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ALLBUS-Bibliographie 25. Fassung, Stand - SSOAR

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554 <strong>ALLBUS</strong>-<strong>Bibliographie</strong> (<strong>25.</strong> <strong>Fassung</strong>)<br />

Gleichbehandlung der Bürger durch den Staat (Boldt 1990: 77), nicht aber Gleichheit<br />

der Ergebnisse. Funktional differenzierte Gesellschaften würden sich selber gefährden,<br />

wenn sie die Gleichverteilung von Ressourcen wie Vermögen, Einkommen oder<br />

Bildung als ein Ziel ansähen. Ergebnisgleichheit wird daher nur noch als ein Mindeststandard<br />

angestrebt, der nur am unteren Ende der Verteilung Ungleichheit ausschließt<br />

und der nicht aus der individuellen Leistung sich ergibt, sondern mit dem für<br />

jeden geltenden Bedarf festliegt. Niemand sollte weniger als ein bestimmtes Einkommen<br />

oder ein bestimmtes Bildungsniveau haben. Die Differenzierung nach Leistung,<br />

von der differenzierte Gesellschaften leben, soll nicht gefährdet werden; aber<br />

ihre unwillkommenen Konsequenzen, die Ausgrenzung derer, die wenig leisten können,<br />

sollen minimiert werden. In modernen Gesellschaften konkretisiert sich das<br />

Wertpaar Gleichheit und Leistung daher in der Spannung zwischen dem Minimalstandard<br />

des Bedarfs, auf dem noch die Gleichheit der Ergebnisse garantiert ist, und<br />

dem Leistungsprinzip, das Gleichheit der Chancen voraussetzt und zu Ungleichheit<br />

der Ergebnisse führt. [...] Die Spannung zwischen Ergebnis- und Chancengleichheit,<br />

zwischen Bedarf und Leistung wurde nun in staatssozialistischen Verfassungen zugunsten<br />

der ersten, in kapitalistischdemokratischen Verfassungen zugunsten der<br />

zweiten Seite aufgelöst. Da die beiden Aussagen den Befragten des <strong>ALLBUS</strong> in<br />

Westdeutschland zwischen 1976 und 2000 sieben Mal, in Ostdeutschland zwischen<br />

1991 und 2000 vier Mal vorgelegt wurden, lässt sich am Testfall der deutschen Wiedervereinigung<br />

prüfen, ob der Verfassungsunterschied sich in einem Mentalitätsunterschied<br />

spiegelt und ob diese Unterschiede durch die Transformation der alten in<br />

die neue Verfassung eingeebnet werden. Welche Unterschiede zwischen den beiden<br />

Landesteilen kann man gleich nach der Wiedervereinigung und in der folgenden Zeit<br />

der Transformation erwarten?".<br />

Aufgenommen: 20. <strong>Fassung</strong>, Februar 2005<br />

Meulemann, Heiner, (2004). Das Leben ist das Privatleben. Die Zentralität von Privatleben<br />

und Beruf im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. S. 163- 194,<br />

in: Meulemann, Heiner, Birkelbach, Klaus und Hellwig, Jörg-Otto (Hrsg.), Ankunft<br />

im Erwachsenenleben. Lebenserfolg und Erfolgsdeutung in einer Kohorte ehemaliger<br />

Gymnasiasten zwischen 16 und 43 . Opladen: Leske+Budrich.<br />

Abstract: "Der Alltag moderner Arbeitsgesellschaften ist ein Pendelschlag zwischen<br />

Haus und Betrieb: Jeden Morgen wechseln wir vom Frühstücks- zum Arbeitstisch,<br />

jeden Abend den Beruf mit der Freizeit. Mit dem täglichen Wechsel der Lebensbereiche<br />

werden zugleich zwei Linien des Lebenslaufs gezogen, das private und das<br />

berufliche Leben. Aber weder der tägliche Pendelschlag noch die lebenslange Parallele<br />

implizieren eine Gleichwertigkeit beider "Lebensbereiche". Wir gehen "hinaus"<br />

in den Beruf und kehren "heim" in die Wohnung, selbst wenn niemand dort auf uns<br />

wartet. Offensichtlich liegt uns das private Leben näher als das berufliche - "näher"<br />

zum Zentrum der Person. Warum?" Die Zentralität von Familie und Kindern zwischen<br />

1980 und 1998 wird anhand der <strong>ALLBUS</strong>-Erhebungen ermittelt

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