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Maibaumaufstellen mit musikalischer Umrahmung - Mattsee

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14 <strong>Mattsee</strong> Information<br />

Zu unserer <strong>Mattsee</strong> Chronik<br />

Hier soll als letzter Beitrag Interessantes ergänzt werden, was in die Chronik aus Platzmangel nicht aufgenommen<br />

werden konnte.<br />

Kapitel Naturschutz: Stiftslinde<br />

(Seite 38)<br />

Gepflanzt wurde sie 1881 anlässlich<br />

der Heirat des Kronprinzen Rudolf von<br />

Habsburg <strong>mit</strong> Stephanie von Belgien<br />

<strong>mit</strong> einer zweiten, die auf der anderen<br />

Seite des Brunnens stand und am 19.<br />

Juli 1960 einem Hagelsturm zum Opfer<br />

fiel. Im Brunnen ist das Datum 10. Mai<br />

1891 eingraviert. Die Krone der 30 m<br />

hohen Winterlinde hat einen Durchmesser<br />

von 23 x 18 m und zählt zu den<br />

schönsten des Flachgaues. Die Mächtigkeit<br />

des Baumes prägt in bedeutendem<br />

Maß das Landschaftsbild, verleiht<br />

dem Stiftsplatz Würde und wurde deshalb<br />

1987 zum geschützten Naturdenkmal<br />

erklärt.<br />

Seit jeher erschien der Baum dem<br />

Menschen als etwas Mystisches, ja<br />

Heiliges. In vorchristlicher Zeit verehrte<br />

man Naturgebilde wie Quellen, Bäume<br />

oder Felsen als Gottheiten oder als<br />

deren Wohnsitz. In der Antike wurde<br />

die Eiche dem Göttervater Zeus und im<br />

Germanischen dem Gott Donar zugeordnet.<br />

So ließ Bischof Bonifaz zur Zeit<br />

der Christianisierung die Donareiche in<br />

Hessen fällen.<br />

Der germanischen Freyja - Göttin der<br />

Fruchtbarkeit und der Liebe – gehörte<br />

die Linde. Sie wurde christlich überformt<br />

und gilt heute noch als Symbol<br />

des Lebens, der Liebe und des Schutzes,<br />

weshalb der Tanz unter der Linde<br />

als Ausdruck einer besonderen Liebesbezeugung<br />

galt und weshalb heute<br />

noch bei Gebäuden große Linden<br />

stehen. Erfreulicherweise pflanzten in<br />

den 90-er Jahren der Lechnerbauer<br />

z’Haag (Hofbauer) und der Kaiserbauer<br />

in Bodenstätt (Lindner) wetterseitig<br />

hinter dem Stall wieder je eine große<br />

Linde. Die vom Hofbauer wurde im<br />

Schulgarten der Hauptschule von<br />

Schülern aus einem Lindensamen<br />

gezogen. Unter Eichen und Linden<br />

hielten unsere Vorfahren Gericht. (Berüchtigt<br />

ist das Gericht unter der Linde<br />

am Haushamerfeld, das Frankenburger<br />

Würfelspiel).<br />

Unter Linden wurden auch die Schrannen<br />

(Märkte) abgehalten.<br />

Sehr bekannt ist die große Linde in<br />

Faistenau. Die in Vergreisung befindliche<br />

„Linde im Gries“ in St. Georgen im<br />

Attergau (aus dem Jahre 1114 ?) gilt <strong>mit</strong><br />

9 m Umfang als die größte Linde überhaupt.<br />

An denkwürdigen Tagen wird noch<br />

immer gerne eine Linde gepflanzt: bei<br />

der Hauptschule anlässlich der Einweihung<br />

des ersten Bauabschnittes<br />

am 3. Mai 1965 und 1977 zwischen<br />

Kriegerdenkmal und Salzburger Sparkasse<br />

aus Anlass der großen Renovierung<br />

von Kirche und Stiftsplatz.<br />

1969 pflanzt der polytechnische Lehrgang<br />

<strong>mit</strong> Fachlehrer Hannes Maringer auf der<br />

Unersee-Anhöhe beim Kreuz zwei Linden,<br />

zu denen 1983 das Ungarndenkmal dazu<br />

gebaut wurde.<br />

Auch die Birke als Frühlingsbote wurde<br />

christlich überformt und schmückt<br />

heute die Fronleichnamsprozession.<br />

Naturdenkmal Stiftslinde (Foto: Barbara<br />

Lechner)<br />

Bäuerliche Obstgärten<br />

Bald werden die Mostbirnbäume,<br />

anschließend auch die Äpfelbäume<br />

ihre ganze Pracht entfalten. Ur-Ahnin<br />

der Mostbirne ist die Wild- bzw. Holzbirne,<br />

die vor ca. 7000 Jahren, als am<br />

Schlossberg die ersten Menschen<br />

siedelten, aus dem Balkan bei uns<br />

einwanderte. Heute prägen bäuerliche<br />

Obstgärten wohltuend viele unserer<br />

Gehöfte und Ortschaften und bilden so<br />

die „ideale“ Kulturlandschaft. Nackt<br />

stünden die Gebäude ohne den sie<br />

umgebenden Schmuck.<br />

Obstgarten beim Hofbauer, Lechner<br />

z’Haag (Foto: Hannes Maringer)<br />

Kapitel Infrastruktur: Wasserversorgung<br />

(Seite 354)<br />

Eine platzbedingte Kürzung des Textes<br />

schmerzt mich besonders und soll hier<br />

nachgetragen werden. Das Gemeindeprotokoll<br />

vom 2. 11. 1952 überliefert<br />

uns den Kaufpreis der zwei Ramooserquellen<br />

für die lang ersehnte erste<br />

Ortswasserleitung: „Herr Roider und<br />

Herr Grundner erhalten je S 25.000 für<br />

das Wasserrecht.“<br />

Schluss-Zitate<br />

„Was wir hörten und erfuhren, was uns<br />

die Väter erzählten, das wollen wir<br />

unseren Kindern nicht verbergen, sondern<br />

dem kommenden Geschlecht<br />

erzählen.“ (Psalm 78)<br />

„Liebe deinen Weg, den Gott <strong>mit</strong> dir<br />

gegangen ist.“ (Leo Tolstoi)<br />

Hannes Maringer

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