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wir brauchen eine renaissance der Subsidiarität Liebe kolleginnen und kollegen! Das Beispiel Griechenland zeigt, wie übermäßige Verschuldung ein Land in den Abgrund reißen kann. Bei uns ist es zwar lange nicht so weit. Aber auch hier zu Lande sind die öffentlichen Haushalte überschuldet. und obwohl die Politik in Zeiten der Schuldenbremse davon redet, zu sparen und die etats in ordnung zu bringen, bekämpfen immer noch viele Länder Schulden mit Schulden. Als oppositionsführer in Nordrhein-westfalen konnte ich davon ein Lied singen! Gut, dass die rot-grüne Schulden-regierung jetzt geplatzt ist! Im vergangenen Jahr hatten wir in Deutschland die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten. trotzdem haben fast alle regierungen in den Ländern und die Bundesregierung neue Schulden gemacht. warum kommt unser Staat eigentlich mit seinem Geld nicht aus? weil er viele Aufgaben übernommen hat, die früher von Familien geleistet wurden. weil er mit dem Sozialetat das reparieren will, was in der Gesellschaft nicht mehr funktioniert. wir haben uns schon daran gewöhnt. Aber muss das eigentlich so sein? Die Linken wollen mit immer neuem Geld aus Schulden oder höheren Steuern das Leben der Menschen durchorganisieren. Aber Staatsknete ist kein guter kitt für die Gesellschaft. Das sind Bindungen zwischen Menschen, die füreinander Verantwortung übernehmen. Deshalb Soziale ordnung 2. Ausgabe 2012 brauchen wir eine renaissance eines ur-Prinzips der katholischen Soziallehre: Subsidiarität. Subsidiarität bedeutet, dass jede Aufgabe von der kleinsten einheit in Gesellschaft und Staat bewältigt werden soll. Die größere einheit unterstützt die kleinere – und übernimmt nur dann ganz, wenn die kleine einheit überfordert ist. Das heißt zum Beispiel: Die kommunen müssen als unterste staatliche ebene mehr Freiheit und mehr Finanzmittel bekommen. was Städte und Gemeinden für den Staat sind, das sind die Familien für die Gesellschaft. Die unverzichtbare ur-Zelle, die nicht mehr genügend wertgeschätzt wird! Der versorgende Schuldenstaat ist nicht das Leitbild der Christlich-Sozialen. wir wollen eine Gesellschaft, die auf eigenverantwortung und Bürgersinn setzt. Machen wir die kleinen einheiten stark, die ehen und Familien, die Nachbarschaften. trauen wir den Städten und Gemeinden wieder mehr zu: Da können wir viel bürgerschaftliches engagement wecken. Der Staat stößt an seine Grenzen. was liegt da näher, als mal wieder über unsere werte nachzudenken und unsere Gesellschaft aus dem Blickwinkel der Subsidiarität zu betrachten? Das werden wir in der CDA in den kommenden Monaten tun. Die kleinen einheiten stärken – das wollen wir auch innerverbandlich. wir brauchen starke kreisverbände! Die Hauptgeschäftsstelle hat gemeinsam mit den Landesverbänden eine Abfrageaktion gestartet. wir wollen die kreisverbände voRWoRt da, wo sie nicht mehr aktiv sind, neu beleben. Dazu brauchen wir engagierte Christlich-Soziale, die mit anpacken wollen. Damit auch in der CDA die kleinen einheiten wieder stark werden. Ihr Karl-Josef Laumann Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe erfahren Sie, wie die CDA für Norbert röttgen und Jost de Jager kämpft, sowie wie der kolpingverband über die „rente mit 67“ diskutiert. Viel Vergnügen bei der Lektüre! Ihre So!-Redaktion Die nächste Ausgabe der So! erscheint am 1. Juni 2012. Inhaltlicher Schwerpunkt: Humanisierung der Arbeitswelt. 3
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