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Ausgabe 02 / 2009 - BankPraktiker

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72<br />

Beitrag<br />

<strong>02</strong> / <strong>2009</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />

Vorstand Kredit Konto Anlage Recht Handel Controlling Revision IT<br />

Nachhaltige Problemkreditbearbeitung<br />

Image pflegen statt Kredite verkaufen.<br />

Autor:<br />

Armin Lang, Prokurist,<br />

Bereichsleiter Problemkredite,<br />

H + G BANK Heidelberg Kurpfalz eG.<br />

1 Dazu Scholz/Schwall, BP 9/2008 S. 386 ff.<br />

I. Einleitung<br />

w Noch vor nicht allzu langer Zeit ist auch<br />

hierzulande der Verkauf von ausfallgefährdeten<br />

oder notleidenden Krediten in Schwung<br />

gekommen.<br />

Die Diskussionen rund um die anschließende<br />

Handhabung durch die verschiedenen Investoren<br />

und deren Dienstleistungsgesellschaften<br />

(Servicer) zeigt Wirkungen. Der Gesetzgeber<br />

befasste sich im Rahmen des Risikobegrenzungsgesetzes<br />

mit der Problematik, einige Institute<br />

vollziehen die vollständige Kehrtwende<br />

(„bei uns werden Sie nicht verkauft“). Auch die<br />

Aufkäufer reagieren; so haben sich in 2007 einige<br />

im Rahmen der Bundesvereinigung Kreditankauf<br />

und Servicing e. V. zur Entwicklung von Mindeststandards<br />

verpflichtet. Und eine in diesem<br />

Bereich tätige Tochter der dänischen ebh­Bank<br />

zum Beispiel verspricht, sich „immer am Verhaltenskodex<br />

und den ethischen Grundsätzen des<br />

Verkäufers – sprich an deren gesellschaftlicher<br />

und regionaler Verantwortung“ zu orientieren.<br />

All dies möglicherweise Gründe für den Rückgang<br />

der verkauften Volumina in 2007, wobei<br />

der Markt hierbei zudem von zwei Großtransaktionen<br />

dominiert wurde.<br />

Steht man unter dem Druck, schnellstmöglich<br />

(Liquiditäts­ bzw. Ertrags­) Erfolge vorweisen<br />

zu müssen, bleibt oft nur der Verkauf<br />

und insoweit wird dieser Markt auch künftig<br />

seine Daseinsberechtigung haben. I. d. R. aber<br />

sind die schnellsten auch die teuersten Erfolge,<br />

und zur Unwiederbringlichkeit der Verlustrealisierung<br />

gesellt sich oft genug ein nicht bezifferter<br />

Folgeschaden durch negative Publicity,<br />

deren ganzes Ausmaß erst im Laufe der Zeit<br />

offensichtlich wird. Vor diesem Hintergrund<br />

stellt sich die Frage nach einem zweckmäßigen<br />

– d. h. aus Gesamtbanksicht optimalen –<br />

Umgang mit den Problemkrediten.<br />

Abbildung 1: Kreditverkäufe: Markt<br />

konsolidiert sich – Nominalvolumen großer<br />

Portofoliotransaktionen in Deutschland,<br />

Mio. € (Daten für 2007 teilweise geschätzt)<br />

1501<br />

8822<br />

9206<br />

7694 7575<br />

2003 2004 2005 2006 2007<br />

II. Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

1. Aufsichtsrecht / MaRisk<br />

10.000<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Die MaRisk verlangen zwar eine klare Strukturierung<br />

der Prozesse, lassen aber über<br />

zahlreiche Öffnungsklauseln viel Spielraum<br />

und ermöglichen nicht zuletzt über<br />

Bagatellregelungen eine institutsindividuelle<br />

Vorgehensweise.<br />

2. Risikobegrenzungsgesetz<br />

Die als „Risikobegrenzungsgesetz“ am 19.08.08<br />

in Kraft 1 getretenen diversen Gesetzesänderungen<br />

beinhalten:<br />

a) Verstärkte Informationspflichten<br />

Kreditinstitute sind in Zukunft verpflichtet,<br />

den Verbraucher im Darlehensvertrag (und<br />

nicht nur in den AGBs) ausdrücklich über<br />

die möglichkeit des Darlehensverkaufs zu<br />

unterrichten (§ 492 Abs. 1 a BGB).<br />

Wird die Darlehensforderung tatsächlich verkauft,<br />

ist der Kunde hierüber und über die<br />

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