20 jahre - Sächsischer Landeskontrollverband eV

IT und Agrarservice
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Qualitätsmilchservice
Auch im Jahr 2010 stellten Routineprüfungen von Melkanlagen nach DIN ISO und Herstellerangeben den
Hauptanteil der Arbeit des Bereiches dar. Dabei steht die Gesunderhaltung unserer Milchviehbestände im
Vordergrund. Grundlage dafür bildeten die mit dem Sächsischen Landeskontrollverband e. V. abgeschlossenen
Vereinbarungen zum Qualitätsmilchservice. Aber auch Betriebe ohne Beratungsvertrag nutzten
zunehmend die Leistungen des Bereiches. Weiter wurden Beratungen zur Reinigung und Desinfektion,
zur Melkarbeit, zur Arbeitsorganisation, zu Zellgehaltsproblemen in der Sammelmilch als auch zu Investitionsfragen,
wie die Wahl der Ausrüstung von Melkständen, angefordert. Was besonders deutlich zunahm,
waren die Anfragen zu Weiterbildungen (Schulungen) der betriebseigenen Mitarbeiter, so genannte Melkerschulungen.
Dabei wurden Themen zur Melktechnik, Melkarbeit, Hygiene, Zellzahl, Erregersituation in
Verbindung zur Mastitis behandelt. Die Themen wurden dabei immer auf den jeweiligen Betrieb bezogen.
Vorträge in gewissen Arbeitskreisen, Fachschulen und im eigenen Hause vervollständigen das Bild.
Aber auch außerhalb Sachsens war das Fachwissen der Mitarbeiter gefragt. So wurden Schulungen für
Melkberater des Bayrischen LKV organisiert und gehalten. In der Landwirtschaftskammer Schleswig-
Holstein und im Rahmen von DLG-Weiterbildungen wurden Vorträge gehalten.
Rundballen
Melktechnische Überprüfungen
Immer mehr Betriebe versuchen, die Melkanlage so intensiv wie möglich auszunutzen. So sind Einsatzzeiten
inkl. Reinigung und Desinfektion von 20 Stunden pro Tag keine Seltenheit mehr. Um dies noch weiter
zu intensivieren, denken die Betriebe über Möglichkeiten der Verkürzung der Reinigungs- und Desinfektionszeiten
nach, um noch länger Melken zu können. Ansatzpunkte dafür gibt es. Dieser Trend bedeutet allerdings,
dass die Überwachung der Technik immer dringlicher wird, um eventuellen Ausfällen vorzubeugen.
In der Tabelle „Überprüfte Melkanlagen und ihre Mängel“ sind eindeutig die Schwerpunkte zu erkennen.
Erfreulicherweise gingen die Beanstandungen bei den Vakuumpumpen weiter zurück. Hier wurde von den
Betrieben investiert. Sorgen machen immer noch die Pulsatoren, aber auch die Reinigung und Desinfektion
von Melkanlagen. Was schwer nachzuvollziehen ist, ist die Tatsache, dass sich die Beanstandungen
im Bereich Melkhygiene von 32,8 % auf 35,5 % weiter erhöhten. Die Zusammenhänge auf diesem Gebiet
sind weitestgehend bekannt, auch deren Auswirkungen auf die Eutergesundheit. Hier liegen noch deutliche
Reserven.
Überprüfte Melkanlagen und ihre Mängel
Überprüfung Mängel ohne Mängel Anteil mit Mängel
in % 2010
Anteil mit Mängel
in % 2009
Mängelüberprüfung 312 276 36 88,5 85,6
Pulsatoren 322 171 151 53,1 60,3
Vakuumpumpe 315 14 301 4,4 7,1
Förderleistung der Anlage 314 11 303 3,5 3,3
Vakuumkonstanz 317 57 260 18,0 14,1
Vakuumhöhe 319 101 218 31,7 30,7
Regelventile 278 45 233 16,2 14,6
Gummiteile 315 52 263 16,5 23,0
Zentralen 313 16 297 5,1 6,6
Nachmelk-Abnahme 209 15 194 7,2 8,2
Schaltzeitpunkte 154 14 140 9,1 8,9
Reinigung und Desinfektion 212 107 105 50,5 52,1
Melkhygiene 256 91 165 35,5 32,8
Dieses Bild spiegelt sich auch in der Tabelle „Verteilung der Mängel in Abhängigkeit vom Melksystem“ wider.
Während Kannenmelkanlagen bei der Reinigung und Desinfektion schlecht abschneiden (alle Anlagen
wiesen Mängel auf), punkten diese mit nur 9,1 % deutlich bei der Melkhygiene gegenüber den anderen
Systemen. Es gilt nun auch bei den anderen Systemen auf dieses Niveau zu kommen. Mit 52,2 % Beanstandungen
bei den Side-by-Side-Melkständen sollte man einfach nicht zufrieden sein.
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