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Planus AG Verkaufsprospekt - Baader Bank AG

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III. Marktübersicht und Geschäftstätigkeit<br />

Markt, Marktposition und Wettbewerb<br />

Geschäftsfeld Zahntechnik<br />

Die <strong>Planus</strong> <strong>AG</strong> wurde im Jahr 1986 als „<strong>Planus</strong> Zahntechnik GmbH Bietigheim“ gegründet, um ein<br />

Dentallabor in Karlsruhe zu übernehmen. Aufgrund der positiven Entwicklung im Zahnersatz- und<br />

Laborgeschäft, eröffnete die Gesellschaft in den folgenden Jahren weitere Dentallabors in Bietigheim,<br />

Kempten, Bischofswerda und Schwabmünchen. Hauptkostenfaktor in diesem Dienstleistungsgeschäft<br />

sind die Personalkosten. Der Markt war seinerzeit noch unbeeinflußt von gesundheitspolitischen<br />

Entscheidungen, der Bedarf an Zahnersatz steigerte sich jährlich und somit auch der Bedarf an<br />

Fachkräften und damit auch die Löhne.<br />

Kurz nach der Umwandlung der Gesellschaft in die Rechtsform einer Aktiengesellschaft im Jahr 1994<br />

unter der Firma „<strong>Planus</strong> Zahntechnik <strong>AG</strong>“ entschloß sich die Gesellschaft, im Ausland zu investieren,<br />

um der Lohnspirale und der sich verschlechternden Lage der Dentallabors in Deutschland zu<br />

entgehen. Die Politik hatte einen Festzuschuß für Zahnersatz durchgesetzt. Außer bei Implantologie<br />

zahlten die gesetzlichen Krankenkassen vorher bis zu 65% der zahntechnischen Kosten. Die<br />

Zahnärzte konnten so teure, technisch aufwendige Lösungen verordnen. Der Eigenanteil des<br />

Patienten war relativ gering. Der Festzuschuß hat diese Situation umgekehrt. Die gesetzlichen<br />

Krankenkassen bezahlten nur noch einen fest bestimmten Zuschuß für einfache, nicht dem modernen<br />

Stand der Technik entsprechenden, oft nur herausnehmbaren Zahnersatz. Die Differenz zu technisch<br />

hochwertigem Zahnersatz hatte der Patient selber zu tragen.<br />

Die <strong>Planus</strong> Zahntechnik <strong>AG</strong> wollte aber dem Patienten weiter hochwertigen, festsitzenden Zahnersatz<br />

zu einem erschwinglichen Preis bieten. In dieser Zeit, im Jahr 1995 fiel die Entscheidung, auf den<br />

Seychellen ein Tochterunternehmen, die <strong>Planus</strong> Dental Technology (Seychelles) Co. Ltd. zu gründen.<br />

Durch kostengünstige Produktion konnte der Markt für Zahnersatz bedient werden. Die Nachfrage<br />

stieg kontinuierlich. In den Jahren 1996 und 1997 konnte die <strong>Planus</strong> Zahntechnik <strong>AG</strong> bereits eine<br />

Dividende ausschütten. Nach den Bundestagswahlen 1998 wurde eine Rückkehr zum System der<br />

Kostenübernahme bis zu 65% umgesetzt, was zur Folge hatte, daß die Umsätze der Branche stark<br />

zurückgingen, preisgünstiger Zahnersatz war kaum noch gefragt. Die Folge war, daß bei der<br />

Tochtergesellschaft auf den Seychellen das Personal auf 42 Mitarbeiter reduziert wurde, auch in<br />

Deutschland hat es einige Arbeitsplätze gekostet. Die Umsätze im Bereich Zahntechnik entwickelten<br />

sich rückläufig.<br />

In Deutschland gibt es ca. 62.000 Zahnärzte, die jährlich für über 4 Mrd. DM Zahnersatz einsetzen.<br />

Die Kostendämpfungsmaßnahmen und Patientenaufklärung haben den Wettbewerb der Zahnärzte<br />

und Labore verstärkt. Der Anteil des aus dem Ausland importierten Zahnersatzes hat sich in den<br />

letzten Jahren ständig erhöht. Die Anbieter kommen aus Hongkong, Singapur, Malaysia, Spanien,<br />

Ungarn, Polen, nur wenige haben ein Labor in Deutschland. Die Leistungen der <strong>Planus</strong> <strong>AG</strong> werden<br />

bundesweit angeboten. Die Arbeitsunterlagen werden beim Zahnarzt per Postexpress abgeholt und ist<br />

am nächsten Tag bei <strong>Planus</strong>. Die in Deutschland hergestellten Arbeitsmodelle werden zwei mal<br />

wöchentlich zum Tochterunternehmen auf die Seychellen geschickt. Nach fünf Tagen ist die fertige<br />

Arbeit wieder in Deutschland und wird nach nochmaliger Endkontrolle sofort an die Zahnarztpraxis<br />

geschickt. Bei Zahnärzten und Patienten ist eine deutliche Zunahme der Akzeptanz für im Ausland<br />

produzierten Zahnersatz festzustellen. Entscheidend ist eine vergleichbare Qualität und ein günstiger<br />

Preis.<br />

Den politisch bedingten Umsatzrückgang beim Zahnersatz in Deutschland mit den negativen<br />

Auswirkungen betrachtete die <strong>Planus</strong> Zahntechnik <strong>AG</strong> als Chance für neue Aktivitäten.<br />

Die Struktur des Unternehmens sollte von der handwerklichen Produktion zur industriellen Produktion<br />

geändert werden. Mit Zahnersatz war dies nicht möglich. Die Gesellschaft hielt Ausschau nach neuen<br />

Geschäftsfeldern, um die Auslastung der Tochtergesellschaft wieder zu erreichen und sich von den<br />

dauernden Änderungen im Gesundheitswesen unabhängig zu machen.<br />

Mit den beiden neuen Geschäftsfeldern Implantologie und LED-Lichttechnik ist die Gesellschaft<br />

diesem Ziel nahe gekommen. Das Geschäftsfeld Zahnersatz wird an Bedeutung verlieren.<br />

Um die Neuausrichtung der Gesellschaft auch nach außen deutlich zu machen, hat die<br />

Hauptversammlung am 8. September 2000 beschlossen, die Firma in <strong>Planus</strong> <strong>AG</strong> umzubenennen.<br />

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