Ministerium für Bauen und Verkehr NRW, ERIH Projektpartner

DOKUMENTATION 

ARBEITSTREFFEN 

INDUSTRIEKULTUR IN SCHÖNEWEIDE 

Reif für die touristische Vermarktung? 

veranstaltet durch die 

ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT SCHÖNEWEIDE 

27. OKTOBER 2011 

an der Hochschule für Technik 

und Wirtschaft Berlin (HTW)

ZIEL DER VERANSTALTUNG 

Die herausragende baugeschichtliche, technik- und kulturhistorische Bedeutung von Schöneweide für den 

Aufstieg Berlins zur Metropole der Elektrotechnik steht bei Architekturexperten, Denkmalpflegern und 

Historikern außer Frage. Über 70 Einzeldenkmale sind hier in seltener Vielfalt erhalten und zeugen als wichtige 

Informationsträger von einer vergangenen Epoche. 

Doch reichen diese Qualitäten aus, den Ort auch im überregionalen Kontext als feste Größe der Industriekultur 

zu präsentieren? Wie können bauliches Erbe, vergangene Arbeitswelten und neue Nutzungen stärker 

als bisher erlebbar gemacht werden? Welche Schritte sind notwendig, Schöneweide als touristische und 

qualitative Markenzeichen auch in internationalen Routensystemen zu etablieren? 

Das Arbeitstreffen hat sich zum Ziel gesetzt, Tourismusexperten, Akteure vor Ort und Vertreter der Europäischen 

Route der Industriekultur (ERIH) zusammen zu bringen. Die Veranstaltung bot Gelegenheit, fachkundige 

Informationen über den Aufbau, Nutzen und die Funktion eines überregionalen touristischen Netzwerks der 

Industriekultur wie ERIH zu erhalten und von der Zusammenarbeit mit kleineren Projektträgern zu 

erfahren. 

Der bewusst begrenzt gewählte Rahmen des Arbeitstreffens bot die Möglichkeit, offen über realistische 

Chancen, sinnvolle Ansätze und Perspektiven einer besseren Erfahrbarkeit Schöneweider Preziosen in den 

Austausch zu kommen. 

Konzipiert, vorbereitet und durchgeführt wurde das Arbeitstreffen 

von der Entwicklungspartnerschaft Schöneweide. Allen Referenten 

und Mitwirkenden des Treffens sei an dieser Stelle für die aktive 

Beteiligung an der Veranstaltung gedankt. 

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INHALT 

I. EINFÜHRUNG IN DAS THEMA/GOOD PRACTICES/INDUSTRIEKULTUR UND TOURISMUS 

RAINER KLENNER (Ministerium für Bauen und Verkehr NRW, ERIH Projektpartner): 

Die Route der Industriekultur (ERIH); Ziele und regionale touristische Effekte 5 

ANTJE BOSHOLD (excursio Bergbautouristik, Koordinatorin ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur): 

Die „Energie-Route“ als Modell für Berlin (-Schöneweide)? 19 

DIRK MAIER (Entwicklungspartnerschaft Schöneweide/BIWAQ): 

Industriekultur und Tourismus in Berlin 21 

II. AUSSPRACHE/DISKUSSION/STATEMENTS 

Initiativen und Aktivitäten des Bezirks und regionaler Akteuren in Berlin-Schöneweide 28 

Regionalmanagement Schöneweide 

Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick e.V 

Industriesalon Schöneweide e.V. 

TEILNEHMERLISTE 33 

IMPRESSUM 34 

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EINFÜHRUNG IN DAS THEMA/ 

GOOD PRACTICES/ 

INDUSTRIEKULTUR UND TOURISMUS


Die Route der Industriekultur (ERIH); Ziele und regionale touristische Effekte 

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ANTJE BOSHOLD (Projektkoordinatorin ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur, 

c/o Bergbautourismus-Verein „Stadt Welzow“ e.V.) 

Die „ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur“ als Modell für Berlin-(Schöneweide)? 

Die ENERGIE-Route verbindet zehn industriehistorische Stationen der Kohlegewinnung und Energieerzeugung 

in der Lausitz. Die einst während des Betriebs für Besucher unzugänglichen Produktionsstätten sind 

heute touristische Sehenswürdigkeiten. 

Die Start-/Entwicklungsvoraussetzungen waren für jeden der Standorte individuell und sind daher unterschiedlich 

zu bewerten. 

Mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land (2000-2010) war eine langfristige Entwicklung 

und Begleitung der Projekte gegeben. Das Engagement der Kommunen sicherte häufig den Erhalt 

der Objekte, die in verschiedenen Trägerschaftsmodellen bestehen (Verein, Stiftung, kommunal...). Darüber 

hinaus gab es die Möglichkeit der Mitfinanzierung über Mittel aus der Braunkohlesanierung. 

Nach der Profilierung der Einzelstandorte folgte 2007 der Zusammenschluss zur „ENERGIE-Route“, acht ehemaligen 

Produktionsstandorte, 2 aktiven Standorte (Kraftwerk Schwarze Pumpe, Tagebau Welzow-Süd). Es 

wurde eine Interessengemeinschaft gebildet, die auf Basis einer Vereinbarung zusammen arbeitet. Ein Beirat 

(bestehend aus regionalen Tourismusverbänden und Marketingsgesellschaften) entschied über Auswahl 

und Einstufung der Standorte je nach ihrem touristischen Erlebniswert und Serviceangebot als „Highlight“, 

„Sehenswert“ oder „Geheimtipp“. Der Beirat berät die 10 Mitglieder bei den Marketing- und Kommunikatons-aktivitäten. 

Daneben gibt es Fördermitglieder (Tourenanbieter wie excursio, iba-tours).

ANTJE BOSHOLD (Projektkoordinatorin ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur, 

c/o Bergbautourismus-Verein „Stadt Welzow“ e.V.) 

Die „ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur“ als Modell für Berlin- 

(Schöneweide)? 

Die ENERGIE-Route bekam die Anerkennung als eine von 15 Regionalen Routen der 

Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Damit war eine überregionale/internationale 

Vermarktung möglich. 

Industriekultur als touristisches Alleinstellungsmerkmal funktioniert an Standorten 

besser, die nur über wenige klassische touristische Sehenswürdigkeiten verfügen. 

Es gibt hier keinen Massentourismus, aber teilweise sehr hohe Besucherzahlen an 

den Standorten. Dort haben sich auch professionalisierte touristische Strukturen 

herausgebildet. Die Route wird auch von allen Tourismus- und Marketingverbänden 

des Beirats aktiv beworben. 

Hauptaufgaben der Projektkoordinatorin sind kontinuierliche Kommunikation und 

Marketing in Abstimmung mit regionalen und internationalen Partnern, regionales 

und eigenständiges Erscheinungsbild und zeitgemäßer Auftritt müssen ständig 

weiterentwickelt werden. 

Insgesamt haben die meisten Standorte einen guten und soliden Stand erreicht, 

bei einigen Standorten besteht weiterhin Entwicklungsbedarf. 

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Industriekultur und Tourismus in Berlin 



Dirk Maier 

INDUSTRIEKULTUR UND TOURISMUS IN BERLIN 

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AUSSPRACHE/ 

DISKUSSION/ 

STATEMENTS

DR. PETER STRUNK (WISTA-MANAGEMENT, Regionalmanagement Schöneweide) 

Wichtigstes Anliegen des Regionalmanagements ist es, den Standort so vorzubereiten 

und zu präsentieren, dass er als interessanter/geeigneter Ort für industrielle Ansiedlung 

und Gewerbe wahrgenommen wird. Das Image Schöneweides soll verbessert, 

der Ort soll eine starke Standortmarke erhalten. Tourismus/Industrietourismus spielt 

eine wichtige, wenn auch untergeordnete Rolle. Es ist sicherlich ein großes Thema, 

das zurzeit noch von eher kleinen Akteuren betrieben wird. Noch gibt es hier nicht 

die Potenz und auch noch nicht die Möglichkeiten, kommerziell erfolgreiche Angebote 

zu entwickeln. Wichtig ist es, „enttäuschungsresistente“ Angebote bereit zu halten, 

um Besucher auch ein zweites Mal hier her zu locken. 

Der „Wissenschafts- und Technologietourismus“ (Tagungsbesucher, Besucher von 

Hochschuleinrichtungen, Meetings…) könnte eine interessante Nische bieten. Das 

Regionalmanagement wird gezielt nach interessanten/spannenden Orten für Besucher/Gäste 

des Gebiets suchen und möchte Imagewerbung auch durch „storytelling“, 

d.h. durch charakteristische Geschichten am Standort betreiben. Hier geht 

es nicht nur um den historischen Bezug, sondern darum, wie sich daraus gerade ein 

hochinnovatives Cluster von Unternehmen herausbildet. Die Anbindung an größere 

Zusammenhänge (ERIH-Route, Welterbebemühungen des Landesdenkmalamtes) 

scheinen geeignet, den Prozess der Standortprofilierung voran zu treiben. 

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MICHAEL DIEHL (Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick e.V) 

Der Tourismusverein hat sich in den vergangenen etwa drei Jahren, zusätzlich zu den Schwerpunkten aus dem „Rahmen- 

Maßnahmenplan für die Entwicklung der Tourismuswirtschaft“ (2007), zunehmend auch des Themas „Industriekultur“ und 

dabei des bezirklichen Schwerpunktes Schöneweide angenommen. 

Bei der Vermarktung touristischer Highlights versucht der TTK das Thema inzwischen auf mehreren Ebenen zu positionieren. 

So ist dem Standort Schöneweide/Wuhlheide seit 2010 in der wichtigsten Eigenpublikation „Gästeinformation“ eine 

Doppelseite gewidmet. Die industrietouristisch relevanten Orte werden zudem in einem Imageflyer des TTK unter den 

Highlights des Bezirkes gelistet. Auch im Online-Marketing (www.tkt-berlin.de) spielt das Thema inzwischen eine Rolle. 

Schließlich wird in der nächsten Broschüren „Kiez erleben“ (2012) von visit Berlin auch das Thema „Industriekultur“ auf den 

„Treptow-Köpenick“-Seiten erscheinen. 

Die Initiativen zum Welterbe „Elektropolis“ und eine Anbindung an die Europäische Route der Industriekultur könnten die 

Vermarktungschancen in diesem Segment verbessern. Wesentlich für eine perspektivisch erfolgreiche touristische Vermarktung 

der in Schöneweide konzentrierten Industriekultur ist das Vorhandensein konkreter und stetiger Angebote mit 

hohem Erlebniswert sowie einer entsprechenden Infrastruktur für Gäste aus dem In- und Ausland (Informations- und Leitsystem, 

Führungen, Ausstellungen, Veranstaltungen, Buchungsmöglichkeiten usw.).

SUSANNE REUMSCHÜSSEL (Industriesalon Schöneweide e.V.) 

Der Industriesalon wurde 2009 als gemeinnütziger Verein gegründet. Vorrangiges 

Ziel war die Rettung des Werksmuseums „Technik im Turm“, das von 1989-1991 Exponate 

zur Produktionsgeschichte des ehemaligen Werks für Fernsehelektronik 

(WF) ausgestellt hat. Mit Verkauf der Werks-Immobilie an Samsung wurden die Bestände 

in Keller- und Dachbodenräume eingelagert. Mit dem erneuten Verkauf der 

Immobilie 2009 drohte die Sammlung verschrottet zu werden. Dem Verein gelang 

es, den Bestand komplett in eine benachbarte Industriehalle umzulagern und dort 

wieder zugänglich zu machen. Unter dem Motto „erlebte Technikgeschichte“ gibt es 

begleitend zur WF-Ausstellung regelmäßige Vorträge von Zeitzeugen zu den Exponaten 

bzw. zu einzelnen Technologien. In weiteren Sonderausstellungen wurde 

das Industriegebiet in verschiedenster Weise, u.a. auch von Künstlern, thematisiert. 

Gleichzeitig wurde versucht, die Geschichte des gesamten Industriegebietes darzustellen, 

so durch ein Stadtmodell und die Gestaltung einiger Ausstellungswände. 

Inzwischen konnten Fördermittel akquiriert werden, die zur energetischen Sanierung 

der Industriehalle, der Einrichtung eines Archivraumes und zur Verbesserung 

der Ausstellungsinfrastruktur (Fußböden, Licht) investiert werden. Bis zur 

Wiedereröffnung im April 2012 wird an einer Konzeptionierung der zukünftigen 

Hallen- Einrichtung gearbeitet: Gebaut werden soll eine Dauerausstellung zum 

Industriestandort Schöneweide, vom Beginn der AEG bis zur Präsentation heutiger 

Firmen. Weiterhin ist geplant, die WF-Sammlung als Schau-Depot in der Halle zu 

komprimieren und in Sonderausstellungen einzelne Exponate zu thematisieren. Ein 

Schwerpunkt in 2012 wird die Erforschung und Darstellung des benachbarten Kabelwerks 

Oberspree (KWO) sein. Der bereits vorhandene Vortragsraum soll zu einem 

veritablen Salon ausgestaltet werden, der auch separat vermietet werden kann. Ziel 

ist es, den Industriesalon Schöneweide als Besucherzentrum zu qualifizieren, das 

den Tourismus befördert und damit zur Wertschätzung der lokalen und der Berliner 

Industriekultur beiträgt. 

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SUSANNE REUMSCHÜSSEL (Industriesalon Schöneweide e.V.) 

Zusammenarbeit mit regionalen Partnern: Es ist geplant, eine Wirtschaftsdienliche 

Maßnahme beim Bezirk einzurichten, die der Entwicklung von touristischen 

Angeboten dient. Mit der HTW (Kompetenzfeld Regionale Industriekultur) gibt es 

einen Kooperationsvertrag. Gemeinsam läuft die Aufarbeitung der großen WF-Fotosammlung 

und Aufarbeitung einzelner Exponate als Masterarbeit. 2012 wird es eine 

Aufarbeitung des Foto-Nachlasses der Ortschronistin in Kooperation mit dem Heimatmuseum 

geben. 

Im Nachgang zu dieser Veranstaltung wünscht sich der Industriesalon ein Folgetreffen, 

bei dem die Anforderungen und Erwartungen an ein zukünftiges Schöneweider 

Besucherzentrum formuliert werden. Teilnehmen sollten die lokalen Akteure, visit- 

Berlin sowie Referenzprojekte, die anschaulich über Herausforderung und Chancen 

eines funktionierenden Besucherzentrums berichten können. 

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TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER 

Name Vorname Institution Email 

Boshold Antje Energie-Route Lausitz info@energie-route-lausitz.de 

Rettschlag Holger R+P Architekten rettschlag@rettschlag-partner.de 

Diehl Michael Tourismusverein Treptow-Köpenick events@tkt-berlin.de 

Reumschüssel Susanne Industriesalon Schöneweide info@industriesalon.de 

Mahnke Iris HTW / IMPACT iris.mahnke@htw-berlin.de 

Voigtländer Michael Büro für Industriekultur info@berlin-industriekultur.de 

Strunk Peter WISTA/Regionalmanagement SW strunk@wista.de 

Steiner Marion TICCIH steiner@rhondda.de 

Lemme Mareike WDM Schöneweide mareike.lemme@gmx.de 

Klenner Rainer MWEBWV NRW / ERIH rainer.klenner@mwebwv.nrw.de 

Lerch Marlene WDM Schöneweide lerch@agrarboerse-ost.de 

Schlasse Heike HTW / KRIK schlasse@htw-berlin.de 

Keller Prof. Ruth HTW / KRIK ruth.keller@htw-berlin.de 

Maier Dirk EP SW / BIWAQ ikultur@biwaq-schoeneweide.de 

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IMPRESSUM 

Konzeption, Organisation, Durchführung: 

Entwicklungspartnerschaft Schöneweide (Dirk Maier) 

Dokumentation: 

Entwicklungspartnerschaft Schöneweide (Dirk Maier) 

Fotos: 

Andreas Wendt, IBA Fürst-Pückler-Land, Guenter Glaser, Industriesalon Schöneweide, 

Entwicklungspartnerschaft Schöneweide 

Veröffentlichung und Weitergabe nur mit ausdrücklicher Genehmigung 

www.biwaq-schoeneweide.de 

Stand: November 2011 

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Ministerium für Bauen und Verkehr NRW, ERIH Projektpartner

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