Lübecker Altstadtzeitung - Stadtentwicklung - Hansestadt LÜBECK
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Bauspielhaft<br />
Zusammengefasst<br />
<strong>Lübecker</strong> <strong>Altstadtzeitung</strong><br />
Aktuelle Informationen zur Sanierung in der Altstadt<br />
Jens und Steffi Wätke nutzen den Lichtschacht als minimalistische Freifläche<br />
Jeder hat seinen Lieblingsplatz:<br />
Tochter Elisa (2) zieht sich am<br />
Liebsten in eine Kuschelecke<br />
unter der Treppenschräge im<br />
Kinderzimmer zurück. Die<br />
Eltern halten sich meist im<br />
Wohn- und Essbereich mit dem<br />
freistehenden Küchentresen<br />
im Erdgeschoss auf. Steffi und<br />
Jens Wätke haben sich in der<br />
Alsheide 22 ein Haus saniert,<br />
das ihren Bedürfnissen als Familie<br />
voll gerecht wird.<br />
Weiße Wände, klare Linien<br />
und ein Lichthof sorgen für<br />
helle Räume. Durch die offene<br />
Bauweise entsteht Großzügigkeit<br />
auf kleinem Raum. „Unser<br />
Gedanke war, die Innenräume<br />
Leitidee der UNESCO-Welterbekonvention<br />
ist die „Erwägung,<br />
dass Teile des Kultur- oder Naturerbes<br />
von außergewöhnlicher<br />
Bedeutung sind und daher<br />
als Bestandteil des Welterbes<br />
der ganzen Menschheit erhalten<br />
werden müssen“. Wie<br />
neutral zu halten und dafür<br />
den Blick auf die abwechslungsreichen<br />
Altstadtfassaden<br />
vor den Fenstern wirken zu<br />
lassen“, erklärt Jens Wätke. Die<br />
Bausubstanz ist erst gut 100<br />
Jahre alt und im Laufe der Jahre<br />
schon öfter umgebaut worden.<br />
Dadurch war Familie Wätke<br />
bei der Planung der Innenräume<br />
etwas freier als bei einem<br />
denkmalgeschützten Objekt.<br />
galerie verbindet<br />
1. und 2. etage<br />
Das Erdgeschoss und die 1. Etage<br />
sind jetzt über eine offene<br />
Galerie miteinander verbunden:<br />
unten Kochen und Essen,<br />
Für jeden einen Lieblingsplatz<br />
In der Alsheide 22 hat Familie Wätke ihr neues Zuhause gefunden<br />
oben Wohnen. Darüber ist eine<br />
Schlafetage mit zwei Zimmern<br />
und Bad. Im Dachgeschoss<br />
sind ein Gästezimmer und der<br />
kleine Freisitz untergebracht.<br />
Auch letzterer trägt zur Lebensqualität<br />
bei: Der erste Sommer<br />
hat – inmitten der Altstadtinsel<br />
– eine gute Ernte von Tomaten<br />
und Erdbeeren ergeben.<br />
Jens Wätke ist zufrieden: „Es<br />
hat wahnsinnig viel Spaß gemacht,<br />
herauszufinden, wie<br />
wir unsere persönlichen Bedürfnisse<br />
am besten mit der<br />
alten Bausubstanz in Einklang<br />
bringen können.“ Der Architekt<br />
hat die Altbausanierung für<br />
sich und seine Familie selbst<br />
geleitet. „Wir haben kaum rechte<br />
Winkel. Die Raumzuschnitte<br />
sind ganz anders, als man das<br />
bei einem Neubau machen<br />
würde“, ist sein Fazit. Seine<br />
Frau hat als Immobilienkauffrau<br />
und Controllerin ihre Expertise<br />
beigesteuert. Beide sind<br />
von ihrem maßgeschneiderten<br />
Traumhaus nach den ersten<br />
Monaten Praxistest überzeugt.<br />
„Ich fand es schön, dieses alte<br />
Haus wiederzubeleben und zu<br />
sanieren“, erklärt Steffi Wätke.<br />
Böse Überraschungen gab es<br />
während der Sanierung nicht,<br />
nur spezielle Herauforderungen.<br />
So sind unterschiedliche<br />
Methoden der Wärmedämmung<br />
zum Einsatz gekommen.<br />
Die Straßenfassade wurde mit<br />
allen Gliederungselementen<br />
erhalten und nur von innen<br />
mit Kalziumsilikatplatten gedämmt.<br />
Beim Lichthof war dagegen<br />
eine Außendämmung<br />
Welterbe kurz und bündig<br />
Lübecks Erklärung zum außergewöhnlichen universellen Wert der Altstadt<br />
lässt sich aber diese Bedeutung<br />
eines Welterbes in einer<br />
Erklärung kurz und bündig<br />
zusammenfassen? Vor dieser<br />
Aufgabe stand nicht nur die<br />
Welterbekoordination der <strong>Hansestadt</strong>.<br />
Das Welterbekomitee<br />
der UNESCO fordert seit 2007<br />
Authentisches Welterbe: Die Salzspeicher werden denkmalgerecht saniert<br />
eine sogenannte „declaration<br />
of outstanding, universal value<br />
(OUV)“ – eine Erklärung<br />
zum außergewöhnlichen universellen<br />
Wert für jede Welterbestätte.<br />
Bei jüngeren Welterbestätten<br />
ist sie bereits Bestandteil<br />
der Bewerbung, alle<br />
mitWärmedämmverbundsystem möglich. Und ins Dach<br />
wurde schließlich eine Schicht<br />
Zelluloseflocken eingeblasen,<br />
weil diese im Sommer besser<br />
vor der Wärme schützt als Mineralwolle.<br />
Platz kreativ genutzt<br />
Eine mechanische Lüftung gibt<br />
es nicht, da sie platztechnisch<br />
nur schwer unterzubringen gewesen<br />
wäre. Jens Wätke: „Wir<br />
wollten keine sichtbaren Lüftungsschächte<br />
und in die alten<br />
Holzbalkendecken konnten wir<br />
die Lüftung nicht integrieren.“<br />
Auch ohne sie gab es – trotz<br />
frisch verputzter Wände – keine<br />
Feuchtigkeitsprobleme. Der<br />
Lichthof lässt sich gut zum<br />
Querlüften nutzen.<br />
anderen müssen nachliefern<br />
und zwar auf Grundlage ihrer<br />
Nominierungsunterlagen.<br />
Die Erklärung beschreibt die<br />
wesentlichen Merkmale einer<br />
jeden Welterbstätte auf einen<br />
Blick. Neben einer Kurzbeschreibung<br />
und den wesentlichen<br />
Schutzmechanismen ist<br />
das Herzstück der OUV die Beschreibung<br />
der Einzigartigkeit<br />
und die Angaben zur Integrität<br />
(Unversehrtheit) und Authentizität<br />
(historische Echtheit).<br />
Ist die Integrität oder Authentizität<br />
eines Welterbes bedroht,<br />
ist auch der Welterbestatus gefährdet.<br />
Was Lübeck so<br />
einzigartig macht<br />
Aufnahmekriterium: „Mit hervorragenden<br />
Beispielen eines<br />
Typus von Gebäuden veranschaulichen<br />
die authentischsten<br />
Gebiete der <strong>Hansestadt</strong><br />
Lübeck die Macht und die his-<br />
Da die alten Fußbodendielen<br />
in den oberen Etagen nicht<br />
mehr zu sanieren waren, kam<br />
eine Holzverbunddecke inklusive<br />
einer dreischichtigen Platte<br />
aus Quarzsand-Wellpappe<br />
auf die alten Balken. Sie sorgt<br />
dafür, dass kaum eine Trittschallübertragung<br />
stattfindet.<br />
Und Teppichboden findet die<br />
junge Familie mit Kleinkind<br />
hier oben sowieso viel gemütlicher.<br />
Im Erdgeschoss sorgt<br />
dagegen die Fußbodenheizung<br />
für wohlige Wärme. Ein Gäste-<br />
WC hat noch unter der Treppe<br />
Platz gefunden. Jens Wätke:<br />
„Insgesamt ging es darum, die<br />
vorhandenen Räume kreativ<br />
auszunutzen und ein modernes<br />
Wohnen in alten Mauern<br />
zu ermöglichen.“<br />
Auch von der Galerie aus ist der Lichtschacht immer im Blick<br />
torische Rolle der Hanse.“ – So<br />
lautete 1987 im Wortlaut das<br />
Kriterium (iv) der UNESCO für<br />
die <strong>Hansestadt</strong> Lübeck.<br />
Integrität: Das Herz der Altstadt<br />
ist von allen Seiten von<br />
Wasser umgeben, in Teilen<br />
durch Wallanlagen und Grünflächen.<br />
Bis zum heutigen Tag<br />
ist ihr Stadtgrundriss als ein<br />
harmonisches Gesamtkunstwerk<br />
deutlich erkennbar und<br />
ihre einzigartige einheitliche<br />
Silhouette schon von weitem<br />
sichtbar.<br />
Authentizität: Trotz der Schäden,<br />
die sie während des Zweiten<br />
Weltkriegs erlitten hat, ist<br />
die grundlegende Struktur<br />
der Altstadt, die hauptsächlich<br />
aus Patrizierhäuser des<br />
15. und 16. Jahrhunderts sowie<br />
öffentlichen Denkmälern<br />
(allen voran das berühmte<br />
Holstentor), Kirchen und<br />
Salzspeichern besteht, unverändert<br />
geblieben.<br />
AusgAbe 39 / Dezember 2012<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Lübecks Erklärung über<br />
den außergewöhnlichen<br />
universellen Wert unseres<br />
Welterbes macht uns<br />
wieder einmal deutlich,<br />
in was für einer einzigartigen<br />
Stadt wir leben. Die<br />
Altstadtsanierung leistet<br />
einen wesentlichen Beitrag<br />
zum Erhalt der darin<br />
beschriebenen Integrität,<br />
sprich der Unversehrtheit,<br />
der Altstadt und ihrer<br />
Authentizität, der historischen<br />
Echtheit.<br />
Neben diesen übergeordneten<br />
Belangen gibt es<br />
aber noch eine andere<br />
wichtige Qualität unserer<br />
Altstadt: den „außergewöhnlichen<br />
persönlichen<br />
Wert“. Ob für junge<br />
Eltern, die sich hier ihr<br />
Traumhaus sanieren und<br />
das historische Ambiente<br />
sowie die kurzen Wege<br />
schätzen. Oder für ein<br />
Kleinkind, das nicht nur<br />
im Innern des Einfamilienhauses<br />
seine Lieblingsecken<br />
hat, sondern auch<br />
das nähere Wohnumfeld<br />
wie z.B. die Spielplätze<br />
in den Blockinnenhöfen<br />
nutzt. Diesen individuellen<br />
Wert Lübecks zeigen<br />
wir Ihnen in dieser Ausgabe<br />
der <strong>Altstadtzeitung</strong><br />
am Beispiel der Familie<br />
Wätke.<br />
Auch für junge Leute, die<br />
sich nach ihrer Schulzeit<br />
beruflich orientieren,<br />
kann Lübeck wertvoll in<br />
ihrer persönlichen Entwicklung<br />
sein. Dies zeigt<br />
die Jugendbauhütte, die<br />
in der <strong>Hansestadt</strong> ein freiwilliges<br />
Jahr in der Denkmalpflege<br />
organisiert. Die<br />
TeilnehmerInnen helfen<br />
während dieses Jahres,<br />
das Welterbe zu erhalten,<br />
und entwickeln gleichzeitig<br />
ein Bewusstsein dafür,<br />
was ihnen im Leben<br />
wirklich wichtig ist. Es ist<br />
gerade die Verbindung<br />
aus persönlichem und<br />
universellem Wert, die<br />
Lübecks Altstadt außergewöhnlich<br />
macht.<br />
Ihr Franz-Peter Boden,<br />
Bausenator
AUSGABE 39 / DEZEMBER 2012<br />
<strong>Lübecker</strong> <strong>Altstadtzeitung</strong><br />
Nachgefragt Junge Leute für den Denkmalschutz begeistern<br />
Ein Interview mit Ivalu Vesely, Leiterin der Jugendbauhütte Lübeck<br />
Frau Veseley, die Jugendbauhütte<br />
begeistert Jugendliche<br />
für die Denkmalpflege. Wie<br />
funktioniert das?<br />
Wir organisieren für junge<br />
Leute im Alter von 16 bis 26<br />
Jahren ein freiwilliges Jahr in<br />
der Denkmalpflege. Insgesamt<br />
betreuen wir mit der Jugendbauhütte<br />
Lübeck 23 TeilnehmerInnen<br />
in ganz Schleswig-<br />
Holstein. Zum Einsatz kommen<br />
sie zum Beispiel in Handwerksbetrieben,<br />
Architekturbüros<br />
oder Fachbehörden für Archäologie<br />
und Denkmalschutz. Fünf<br />
Mitglieder der Jugendbauhütte<br />
arbeiten direkt in Lübeck in<br />
einem Team, das wir „Mobile<br />
Denkmalpflege“ nennen.<br />
Aktuell bauen sie, angeleitet<br />
von unserem Zimmermann,<br />
Eric Janssen, den historischen<br />
Seetempel vom Brodtener Ufer<br />
nach, der aus den Buddenbrooks<br />
bekannt ist. Er ist Ende<br />
des 19. Jahrhunderts durch<br />
eine Ostsee-Sturmflut weggespült<br />
worden. Der Nachbau auf<br />
Geplant<br />
Es ist der seltene Fall einer<br />
Baulücke in der Altstadt: In der<br />
Straße An der Mauer stehen<br />
mit den Nummern 3 und 3a<br />
zwei Grundstücke für neue Einfamilienhäuser<br />
zur Verfügung.<br />
Damit die Neubauten sich gut<br />
in den Straßenzug einpassen,<br />
war die Grundstücksvergabe mit<br />
einem Gestaltungswettbewerb<br />
verbunden. Nun haben die externen<br />
Fachleute entschieden.<br />
der Basis von Kupferstichen<br />
und zeitgenössischen Bildern<br />
soll künftig als Infopavillon,<br />
zum Beispiel auf der Denkmal-<br />
Messe in Leipzig und beim Tag<br />
des offenen Denkmals dienen.<br />
Ein Einsatzort war die Große<br />
Burgstraße 53. Was haben<br />
die Jugendlichen dort gemacht?<br />
Die Jugendlichen von der Mobilen<br />
Denkmalpflege haben<br />
auf dem Grundstück eine<br />
mittelalterliche Grenzmauer<br />
gestützt. Das Erdreich stand<br />
durch Höhenunterschiede zum<br />
Nachbargrundstück so unter<br />
Druck, dass die Mauer einzustürzen<br />
drohte. Die jungen<br />
Leute haben nach Vorgaben<br />
des Statikers Betonfundamente<br />
gegossen und Stützpfeiler gebaut.<br />
Dazu haben sie die alten<br />
Backsteine eines eingestürzten<br />
Gartengebäudes verwendet.<br />
Diese Steine mussten sie erst<br />
einmal vom Mörtel säubern –<br />
praktisch so wie die Trümmerfrauen<br />
nach dem 2. Weltkrieg.<br />
Das bestehende Mauerwerk<br />
haben sie ausgebessert<br />
und mit einer<br />
feinen Zementschicht<br />
überzogen. Die Arbeiten<br />
zogen sich über<br />
mehrere Monate. Bei<br />
der Endabnahme waren<br />
die jungen Leute<br />
stolz, etwas Bleibendes<br />
geschaffen zu haben.<br />
Die Grenzmauer<br />
ist durch die Strebepfeiler<br />
jetzt wieder<br />
für viele Jahrzehnte<br />
gesichert.<br />
Die Jugendbauhütte<br />
Lübeck wurde im<br />
März 2011 gegründet.<br />
Wie liefen die ersten<br />
anderthalb Jahre?<br />
Im März 2011 erfolgte<br />
ja erst einmal nur die<br />
Bekanntgabe, dass es<br />
eine Jugendbauhütte<br />
in Lübeck geben<br />
sollte. Ab April bin<br />
ich tätig geworden und habe<br />
versucht, Einsatzstellen zu<br />
akquirieren und das Projekt<br />
Freiwilliges Jahr Denkmalpflege: In der Großen Burgstraße 53 sichern Jugendliche eine historische Gartenmauer<br />
Jugendbauhütte in der Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen.<br />
Die Resonanz war sehr positiv.<br />
Am 1. September 2011 konnten<br />
wir mit 22 „JugendbauhüttlerInnen“<br />
starten. Im März 2012<br />
gab es noch eine offizielle Eröffnungsfeier<br />
im Heilig-Geist-<br />
Hospital. Dort konnten wir<br />
bereits erste Ergebnisse präsentieren.<br />
Ein Highlight des ersten Jahrgangs<br />
waren die sieben Seminare<br />
mit Workshops zu alten<br />
Handwerkstechniken wie Vergolden,<br />
Steinmetz- oder Stuckateurarbeiten.<br />
Meistens holen<br />
wir noch DenkmalpflegerInnen<br />
oder BauhistorikerInnen<br />
dazu, die kunstgeschichtliche<br />
und denkmalpflegerische Theorie<br />
vermitteln. Das erste Seminar<br />
eines Jahrgangs findet<br />
immer auf der Passat statt, die<br />
als Museumsschiff ja selbst ein<br />
maritimes Denkmal ist. Die Jugendlichen<br />
leben dann ganz im<br />
Baugrundstücke vergeben<br />
Gestaltungsbeirat hat Entwürfe für die Grundstücke An der Mauer 3/3a bewertet<br />
Nach intensiver Diskussion<br />
waren sich die Mitglieder<br />
des Gestaltungsbeirats einig.<br />
Ihre Empfehlung hat die Sanierungsträgerin<br />
»Trave« als<br />
Verkäuferin der Grundstücke<br />
übernommen. Die Nummer 3<br />
wird mit einem Entwurf des<br />
Architekturbüros Ellinghaus<br />
bebaut, das im Auftrag eines<br />
Bauherrn ein zweigeschossiges<br />
Gebäude mit Flachdach auf<br />
Architekturskizze: So sollen sich die beiden neuen Gebäude in den Altbestand einfügen<br />
dem Staffelgeschoss geplant<br />
hat. Die flächige Straßenfassade<br />
mit unterschiedlich großen<br />
Fensteröffnungen setzt einen<br />
zeitgemäßen architektonischen<br />
Akzent. Die Rückseite ist durch<br />
Vor- und Rücksprünge und<br />
raumhohe Fenster geprägt.<br />
Für das Nachbargrundstück<br />
Nummer 3a stammt der Entwurf<br />
von Haufe Petereit Architekten.<br />
Hier bestand die<br />
Von der Jugendbauhütte nachgebaut: Ivalu Vesely zeigt vor dem Dompastorat ein Modell des Vorgängerbaus<br />
Herausforderung darin, eine<br />
Durchfahrt zum Blockinnenhof<br />
zu berücksichtigen. Straßen-<br />
und Hoffassade sind durch<br />
stehende Rechtecke als Fensterformat<br />
gekennzeichnet. Die<br />
Durchfahrt wird außerhalb<br />
der Geschäftszeiten mit einem<br />
Drehflügeltor aus Stahl verschlossen.<br />
Das Staffelgeschoss<br />
wurde auf Empfehlung des Gestaltungsbeirats<br />
straßenseitig<br />
mittelalterlichen Verständnis<br />
einer Bauhütte: Sie wohnen,<br />
kochen und arbeiten zusammen.<br />
Unser Ziel ist es, jungen<br />
Leuten ein Bewusstsein für<br />
das Kulturerbe zu vermitteln.<br />
Ich habe selbst als Architektin<br />
in <strong>Lübecker</strong> Büros gearbeitet<br />
und finde es jetzt unglaublich<br />
spannend, mit jungen Leuten<br />
zu arbeiten.<br />
Wie können sich Jugendliche<br />
für ein freiwilliges Jahr in<br />
der Denkmalpflege bewerben?<br />
Zunächst einmal sollten sich<br />
interessierte Jugendliche per<br />
Mail oder telefonisch bei uns<br />
erkundigen. Sie erhalten dann<br />
eine Checkliste für ihre Bewerbung.<br />
Schulabschlüsse und<br />
Zeugnisse spielen bei der Auswahl<br />
keine große Rolle. Uns ist<br />
ein aufrichtiges Interesse an<br />
alter Bausubstanz, altem Handwerk<br />
und Denkmalpflege wichtiger.<br />
Die BewerberInnen kommen<br />
aus ganz Deutschland.<br />
etwas modifiziert. Zusammen<br />
– so ist sich der Beirat<br />
sicher – werden die Gebäude<br />
den Straßenzug baulich gut<br />
weiterentwickeln.<br />
Weitere Flächen<br />
im Angebot<br />
Auf dem benachbarten Gelände<br />
des ehemaligen Aalhofbunkers<br />
am Fuße der<br />
Hüxstraße stehen noch vier<br />
weitere Grundstücke zum<br />
Verkauf. Das Einziehungsverfahren<br />
für den geänderten<br />
Straßenverlauf ist abgeschlossen.<br />
Auf den bereits<br />
eingemessenen Grundstücken<br />
sollen drei Einfamilienhäuser<br />
(An der Mauer<br />
13, 15, 17) und ein Wohn-<br />
und Geschäftshaus (Hüxterdamm<br />
1) entstehen. Die<br />
Vermarktung wird ebenfalls<br />
über ein Vergabeverfahren<br />
mit einem Architektenentwurf<br />
und einer Empfehlung<br />
des Gestaltungsbeirats erfolgen.<br />
Dieses Jahr haben wir sogar<br />
einen jungen Mann aus Sambia<br />
dabei und eine Teilnehmerin<br />
aus Russland. Die Arbeit trägt<br />
dazu bei, ein Bewusstsein für<br />
den Wert unseres Kulturerbes<br />
zu vermitteln. Auf einem Fachkongress<br />
zur Denkmalpflege<br />
in Wismar im September 2012<br />
waren sich alle Fachleute einig,<br />
dass die Jugendarbeit im Bereich<br />
Denkmalpflege verstärkt<br />
werden muss. Wir leisten mit<br />
der Jugendbauhütte dazu einen<br />
kleinen Beitrag.<br />
Gewusst wo<br />
Wenn Sie weitere Informationen<br />
zur Sanierung der<br />
<strong>Lübecker</strong> Altstadt wünschen,<br />
sind Sie hier an der richtigen<br />
Adresse:<br />
<strong>Hansestadt</strong> Lübeck<br />
Bereich Stadtplanung<br />
Abteilung Stadtsanierung<br />
Mühlendamm 12<br />
23539 Lübeck<br />
Birgit Maaß<br />
Tel. (0451) 122 – 61 24<br />
birgit.maass@luebeck.de<br />
www.luebeck.de<br />
Sanierungsträgerin der<br />
<strong>Hansestadt</strong> Lübeck<br />
Grundstücks-Gesellschaft<br />
»Trave« mbH<br />
Falkenstraße 11<br />
23564 Lübeck<br />
Dr. Matthias Rasch<br />
Tel. (0451) 799 66 – 302<br />
sanierung@trave.de<br />
www.trave.de<br />
Impressum:<br />
Die „<strong>Lübecker</strong> <strong>Altstadtzeitung</strong>“<br />
erscheint vierteljährlich als<br />
Sonderseiten in der „<strong>Lübecker</strong><br />
Stadtzeitung“.<br />
Herausgeberin: <strong>Hansestadt</strong> Lübeck,<br />
Bereich Stadtplanung, Abteilung<br />
Stadtsanierung, Mühlendamm 12,<br />
23552 Lübeck. (LeserInnenzuschriften<br />
bitte an diese Adresse)<br />
Redaktion: Christian Rubinstein, bfö<br />
Büro für Öffentlichkeitsarbeit e.K.,<br />
www.bfoe-hh.de<br />
Layout: bfö<br />
Fotos: Bereich Stadtplanung<br />
der <strong>Hansestadt</strong> Lübeck, Jugendbauhütte<br />
Schleswig-Holstein,<br />
bfö, privat