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ALLBUS-Bibliographie 25. Fassung, Stand - SSOAR

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GESIS Technical Report 2011|06 65<br />

desrepublik über fast fünf Jahrzehnte kann einen Rückgang feststellen, der sehr langsam,<br />

zäh und diskontinuierlich verlaufen ist, da er weniger auf Einstellungsänderungen<br />

bei den antisemitisch geprägten älteren Generationen beruhte als vielmehr darauf,<br />

dass nach 1945 Politik, Öffentlichkeit und Schule gegen eine weitere Tradierung<br />

des Vorurteils angekämpft und ein liberales, demokratisches Wertsystem vermittelt<br />

haben. [...] Noch immer stimmen beachtliche Teile der Bevölkerung einzelnen<br />

antijüdischen Aussagen zu, doch verdichtet sich diese Zustimmung nur bei einem<br />

'harten Kern' zu einem geschlossenen antisemitischen Vorurteilskomplex. Dieser<br />

hat nicht nur quantitativ an Bedeutung verloren, er hat auch seine Qualität und<br />

Motivation geändert. Es geht ihm heute nicht primär um rechtliche Gleichstellung,<br />

religiöse Toleranz, wirtschaftliche Konkurrenz, sondern um ein Ressentiment, das<br />

sich als 'sekundärer Antisemitismus' aus den Problemen im Umgang mit der NS-<br />

Vergangenheit, insbesondere mit dem Holocaust ergibt. Verglichen mit fremdenfeindlichen<br />

Einstellungen und Aktionen spielt Antisemitismus in Deutschland eine<br />

deutlich geringere Rolle. Er ist allerdings weiterhin zentraler ideologischer Bestandteil<br />

des Neonazismus und des Rechtsextremismus, der mit dem Internet ein 'ideales'<br />

Verbreitungsmedium besitzt, das die Strafverfolgung sehr erschwert." Bergmann<br />

verwendet neben anderen Datenquellen den <strong>ALLBUS</strong> 1996 mit seinem Themenschwerpunkt<br />

"Einstellungen gegenüber ethnischen Gruppen in Deutschland"<br />

Aufgenommen: 17. <strong>Fassung</strong>, Juni 2001<br />

Bergmann, Werner und Erb, Rainer, (2003). Antisemitism in the Late Nineties. S.<br />

163- 186, in: Alba, Richard, Schmidt, Peter und Wasmer, Martina (Hrsg.), Germans<br />

or Foreigners? Attitudes Toward Ethnic Minorities in Post-Reunification Germany.<br />

New York: Palgrave Macmillan.<br />

Abstract: (mw) Bergmann und Erb stellen zum einen die soziodemografische Verteilung<br />

antisemitischer Einstellungen, jeweils im Ost-West-Vergleich dar, wobei sie<br />

zwischen vergangenheitsbezogenem Antisemitismus und gegenwartsbezogenen Einstellungen<br />

zur rechtlichen und sozialen Integration der Juden unterscheiden. Zum<br />

anderen untersuchen sie den Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

und deren Abhängigkeit von sozialstrukturellen Merkmalen, ideologischen<br />

Faktoren und situativen Krisenwahrnehmungen. Es zeigt sich, dass das Bild<br />

der Verteilung und der Ursachen von Antisemitismus verglichen mit den Ergebnissen<br />

früherer Antisemitismusstudien deutlich diffuser geworden ist. Demografische<br />

Merkmale haben erheblich an Einfluss verloren. Vielmehr werden Juden und Ausländer<br />

gleichermaßen aus ideologisch-ethnozentrischen Gründen abgelehnt, situative<br />

Krisenwahrnehmungen treten vor allem bei der Xenophobie, weniger beim Antisemitismus<br />

hinzu. Bergmann und Erb verwenden den <strong>ALLBUS</strong> 1996<br />

Aufgenommen: 19. <strong>Fassung</strong>, November 2003<br />

Bergmann, Werner, (2004). Die Verbreitung antisemitischer Einstellungen in der

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