Ausgabe 02 / 2009 - BankPraktiker
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Aktuell<br />
Vorstand<br />
Banken erwarten trotz<br />
Finanzkrise höhere Rendite<br />
w Die Mehrheit der deutschen Banken<br />
erwartet trotz Finanzkrise im<br />
kommenden Jahr stabile oder sogar<br />
steigende Renditen. Wie eine kürzlich<br />
veröffentlichte Umfrage der Managementberatung<br />
Steria Mummert<br />
Consulting unter 100 Führungskräften<br />
deutscher Kreditinstitute ergab, rechnen<br />
nur 26% der Banken mit einer<br />
schlechteren Eigenkapitalrendite im<br />
Jahr <strong>2009</strong>. Rd. ein Drittel erwartet eine<br />
stabile, 37% sogar eine höhere Eigenkapitalrendite.<br />
Als größte Gefahr für ihr Institut<br />
sehen die Entscheidungsträger eine<br />
schrumpfende Wirtschaft in Deutschland:<br />
42% bezeichneten in der Umfrage<br />
eine Rezession als Bedrohung für das<br />
eigene Unternehmen. Die direkten<br />
Folgen der Finanzkrise fallen dagegen<br />
nicht so ins Gewicht. Nur jedes zehnte<br />
Kreditinstitut nannte die schwierige<br />
Refinanzierung auf dem Interbankenmarkt<br />
existenzbedrohend, 23% sahen in<br />
Abschreibungen auf Wertpapiere oder<br />
Kredite eine Gefahr.<br />
Fast alle Entscheider der Branche erwarten<br />
der Umfrage zufolge, dass <strong>2009</strong><br />
weitere Banken staatliche Finanzhilfen<br />
in Anspruch nehmen werden, um ihre<br />
Eigenkapitalquote aufzustocken. Zu konkreten<br />
Planungen der eigenen Häuser<br />
gaben sich die Befragten aber bedeckt.<br />
Insbesondere öffentliche Institute und<br />
Genossenschaftsbanken würden sich<br />
laut der Studie bei der staatlichen Hilfe<br />
zurückhalten und wollen sich nicht in die<br />
Karten schauen lassen.<br />
Als Konsequenz aus der Krise will nun jede<br />
zweite Bank ihre Geschäftsstrategie bis<br />
2011 auf den Prüfstand stellen. Vorwürfen,<br />
die Banken hätten die Risiken mancher<br />
Anlageprodukte unterschätzt, wollen<br />
vor allem die Genossenschaftsbanken<br />
mit Investitionen ins Risikomanagement<br />
entgegnen. £<br />
52 <strong>02</strong> / <strong>2009</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Anlage<br />
Vermögensverwalter uneins<br />
über Entwicklung des DAX<br />
w Die Prognosen der unabhängigen<br />
Vermögensverwalter für den deutschen<br />
Aktienindex (DAX) schwanken zwischen<br />
Hausse und Baisse.<br />
Die Schätzungen für den Stand des<br />
Leitindex zum Ende des ersten Börsenhalbjahrs<br />
<strong>2009</strong> reichen von 3.200 bis<br />
7.000 Punkten; der Durchschnitt liegt bei<br />
4.925 Punkten. Das ergab eine Umfrage<br />
der DAB bank unter 54 Vermögensverwaltern<br />
im Dezember 2008.<br />
Auf die Frage, welcher Index sich <strong>2009</strong> am<br />
besten entwickeln wird, nannten nur rd.<br />
ein Viertel der Vermögensverwalter den<br />
DAX. Optimistischer sind die Befragten für<br />
USamerikanische Wertpapiere: Ein Drittel<br />
der Finanzprofis erwartet im neuen<br />
Jahr vom Dow JonesIndex die beste<br />
Performance. Bei den Schwellenländern<br />
weckt China die größten Hoffnungen:<br />
22% trauen dem Shanghai Composite<br />
Index die beste Wertentwicklung zu. Die<br />
Indizes der restlichen BRICLänder, Brasilien,<br />
Russland und Indien, sehen nur<br />
11% der Vermögensverwalter als Top<br />
Performer <strong>2009</strong>.<br />
Die DAB bank befragte die Vermögensverwalter<br />
des Weiteren, welcher<br />
Anlageform sie <strong>2009</strong> die besten Chancen<br />
zutrauen. Die Hälfte der Befragten gab<br />
an, dass die klassische Aktie das beste<br />
Investment sein wird. 22% der Finanzprofis<br />
setzen auf den Rentenmarkt, 17%<br />
auf ein Investment in Öl. Wenig Vertrauen<br />
genießen der Umfrage zufolge<br />
die Edelmetalle Gold und Silber sowie<br />
Agrarrohstoffe.<br />
Sehr unterschiedliche Antworten gab<br />
es auf die Frage, welche Wertpapierarten<br />
im neuen Jahr von der Einführung<br />
der Abgeltungsteuer profitieren werden.<br />
Die Experten nannten zwar am häufigsten<br />
Misch, Immobilien und Dachfonds.<br />
Die breite Palette an Antworten bestätigt<br />
allerdings den Rat: Grundlegende Fak<br />
toren bei der Geldanlage sind Rendite<br />
und Risiko – erst im zweiten Schritt ist<br />
es sinnvoll, das Depot hinsichtlich der<br />
Steuern anzupassen.<br />
Bei der Befragung verrieten die Experten<br />
auch ihre AnlagePhilosophie für<br />
<strong>2009</strong>. Nach dem Ausspruch gefragt, der<br />
ihre Strategie am besten charakterisiert,<br />
stimmten 61% für das Zitat von Sir John<br />
Templeton: „Die Zeit des größten Pessimismus<br />
ist die beste Zeit zu kaufen, die Zeit des<br />
größten Optimismus ist die beste Zeit zu verkaufen.“<br />
Antizyklisches Handeln ist für die<br />
Vermögensverwalter also das Rezept für<br />
ein erfolgreiches Börsenjahr <strong>2009</strong>. £<br />
Anlage<br />
Vorsorgebranche im<br />
historischen Stimmungstief<br />
w Versicherer, Fondsanbieter und Finanzmakler<br />
beurteilen in der traditionellen<br />
Jahresumfrage der Fachzeitschrift KURS<br />
die Perspektiven <strong>2009</strong> für die deutsche<br />
Wirtschaft und auch für die Finanzmärkte<br />
so skeptisch wie seit vielen Jahren nicht<br />
mehr. Im Vergleich zum Vorjahr kühlte sich<br />
die Stimmung bei den Finanzdienstleistern<br />
auch mit Blick auf die eigenen unternehmerischen<br />
Chancen deutlich ab.<br />
Mit einer wirtschaftlichen Erholung im Verlauf<br />
des Jahres <strong>2009</strong> rechnet die Mehrheit<br />
der Unternehmen in der Vorsorgebranche<br />
nicht mehr. Ebenso glaubt nur eine Minderheit<br />
der von KURS befragten Vermittler,<br />
Investmentunternehmen und Assekuranzen<br />
an eine durchgreifende Erholung<br />
der Finanzmärkte in den kommenden zwölf<br />
Monaten. Die Mehrheit geht davon aus,<br />
dass sich das wilde Auf und Ab an den<br />
Weltbörsen weiter fortsetzen wird.<br />
Der „KrisenSchock“ sitzt auch bei den bislang<br />
von den schlimmsten Verwerfungen<br />
weitgehend verschonten Lebensversicherern<br />
tief. Dies wird daraus ersichtlich,<br />
dass auch die Assekuranzen die unternehmerischen<br />
Perspektiven seit Beginn der<br />
KURSBefragungen nur einmal ähnlich pessimistisch<br />
einschätzten wie für <strong>2009</strong>: im<br />
Rezessionsjahr 2003.