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20 jahre - Sächsischer Landeskontrollverband eV

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Schweineleistungsprüfung<br />

116<br />

Meißner Agrarprodukte AG, Mitarbeiter Herr Ehersmann beim Umtreiben von 40 kg Läufern<br />

Beste Betriebe im Betriebsvergleich Läuferproduktion<br />

1. Platz<br />

Schweineproduktion Lindenhof GmbH 480 g tägliche Zunahme<br />

2. Platz<br />

Schweinezuchtbetrieb Schröder-Eckert GbR, Großwaltersdorf 479 g tägliche Zunahme<br />

3. Platz<br />

Agrofarm Herwigsdorf e. G. 457 g tägliche Zunahme<br />

Schweinemast<br />

Das Marktgeschehen in der Mastschweineproduktion zeigte zu Beginn des Jahres <strong>20</strong>10 eine freundliche<br />

Entwicklung, welche Hoffnung auf eine hohe Wirtschaftlichkeit der Betriebe in Aussicht stellte. Dieser<br />

Trend hielt bis zur Ernte <strong>20</strong>10 an, danach wurde er vehement gestoppt durch die Aufwärtsentwicklung am<br />

Getreidemarkt und fand seinen negativen Höhepunkt im Futtermittelskandal zur Jahreswende. Durch das<br />

erdrutschartige Absinken der Erzeugerpreise werden die Betriebe bis an den Rand ihrer Existenzgrundlage<br />

getrieben. Die Nachwirkungen werden uns im Jahr <strong>20</strong>11 ein ständiger Wegbegleiter sein. Die schweinehaltenden<br />

Betriebe in Sachsen erzeugen verantwortungsbewusst auf höchstem Niveau ein hochwertiges<br />

Produkt zu niedrigen Preisen.<br />

Zum Ende des Jahres <strong>20</strong>10 gehörten 34 Betriebe mit 38 Schweinemastanlagen dem Betriebsvergleich des<br />

Sächsischen <strong>Landeskontrollverband</strong>es e. V. an.<br />

Die Preisnotierung für <strong>20</strong>10 zeigte einen um 0,03 € niedrigeren Basispreis als im Jahr <strong>20</strong>09. Dieser lag im<br />

Durchschnitt des Jahresverlaufs bei 1,41 €. Bei einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 93,2 kg im<br />

Jahr <strong>20</strong>10 ergibt dies pro verkauftes Mastschwein einen Preisrückgang von 1,08 €/Tier.<br />

Die Kosten für die eingestallten Läufer gingen um 4,68 € zurück, in ähnlichen<br />

Größenordnungen entwickelten sich die Futterkosten, sie sanken um 4,92 € pro<br />

Mastschwein. Dies führte bis zum Sommer <strong>20</strong>10 noch zu verhalten optimistischen<br />

Aussichten, welche sich aber mit Fortschreiten der Ernte und zum Jahresende<br />

hin negativer entwickelten.<br />

Es wurden 428.549 verkaufte Mastschweine im Jahr <strong>20</strong>10 ausgewertet. Im Zuge<br />

einer guten Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Betrieben waren diese<br />

Ergebnisse möglich.<br />

Die täglichen Masttagszunahmen sind auf 813 g/Tier und Tag angestiegen. Das<br />

entspricht einer erneuten Steigerung von absolut 24 g/Tier und Tag gegenüber<br />

dem Jahr <strong>20</strong>09.<br />

Das Verlustgeschehen in den teilnehmenden Schweinemastbetrieben hat sich<br />

etwas verbessert, mit 2,5 % Verlusten, bezogen auf die Anzahl der verkauften<br />

Tiere, konnte hier abermals ein gutes Ergebnis erzielt werden. Das Ziel von<br />

maximal 2 % Verlusten muss jedoch langfristig weiterverfolgt werden. Durch<br />

eine Abklärung des Gesundheitsstatus und dessen nachfolgende Zertifizierung<br />

im Bestand sollte hier eine positive Entwicklung möglich sein. Nur mit einem<br />

bekannten Gesundheitsstatus lässt sich zukünftig ökonomisch Schweinefleisch<br />

produzieren.<br />

Durch eine Erhöhung der Futteraufnahme durchschnittlich 110 g/Tier und Tag<br />

konnten die Tageszunahmen erhöht werden, aber die Futterverwertung je kg<br />

Zumast hat sich etwas verschlechtert auf 1 : 3,03.<br />

Besonders auffällig sind hier nach wie vor die großen Unterschiede von über<br />

400 g zwischen dem unteren und oberen Leistungsbereich. Durch bedarfsgerechte<br />

Gestaltung der Futterrationen und sehr gute Versorgung mit Tränkwasser<br />

sind hier immer noch Reserven vorhanden. Ebenso ist es nötig, automatisierte<br />

Abläufe in der Fütterung in zeitlichen Abständen zu analysieren und dabei Ist-<br />

und Soll-Werte abzugleichen. Mit einer Futteraufnahme von unter 2,3 kg pro Tier<br />

und Tag ist kein vertretbares Betriebsergebnis zu erreichen.<br />

Bei einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 93,2 kg pro Tier wurde ein<br />

Magerfleischanteil von 56,0 % erreicht. Das kontinuierliche Absortieren von<br />

Kastraten mit einem etwas geringeren Schlachtgewicht bzw. die getrenntgeschlechtliche<br />

Mast bringen hier erhebliche Vorteile bei der Vermarktung.<br />

Die Beobachtung und Analyse der Speckwerte beim Einzeltier können hier<br />

Fütterungsfehler rechtzeitig anzeigen. Sicherlich wird auch die Möglichkeit der<br />

Ebermast in Zukunft eine Rolle spielen. Erste Betriebe haben hier bereits Erfahrungen<br />

gesammelt und versuchen nun diese Ergebnisse weiterhin zu optimieren.<br />

Hier sind mit Sicherheit die Ergebnisse der Praxis mit den Forschungsergebnissen<br />

zu vergleichen und daraus die nötigen Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

Ausgeglichene Schlachtpartien mit optimalen Schlachtgewichten und Magerfleischanteilen,<br />

Sortierverluste von weniger als 10 % bilden die Grundlage für<br />

einen hohen Anteil Schlachttiere in Handelsklasse E und U. Der Anteil Handelsklasse<br />

E konnte im Jahr <strong>20</strong>10 nur geringfügig auf 64,9 % gesteigert werden. Die<br />

Landwirtschaftsbetriebe haben hier sicherlich ihre Hausaufgaben hinsichtlich<br />

der Sortierung der Schlachtschweine gemacht. Bei genauer Betrachtung von<br />

Abrechnungen aus den Unternehmen wird das sichtbar. Die Anzahl der Tiere,<br />

welche hinsichtlich des Schlachtgewichtes aus der Abrechnungsmaske fallen,<br />

war deutlich geringer.<br />

Schweineleistungsprüfung<br />

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