtig: nicht zu viel Zucker nehmen. Eine<br />
Prise reicht, um das Aroma von Tomaten in Salaten, Saucen, Suppen oder Aufläufen so richtig zur Geltung zu<br />
bringen. Probieren Sie die Prise Zucker auch an Möhren, Spargel, Brokkoli, Bohnen und Erbsen. Auch hier mildert<br />
Zucker Säuren und hebt den Eigen geschmack vieler Gemüsearten deutlich schmeckbar an. Mehr Süße Küche<br />
Tips und raffinierte Rezepte finden Sie unter www.sweet-family.de<br />
ms<br />
Susanne dismer-Puls<br />
Freie Autorin<br />
Birgit rothe<br />
<strong>Nordzucker</strong> Archiv<br />
impressum<br />
Herausgeber: <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-314, Telefax +49 531 2411-378, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red): Helmut<br />
Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls (sdp), Oliver Ditsch, Rolf Hoffmann, Tanja Schneider-Diehl (tsd), Dr. Klaus Schumacher (kds), Marion Stumpe (ms), Nina Tatter (nt) Dr. Ulf Wegener (uw) |<br />
Gestaltung und Satz: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld | Bildnachweis: <strong>Nordzucker</strong>, Nordic Sugar (Apelöga),<br />
Günter Nimptsch, Fotolia, iStockPhoto, HERZA Schokolade GmbH und Co. KG, Shutterstock, FINANCE, photothek.net<br />
<strong>Akzente</strong> 01/12 31
Pharisäer<br />
Zutaten:<br />
1 Tasse starken Kaffee<br />
2 Stück SweetFamily Würfelzucker<br />
2 EL Rum<br />
1 EL Sahne, steif geschlagen<br />
Borkenschokolade zum Dekorieren<br />
Zubereitung:<br />
Den Zucker im heißen Kaffee auflösen. Den Rum in<br />
einem Topf erwärmen und zum Kaffee hinzugeben.<br />
Das Ganze mit einer Schlagsahnehaube und Borkenschokolade<br />
verzieren.<br />
Wussten Sie, ...<br />
… dass der „Pharisäer“ seinen Ursprung auf der nordfriesischen<br />
insel Nordstrand haben soll? Hier heißt es,<br />
hätten die erfinderischen Friesen versucht, einen besonders<br />
asketisch lebenden Pfarrer zu überlisten. Denn der<br />
Duft des Rums sollte ihm unter der Sahnehaube verborgen<br />
bleiben. Als er sie doch erwischte, schimpfte er<br />
seine Gemeinde ein scheinheiliges Volk von Pharisäern.<br />
Damit hatte das Getränk seinen Namen.<br />
Zubereitungszeit:<br />
10 Minuten<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
ca. 144 kcal<br />
0,8 g eiweiß<br />
13,2 g Kohlenhydrate<br />
4,5 g Fett