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ALLBUS-Bibliographie 25. Fassung, Stand - SSOAR

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808 <strong>ALLBUS</strong>-<strong>Bibliographie</strong> (<strong>25.</strong> <strong>Fassung</strong>)<br />

T<br />

Taibi, Karim, (2010). Das Leben der Armen. Armut im Kontext der Lebensstilforschung.<br />

Hamburg: Diplomica Verlag.<br />

Abstract: "Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Frage, ob Arme eventuell<br />

eigenständige spezifische Lebensstile aufweisen, die sich von anderen Gesellschaftsgruppen<br />

unterscheiden. Im theoretischen Teil geht es um die Darstellung des Forschungsstandes<br />

in der Lebensstilsoziologie sowie der Armutsforschung. Zuerst wird<br />

die gängige Klassen- und Schichtforschung dargestellt. Die Konzepte stellen die bekanntesten<br />

Modelle der Sozialstrukturanalyse bzw. Ungleichheitsforschung dar.<br />

Schichtmodelle konzentrieren sich auf die vertikale Dimension der sozialen Ungleichheit.<br />

Kritisch angemerkt wird, dass Berufsprestige, Einkommen und Bildung<br />

als maßgebende Indikatoren die sich ständig verändernden Lebensbedingungen in<br />

modernen Wohlstandsgesellschaften kaum adäquat beschreiben können [...]. Daher<br />

werden anschließend neue Ansätze in der Sozialstrukturanalyse diskutiert. Darunter<br />

Milieu- und Lebensstilkonzepte [...]. Dargestellt werden die sozialen Milieus von<br />

Vester, die Sinus Milieus sowie die Erlebnismilieus von Schulze. Die Lebensstilkonzepte<br />

werden in Strukturierungs- und Entstrukturierungsmodelle differenziert. Der<br />

Entstrukturierungsansatz wird als grundlegendes Analysekonzept sozialer Ungleichheit<br />

beschrieben, das soziostrukturellen Indikatoren kaum Bedeutung beimisst. Der<br />

Strukturierungsansatz hingegen stellt einen deutlichen Zusammenhang zwischen<br />

soziostrukturellen Indikatoren und der Gestaltung der individuellen Lebensweise her.<br />

Im Anschluss wird die Lebensstilforschung kritisch beleuchtet und konstatiert, dass<br />

ein umfassendes theoretisches und empirisches Gerüst in den meisten Ansätzen fehlt<br />

und dass das sozialkritische Anliegen abhanden gekommen ist, wie es für die soziologische<br />

Ungleichheitsforschung im Grunde üblich ist. Im zweiten theoretischen Teil<br />

wird detailliert auf die Armutsforschung eingegangen und auch hier als besonders<br />

relevant herausgehoben, dass eine mehrdimensionale Betrachtung von Armut den<br />

wirklichen Lebensbedingungen näher kommt, als dies mit der eindimensionalen Betrachtung<br />

des Nettoeinkommens möglich wäre. Das Armutskonzept von Amartya<br />

Sen analysiert Armut anhand des Mangels an Einkommen, Gesundheit und Bildung,<br />

aber auch anhand der mangelnden sozialen, ökonomischen und politischen Chancen.<br />

Auf dieses Konzept bezieht sich auch das empirische Konzept der Untersuchung [...].<br />

Da sich die Lebensstilforschung bisher nur unzureichend mit dem Thema 'Armut'<br />

beschäftigt hat, wird im empirischen Teil der Untersuchung anhand einer sekundärempirischen<br />

Untersuchung ermittelt, die sich auf das mehrdimensionale Armutskonzept<br />

von Amartya Sen stützt, ob von Armut betroffene Personen eigenständige Lebensstile<br />

aufweisen, die sich von anderen Bevölkerungsgruppen unterscheiden. Auf<br />

Basis der Daten des <strong>ALLBUS</strong> 2004 werden zur Reduktion der Daten Faktorenanalysen<br />

und zur Bestimmung der Lebensstile Varianzanalysen durchgeführt. Im Ergebnis<br />

wird deutlich, dass Armut zwar einen signifikanten Einfluss auf die Lebensstile hat,<br />

jedoch keine eigenen spezifischen Lebensstile ausgemacht werden können."<br />

Aufgenommen: <strong>25.</strong> <strong>Fassung</strong>, März 2011

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