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ALLBUS-Bibliographie 25. Fassung, Stand - SSOAR

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GESIS Technical Report 2011|06 553<br />

Meulemann, Heiner, (2002). Werte und Wertewandel im vereinten Deutschland. Aus<br />

Politik und Zeitgeschichte, B 37-38 /2002: 13-22.<br />

Abstract: "Die Wirkung der Sozialistation in der DDR lässt sich nur ermessen, wenn<br />

man Werthaltungen der West- und Ostdeutschen unmittelbar nach der Wiedervereinigung<br />

erfragt. Die Wirkung [...] der Einübung der Ostdeutschen in die neue Verfassung<br />

lässt sich aber nur vor dem Hintergrund der Sozialisation in der DDR verstehen.<br />

Ich will im Folgenden [...] die Wirkung der Sozialisation in der DDR im Hinblick auf<br />

Werteinstellungen unmittelbar nach der Wiedervereinigung und das Schicksal dieser<br />

Werte in der Situation, der nachfolgenden Transformation Ostdeutschlands anhand<br />

ausgewählter Zeitreihen analysieren. Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland<br />

sollte man dort erwarten, wo die Sozialverfassung, also die politische Verfassung<br />

und die grundlegenden Institutionen der beiden früheren Teilstaaten unterschiedliche<br />

Chancen bereitgehalten haben. [...] Die Sozialverfassung der BRD enthielt<br />

mithin mehr Strukturchancen für Individualismus als die der DDR. Aber Individualismus<br />

impliziert soziale Differenzierung als Ungleichheit, Leistung, Mitbestimmung<br />

und Selbstbestimmung. Wenn die unterschiedlichen Sozialverfassungen [...]<br />

also tatsächlich unterschiedliche Strukturchancen des Individualismus bereitgestellt<br />

haben und dadurch die jeweilige Bevölkerung unterschiedliche Werthaltungen erworben<br />

hat, dann sollte unmittelbar nach der Wiedervereinigung die ostdeutsche Bevölkerung<br />

Gleichheit mehr, Leistung weniger, Mitbestimmung weniger und Akzeptanz<br />

mehr betonen als die westdeutsche. [...] Die Befragten wurden zu ihrer Zustimmung<br />

und Ablehnung zu drei Vorgaben gebeten. Erstens: "Das Einkommen sollte<br />

sich nicht allein nach der Leistung des Einzelnen richten. Vielmehr sollte jeder das<br />

haben, was er für ein anständiges Leben braucht." Zweitens: "Nur wenn die Unterschiede<br />

im Einkommen und im sozialen Ansehen groß genug sind, gibt es einen Anreiz<br />

für persönliche Leistung." Drittens: "Die Rangunterschiede zwischen den Menschen<br />

sind akzeptabel, weil sie im wesentlichen ausdrücken, was man aus den Chancen<br />

die man hatte gemacht hat." Meulemann testet diese Strukturhypothese unter der<br />

Verwendung von Daten des <strong>ALLBUS</strong> 1991-2000<br />

Aufgenommen: 19. <strong>Fassung</strong>, November 2003<br />

Meulemann, Heiner, (2002). Die Angst der Ostdeutschen vor dem Leistungsprinzip -<br />

Versuch einer Erklärung mit der Kohortenanalyse. Institut für Angewandte Sozialforschung:<br />

Köln.<br />

Abstract: "Moderne sind arbeitsteilige, nach Funktionen differenzierte Gesellschaften.<br />

Funktional differenzierte Gesellschaften können nur bestehen, wenn es für alle<br />

glaubwürdig erscheint, dass alle die gleichen Chancen hatten, in die unterschiedlichen<br />

Positionen zu gelangen; dann lässt sich die Ungleichheit der Ergebnisse aus der<br />

Ungleichheit der Leistung rechtfertigen. Der Bestand moderner Gesellschaften hängt<br />

also entscheidend vom Glauben der Bevölkerung an das Wertepaar Gleichheit und<br />

Leistung ab. Gleichheit bedeutet in den Verfassungen moderner Gesellschaften die

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