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rundbrief - DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen

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fügbarkeit. Dies können z. B. Aufforstungen<br />

und Erosionsschutzmaßnahmen auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen sein, Maßnahmen<br />

der Regenwasserbewirtschaftung in bebauten<br />

Flächen, Verbesserung der Rückhaltewirkung<br />

in Teichen und die Renaturierung<br />

von Bächen. Erst an letzter Stelle sollten<br />

Maßnahmen zum technischen Rückhalt in<br />

grünen Becken zum Einsatz kommen.<br />

Weiterhin ist es wichtig, mitgeführtes Geschiebe<br />

und Treibgut zu bewirtschaften, um<br />

die Verklausungsgefahr von Durchlässen<br />

und Brücken und die damit verbundene Gefahr<br />

von Aufstauung und Schädigung in bebauten<br />

Gebieten zu mindern. Als Maßnahmen<br />

haben sich in der Landeshauptstadt<br />

Dresden Geschiebefänge und Rechenanlagen<br />

vor der Ortslage, die erosionsmindernde,<br />

bodenschonende Landwirtschaft und<br />

die konsequente Entwicklung und Pflege<br />

der Gewässerrandstreifen bewährt.<br />

In den Ortslagen bleibt nur, für optimalen<br />

Abfluss zu sorgen. Auch in den Ortslagen<br />

und Stadtgebieten ist es wichtig, genügend<br />

Raum für Bäche und Flüsse zu schützen<br />

oder freizulenken. Die Gerinneprofile sollten<br />

offen sein und grüne naturnahe Böschungen<br />

haben. Beidseits sollten naturnahe<br />

Gewässerrandstreifen für den schadlosen<br />

Hochwasserabfluss und zur Gewährleistung<br />

der gewässerökologischen Funktionen<br />

vorhanden sein.<br />

3 Hochwasserrückhaltebecken<br />

Das Umweltamt der Landeshauptstadt<br />

Dresden betreibt derzeit im Stadtgebiet 21<br />

Hochwasserrückhaltebecken (HWRB) an<br />

Gewässern zweiter Ordnung (Tabelle 1).<br />

Weitere Hochwasserrückhaltebecken sind<br />

in der Planung.<br />

Hochwasserrückhaltebecken stauen im<br />

Hochwasserfall das Gewässer auf und zählen<br />

damit zu den Stauanlagen. Nach DIN<br />

4048-1 entsprechen Hochwasserrückhaltebecken<br />

der Definition von Talsperren, da sie<br />

über den eigentlichen Gewässerlauf hinaus<br />

den Talquerschnitt abriegeln. Die Betriebsweise<br />

und Abmessungen der HWRB sind<br />

jedoch sehr unterschiedlich zu Talsperren.<br />

Die Hauptfunktion von HWRB ist der Hochwasserschutz<br />

für Unterlieger. Für die Bemessung<br />

und technische Ausrüstung von<br />

HWRB gelten die DIN 19700-10, Teil 10:<br />

Gemeinsame Festlegungen, die DIN 19700-<br />

11, Teil 11: Talsperren und die DIN 19700-<br />

12, Teil 12: Hochwasserrückhaltebecken.<br />

Die Klassifizierung der HWRB nach DIN<br />

19700-12 ist in Tabelle 2 dargestellt.<br />

Tabelle 1: HWRB der Landeshauptstadt Dresden an kleinen kommunalen Fließgewässern zweiter Ordnung<br />

Nr. Bezeichnung Gewässer Bemerkung Klassifizierung nach DIN 19700<br />

Hochwasserrückhaltebecken<br />

Gesamtstauraum Höhe Absperrbauwerk<br />

1 Waldbad Weixdorf Lausenbach Altbecken – Betriebsdurchlass<br />

und Hochwasserentlastung<br />

2008 neu gebaut<br />

mittleres Becken mittleres Becken<br />

2 Leubnitzbach Blasewitz-<br />

Grunaer-<br />

Landgraben<br />

3 Roßthaler Bach Roßthaler<br />

Bach<br />

Altbecken - 2006<br />

saniert<br />

Altbecken - Umbau<br />

im Genehmigungsverfahren<br />

4 Gorbitzbach 1 Weidigtbach Altbecken - Außerbetriebnahme<br />

5 Gorbitzbach 2 Weidigtbach Altbecken - 2006<br />

saniert<br />

6 Flutmulden<br />

Weidigtbach<br />

7 Flutmulden<br />

Schullwitzbach<br />

8 Schönfelder Bach<br />

an der Kläranlage<br />

9 Schönfelder Bach<br />

Ehrlichteich<br />

10 Schönfelder Bach<br />

Aspichteich<br />

sehr kleines Becken kleines Becken<br />

sehr kleines Becken mittleres Becken<br />

sehr kleines Becken kleines Becken<br />

sehr kleines Becken mittleres Becken<br />

Weidigtbach Neubau 2009 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

Schullwitzbach<br />

Neubau 2008 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

Keppbach Neubau 2005 sehr kleines Becken kleines Becken<br />

Keppbach Neubau 2009 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

Keppbach Neubau 2009 sehr kleines Becken kleines Becken<br />

11 Weißiger Keppbach Keppbach Neubau 2009 sehr kleines Becken mittleres Becken<br />

12 Kucksche Helfenberger<br />

Bach<br />

Neubau 2006 sehr kleines Becken kleines Becken<br />

13 Nöthnitzbach Kaitzbach Neubau 2008 sehr kleines Becken kleines Becken<br />

14 Zschauke Kaitzbach Altbecken - unsaniert sehr kleines Becken mittleres Becken<br />

15 Kaitzbach<br />

Hugo-Bürkner-Park<br />

Kaitzbach Erweiterung 2006 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

16 Kaitzbach A17 Kaitzbach Neubau 2008 sehr kleines Becken kleines Becken<br />

17 Kaitzbach Mockritz Kaitzbach Neubau 2012 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

18 Trobischgraben Lausenbach Neubau 2003 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

19 Bartlake Promnitz Neubau 2009 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

20 Weißiger Dorfbach Prießnitz Neubau 2009 sehr kleines Becken kleines Becken<br />

21 Flutmulden<br />

Forellenbach<br />

Tabelle 2: Klassifizierung der HWRB nach DIN 19700-12<br />

Roter Graben Neubau 2009 sehr kleines Becken sehr kleines<br />

Becken<br />

DIN 19700-12 / 2004<br />

Kriterium Höhe des Absperrbauwerkes H AB Gesamtstauraum S Ges<br />

(von Sohle bis Hochwasserstauziel)<br />

sehr kleine Becken ≤ 4 m ≤ 50.000 m³<br />

kleine Becken<br />

> 4 m<br />

> 50.000 m³<br />

(Klasse III)<br />

< 6 m<br />

< 100.000 m³<br />

mittlere Becken<br />

> 6 m<br />

> 100.000 m³<br />

(Klasse II)<br />

< 15 m<br />

< 1.000.000 m³<br />

große Becken<br />

(Klasse I)<br />

≥ 15 m ≥ 1.000.000 m³<br />

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