Ausgabe 02 / 2009 - BankPraktiker
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Beitrag<br />
<strong>02</strong> / <strong>2009</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Abbildung 5: Impairment-Berechnung für Subprime-ABS verbindet Fair Value Berechnung<br />
und Hold-to-Maturity Prognose<br />
Kreditanalyse Hold-to-Maturity (H-t-M) Fair Value Bewertung<br />
ß Expertenbasierte Bestimmung<br />
eines Intrinsic Values<br />
ß Prognose des Kapitalverlustes<br />
ß Vorgehen:<br />
ß Bottom-Up Analyse der<br />
RMBS Bonds<br />
ß Ableitung von Kapitalausfallmatrizen<br />
für CDO Portfolio<br />
aus der Bottom-Up Analyse<br />
ß Entscheidung:<br />
ß RMBS Bonds/CDOs mit<br />
prognostizierten Kapitalverlusten<br />
werden impaired (‡ GuV)<br />
ß Positionen, bei denen kein<br />
Kapitalverlust prognostiziert<br />
wird, werden nicht impaired<br />
(‡ NBR)<br />
(1) NBR: Neubewertungsrücklage vor Steuern<br />
Quelle: Commerzbank<br />
impaired<br />
non-impaired<br />
exemplarisch eine solche Kapitalausfallmatrix<br />
(Stand: September 2007). Die enthaltenen<br />
Prozentwerte entsprechen den damaligen<br />
Erwartungen, die im Benchmarking zwischen<br />
mehreren anderen Banken entwickelt worden<br />
sind; mittlerweile sind sie durchgängig von der<br />
weiteren Entwicklung überholt worden.<br />
Über einen fortgeschriebenen matrix-Ansatz<br />
ist es möglich, eine pragmatische Lösung für die<br />
Identifizierung von TriggerEvents auch bei den<br />
ungleich komplexeren CDOs of ABS zu finden.<br />
Auf Basis der Matrix wird je Transaktion auf alle<br />
unterlegten SubprimeRMBS eine Ausfallhöhe<br />
entsprechend des Prozentsatzes im zugehörigen<br />
Bucket angewendet. Die Summe aller Ausfälle<br />
in USD ergibt dann die prognostizierte Ausfallhöhe<br />
der gesamten CDOTransaktion, die mit<br />
dem Risikopuffer der gehaltenen Tranche verglichen<br />
wird. Übersteigt die Ausfallprognose<br />
den Puffer, ist ein TriggerEvent anzusetzen.<br />
So werden de facto die im CDO enthaltenen<br />
RMBS bewertet, nicht aber die Struktur des<br />
CDOs selbst. Es hat sich erwiesen, dass dies v. a.<br />
hinsichtlich des EventofDefault (EoD) Triggers,<br />
der zur Transaktionsliquidation und damit zum<br />
Notverkauf führen kann, nachgeschärft werden<br />
muss. Dabei ist v. a. die Frage einzuschätzen, ob<br />
der Halter der Senior Tranche, der im Fall des<br />
EoD zum maßgeblich Handelnden wird (Controlling<br />
Class), die Liquidation wirklich betreiben<br />
wird – eine nicht quantitativ, sondern aus<br />
Expertensicht zu beantwortende Frage.<br />
Mit der Identifikation des Impairment-Triggers<br />
ist allerdings noch nicht geklärt, wie<br />
hoch der Impairment-Betrag sein muss. Eine<br />
Komplettabschreibung der impairten Papiere<br />
würde bedeuten, dass für diese Papiere ab Zeitpunkt<br />
des Impairments kein Cashflow mehr<br />
erwartet wird, was in Anbetracht der weiter<br />
eingehenden CouponZahlungen (bis zum<br />
Zeitpunkt des Kapitalausfalls bzw. eines TriggerBruchs)<br />
offensichtlich falsch wäre. Eine<br />
sinnvolle Lösung kann darin bestehen, beim<br />
Impairment vom Nominalwert des Papiers<br />
den Fair Value abzuziehen und den Restbetrag<br />
abzuschreiben; falls die Neubewertungsrücklage<br />
zuvor aus dieser Tranche belastet wurde,<br />
ist dies gleichzeitig zu korrigieren. Abb. 5 zeigt<br />
das Verfahren im Überblick.<br />
VI. Fazit<br />
GuV<br />
ß Impairment von Bonds im Availablefor-Sale-Bestand<br />
bei dauerhafter<br />
Wertveränderung/-minderung<br />
ß Der Impairmentbetrag erfolgt auf<br />
Grundlage einer Fair Value Bewertung<br />
ß Impairmentbetrag = MtM-Verlust<br />
ß MtM-Verlust = Fair Value-Anschaffungskosten<br />
NBR (1)<br />
ß Nicht dauerhafte Wertveränderungen<br />
von Bonds im AfS-Bestand schlagen<br />
sich in der Veränderung der NBR nieder<br />
ß Veränderung der NBR erfolgt ebenfalls<br />
auf Grundlage einer Fair Value Bewertung<br />
ß Vorsteuerveränderung = MtM-Verlust<br />
ß Gewichtung der Vorsteuerveränderung<br />
mit Steuersatz<br />
Die Bewertung von komplexen strukturierten<br />
Wertpapieren wie ABS erfordert in einer illiquiden<br />
Marktsituation einen pragmatischen<br />
Lösungsweg, der Marktrisiko und Kreditrisi