20 jahre - Sächsischer Landeskontrollverband eV

Betriebsvergleich Mutterkühe
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Betriebsvergleich Mutterkühe
Datenermittlung und Datenumfang
Zum 31.12.2010 erstellte der Sächsische Landeskontrollverband e. V. wieder eine Auswertung „Mutterkühe“.
Allen Betrieben, die hierfür ihre Datenbestände zur Verfügung stellten, sei an dieser Stelle gedankt.
Im Wesentlichen konnte der Datenbestand aus den sächsischen Herdbuchbetrieben der Fleischrindzucht,
welche an der alljährlichen Feldprüfung teilnehmen, gewonnen werden.
Demzufolge umfasst der Datenpool nur Reinzuchtbestände. Als wichtige Leistungskriterien wurden Daten
der Reproduktionsleistung und der Mastleistung ausgewertet.
Kenndaten der Reproduktionsleistung: Kenndaten der Mastleistung:
- Erstkalbealter - Tägliche Zunahme bis 280 Lebenstage
- Zahl lebend geborener Kälber
- Geburtsgewichte
- Abkalberate
Sortierung nach Abkalberate unter 100 über 100 gesamt
Betriebe Stück 74 13 115
Mutterkühe Stück 5.450 775 6.650
Durchschnitt Alter Jahre 6,5 6,0 6,4
Durchschnitt EKA Mon. 31,0 30,0 30,8
Bestandsergänzung % 18,2 20,0 17,3
leb. geb. Kälber Stück 4.912 827 6.235
Geburtsgewicht kg 38 36,9 38,4
Abkalberate % 90,1 106,7 93,8
Kälberverluste % 4,0 3,3 4,3
leb. geb. Kälber/MK 0,90 1,07 0,94
abgesetzte Kälber/MK 0,87 1,03 0,90
durchschn. Zunahme g* 1.166 1.177 1.209
* Ergebnisse aus Wägung 2010 – Zunahme bis 280 Lebenstage
Das Erstkalbealter wurde von den Tieren ermittelt, welche im Zeitraum vom 01.11.2007 bis 31.12.2010
zur Erstkalbung kamen und repräsentiert deshalb nicht den Gesamtbestand.
Die Geburtsgewichte sind Angaben des Geburtsbetriebes, welche an die Herdbuchstelle gemeldet wurden
oder rasse- und geschlechtsspezifische Durchschnittswerte, wenn keine Geburtsgewichte ermittelt
wurden.
Als wichtige Kennzahl der Reproduktionsleistung, die auch großen Einfluss auf die Ökonomie der Mutterkuhhaltung
nimmt, ist die Abkalberate zu betrachten. Die Abkalberate gibt als Prozentzahl die pro Mutterkuh
des Bestandes geborenen Kälber an. Durch Mehrlingsgeburten und kurze Zwischenkalbezeiten
können durchaus Abkalberaten bis 120 % erreicht werden.
Als Kennzahl für die Mastleistung wurde die tägliche Zunahme bis zum 280. Lebenstag ausgewertet.
Als Datengrundlage wurden die Zunahmen der Tiere, welche zur Frühjahrs- und Herbstwägung nicht älter
als 280 Tage waren, erfasst.
Über die Berechnung der Lebenstagszunahmen der Kälber können, neben den anfallenden Zuchtdaten,
wie z. B. Erstkalbealter und Abkalberate, aussagefähige Zahlen zur Leistungsfähigkeit des Kuhbestandes
gewonnen werden.
Ergebnisauswertung und Beurteilung
Das Durchschnittsalter der Mutterkühe beträgt in der vorliegenden Auswertung 6,4 Jahre. Bei einem durchschnittlichen
Erstkalbealter im Gesamtbestand von 30,8 Monaten und einer Zwischenkalbezeit von 370
Tagen entspricht dies 3,8 Laktationen. Nur sieben Betriebe mit insgesamt 217 Mutterkühen kamen auf ein
Durchschnittsalter von über acht Jahren, allerdings bei einer unter dem Durchschnitt liegenden Abkalberate
(89 %). Der Altersdurchschnitt der letzten drei Jahre liegt konstant zwischen 6,3 und 6,4 Jahren.
Die Bestandsergänzung liegt im Jahre 2010 bei 17,3 % und damit etwas niedriger als in den Vorjahren.
Als Zielwert ist eine durchschnittliche Bestandsergänzung von 15 % anzustreben. Dies setzt eine Nutzungsdauer
als Mutterkuh von 6 – 7 Jahren voraus und würde einen Altersdurchschnitt des Mutterkuhbestandes
von etwa 9 Jahren bedeuten. Von dieser Zielgröße liegen wir derzeit noch weit entfernt. Eine Verbesserung
in der Länge der Nutzungsdauer könnte zu einer nicht unwesentlichen Effektivitätssteigerung in der Mutterkuhhaltung
beitragen.
Das Erstkalbealter liegt mit 30,8 Monaten geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Die Schwankungsbreite
geht über einen Bereich von 23,8 Monaten Erstkalbealter bis zu 44,2 Monaten Erstkalbealter im
Betriebsdurchschnitt. Nach Rassen geordnet hat Hereford mit 26,9 Monaten das geringste EKA, gefolgt
von Deutsch Angus (27,4), Limousin (31,3), Fleckvieh (31,4), Charolais (32,7) und Blonde d` Aquitaine mit
33,1 Monaten. Diese Durchschnittswerte entsprechen den Rasseanforderungen. Lediglich die Rasse Limousin
liegt im EKA etwas über dem anzustrebenden Durchschnitt, wobei betriebsspezifische Gegebenheiten
sicherlich auch Einfluss haben.
Bei der Abkalberate wurde ein durchschnittlicher Wert von 93,8 % erreicht. Dies sagt aus, dass von
100 Mutterkühen 93,8 Kälber erzeugt wurden. Mutterkühe, die weniger als ein halbes Jahr im Bestand
waren, wurden bei der Berechnung der Abkalberate nicht mit berücksichtigt, weil davon auszugehen ist,
dass diese Tiere planmäßig aus dem Bestand ausgeschieden sind. Zum Vorjahr ist dies eine Verbesserung
um 3,1 %. Der Anteil der Zwillingsgeburten lag bei 2,11 Prozent und damit um 0,83 Prozentpunkte niedriger
als im Vorjahr.
Die Abkalberate schwankt von Betrieb zu Betrieb erheblich. Von 11,3 % der Betriebe wurde eine Abkalberate
über 100 erreicht. Diese repräsentieren 11,7 % des untersuchten Tierbestandes.
Eine Abkalberate von 100 erreichten 27,8 % der Betriebe mit 8,7 % des in der Auswertung enthaltenen
Mutterkuhbestandes.
Eine Abkalberate kleiner 100 wurde von 60,9 % der Betriebe mit 79,6 % des Mutterkuhbestandes realisiert.
Auch beim Verlustgeschehen konnte das Vorjahresergebnis nicht erreicht werden. Es ist ein Anstieg der
Kälberverluste um 0,4 % auf 4,3 % zu verzeichnen. Allerdings liegt dieser Wert noch unter dem, der für die
Jahre 2000 – 2003 mit 5,8 % ermittelt wurde.
Bei den abgesetzten Kälbern/Mutterkuh wurde mit 0,90 der gleiche Durchschnittswert wie im Vorjahr
erreicht. Damit liegt Sachsen etwa auf dem Niveau anderer Bundesländer. Betriebsbezogen ergeben sich
allerdings große Unterschiede von 0,40 bis 1,33 abgesetzte Kälber/Mutterkuh.
Aus den Ergebnissen der Frühjahrs- und Herbstwägung 2010 wurden die Zunahmen der Kälber ermittelt,
welche zum Wägezeitpunkt nicht älter als 280 Tage waren. Mit einem Zunahmeniveau von 1.209 Gramm
pro Lebenstag im Durchschnitt aller Rassen konnte ein guter Wert erreicht werden, der zum Vorjahr eine
Steigerung um 54 Gramm aufweist.
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