Timon - vom Paniker zum -fast- Traumhund - Tiere in Not Solingen eV
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Impressum „<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen e.V.“<br />
Redaktionsanschrift:<br />
<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen e.V.<br />
1.Vorsitzende Rita v.Itter<br />
Postfach 10 13 40, 42613 Sol<strong>in</strong>gen<br />
Tel.: 0212 - 20 94 52<br />
Tel.: 0212 – 599 24 99<br />
Fax: 0212 - 22 107 19<br />
E-Mail: r.v.itter@tiere-<strong>in</strong>-not-sol<strong>in</strong>gen.de<br />
Homepage: http://www.tiere-<strong>in</strong>-not-sol<strong>in</strong>gen.de<br />
Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />
Stadt Sparkasse Sol<strong>in</strong>gen<br />
Konto Nr. 509 32 16<br />
BLZ 342 500 00<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen e.V<br />
Herstellung:<br />
In-Demand Pr<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g Solutions GmbH<br />
Hans Böckler Str. 5b<br />
40764 Langenfeld<br />
Tel.-Nr.: +49 (0) 2173 / 25570 - 70<br />
http://www.i-dps.de<br />
Vertrieb:<br />
<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen e.V.<br />
Tel.: 0212 / 20 94 52<br />
Tel.: 0212 / 599 24 99<br />
Anzeigenannahme:<br />
Trygve Eckertz<br />
Tel.: 0212 / 599 24 99<br />
Trygve_Eckertz@Yahoo.de<br />
Layout und Bearbeitung:<br />
Trygve Eckertz<br />
Trygve_Eckertz@Yahoo.de<br />
Für unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandtes Bild- und<br />
Textmaterial kann ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen<br />
werden. Für abgedrucktes Material und deren Inhalte<br />
haftet der Autor für die Richtigkeit. Die e<strong>in</strong>gesandten<br />
Beiträge können von der Redaktion gekürzt und/oder<br />
verändert werden. Die veröffentlichten Beiträge und<br />
Fotos s<strong>in</strong>d urheberrechtlich geschützt. Nachdruck,<br />
Vervielfältigung sowie Speicherung ganz oder<br />
auszugsweise <strong>in</strong> andere Medien, s<strong>in</strong>d nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung von „<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen<br />
e.V.“ möglich.<br />
Die Inhalte der Artikel geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die<br />
Me<strong>in</strong>ung des Vere<strong>in</strong>s *<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen e.V.*<br />
wieder.<br />
Titelfoto: Flocki
Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer,<br />
am Ende dieses Jahres er<strong>in</strong>nern wir uns der ehrenamtlichen Mitstreiter, die <strong>in</strong> den letzten<br />
Monaten unermüdlich im E<strong>in</strong>satz für den Vere<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>e Schützl<strong>in</strong>ge standen. Allen voran<br />
unsere Pflegestellen, ohne deren Engagement wir gar nicht <strong>in</strong> der Lage wären, <strong>Tiere</strong><br />
aufzunehmen. H<strong>in</strong> und wieder ist es nämlich nicht damit getan, e<strong>in</strong>em Tier bis zu se<strong>in</strong>er<br />
Vermittlung e<strong>in</strong> vorübergehendes Zuhause anzubieten, sondern oftmals müssen die <strong>Tiere</strong><br />
gesund gepflegt oder seelisch betreut und aufgebaut werden. Ebenso unverzichtbar für<br />
uns s<strong>in</strong>d die Spendengelder unserer Mitglieder und Förderer, denn nur so können wir<br />
unseren Schützl<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> "neues Leben" schenken. Nicht zu vergessen, die<br />
zahlreichen Tierfreunde, die uns mit Sachspenden unterstützt haben. Ihnen allen sprechen<br />
wir für die Hilfe und ihre Treue unserer Organisation gegenüber im Namen des Vorstandes<br />
und unserer Schützl<strong>in</strong>ge tief empfundene Worte des Dankes aus.<br />
Der Alltag e<strong>in</strong>er Tierschutzorganisation be<strong>in</strong>haltet nicht nur die Unterbr<strong>in</strong>gung, sondern<br />
auch die Pflege der <strong>Tiere</strong>. Dazu gehört die Verpflegung mit Futtermitteln und natürlich der<br />
Besuch beim Tierarzt. Wie bereits <strong>in</strong> den vergangenen Jahren, so wurde unsere<br />
Organisation <strong>in</strong> den letzten Wochen und Monaten nicht von hohen Tierarztrechnungen<br />
verschont.<br />
E<strong>in</strong>e Unzahl von heimatlosen Katzen, Abgabetieren und Fundtieren überflutete unsere<br />
Pflegestellen. Zum Teil wussten wir gar nicht mehr, wo wir die vielen <strong>Tiere</strong> unterbr<strong>in</strong>gen sollten. Was uns natürlich erneut aufzeigt,<br />
wie dr<strong>in</strong>gend neue Pflegestellen benötigt werden. Sollten Sie, liebe Leser, geneigt se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>mal darüber nachzudenken, ob e<strong>in</strong> solches<br />
Angebot für unsere Schützl<strong>in</strong>ge Ihrerseits <strong>in</strong>frage kommt, so setzen Sie sich bitte mit uns <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung. Wir erklären Ihnen gerne,<br />
wie dies <strong>in</strong> unserem Vere<strong>in</strong> gehandhabt wird. Selbstverständlich entstehen Ihnen ke<strong>in</strong>e Kosten für die Pflegl<strong>in</strong>ge.<br />
Leider mussten wir wiederholt erfahren, dass das Thema "Kastration bei Katzen" weiterh<strong>in</strong> von vielen Tierbesitzern e<strong>in</strong>fach nicht zur<br />
Kenntnis genommen wird. Den unkastrierten <strong>Tiere</strong>n wird unverantwortlicherweise weiterh<strong>in</strong> Freigang gewährt und sie können sich<br />
nach Herzenslust vermehren. Das führt zu e<strong>in</strong>er Überpopulation von Katzen ... - angenommen, e<strong>in</strong> Katzenpaar bekommt im Jahr<br />
zweimal Nachwuchs und jeweils 2,8 Katzen pro Wurf überleben, dann ergibt das nach 10 Jahren über 80 Millionen Kätzchen. Von<br />
diesen werden die meisten ke<strong>in</strong> liebevolles Zuhause haben und stattdessen elendig vor sich h<strong>in</strong>vegetieren. Tierschutzorganisationen<br />
wie wir nehmen sich dieser armen Geschöpfe an, die das Glück haben, gefunden oder zur Vermittlung e<strong>in</strong>gefangen zu werden. Wir<br />
lassen die <strong>Tiere</strong> dann kastrieren, was die Tierarztkosten immens <strong>in</strong> die Höhe treibt. Im vergangenen Jahr wiesen wir bereits<br />
daraufh<strong>in</strong>, wie unverantwortlich es ist, se<strong>in</strong>e Katze decken zu lassen, weil die K<strong>in</strong>der so gerne e<strong>in</strong>mal Katzenbabys haben möchten.<br />
Doch auch <strong>in</strong> den vergangenen Monaten gab es genug Katzenk<strong>in</strong>der, die bewusst gezeugt wurden, jedoch ke<strong>in</strong>e Abnehmer fanden<br />
und um die wir uns dann kümmern durften ....<br />
Immer wieder müssen wir miterleben, wie Menschen sich von ihrem Tier, egal ob Hund, Katze oder Kle<strong>in</strong>tier, trennen, weil das Tier<br />
alt und/oder krank geworden ist. Sicherlich verursacht e<strong>in</strong> älteres Tier im Allgeme<strong>in</strong>en eher Tierarztkosten als e<strong>in</strong> junges. Das sollte<br />
e<strong>in</strong>em gewissenhaften Tierbesitzer bei der Anschaffung bereits bewusst se<strong>in</strong>. Wir Tierschützer fragen uns immer wieder, wie es<br />
möglich se<strong>in</strong> kann, derart herzlos zu handeln und se<strong>in</strong> Tier dann abzugeben, wenn es se<strong>in</strong>en Zweibe<strong>in</strong>er am meisten braucht. Uns<br />
bricht es das Herz, wenn wir erleben müssen, wie e<strong>in</strong> Tier um se<strong>in</strong>en Menschen trauert. Und natürlich wird so e<strong>in</strong> Abgabe-<br />
Tier grundsätzlich erst e<strong>in</strong>mal durch uns e<strong>in</strong>em Tierarzt vorgestellt ... - und wir müssen dann für die Kosten aufkommen.<br />
In Zeiten wie diesen, <strong>in</strong> denen die Kosten täglich explosionsartig <strong>in</strong> die Höhe steigen, können Tierschutzorganisationen wie wir kaum<br />
noch überleben. Wir s<strong>in</strong>d auf Spenden angewiesen und auch hier zeichnet sich seit Jahren ab, dass die Menschen nicht mehr sehr<br />
spendenfreudig s<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong>e große "Sternstunde" gab es <strong>in</strong> diesem Jahr, als wir unsere beiden Kater "Casimir" und Felix (heute Fritz) endlich vermitteln<br />
konnten, denn Casimir leidet unter Ataxie. Wir haben e<strong>in</strong>en neuen Besitzer für die Beiden f<strong>in</strong>den können, den es nicht stört, dass<br />
e<strong>in</strong>er der Kater beh<strong>in</strong>dert ist. Mehr darüber f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> unserer Broschüre.<br />
E<strong>in</strong> anderes Thema liegt mir auch sehr am Herzen. Vor Jahren war es eher verpönt e<strong>in</strong>en Pelzmantel zu tragen. Doch die Zeiten<br />
haben sich geändert ... - Das Interesse an Pelz-Mode boomt. Pelze s<strong>in</strong>d Produkte, die mit Tierquälerei erkauft werden. Daran hat<br />
sich nichts geändert, so sehr die Pelz<strong>in</strong>dustrie ihre Werbung auch forciert. Wenn man nicht gerade am Süd- oder Nordpol wohnt, ist<br />
das Tragen e<strong>in</strong>es Pelzes <strong>zum</strong> Schutz gegen Kälte wirklich nicht vonnöten. Selbst wenn mal die Temperaturen unter den Nullpunkt<br />
s<strong>in</strong>ken, so gibt es jede Menge modischer W<strong>in</strong>terbekleidung, die warm hält. Es muss auch e<strong>in</strong>mal gesagt werden: In e<strong>in</strong>em<br />
Pelzmantel wird der Mensch nicht zwangsläufig schöner. Ich f<strong>in</strong>de, er stellt sich eher e<strong>in</strong> Armutszeugnis aus, wenn er es nötig hat,<br />
mit Tierleichen an se<strong>in</strong>em Körper zu zeigen, dass er Geld hat. Die <strong>Tiere</strong> werden auf unvorstellbar grausame Art und Weise getötet,<br />
nur damit wir Menschen uns damit "schmücken" können. Aber auch für den hübschen Pelzbesatz am Kragen müssen <strong>Tiere</strong> sterben.<br />
Selbst Hunde und Katzen müssen für modischen Pelz ihr Leben lassen. So werden z. B. Katzen vor unserer eigenen Haustüre<br />
gestohlen, denn es gibt Organisationen, die sich darauf spezialisiert haben hübsche Katzen e<strong>in</strong>zufangen, um ihr Fell an die<br />
Pelzverarbeitung weiterzugeben ...<br />
Bitte verzichten Sie auf das Tragen von Pelz und denken daran, wie entsetzlich die getöteten <strong>Tiere</strong> leiden mussten, damit e<strong>in</strong><br />
Pelzmantel oder e<strong>in</strong>e Jacke aus ihnen entsteht.<br />
Tierschutz geht uns alle an, bitte verschließen Sie nicht die Augen davor.<br />
Abschließend möchte ich noch e<strong>in</strong>mal darauf h<strong>in</strong>weisen, dass wir und unsere Pflegl<strong>in</strong>ge auf Ihre Hilfe und Unterstützung angewiesen<br />
s<strong>in</strong>d. Wir s<strong>in</strong>d für jede Spende sehr dankbar und Sie dürfen versichert se<strong>in</strong>, dass alles unseren <strong>Tiere</strong>n zugute kommt.<br />
Selbstverständlich erhalten Sie für jede Spende e<strong>in</strong>e Zuwendungsbesche<strong>in</strong>igung.<br />
Sollten Sie an e<strong>in</strong>er Mitgliedschaft <strong>in</strong> unserem Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressiert se<strong>in</strong>, schreiben oder sprechen Sie uns bitte an, denn auch der<br />
Mitgliedsbeitrag wird ausschließlich für unsere Schützl<strong>in</strong>ge verwendet.<br />
Nun bleibt mir nur noch, Ihnen und Ihren Familienmitgliedern, ob zwei- oder vierbe<strong>in</strong>ig, im Namen des Vere<strong>in</strong>s e<strong>in</strong> bes<strong>in</strong>nliches und<br />
gesegnetes Weihnachtsfest sowie e<strong>in</strong>en ruhigen Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong> glückliches, zufriedenes und erfolgreiches neues Jahr zu wünschen<br />
...<br />
Ihre Rita von Itter<br />
(1. Vorsitzende)
Spendenaufruf für *Lucy*<br />
Da das Frauchen von *Lucy* mit zwei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern und dem<br />
Hund völlig überfordert war, nahmen wir den gerade mal<br />
etwa 8 Monate alten Junghund auf e<strong>in</strong>e Pflegestelle. Die<br />
kle<strong>in</strong>e Labrador-Hünd<strong>in</strong> ist sehr verspielt und anhänglich,<br />
zudem e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Schatz, der mit Allem und Jedem klar<br />
kommt. Um so bedauerlicher war es für uns, feststellen zu<br />
müssen, dass *Lucy* beidseitig HD an den Hüften aufweist. Unter<br />
Hüftgelenksdysplasie versteht man e<strong>in</strong>e Fehlbildung der Hüftgelenke. Die beiden<br />
gelenksbildenden Knochen, die Gelenkspfanne und der Oberschenkelkopf passen<br />
nicht korrekt aufe<strong>in</strong>ander. Die Fehlbildung tritt <strong>in</strong> der Regel beidseitig auf und kann<br />
unterschiedliche stark ausgeprägt se<strong>in</strong>.<br />
Um *Lucy* e<strong>in</strong> artgerechtes, gesundes und glückliches Leben zu schenken, müssen<br />
wir sie operieren lassen. Die Tierkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong>formierte uns über die anfallenden OP-<br />
Kosten, die bei etwa 2.000,-- Euro pro Hüfte liegen. Nach der OP muss *Lucy*<br />
e<strong>in</strong>er Physiotherapie unterzogen werden, die weitere Kosten verursachen wird. Alles<br />
<strong>in</strong> Allem können wir mit etwa 4.800,-- bis 5.000,-- Euro rechnen.<br />
Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>, der nur durch Spendengelder existiert; derart hohe<br />
Operationskosten reißen e<strong>in</strong> großes Loch <strong>in</strong> unsere Kasse. Bitte helfen Sie uns mit,<br />
*Lucy* e<strong>in</strong> schmerzfreies Leben zu f<strong>in</strong>anzieren. Der Vorstand des Vere<strong>in</strong> und unsere<br />
kle<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> werden es Ihnen danken.<br />
E<strong>in</strong>e große Hilfe wäre es für uns, wenn wir für *Lucy* bereits vor der Operation e<strong>in</strong><br />
neues Zuhause f<strong>in</strong>den würden, damit die Hünd<strong>in</strong> nach dem E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> ihr Zuhause<br />
kommt und dort liebevoll umsorgt werden kann. Selbstverständlich werden die<br />
Kosten für *Lucys* OP und Physiotherapie von unserem Vere<strong>in</strong> übernommen!<br />
Spendenkonto: Stadt-Sparkasse Sol<strong>in</strong>gen<br />
Konto-Nr.: 5 09 32 16<br />
BLZ-Nr. 342 500 00<br />
Betreff: "OP Lucy"<br />
Sollten Sie weitere Fragen oder Interesse an<br />
*Lucy* haben, lautet Ihr Ansprechpartner:<br />
Rita von Itter<br />
(1. Vorsitzende)<br />
Tel.-Nr.: 0212-209452<br />
oder<br />
Email: r.v.itter@tiere-<strong>in</strong>-not-sol<strong>in</strong>gen.de
E<strong>in</strong> Besuch bei den Affen im "Vogel-und Affenpark Eckenhagen"<br />
2009 besuchte ich den Vogel-und Affenpark Eckenhagen mit e<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> <strong>zum</strong> ersten Mal. Wir<br />
wanderten durch das groß angelegte Gelände und bestaunten die vielen Vögel und<br />
anderweitigen <strong>Tiere</strong>. Am Ende unseres Rundgangs widmeten wir uns den Berber-Affen und<br />
waren von ihnen total begeistert. Also beschlossen wir an diesem Tag, wir werden wiederkommen<br />
und dann unser ganzes Augenmerk auf die Affen richten.<br />
Es dauerte e<strong>in</strong> Jahr, bis wir uns erneut auf den Weg nach Eckenhagen machten .... Im September<br />
fuhren wir dick bepackt mit Bananen, Nüssen, Hundefutter <strong>in</strong> Form von getrocknetem Gemüse<br />
und e<strong>in</strong>em Päckchen "Kernige Vielfalt" von Aldi <strong>zum</strong> Affenpark. Unsere Aufmerksamkeit wollten<br />
wir diesmal ausschließlich den Affen widmen, doch vorher hieß es, sich erst e<strong>in</strong>mal bei e<strong>in</strong>em<br />
guten Picknick zu stärken. Dafür gibt es im Park extra an e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Hang angelegte Flächen<br />
mit verschieden großen Holzhäuschen mit Stühlen, Bänken und Grillvorrichtungen davor. Das<br />
Wetter war traumhaft schön und die mitgebrachten Leckereien mundeten. Nachdem wir satt<br />
waren, g<strong>in</strong>g es endlich zu den Affen.<br />
Eigentlich wollten wir nur die Berber-Affen besuchen,<br />
doch plötzlich standen wir vor dem Gehege der<br />
Totenkopf-Äffchen. H<strong>in</strong>ter der Türe des Geheges<br />
erwarteten uns jede Menge kle<strong>in</strong>er Äffchen, von denen<br />
e<strong>in</strong>es putzeliger und niedlicher als das andere war. Drei<br />
Jungtiere gab es, die jedoch bereits so groß waren, dass<br />
sie auch ohne ihre Mutter durch die Nussbaumsträucher<br />
wetzten. Sie entdeckten schnell, dass me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Beutel mit Bananen über ihrer Schulter trug und<br />
wollten um jeden Preis die Tasche erobern. Da aber<br />
Totenkopf-Affen bei falscher Fütterung an Diabetes<br />
erkranken können, durften sie nicht von den süßen<br />
Bananen naschen. Es ist extra Personal abgestellt,<br />
welches dafür sorgt, dass die Äffchen nicht von den<br />
Besuchern gefüttert werden.<br />
Wir konnten uns kaum von diesen possierlichen kle<strong>in</strong>en Affen trennen und der Abschied fiel uns<br />
schwer. Nachdem wir aber das Gehege verlassen hatten, begrüßten uns h<strong>in</strong>ter dem Tor drei<br />
Ausbrecher ... – Berber-Affen. Die drei Rabauken ließen sich von uns füttern, doch das reichte<br />
ihnen nicht, denn sie versuchten uns das Futter zu klauen. Gerade noch konnten wir unsere<br />
Leckereien vor den reizenden Dieben <strong>in</strong> Sicherheit br<strong>in</strong>gen. Selbstverständlich erhielten sie<br />
e<strong>in</strong>en Teil der Nüsse und Bananen, die wir dabei hatten.<br />
Unser Weg führte uns direkt <strong>in</strong>s große und weitläufige Gehege der Berber-Affen. Die <strong>Tiere</strong> haben<br />
dort e<strong>in</strong> Gehege von 12.000 qm mit e<strong>in</strong>em großen See zur Verfügung. Sie leben zusammen mit<br />
Kamerunschafen und zwei Gänsen. Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> und ich kamen gerade mal bis kurz h<strong>in</strong>ter<br />
das E<strong>in</strong>gangstor. Dort erwarteten uns die ersten Berber-Affen und Schafe.<br />
Auf den ersten Blick sahen wir drei Affen-Mamas mit ihren Jungen. Zwei davon zogen ab und widmeten<br />
sich den anderen Besuchern, die die Chance gehabt hatten, sich weiter <strong>in</strong>s Gehege zu begeben. Nicht<br />
jeder Besucher br<strong>in</strong>gt so tolle Sachen wie Bananen, Nüsse und leckere Kerne mit. Diese Leute<br />
passierten das Empfangskomitee problemlos und drangen weiter vor. Nicht so wir, denn wir waren <strong>in</strong><br />
den Augen der Berber Fe<strong>in</strong>kost-Lieferanten. Nun muss man wissen: als E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den Lebensraum<br />
der Berber-Affen steht jeder Besucher rangmäßig
an unterster Stelle. Das heißt, die Affen s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, ihnen gehört alles, was die Besucher<br />
mitbr<strong>in</strong>gen.<br />
Bereits die drei Ausreißer, die sich vor dem Gehege herumtrieben, hatten mehrmals versucht mir<br />
die Packung mit Nüssen zu entreißen. Im Gehege machte e<strong>in</strong> großer Berber-Affen-Mann mir<br />
me<strong>in</strong>e Tüte erneut streitig, gerade noch konnte ich sie ihm entreißen. Doch der zweite Versuch<br />
<strong>vom</strong> Affen-Mann ließ ihn als Gew<strong>in</strong>ner dastehen und mich mit den Resten e<strong>in</strong>er zerrissenen Tüte.<br />
Als ich me<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> von der "schändlichen" Tat berichten wollte, sah ich sie verzweifelt<br />
zwischen den Kamerunschafen stehen, die an ihr hoch sprangen, während sie bereits e<strong>in</strong>en<br />
Affen im Nacken sitzen hatte. Me<strong>in</strong> Gelächter war groß, denn das Bild, wie sie zwischen den<br />
<strong>Tiere</strong>n e<strong>in</strong>gekeilt da stand und bedrängt wurde, sah dermaßen lustig aus, <strong>zum</strong>al sie wild<br />
gestikulierte und mit den <strong>Tiere</strong>n liebevoll schimpfte.<br />
Nachdem me<strong>in</strong>e Nüsse geraubt waren, nahm ich die Tüte mit der "Kernigen Vielfalt" aus me<strong>in</strong>em<br />
Rucksack. Noch beim Versuch die Tüte zu öffnen, entriss mir der Berber-Mann selbige mit e<strong>in</strong>em<br />
schnellen Griff e<strong>in</strong>er Hand. Der Angriff auf me<strong>in</strong> Mitbr<strong>in</strong>gsel kam so plötzlich, schnell und heftig,<br />
dass ich nur noch dumm aus der Wäsche gucken konnte. Zum Glück hatte ich e<strong>in</strong>en ganz<br />
kle<strong>in</strong>en Anteil noch retten können oder sagen wir es lieber so, dem Affen war es nicht gelungen,<br />
mir das ganze Paket zu stibitzen.<br />
Nun blieb mir nur noch das Hunde-Trockenfutter, was die Affen jedoch verschmähten ... -es ist<br />
ihnen nicht gut genug. Wahrsche<strong>in</strong>lich haben viele Besucher diese Idee und das Angebot ist<br />
demnach so groß, dass es für sie nichts Besonderes mehr darstellt. Die Affen, vor allem der<br />
Affen-Mann, der mit e<strong>in</strong>em jungen Affen zusammen genüsslich die vielen Kerne fraß, hatten das<br />
Interesse an mir bzw. me<strong>in</strong>em Futter verloren. E<strong>in</strong>en kurzen Augenblick konnte ich verschnaufen<br />
und e<strong>in</strong>en Blick auf me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> werfen, die immer noch von den Affen und den Schafen<br />
belagert wurde. Doch nicht mehr lange, denn die Schafe richteten ihr Augenmerk nun auf mich<br />
und me<strong>in</strong> Hundefutter. Schon wurde ich umr<strong>in</strong>gt und angebettelt. Das Futter war für die Schafe<br />
der Renner. Sie hüpften an mir hoch, weil es ihnen mit der Fütterung nicht schnell genug g<strong>in</strong>g.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Weile hatten sie aber auch den letzten Krümel verspeist und ließen von mir ab.<br />
Derweil hatte sich me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> aus dem Gehege zurückgezogen und stand nun davor, wo sie sich <strong>in</strong><br />
aller Ruhe mit e<strong>in</strong>em Berber-Affen beschäftigte, der es ebenfalls geschafft hatte,
se<strong>in</strong> Gehege zu verlassen. Später erzählte sie mir, der Affe habe sehr gesittet da gesessen und<br />
Erdnüsse gefressen.<br />
Die Affen dürfen von den Besuchern gefüttert werden, oberstes Gebot ist aber, die <strong>Tiere</strong> nicht<br />
mit Lebensmitteln zu beköstigen, die ihnen Schaden zufügen könnten. Am E<strong>in</strong>gang des Parks<br />
besteht die Möglichkeit, Futter für die <strong>Tiere</strong> zu erwerben. Gegen mitgebrachtes Obst oder<br />
Haselnüsse ist nichts e<strong>in</strong>zuwenden. Zwar werden Erdnüsse von den Affen gerne angenommen,<br />
s<strong>in</strong>d aber nicht geeignet, da sie oftmals mit Schimmelpilzen belastet s<strong>in</strong>d. Das von mir<br />
verfütterte Hundefutter bestand re<strong>in</strong> aus getrocknetem Gemüse, ansonsten ist Hundefutter<br />
ebenfalls nicht geeignet. E<strong>in</strong> guter Tipp: Wenn e<strong>in</strong> Berber-Affe nach e<strong>in</strong>er Tüte greift, ist es<br />
ratsam, sie ihm zu überlassen! Auch wenn diese <strong>Tiere</strong> grundsätzlich friedlich s<strong>in</strong>d, wir<br />
Menschen halten uns <strong>in</strong> ihrem Revier auf und dort gelten die Regeln der Affen!!!<br />
Doch bevor ich ebenfalls das Gehege verließ, erwarteten mich noch bewegende Bilder, denn ich<br />
durfte miterleben, wie liebevoll Affen mite<strong>in</strong>ander umgehen. E<strong>in</strong>e Affen-Mutter kümmerte sich<br />
um ihr Baby, das genüsslich an ihrer Brust trank, und um e<strong>in</strong> weiteres, älteres Jungtier. Das<br />
Baby schien genug getrunken zu haben und begann sich von der Mutter zu lösen und unter ihrer<br />
strengen Aufsicht herumzulaufen. Plötzlich kam e<strong>in</strong> großer Berber-Affen-Mann und ich dachte<br />
noch: "Ups, darf der sich dem Baby e<strong>in</strong>fach nähern, ohne Gefahr zu laufen,Ärger mit der Mama<br />
zu bekommen ...?" Er nahm aber das Baby liebevoll und begann sich mit ihm zu beschäftigen<br />
und es auf sich herumkrabbeln und klettern zu lassen. E<strong>in</strong> reizendes Bild, was aber noch<br />
bezaubernder wurde, als die Mama dazu kam und sich ihrerseits mit dem Affen-Mann, zweifellos<br />
der Vater des Kle<strong>in</strong>en, beschäftigte. Höhepunkt dieser Familien-Idylle war, als der Papa se<strong>in</strong>e<br />
Gefährt<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Arm nahm und sie lieb hielt.<br />
Diese Bilder rührten mich sehr und ich konnte gar nicht aufhören, der kle<strong>in</strong>en Affen-Familie<br />
zuzusehen. Es war mir vorher nicht bewusst gewesen, wie vertraut, gefühlvoll und herzig diese<br />
<strong>Tiere</strong> mite<strong>in</strong>ander umgehen und sich gegenseitig das Gefühl von Geborgenheit und Liebe geben.<br />
Später erfuhr ich, „Pascha“ heißt der über 20-jährige Affen-Papa, der als Zuchtmännchen die<br />
Affengruppe mit Souveränität und Ruhe zusammen hält. Er sorgt heute noch jedes Jahr für zwei<br />
bis vier Jungtiere, um die er sich liebevoll kümmert.<br />
Der Ausflug zu den Affen war auch <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong> Erlebnis, das ich genossen habe. Noch<br />
tagelang habe ich von nichts anderem zu Hause gesprochen, waren die E<strong>in</strong>drücke bei den<br />
Totenkopf-Äffchen und den Berber-Affen doch so nachhaltig schön und beglückend.<br />
Wenn ich mir vorstelle, diese bezaubernden <strong>Tiere</strong>, ob es nun die Totenkopf-Äffchen oder die<br />
Berber-Affen s<strong>in</strong>d oder andere Affenarten, werden für Versuchszwecke missbraucht, wird me<strong>in</strong><br />
Herz schwer.<br />
Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> und ich kehrten an diesem Tag glücklich und zufrieden nach Hause zurück. Den<br />
ganzen Weg lang sprudelten wir über vor Begeisterung und nahmen uns vor, bald<br />
wiederzukommen<br />
Kornelia Wirths
Unser Partner mit der "kalten Schnauze"<br />
Nasen, die Leben retten können.<br />
Jeder von uns kann schneller <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Not</strong>situation kommen, als<br />
uns lieb ist. E<strong>in</strong> geliebtes älteres Familienmitglied, dass den Weg<br />
nach Hause nicht mehr gefunden hat und verschwunden ist. Oder<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das nach dem Spielen nicht mehr nach Hause<br />
gekommen ist. Oder e<strong>in</strong> nach e<strong>in</strong>em Unfall unter Schock<br />
stehender, der sich verirrt hat. Oder e<strong>in</strong> Sportler (Jogger/Reiter)<br />
verirrt oder verunfallt im Wald. Wir alle hoffen <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Not</strong>situation auf Hilfe.<br />
Auch ich.<br />
Zwischen Brombeerhecken liegend, lausche ich auf die Stille. Ich<br />
höre nur die Natur. Die Vögel zwitschern und e<strong>in</strong> Specht bereitet<br />
sich auf den nahenden Frühl<strong>in</strong>g vor. Alle<strong>in</strong>e liege ich <strong>in</strong> dieser<br />
Stille. Aber ich b<strong>in</strong> nicht alle<strong>in</strong>e und werde gesucht, dass weiß<br />
ich. In weiter Ferne höre ich e<strong>in</strong> Glöckchen. Die Sonne spiegelt<br />
sich im Schnee und sche<strong>in</strong>t mir <strong>in</strong>s Gesicht. Sie hat schon richtig<br />
Kraft. E<strong>in</strong> schöner Tag. In me<strong>in</strong>em Kopf machen sich die<br />
Gedanken breit. Wie lange können 5 M<strong>in</strong>uten werden, wenn man<br />
verletzt irgendwo alle<strong>in</strong>e, vielleicht im dunklen liegt. Das kl<strong>in</strong>geln<br />
der Glöckchen wird immer lauter. Mir fällt auf, dass sich das<br />
Glöckchen wie e<strong>in</strong> Engelsglöckchen anhört. E<strong>in</strong> Engel - ja das<br />
passt. Gleich kommt me<strong>in</strong> Engel. E<strong>in</strong> Engel auf vier Pfoten. Das<br />
kl<strong>in</strong>geln des Glöckchens ist nun ganz nahe. Vorsichtig spähe ich<br />
durch die Zweige der Brombeerhecke. Durch das Gebüsch<br />
streifend und um die Bäume herum läuft sie unermüdlich nach<br />
mir suchend. Ich spüre e<strong>in</strong>e sanfte Luftböe. Sie hebt die Nase, da<br />
-- sie hat me<strong>in</strong>e Witterung aufgenommen. Schnell kommt sie<br />
angerannt. Stürzt sich durch die Brombeerhecke um mich zu<br />
retten. Vorsichtig und sanftmütig setzt sie sich an me<strong>in</strong>e Seite<br />
und zeigt durch bellen dem Hundeführer an, dass sie mich<br />
gefunden hat. Sie ist da, ich b<strong>in</strong> nicht mehr alle<strong>in</strong>e. Wie<br />
beglückend muss es se<strong>in</strong>, wenn man aus e<strong>in</strong>er <strong>Not</strong>situation<br />
gerettet wird. Ich weiß, ich wurde gefunden. Der Schrecken hat<br />
e<strong>in</strong> Ende. Ich weiß sie bleibt solange an me<strong>in</strong>er Seite sitzen bis<br />
ich gerettet b<strong>in</strong>. Unermüdlich bellend, damit der Hilfstrupp den<br />
Weg f<strong>in</strong>det. E<strong>in</strong>e schöne Vorstellung. Durch das Bellen aus<br />
me<strong>in</strong>en Gedanken gerissen beende ich die Übung und werfe<br />
Paula ihr Spielzeug zu. Es war e<strong>in</strong>e Übung. E<strong>in</strong>e Übung die im<br />
<strong>Not</strong>fall leben retten kann. E<strong>in</strong> ganz normaler Sonntagnachmittag<br />
im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgelände der alten Kaserne am Limberg <strong>in</strong> Osnabrück.<br />
Ich gehe zur Hundeführer<strong>in</strong> des Malteser-Hilfsdienstes<br />
Wallenhorst. Sie spielt mit Paula. Die mir überglücklich Ihr<br />
Spielzeug br<strong>in</strong>gt. Am Hauptweg angekommen, geht es direkt<br />
weiter. Sylke die Hundeführer<strong>in</strong> lässt Paula „Sitz“ machen, denn<br />
es müssen Heute noch weitere Personen gefunden werden. Paula<br />
übergibt brav ihr Spielzeug. Sylke gibt das Kommando <strong>zum</strong><br />
Neustart. Der Rettungshund durchsucht unermüdlich, von der<br />
Erwartung getrieben den nächsten Menschen zu f<strong>in</strong>den, den Wald<br />
neben uns. Sie f<strong>in</strong>det ke<strong>in</strong>e menschliche Witterung. Doch da, sie<br />
hebt die Nase und rast los Richtung Sportplatz. Wir haben Mühe<br />
h<strong>in</strong>terher zu kommen. Paula bellt. Wir wissen, sie hat den<br />
Nächsten gefunden. Neben e<strong>in</strong>em Erdloch sitzend bellt sie<br />
unermüdlich. Dann kommt die Erlösung und jemand wirft ihr<br />
Spielzeug aus dem Erdloch. Helmut kommt heraus gekrabbelt.<br />
Sylke lächelt zufrieden und stolz. E<strong>in</strong> schwieriges Versteck –<br />
aber nicht zu schwierig für die erfahrene Rettungshünd<strong>in</strong>. Auch<br />
die 3 weiteren Personen waren an diesem Sonntag schnell<br />
gefunden. Danach hat Paula sich e<strong>in</strong>e Pause verdient. Ich weiß,<br />
sie wird heute Abend glücklich und zufrieden e<strong>in</strong>schlafen. Aber<br />
Sie ist zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit, um im Ernstfall im<br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong> Menschenleben zu retten.<br />
Auch wir haben e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hund von <strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen. Er<br />
kam als Problemhund und steckt jetzt mitten <strong>in</strong> der ca. 2<br />
Jährigen Ausbildung <strong>zum</strong> Rettungshund. Wie wir bereits<br />
berichteten hat er den Grundste<strong>in</strong> für se<strong>in</strong>e Ausbildung – den<br />
Eignungstest – mit sehr gut bestanden. Wenn Ihr Lust habt,<br />
folgen noch weitere spannende Berichte.<br />
Mart<strong>in</strong>a Bell<br />
____________________________________________________<br />
Juli 2010 Zwei hilfreiche Engel<br />
Zwei junge Tierschützer<strong>in</strong>nen hatten<br />
e<strong>in</strong>e tolle Idee!!!<br />
"Maja" (l<strong>in</strong>ks im Bild) und "Ana-Isabel", beide neun Jahre alt,<br />
machten sich Gedanken, wie sie <strong>Tiere</strong>n aus dem Tierschutz<br />
helfen können. Dabei kamen die Beiden auf die Idee, es gäbe so<br />
e<strong>in</strong>iges an täglich anfallenden Arbeiten, die sie freiwillig nicht<br />
gerne erledigen. Darunter fallen <strong>zum</strong> Beispiel Staubwischen,<br />
Staubsaugen, die Katzentoilette säubern, mit dem Hund Gassi<br />
gehen und das eigene Zimmer aufräumen, was den beiden<br />
jungen Damen nach eigener Aussage ganz besonders schwer<br />
fällt.<br />
Dennoch setzten Maja und Ana-Isabel ihren Plan sogleich <strong>in</strong> die<br />
Tat um, besprachen ihre Ideen mit den Eltern und vere<strong>in</strong>barten<br />
mit ihnen, wenn sie ihr Zimmer aufräumen, erhält jede von ihnen<br />
1,-- Euro. Für jedes Staubwischen sollte es fortan 0,20 Euro pro<br />
K<strong>in</strong>d von den Eltern geben. Der Plan der beiden Mädels fand<br />
Gefallen und so kamen im Laufe der Zeit 46,40 Euro zusammen,<br />
die sie an unseren Tierschutzvere<strong>in</strong> spendeten.<br />
Wir f<strong>in</strong>den, das war e<strong>in</strong>e "Super-Idee" und e<strong>in</strong> ganz großartiger<br />
Beitrag von zwei Schüler<strong>in</strong>nen, die mit e<strong>in</strong>em guten Beispiel<br />
vorausgegangen s<strong>in</strong>d. Die zwei Freund<strong>in</strong>nen zeigen auf, wie<br />
mit e<strong>in</strong>em engagierten E<strong>in</strong>satz und dem Herz am rechten Fleck<br />
auch unsere Jüngsten bereits im Tier-schutz helfen können.<br />
Im Namen der <strong>Tiere</strong> möchte sich der Vorstand von "<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong><br />
Sol<strong>in</strong>gen e.V." bei Maja und Ana-Isabel ganz herzlich bedanken.<br />
Der Vorstand<br />
Rita von Itter<br />
(1. Vorsitzende)
Wisst Ihr, es gibt Sachen, die braucht ke<strong>in</strong><br />
Mensch…. Und die muss man auch nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt wiederholen…<br />
Es begab sich e<strong>in</strong>es Tages, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weit<br />
entfernten Küche (selbstverständlich s<strong>in</strong>d<br />
alle dargestellten Personen und <strong>Tiere</strong> frei<br />
erfunden!), da hat sich die Dame des<br />
Hauses dazu durch r<strong>in</strong>gen können, e<strong>in</strong>en<br />
Kuchen (nach neuem Rezept) zu backen.<br />
Hörte sich wirklich gut an: Cremiger<br />
Schoko-Käsekuchen <strong>vom</strong> Blech.<br />
Früher hatte diese Frau großen Spaß am<br />
Kuchenbacken, heutzutage verbr<strong>in</strong>gt sie viel<br />
zu viel Zeit mit ihrem „Baby“, welches<br />
fürchterlich viel Falten hat…<br />
Als sie dann doch e<strong>in</strong>mal wieder der<br />
Kuchenwahn überfiel, nahm das Unglück<br />
se<strong>in</strong>en Lauf…<br />
Der Teig – wurde , mehr oder weniger, nach<br />
Rezept fabriziert (ok, wer brauch schon<br />
extra Zucker im Eischnee.. und wer kocht<br />
vorher schon das Schokoladenpulver <strong>in</strong><br />
Wasser….überhaupt wurden so manche<br />
Zutaten eher PieMalDaumen abgemessen).<br />
Nun denn, die neue Backform wurde hervor<br />
gekramt. Tolles Teil: Spr<strong>in</strong>gform <strong>in</strong> eckiger<br />
Form. Also, wundervollen, dünnen Teig <strong>in</strong><br />
die gefettete Form (ja, die Arbeit hat sie<br />
sich auch gemacht) gefüllt, Schicht für<br />
Schicht.<br />
Dann hat sich die besagte,<br />
fremde Frau, voller<br />
Tatgendrang daran gemacht –<br />
oder <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest den Versuch<br />
gestartet - die Form von der<br />
Arbeitsplatte <strong>in</strong> Richtung der<br />
geöffneten Backofentür zu<br />
balancieren.<br />
Selbstverständlich packt Frau<br />
nur den Rand an, warum auch<br />
unter den Boden??? Herr<br />
Gott…Rand hoch und … der<br />
Teig floss langsam von dannen<br />
– …… ---- das Gesicht könnt ihr<br />
euch gar nicht vorstellen! Nach<br />
kurzem Schock (kipp ich den<br />
ganzen Schei… <strong>in</strong> die Tonne??) vorsichtig<br />
wieder auf den Rand gesetzt. Sitzt.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs: e<strong>in</strong> Teil des Teiges floss über die<br />
Arbeitsplatte Richtung Boden, auch auf den<br />
Kater – Kater freute sich – Frau versuchte<br />
Schadensbegrenzung mit Küchenpapier und<br />
noch viel mehr Küchenpapier, bis ihr<br />
auffällt: wenn sie endlich den Rand<br />
festklemmt (tolle Erf<strong>in</strong>dung), läuft auch<br />
ke<strong>in</strong> Teig mehr nach…<br />
Frau wischt und flucht und wischt und lacht<br />
und dann lachte sie nur noch. Dazu verteilt<br />
der vollgekleckerter Kater, schüttelnder<br />
Weise, den Teig <strong>in</strong> der ganzen Küche….<br />
Das war sie nun, die Geschichte (natürlich<br />
frei erfunden!!) von der vorweihnachtlichen<br />
Bäckerei…ob der Kuchen etwas geworden<br />
ist, werd ich euch dann morgen schreiben.<br />
Übrigens, das „FaltenBaby“ hat von all dem<br />
nicht´s mitbekommen, und, wenn er nicht<br />
gestorben ist, schnarcht er noch heute,<br />
voller Glückseligkeit, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bett!<br />
Er schnarcht noch!!!<br />
p.s. wenn ihr es auch ausprobieren möchtet:<br />
legt schon mal 2 Rollen Küchenpapier<br />
bereit! Das Rezept schick ich euch dann<br />
gerne!<br />
Barbara van Es
Casimir<br />
Casimir & Fritz<br />
Die ersten Tage:<br />
Casimir und Fritz s<strong>in</strong>d jetzt endgültig zu Hause bei uns <strong>in</strong><br />
Reichshof angekommen. Die Shitzu Dame, der Podenco Herr<br />
und die zwei Ma<strong>in</strong>-Coon Damen haben die zwei bei uns<br />
freundlich begrüßt.<br />
Die ersten Stunden war Felix noch e<strong>in</strong> wenig scheu, verkrümelt<br />
sich <strong>in</strong> die Ecken. Casimir liegt auf dem Sofa und faucht alles<br />
und jeden an, der <strong>in</strong> die Nähe kommt. Sche<strong>in</strong>t noch nicht e<strong>in</strong><br />
Freund von großen Hunden zu se<strong>in</strong>. Kommt aber sicherlich noch.<br />
Fritz<br />
Casimir kann super fl<strong>in</strong>k laufen und klettern. Wenn er sich<br />
aufregt, hebt er den Kopf und lässt <strong>in</strong> wieder zu Boden fallen.<br />
Ich f<strong>in</strong>de Casimir hat gar ke<strong>in</strong>e schwere Ataxie. Wir haben e<strong>in</strong>en<br />
Ataxiekater gehabt, der seit den ersten Wochen nicht laufen<br />
konnte, weil die H<strong>in</strong>terbe<strong>in</strong>chen e<strong>in</strong>fach nicht gehorchen wollten.<br />
Wir haben den kle<strong>in</strong>en Mann über der Katzentoilette abgehalten,<br />
weil er das selber nicht konnte. Leider mussten wir uns nach<br />
knapp e<strong>in</strong>em Jahr von "Watschel" verabschieden, weil auch das<br />
Atemzentrum nicht mehr mitgespielt hatte und das Tierchen<br />
selbst nach <strong>in</strong>tensiver Behandlung beim TA und zu Hause nicht<br />
mehr richtig atmen konnte.<br />
Wir freuen uns jetzt aber erstmal, das wir zwei so tolle <strong>Tiere</strong> hier<br />
aufnehmen konnten, und genießen es e<strong>in</strong>fach. Ich werde euch<br />
aber berichten, wie es dem Tier geht.<br />
E<strong>in</strong> paar Tage später:<br />
Casimir kommt jetzt e<strong>in</strong> wenig zu Ruhe, hat schon viel<br />
gegessen. Warum Casimir im Badezimmer leben musste ist mir<br />
bisher schleierhaft, der Kerl ist so schön sauber. Re<strong>in</strong> aufs Klo<br />
und schnell wieder raus, ohne zu kleckern.<br />
Fritz kümmert sich eigentlich überhaupt nicht um se<strong>in</strong><br />
beh<strong>in</strong>dertes Brüderchen.<br />
Casimir liegt jetzt auf dem Sofa mit mir und dem "riesengroßenbösen-Hund",<br />
dem er nicht traut, aber auch nicht abgeneigt ist.<br />
Wenn Casimir sich wohlfühlt und streckt, sieht das schon sehr<br />
eigenartig aus. Ich hatte angst, das er sich die Gliedmaßen<br />
verknotet.<br />
So, hier habe ich e<strong>in</strong> paar Bilder. Leider fehlt hier noch Fritz auf<br />
den Fotos, weil der sich irgendwo versteckt hat.<br />
Heute:<br />
Casimir und Fritz haben ansche<strong>in</strong>end Schnupfen. Erst hat<br />
gestern Casimir, dann Fritz angefangen zu niesen.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich noch von der Pflegestelle mit genommen.<br />
Heute Nachmittag geht es <strong>zum</strong> TA, der schaut mal drüber.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Text und Fotos: J.Schröder
Fel<strong>in</strong>e Ataxie (Ataxie bei Katzen)<br />
Was ist e<strong>in</strong>e Ataxie?<br />
Bei Ataxie (von griechisch:<br />
ataxia, „Unordnung“ oder<br />
„ohne Ordnung“) handelt es<br />
sich um e<strong>in</strong>en Oberbegriff<br />
für verschiedene<br />
Koord<strong>in</strong>ationsstörungen der<br />
Bewegungsabläufe. In der<br />
Mediz<strong>in</strong> bezeichnet Ataxie<br />
e<strong>in</strong> fehlerhaftes<br />
Zusammenspiel<br />
verschiedener<br />
Muskelgruppen bei der<br />
Ausführung von<br />
Bewegungen.<br />
Es gibt zahlreiche Ursachen für solche Störungen, von Fel<strong>in</strong>er<br />
Ataxie spricht man <strong>in</strong> der Regel jedoch nur bei neurologischen<br />
Problemen. Ausgelöst werden diese meist durch Erkrankungen<br />
oder Verletzungen, die die an der Bewegungssteuerung<br />
beteiligten Organsysteme des Nervensystems schädigen.<br />
Als Folge können die Bewegungen <strong>vom</strong> Gehirn nicht oder nicht<br />
mehr gesteuert werden, das heißt zielgerichtete Bewegungen<br />
fallen schwer oder s<strong>in</strong>d nicht möglich. Dies kann sich unter<br />
anderem auf das Gleichgewicht auswirken, so dass die<br />
Betroffenen bei der Fortbewegung schwanken oder sogar<br />
umfallen können. Ebenso typisch s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong><br />
ungeordneter Bewegungsablauf, überschießende<br />
Extremitätenbewegungen und unsicheres Stehen.<br />
E<strong>in</strong>e Ataxie kann ihre Ursachen im zentralen oder peripheren<br />
Nervensystem haben, auf genetischen Defekten beruhen,<br />
<strong>in</strong>fektiöse Ursachen haben oder im Laufe des Lebens auch aus<br />
den verschiedensten andern Gründen ausgelöst werden.<br />
Häufigster Grund von Ataxien s<strong>in</strong>d Schädigungen von<br />
Nervenzellen im Zentralnervensystem (ZNS), vor allem im<br />
Rückenmark (Medulla sp<strong>in</strong>alis) oder Kle<strong>in</strong>hirn (Cerebellum).<br />
Dieses ist für die Verschaltung der sensiblen Informationen aus<br />
dem Rückenmark, der Informationen des Gleichgewichtsorgans<br />
und der übrigen S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke und deren Umsetzung <strong>in</strong><br />
motorische Bewegungsabläufe zuständig, also die Planung,<br />
Koord<strong>in</strong>ation und Fe<strong>in</strong>abstimmung von Bewegungen.<br />
Mit freundlicher Genehmigung:<br />
Fel<strong>in</strong>e Senses - Lebensfreude mit Ataxie e.V.<br />
www.ataxiekatzen.de<br />
___________________________________________________<br />
Oskar<br />
Liebe Frau von Itter,<br />
Ich b<strong>in</strong> der Oskar und will doch mal berichten wie es mir geht.<br />
Erst e<strong>in</strong>mal Danke, dass ich bei Frau Spitzer bleiben darf. Denn<br />
es gefällt mir hier sooooo....gut. Alles s<strong>in</strong>d nett zu mir.<br />
Ich kann hier klettern, von Regalen und dann auf Schränke, das<br />
macht großen Spaß. Mit M<strong>in</strong>ka renne ich oft hier durch alle<br />
Zimmer. Tol,l dass ich hier nicht verprügelt werde. Das Klärchen<br />
kümmert sich nicht so um mich. Ich denke die ist so e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Zicke.<br />
Das Frauchen ist ganz lieb zu mir, lass mich auch von ihr auf<br />
den Schoß heben, Dann kuscheln wir beide. Habe mich auch<br />
ganz schnell hier e<strong>in</strong>gelebt, und ich kann überall h<strong>in</strong>. Es ist e<strong>in</strong><br />
schönes Zuhause. So nun kletter ich mal wieder herum.<br />
Tschüssi sagt Oskar<br />
Von Waltraut Spitzer.
Hunde erziehen von und<br />
mit Dirk Grünberg<br />
Unsere Hunde erziehen …<br />
… ist manchmal nicht ganz e<strong>in</strong>fach, besonders dann, wenn wir<br />
nicht genau verstehen, was <strong>in</strong> unseren Vierbe<strong>in</strong>ern vorgeht.<br />
Deshalb ist es me<strong>in</strong> Ansatz, bei allen Hunde-„Problemen“ die<br />
Sache erst e<strong>in</strong>mal aus der Sicht des Hundes zu beleuchten.<br />
Denn, ich denke, wenn wir unsere Hunde besser verstehen,<br />
dann können wir Herrchen und Frauchen auch…<br />
... Fehler beim Hunde erziehen vermeiden<br />
Leider gibt es zahlreiche Fehler, die wir Hundeliebhaber bei der<br />
Erziehung unserer Liebl<strong>in</strong>ge machen. Und das erschwert die<br />
ganze Sache für uns und unsere Hunde natürlich sehr. Deshalb<br />
habe ich für die häufigsten Themen beim Hunde erziehen<br />
(Bellen, Ranrufen, Le<strong>in</strong>e ziehen, Anspr<strong>in</strong>gen, Stubenre<strong>in</strong>heit,<br />
Katzen, Jagen, Aggressivität, Rangordnung, Randalieren, Alle<strong>in</strong>e<br />
bleiben und Beißen) auch die Fehler erläutert, die sich am<br />
häufigsten e<strong>in</strong>schleichen können.<br />
Also, auf geht’s…<br />
Anmerkung: Alle Themen würden den Umfang der Zeitung<br />
überschreiten. Aus diesem Grund br<strong>in</strong>gen wir die fehlenden<br />
Themen <strong>in</strong> den nächsten Ausgaben.<br />
Hundeliebhaber…<br />
… lesen Sie e<strong>in</strong>fach die Themen, die Sie am meisten<br />
<strong>in</strong>teressieren, und lassen Sie uns ab jetzt geme<strong>in</strong>sam die<br />
häufigsten Fettnäpfchen beim Hunde erziehen vermeiden.<br />
In diesem<br />
S<strong>in</strong>ne ganz<br />
liebe Grüße<br />
– und<br />
natürlich<br />
wünsche ich<br />
Ihnen und<br />
Ihrem tollen<br />
Vierbe<strong>in</strong>er<br />
viel Spaß<br />
zusammen!<br />
Ihr Dirk mit<br />
Zeus<br />
Me<strong>in</strong> Hund bellt ständig!<br />
Bellen: Machen Sie auch diesen Fehler?<br />
Der größte Fehler, den wir Hundeliebhaber beim Bellen aus<br />
Versehen machen, ist, dass der Hund den E<strong>in</strong>druck hat, das wir<br />
ihn nicht schimpfen, wenn er bellt, sondern loben!<br />
Das heißt:<br />
Wir denken vielleicht, dass wir negativ auf ihn e<strong>in</strong>wirken, er<br />
empf<strong>in</strong>det unser „Schimpfen“ aber als angenehm.<br />
Woran können wir das feststellen?<br />
Zum Beispiel daran, dass er weiterbellt und mit der Rute wedelt.<br />
Das zeigt nämlich an, dass er Spaß hat.<br />
In diesem Fall haben wir das Bellen unseres Hundes positiv<br />
verstärkt.<br />
Mit anderen Worten:<br />
Wir haben <strong>in</strong> dazu ermutigt weiter zu bellen.<br />
Für unseren Hund stellt sich das so dar:<br />
Er bellt und „bellen mit“ und kümmern uns um ihn. Viele Hunde<br />
wollen durch das Bellen nämlich nur Aufmerksamkeit err<strong>in</strong>gen<br />
und dieses Ziel hat er damit erreicht.<br />
Das verbucht er dann natürlich als mächtigen Erfolg! Und wird<br />
es immer wieder tun…<br />
… wenn wir h<strong>in</strong>gegen verh<strong>in</strong>dern wollen, dass unser Hund<br />
weiterbellt, dann müssen wir etwas tun, was er als unangenehm<br />
empf<strong>in</strong>det.<br />
Wenn wir das richtig machen, können wir sogar erreichen,<br />
dass unser Hund sogar dann nicht bellt, wenn er alle<strong>in</strong>e zu<br />
Hause bleiben muss.<br />
Das muss natürlich geübt werden und wie man das am besten<br />
macht, das zeige ich Ihnen jetzt.<br />
Bellen:<br />
Was ich noch darüber wissen sollte…<br />
Es gibt e<strong>in</strong>ige Hunde, die tendieren dazu, oft und viel zu bellen.<br />
Wenn wir das unterb<strong>in</strong>den möchten, müssen wir dem Hund klar<br />
machen, dass er sich Ärger mit uns e<strong>in</strong>handelt, wenn er bellt.<br />
Ich würde Ihnen empfehlen, zunächst e<strong>in</strong> Anti-Bell-Kommando<br />
e<strong>in</strong>zuführen, <strong>zum</strong> Beispiel "Ruhe".<br />
Und so geht's:<br />
Wir geben das Kommando und wenn unser Hund dann<br />
weiterbellt (was er am Anfang natürlich machen wird), dann
muss es unangenehm für ihn werden.<br />
Übrigens:<br />
Ke<strong>in</strong> Hund wird das Bellen aus Vernunftsgründen se<strong>in</strong> lassen,<br />
sondern nur, weil er weiß: Herrchen will das nicht!<br />
Ist er dann ruhig, dann ist e<strong>in</strong>e Belohnung fällig. Und die<br />
unangenehme E<strong>in</strong>wirkung muss sofort aufhören.<br />
Welche unangenehmen D<strong>in</strong>ge könnten wir uns e<strong>in</strong>fallen lassen?<br />
Manchmal reicht schon e<strong>in</strong> strenger Blick. Wir könnten aber<br />
auch <strong>in</strong> die Hände klatschen, unserem Hund das Maul zuhalten<br />
oder, wenn es gar nicht anders geht, ihm mit e<strong>in</strong>er<br />
Wasserpistole e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Spritzer auf die Nase geben, damit<br />
der Hund irritiert ist.<br />
Und wenn er dann ruhig ist, dann s<strong>in</strong>d wir sofort wieder locker<br />
und entspannt und loben ihn.<br />
Ja, so können wir unserem Hund das Bellen abzugewöhnen.<br />
Ich hoffe, das war hilfreich.<br />
Dirk mit Zeus<br />
Hund heranrufen:<br />
Machen auch Sie diesen Fehler?<br />
Beim Heranrufen gibt es viele Fehler, die wir Hundeliebhaber<br />
machen können und nach me<strong>in</strong>er Erfahrung werden die auch<br />
sehr oft gemacht.<br />
Der me<strong>in</strong>es Erachtens größte Fehler, den wir beim Heranrufen<br />
machen können, ist unseren Hund zu ‚bestrafen‘, wenn er<br />
endlich kommt.<br />
Ich verstehe natürlich die Ungeduld und den Frust, wenn er<br />
nicht beim ersten Mal hört und erst nach längerer Zeit e<strong>in</strong>trudelt<br />
…<br />
… aber wenn unser Hund schließlich kommt, müssen wir ihn<br />
belohnen! Auch wenn uns nicht danach zu Mute ist. Schließlich<br />
soll er ja merken, dass es sich lohnt zu kommen, wenn wir ihn<br />
rufen.<br />
Denn was geht <strong>in</strong> unserem Hund vor? Er hat natürlich ke<strong>in</strong>e Lust<br />
auf e<strong>in</strong>e Strafe oder e<strong>in</strong>en Tadel von uns und versucht, dies zu<br />
vermeiden.<br />
Deshalb: Niemals (!) strafen, wenn er kommt, selbst wenn es<br />
e<strong>in</strong>e Weile dauert.<br />
So weit, so gut…<br />
… das Geme<strong>in</strong>e an der Geschichte ist allerd<strong>in</strong>gs, dass es auch<br />
unabsichtliche "Strafen" gibt.<br />
Stellen Sie sich vor, dass wir unseren Hund aus e<strong>in</strong>er für ihn<br />
sehr schönen Situation heraus rufen (<strong>zum</strong> Beispiel wenn er<br />
gerade mit e<strong>in</strong>em anderen Hund spielt).<br />
Also: Wir rufen ihn, er kommt freudestrahlend an, und<br />
wir nehmen ihn an die Le<strong>in</strong>e und gehen nach Hause.<br />
Sie verstehen, was ich me<strong>in</strong>e: Wir rufen ihn und anstatt das<br />
damit e<strong>in</strong> positives Erlebnis für ihn verbunden ist, passiert<br />
genau das Gegenteil.<br />
Nämlich: Das Spiel mit dem anderen Hund ist beendet.<br />
Klar, dass wir ihn damit nicht gerade motivieren, unser Rufen<br />
beim nächsten Mal wieder zu befolgen. Denn bei ihm kommt an:<br />
"Was habe ich wohl verbrochen, dass Herrchen mich hier<br />
wegschleift" und er lernt: "Herrchen ruft mich und zerrt mich<br />
nach Hause"!<br />
Deshalb me<strong>in</strong>e Empfehlung:Achten Sie ganz besonders darauf,<br />
dass Sie Ihren Hund nicht aus Versehen und gaz ohne Absicht<br />
"bestrafen".<br />
Nun…<br />
… das „Bestrafen-wenn-er-schließlich-gekommen-ist“ ist e<strong>in</strong>er<br />
der großen Fehler, die wir Hunde-Fans oft unwissend machen -<br />
aber hoffentlich können Sie ihn ab jetzt vermeiden.<br />
Lassen Sie uns aber bei diesem umfangreichen Thema noch e<strong>in</strong><br />
paar weitere Aspekte ansprechen.<br />
Hund rufen:<br />
Was ich noch darüber wissen sollte…<br />
Das Thema Heranrufen ist e<strong>in</strong>es voller Missverständnisse.<br />
Was ich oft beobachte ist, das Hundebesitzer sehr ungeduldig<br />
und ungehalten werden, wenn ihr Hund ewig nicht kommt und<br />
dann nicht selten brüllen und dann auch noch wild mit den<br />
Armen wedeln.<br />
Auf Hunde wirkt das dann nicht sehr e<strong>in</strong>ladend, sondern mehr<br />
als wollten wir sie verscheuchen.<br />
Deshalb hier me<strong>in</strong> Rat:<br />
Wenn wir wollen, dass unser Hund zuverlässig kommt, wenn wir<br />
rufen, müssen wir das tra<strong>in</strong>ieren. Grundlage ist wie immer e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>deutiges Kommando (z.B. "Komm" oder "Hier"). Und dann<br />
br<strong>in</strong>gen wir unserem Hund Schritt für Schritt bei, was er tun<br />
soll, wenn wir dieses Kommando rufen.<br />
Dazu nehmen wir ihn erst mal an die Le<strong>in</strong>e und üben auf ganz<br />
kurze Entfernung. Wir stehen also gar nicht sehr weit entfernt<br />
<strong>vom</strong> ihm und rufen das Heranrufkommando. Dann laufen wir mit<br />
dem Gesicht zu ihm rückwärts nach h<strong>in</strong>ten weg. Sehr bald wird<br />
unser Hund dann ebenfalls <strong>in</strong> unsere Richtung laufen. Dafür<br />
belohnen wir ihn, so dass er lernt:
Herrchen hat mich gerufen, ich habe mich h<strong>in</strong>bewegt und dafür<br />
e<strong>in</strong>e Belohnung kassiert.<br />
Und wenn wir das e<strong>in</strong>e Weile machen, merkt der Hund: „Ach, so<br />
läuft das hier. Herrchen ruft, dann gehe ich h<strong>in</strong> und kriege<br />
me<strong>in</strong>e Belohnung“.<br />
Denn viele Hunde wissen das gar nicht, dass es darum geht.<br />
Und wenn unser Hund das mal kapiert hat, dann ist es relativ<br />
e<strong>in</strong>fach, die Entfernung zu erhöhen. Am besten nehmen wir<br />
dafür e<strong>in</strong>e etwas längere Le<strong>in</strong>e und machen das gleiche<br />
Spielchen nochmal.<br />
Wenn das klappt,über wir das ganze ohne Le<strong>in</strong>e und noch später<br />
unter Ablenkung.<br />
Und hier noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Tipp:<br />
Wenn wir das Kommando schon "versaut haben", das heißt,<br />
wenn unser Hund bei "Komm" das Weite sucht, dann überlegen<br />
wir uns e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> anderes Kommando. Und beg<strong>in</strong>nen die<br />
Übung noch e<strong>in</strong>mal ganz von vorne, damit unser Hund das<br />
gleich richtig lernen kann. Und dann zuverlässig das Richtige<br />
macht.<br />
Ich hoffe, ich konnte alles gut erklären…<br />
Dirk mit Zeus<br />
Hund zieht an der Le<strong>in</strong>e:<br />
Machen auch Sie diesen Fehler?<br />
Der größte Fehler, den wir Hundeliebhaber beim Le<strong>in</strong>elaufen<br />
machen, ist, dass wir unseren Hund zu e<strong>in</strong>fach zu kurz an der<br />
Le<strong>in</strong>e halten.<br />
Das heißt, wir geben unseren Vierbe<strong>in</strong>ern nicht genug Le<strong>in</strong>e.<br />
Wenn wir die Le<strong>in</strong>e nämlich von Anfang an kurz halten, dann hat<br />
unser Hund Zug auf der Le<strong>in</strong>e und diese Kraft, die da auf ihn<br />
wirkt, die erzeugt automatisch e<strong>in</strong>e Gegenkraft. Das haben wir<br />
ja <strong>in</strong> Physik schon gelernt.<br />
Und unser Hund lernt, sich uns zu wiedersetzen, <strong>in</strong> dem er<br />
dieser Le<strong>in</strong>enkraft immer e<strong>in</strong>e Zugkraft entgegensetzt.<br />
Deshalb machen Sie doch e<strong>in</strong>mal etwas anderes:<br />
Gerade wenn Sie e<strong>in</strong>en jungen Hund haben, die Le<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach<br />
mal loslassen und weglaufen oder die Le<strong>in</strong>e ganz abmachen und<br />
weglaufen, dann laufen diese jungen Hunde automatisch h<strong>in</strong>ter<br />
uns her, denn sie s<strong>in</strong>d ja noch auf uns angewiesen.<br />
Genauso beim größeren Hund:<br />
Wir geben ihm e<strong>in</strong>fach mehr Le<strong>in</strong>e, drehen uns um und gehen <strong>in</strong><br />
die andere Richtung. Jetzt ist unser Hund natürlich etwas<br />
irritiert, weil Herrchen ja gerade ganz woanders h<strong>in</strong>geht und<br />
dann kommt er uns wieder nachgelaufen und dann ist es gar<br />
nicht nötig, ihn ständig an e<strong>in</strong>er so kurzen Le<strong>in</strong>e durch die<br />
Gegend zu zerren.<br />
Und der Hund lernt, „Herrchen hat die Führung, ich gehe ihm<br />
nach, ohne dass da e<strong>in</strong>e straffe Le<strong>in</strong>e dran se<strong>in</strong> muss“.<br />
Und übrigens: E<strong>in</strong>e Flexile<strong>in</strong>e ist für unseren Hund eher<br />
verwirrend, weil sie - egal wie lang sie gerade ist - immer relativ<br />
straff ist.<br />
Und deshalb würde ich eher zu e<strong>in</strong>er Schlepple<strong>in</strong>e raten. Das ist<br />
e<strong>in</strong>e lange Le<strong>in</strong>e, die wir h<strong>in</strong>terherlaufen lassen bzw.<br />
h<strong>in</strong>terhergleiten lassen können. Wenn wir dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere<br />
Richtung möchten und unser Hund gar nicht mitkommt, dann<br />
ziehen wir kurz an e<strong>in</strong>em Ende und setzen den Hund <strong>in</strong><br />
Bewegung <strong>in</strong> die richtige Richtung und danach loben wir ihn<br />
wieder kräftig.<br />
Wir sollten von Anfang an versuchen, dass unser Vierbe<strong>in</strong>er gar<br />
nicht erst lernt, an der Le<strong>in</strong>e zu ziehen, weil wir die Le<strong>in</strong>e so<br />
stramm gehalten haben.<br />
Also - wichtig…<br />
… das „Die-Le<strong>in</strong>e-zu-straff-halten-Syndrom“ ist e<strong>in</strong>er der großen<br />
Fehler, die wir Hunde-Fans oft aus Versehen machen.<br />
Und natürlich gibt es auch noch viele andere Fehler, die wir<br />
beim Le<strong>in</strong>elaufen unabsichtlich machen können – und wie wir<br />
die verh<strong>in</strong>dern können, das verrate ich Ihnen hier.<br />
Hund zerrt an der Le<strong>in</strong>e:<br />
Was ich noch darüber wissen sollte…<br />
Zum Thema an der Le<strong>in</strong>e ziehen kann ich nur sagen: Das ist e<strong>in</strong><br />
sehr, sehr weites Feld. In vieen Fällen dauert es auch e<strong>in</strong>e ganze<br />
Weile bis unser Hund begriffen hat, wie man vernünftig an der<br />
Le<strong>in</strong>e läuft.<br />
Auch hier ist die Rangordnung e<strong>in</strong> wichtiger Faktor. Wenn wir<br />
nicht wollen, das unser Hund an der Le<strong>in</strong>e zieht, dann müssen<br />
wir ihm beibr<strong>in</strong>gen, das wir der "Anführer" s<strong>in</strong>d, der bestimmt,<br />
woh<strong>in</strong> gegangen wird.<br />
Wir könnten <strong>zum</strong> Beispiel mal probieren, abrupt <strong>in</strong> die andere<br />
Richtung zu gehen, wenn unser Hund zieht. Wir sagen ihm<br />
damit: "Wenn du da lang ziehst, dann gehe ich <strong>in</strong> die genau<br />
gegengesetzte Richtung".<br />
Unser Hund wird dadurch irritiert („Gehen wir gar nicht den<br />
gewohnten Weg? Wo will Herrchen denn h<strong>in</strong>?“) und wird dann<br />
vermutlich <strong>in</strong> die andere Richtung stürmen (unsere)… und dann<br />
verändern wir wieder die Richtung.<br />
Und wenn wir das e<strong>in</strong>ige Male gemacht haben, dann weiß unser<br />
Hund nicht mehr, wo es eigentlich h<strong>in</strong>gehen soll und ist dadurch<br />
darauf angewiesen, sich an uns zu orientieren und mit uns<br />
mitzugehen. Denn so läuft es eigentlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hunderudel:<br />
Der Anführer bestimmt, woh<strong>in</strong> gegangen wird und die anderen,<br />
die laufen mit, und die orientieren sich an dem Anführer. Es<br />
kann natürlich auch se<strong>in</strong>, dass die mal vorlaufen, aber dann<br />
bleiben die auch mal stehen und gucken sich um („Gehen wir
tatsächlich hier lang?“) und dieses Stehenbleiben und Gucken<br />
und Verzögern ist auch e<strong>in</strong>e Sache, die wir an der Le<strong>in</strong>e mit<br />
unserem Hund üben müssten.<br />
Das heißt, der Hund muss auf uns warten. Es ist nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
erforderlich, dass er immer h<strong>in</strong>ter uns läuft, aber er sollte<br />
lernen, mit e<strong>in</strong>er lockeren Le<strong>in</strong>e zu laufen.<br />
Ich hoffe, dass war <strong>in</strong>formativ…<br />
Dirk mit Zeus<br />
Anspr<strong>in</strong>gen:<br />
Machen auch Sie diesen Fehler?<br />
Der größte Fehler, den wir Hundeliebhaber beim Anspr<strong>in</strong>gen<br />
machen können, ist, dass wir es unserem Hund manchmal<br />
erlauben, uns (oder andere Personen) anzuspr<strong>in</strong>gen und<br />
manchmal NICHT.<br />
Das Tückische dabei ist, dass wir diesen Fehler leicht machen<br />
können, ohne es überhaupt zu merken.<br />
Denn manchmal stört es uns ja garnicht, wenn unser Hund uns<br />
anspr<strong>in</strong>gt – und vielleicht freuen wir uns sogar über die<br />
begeisterte Begrüßung unseres Vierbe<strong>in</strong>ers. Und diese Freude<br />
bekommt unser Hund natürlich mit …<br />
… aber an e<strong>in</strong>em anderen Tag passt es uns vielleicht garnicht.<br />
Vielleicht tragen wir e<strong>in</strong>e teurere Kleidung oder es hat geregnet<br />
und der Hund ist nass und wir möchten lieber NICHT, dass unser<br />
Hund uns anspr<strong>in</strong>gt.<br />
Verstehen Sie, worauf ich h<strong>in</strong>aus will?<br />
Unser Hund versteht diesen Unterschied nicht. Er ist schlicht<br />
und e<strong>in</strong>fach nur verwirrt. Hunde denken schließlich nicht <strong>in</strong> den<br />
Kategorien Freizeitkleidung, chic, teuer, billig, etc. oder<br />
Regenwetter oder trockenes Wetter.<br />
Nun… das E<strong>in</strong>zige, das ihm bleibt, ist Verwirrung. Mal freuen wir<br />
uns, wenn er uns anspr<strong>in</strong>gt und mal eben nicht!<br />
Aber das ist ja noch nicht alles ...<br />
… denn es kommt ja noch h<strong>in</strong>zuzu, dass es e<strong>in</strong>ige Personen gibt,<br />
denen es nichts ausmacht, die sich ebenfalls freuen, wenn er sie<br />
zur Begrüßung freudig anspr<strong>in</strong>gt und andere mögen es eben<br />
überhaupt nicht und gehen gleich an die Decke.<br />
Auch hier haben unsere Vierbe<strong>in</strong>er natürlich ke<strong>in</strong>e<br />
hellseherischen Fähigkeiten.<br />
Angenommen Ihr Hund ist gewöhnt, dass er Sie anspr<strong>in</strong>gen<br />
darf, woher soll er wissen, dass es beim Besuch verboten ist?<br />
Oder noch komplizierter… wenn sich e<strong>in</strong> Besucher über die<br />
freudige Begrüßung des Kle<strong>in</strong>en freut (Jubelrufe: „Oh, der ist ja<br />
sooo süß“), woher soll Ihr Vierbe<strong>in</strong>er dann wissen, dass es der<br />
nächste Besucher vielleicht auf KEINEN Fall möchte? Oder auch<br />
der Fremde auf der Straße?<br />
Richtig…<br />
… er kann es nicht wissen.<br />
Und das zu erwarten wäre sicherlich nicht hundegerecht und<br />
ganz sicher zu viel verlangt.<br />
Was können wir also tun?<br />
Schlicht und e<strong>in</strong>fach dies:<br />
Das Anspr<strong>in</strong>gen konsequent zu untersagen, falls wir es nicht<br />
möchten.<br />
Wie können wir dies erreichen?<br />
Indem wir e<strong>in</strong> Anti-Anspr<strong>in</strong>gkommando (<strong>zum</strong> Beispiel „Runter“<br />
oder „Ab“) e<strong>in</strong>führen und so lange üben, bis unser Hund - sobald<br />
er das Kommando hört - jegliche Anspr<strong>in</strong>gversuche unterlässt.<br />
Nun…<br />
… das „Nicht-konsequent-se<strong>in</strong>“ sollten wir ab jetzt vermeiden.<br />
Und natürlich gibt es <strong>zum</strong> Anspr<strong>in</strong>gen bzw. nicht Anspr<strong>in</strong>gen<br />
noch viel mehr zu sagen. Damit Sie dafür <strong>in</strong> Zukunft gewappnet<br />
s<strong>in</strong>d, hier wieder e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen.<br />
Anspr<strong>in</strong>gen:<br />
Was ich generell noch darüber wissen sollte…<br />
Wir Menschen stehen ja auf zwei Be<strong>in</strong>en und s<strong>in</strong>d aus Sicht<br />
unseres Hundes ziemlich groß. Wenn er uns also anspr<strong>in</strong>gt - um<br />
sozusagen zu uns hoch zu kommen - ist das aus se<strong>in</strong>er Sicht<br />
eigentlich e<strong>in</strong>e sehr schöne Geste.<br />
Aber viele Leute möchten das eben nicht und deshalb ist das<br />
oben bereits angesprochene Kommando so s<strong>in</strong>nvoll. Es ist dem<br />
Verbotskommando ganz ähnlich.<br />
Und so geht das Üben:<br />
Sie könnten sich <strong>zum</strong> Beispiel fröhlich auf die Brust klopfen, bis<br />
ihr Hund zu ihnen hochspr<strong>in</strong>gt. Dann sagen Sie „Runter“,<br />
schieben ihn runter und loben ihn dann! Und zwar dafür, dass<br />
er runtergegangen ist. Wichtig: Er wird also nicht etwa dafür<br />
bestraft, dass er vorher hochgesprungen ist.<br />
Achten Sie darauf, das Kommando „Runter“ oder „Ab“ am<br />
Anfang sehr energisch zu geben. Damit der Hund auch wirklich<br />
versteht: Wenn dieses Kommando kommt, dann will Herrchen<br />
mich nicht mehr hier oben haben.<br />
Und irgendwann wird er gar ke<strong>in</strong>e Lust mehr haben,<br />
hochzuspr<strong>in</strong>gen, weil er gemerkt hat, Herrchen sagt ja immer<br />
„Runter“ und drückt mich dann runter.<br />
Wenn es nicht auf Anhieb klappt, dann machen Sie es Ihrem<br />
Hund e<strong>in</strong> wenig unangenehmer:<br />
Über die Schnauze greifen oder mal kurz am Ohr ziehen oder<br />
den Hund e<strong>in</strong>fach nur wegschieben (bei sensiblen Hunden reicht<br />
das meistens bereits).<br />
Wovon ich Ihnen dr<strong>in</strong>gend abraten würde ist e<strong>in</strong>e Methode, die<br />
manchmal noch propagiert wird, nämlich dem Hund auf die<br />
H<strong>in</strong>terpfoten zu treten. Das ist gefährlich für die Pfoten des<br />
Hundes und für uns Hundeliebhaber unakzeptabel. Also tun Sie<br />
das bitte nicht.<br />
Und wenn das Kommando "Runter" bei Ihnen selbst<br />
klappt, dann üben Sie es auch mit anderen Personen. Natürlich<br />
nur mit solchen, die die Übung kennen und "freiwillig"<br />
mitmachen. Sobald Ihr Hund diese Person anspr<strong>in</strong>gt, geben Sie<br />
wieder das Kommando „Runter“.<br />
Und dann loben entweder Sie Ihren Hund oder auch Ihr "Helfer"<br />
kann das tun.<br />
Dirk mit me<strong>in</strong>em lieben Zeus<br />
Mit freundlicher Genehmigung für Text und Foto:<br />
Dirk Grünberg und Sabr<strong>in</strong>a Miess<br />
www.hundeerziehungohnestress.de<br />
______________________________________________<br />
Die noch fehlenden Themen f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> den<br />
nächsten Zeitungen.
Überlegungen vor dem Kauf<br />
von Papageien und Sittichen<br />
Liebe Vogelfreunde und künftige Vogelhalter, der folgende<br />
Text soll Sie ke<strong>in</strong>esfalls von der Vogelhaltung abbr<strong>in</strong>gen,<br />
sondern nur aufzeigen, was auf e<strong>in</strong>en zukommen kann, wenn<br />
man Papageien oder Sittiche halten möchte. Wichtig ist, dass<br />
man sich vor dem Kauf mit möglichen Problemen<br />
ause<strong>in</strong>andersetzt und sich genau überlegt, ob man über<br />
Jahrzehnte mit unangenehmen Seiten leben kann und will.<br />
Natürlich ist es auch dr<strong>in</strong>gend erforderlich, sich e<strong>in</strong>gehend über<br />
die Besonderheiten der gewünschten Papageien- oder Sittichart<br />
zu <strong>in</strong>formieren. Leider beschließen Menschen oft zu spontan,<br />
sich Papageien/Sittiche <strong>in</strong>s Haus zu holen, weil sie von ihrer<br />
Sprachbegabung, ihrem drolligen, zutraulichen und verspielten<br />
Verhalten fasz<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d. Man hat vielleicht beim Nachbarn,<br />
Bekannten oder Freund den so zahmen, sprechenden Papagei<br />
gesehen, und nun besteht der große Wunsch, sich selber so<br />
e<strong>in</strong>en gefiederten Freund <strong>in</strong>s Haus zu holen. Oft müssen solche<br />
Spontankäufe wieder ihr Heim verlassen, weil man sich die<br />
Papageienhaltung e<strong>in</strong>facher vorgestellt hat oder der<br />
Papagei/Sittich nicht schnell genug zahm wird oder sprechen<br />
lernt. Diese <strong>Tiere</strong> leiden enorm unter dem Besitzerwechsel,<br />
werden viel zu oft zu "Wanderpokalen", entwickeln<br />
Verhaltensstörungen und fristen schließlich nicht selten ihr<br />
Dase<strong>in</strong> abgeschoben <strong>in</strong> irgendwelchen Auffangstationen. Um den<br />
Vögeln e<strong>in</strong>en solchen Verlauf ihres Lebens zu ersparen, sollten<br />
Sie vor dem Kauf über e<strong>in</strong> paar negative D<strong>in</strong>ge, die mit der<br />
Papageienhaltung E<strong>in</strong>zug nehmen, nachdenken und dann ehrlich<br />
entscheiden, ob die Vogelhaltung für Sie überhaupt <strong>in</strong> Frage<br />
kommt!<br />
Alle Papageien und Sittiche können laut werden.<br />
In den frühen Morgen- und Abendstunden pfeifen oder schreien<br />
sie sehr gerne - und das ohne Ausnahme auch an Sonn- und<br />
Feiertagen! In Mietwohnungen ist es immer ratsam, vorher den<br />
Vermieter und die anderen Mieter (Nachbarn) zu fragen, ob sie<br />
etwas gegen e<strong>in</strong>e Papageienhaltung e<strong>in</strong>zuwenden haben und<br />
sich ihre Zustimmung am besten schriftlich geben zu lassen.<br />
Auch muss man mit dem Geräuschpegel selber klarkommen,<br />
denn es ist sehr traurig, wenn der anfangs so geliebte Vogel<br />
schließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes Zimmer, <strong>in</strong> die Garage oder <strong>in</strong> die<br />
Abstellkammer verbannt wird, weil man den Krach nicht mehr<br />
ertragen kann oder will. Es ist e<strong>in</strong> natürliches Verhalten e<strong>in</strong>es<br />
jeden Vogels, auch mal zu schreien!<br />
Fast alle Papageien- und Sitticharten können e<strong>in</strong>iges an<br />
der Wohnungse<strong>in</strong>richtung zerstören.<br />
Besonders gerne werden beliebte Landeplätze während des<br />
Freifluges, wie Türen, Fensterrahmen, Schränke, Polstermöbel<br />
usw., angenagt. Fernbedienungen, Handys, Bücher,<br />
Kugelschreiber, PC-Tastaturen, um nur e<strong>in</strong> paar D<strong>in</strong>ge zu<br />
nennen, s<strong>in</strong>d beliebte Papageienspielzeuge – nur anschließend<br />
für den bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht mehr geeignet ...<br />
Kleidungsstücke s<strong>in</strong>d ruck-zuck mit e<strong>in</strong>em Lochmuster verziert.<br />
Kabel, Lampenschirme, Knöpfe von Hemden üben e<strong>in</strong>e magische<br />
Anziehungskraft aus – aber sie s<strong>in</strong>d leider nicht schnabelfest.<br />
Besonders gefährlich ist das Anknabbern von Kabeln oder<br />
elektrischen Geräten, da es zu e<strong>in</strong>em Kurzschluss führen kann<br />
oder sogar mit dem Tod des Vogels endet. Solche möglichen<br />
Schäden wachsen natürlich mit der Größe und Nagefreudigkeit<br />
der Vogelart. E<strong>in</strong> Wellensittich wird schlimmstenfalls die Tapete<br />
anknabbern, während vor e<strong>in</strong>em Kakadu nichts sicher ist. Es ist<br />
also erforderlich, die Wohnung bzw. das Zimmer vogelsicher zu<br />
machen, alle gefährlichen oder gefährdeten Gegenstände<br />
wegzuräumen und die Vögel während des Freifluges nicht<br />
unbeaufsichtigt zu lassen.<br />
Alle Papageien und Sittiche machen Schmutz.<br />
Großpapageien wie z. B. Graupapageien, Amazonen, Kakadus<br />
oder Aras produzieren e<strong>in</strong>e Menge Gefiederstaub, der schnell an<br />
allen Möbeln sichtbar wird. Staubwischen gehört dann zur<br />
täglichen Arbeit. Auch können Allergien wegen des<br />
Gefiederstaubes und der Federn auftreten. Wer bereits an e<strong>in</strong>er<br />
Allergie leidet, sollte sich vor der Anschaffung auf Vogelstaub<br />
austesten lassen! Alle Papageien und Sittiche produzieren e<strong>in</strong>e<br />
Menge Müll. Obst- und Gemüsereste müssen täglich aus der<br />
Zimmervoliere entfernt werden. Oft entdeckt man sie auch an<br />
Wänden, auf dem Teppichboden und auf allem, was sich <strong>in</strong> der<br />
näheren Umgebung der Zimmervoliere bef<strong>in</strong>det.<br />
Ke<strong>in</strong> Vogel ist stubenre<strong>in</strong>, die <strong>Tiere</strong> lassen während des<br />
Freifluges meistens dort ihr Häufchen fallen, wo sie gerade<br />
sitzen. Küchenrollen, Spachtel und Putzlappen gehören somit zu<br />
den Utensilien, die jeden Tag gebraucht werden und <strong>in</strong><br />
greifbarer Nähe verwahrt werden sollten.<br />
Alle Papageien und Sittiche benötigen täglich e<strong>in</strong>e<br />
vielseitige, abwechslungsreiche Ernährung.<br />
Als Halter müssen Sie damit rechnen, täglich gewisse Zeit mit<br />
der Futterzubereitung zu verbr<strong>in</strong>gen. Dazu gehört: Obst und<br />
Gemüse schneiden oder attraktiv anbieten, Keim-, Koch oder<br />
Quellfutter herstellen und geeignete Beeren und Pflanzen <strong>in</strong> der<br />
Natur sammeln.<br />
Vögel wollen beschäftigt werden.<br />
Besonders die zutraulichen Vögel brauchen täglich viel<br />
Ansprache und Abwechslung. Also von der Arbeit nach Hause<br />
kommen und den Vogel Vogel se<strong>in</strong> lassen, das geht nicht.<br />
Zahme <strong>Tiere</strong> benötigen viel Aufmerksamkeit, und sie wollen wie
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der unsere Zuwendung. Natürlich muss der Vogel von<br />
sich aus kommen, man darf ihm se<strong>in</strong>e Liebe nicht aufzw<strong>in</strong>gen.<br />
Am Anfang beschäftigt man sich ja viel mit se<strong>in</strong>em Liebl<strong>in</strong>g,<br />
doch irgendwann kehrt der Alltag e<strong>in</strong> und vieles wird zur<br />
Rout<strong>in</strong>e. Manchmal hat man auch nicht so viel Zeit oder Lust,<br />
sich mit den Vögeln zu beschäftigen. Papageien oder Sittiche<br />
können aber nicht verstehen, dass man heute mal nicht <strong>zum</strong><br />
Spielen aufgelegt ist, und fordern die Zuwendung oftmals<br />
energisch durch Schreien e<strong>in</strong>. Speziell Großpapageien suchen<br />
sich meistens nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Bezugsperson aus, und das muss<br />
nicht jene Person se<strong>in</strong>, welche die <strong>Tiere</strong> täglich füttert und<br />
versorgt! Oft werden andere Familienmitglieder nur geduldet<br />
oder ignoriert und dürfen die Vögel nicht kraulen, ohne gebissen<br />
zu werden. Es kann <strong>in</strong> schlimmsten Fällen auch zu Attacken<br />
gegenüber anderen Familienmitgliedern kommen, weil die Vögel<br />
ihre Bezugsperson verteidigen, oder auf Grund von<br />
Revieransprüchen. Können Sie als Halter damit leben, nicht die<br />
Bezugsperson Ihrer Papageien zu werden und sie vielleicht nicht<br />
anfassen zu dürfen? Dagegen kann man nämlich nicht viel<br />
machen, denn die Vögel wählen ihre Bezugsperson nach<br />
Sympathie aus. Für Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d Papageien und Sittiche<br />
ke<strong>in</strong>e geeigneten Haustiere; sie s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Schmuse- oder<br />
Streicheltiere und können ordentlich zubeißen, was auch blutig<br />
enden kann. Kaufen Sie Ihren K<strong>in</strong>dern oder Jugendlichen nur<br />
dann Vögel, wenn Sie selber bereit s<strong>in</strong>d, sich um die <strong>Tiere</strong> zu<br />
kümmern, falls das Interesse Ihres Nachwuchses nachlässt.<br />
Vögel verursachen Kosten.<br />
Tierarztkosten können hoch se<strong>in</strong>, und oft muss man längere<br />
Autofahrten <strong>in</strong> Kauf nehmen, denn nicht jeder Tierarzt ist auf<br />
Vögel spezialisiert. Vogelkundigkeit ist aber sehr wichtig, um<br />
rasch und kompetent helfen zu können. Alle Vögel verbergen<br />
Krankheiten sehr lange (um nicht <strong>vom</strong> Schwarm ausgestoßen zu<br />
werden und Beutejägern <strong>zum</strong> Opfer zu fallen), und treten dann<br />
erste Symptome auf, kann die Krankheit schon fortgeschritten<br />
se<strong>in</strong> und es muss schnell gehandelt werden.<br />
Urlaubsreisen.<br />
Wollen Sie <strong>in</strong> Urlaub fahren, so wird es wahrsche<strong>in</strong>lich schwierig<br />
werden, denn wer versorgt unterdessen die Vögel? Man kann sie<br />
nicht mitnehmen, und sie sollten auch möglichst <strong>in</strong> ihrer<br />
gewohnten Umgebung bleiben dürfen. Verreisen ist nur dann<br />
möglich, wenn Sie zuverlässige Freunde, Nachbarn oder<br />
Familienmitglieder haben, die sich während dieser Zeit mit den<br />
<strong>Tiere</strong>n beschäftigen und sie täglich versorgen. Die<br />
Urlaubsvertretung sollte im Umgang mit diesen <strong>Tiere</strong>n Bescheid<br />
wissen und für sie nicht völlig fremd se<strong>in</strong>. Wenn ke<strong>in</strong>e andere<br />
Möglichkeit besteht, kann man die Vögel auch <strong>in</strong> Pflege geben.<br />
Es ist unbed<strong>in</strong>gt darauf zu achten, dass sich die<br />
Urlaubsbetreuung mit Papageien und Sittichen auskennt und<br />
e<strong>in</strong>en seriösen E<strong>in</strong>druck macht.<br />
Papageienhaltung gehört nicht zu den günstigsten<br />
Hobbys.<br />
Es entstehen schon mal recht hohe Anschaffungskosten für e<strong>in</strong><br />
Pärchen und e<strong>in</strong>e geeignete Zimmer-/Außenvoliere. Natürlich<br />
fallen auch ständig Kosten an, z. B. für gesunde Ernährung,<br />
Spielzeug und den Tierarzt. Wenn alle diese Überlegungen Sie<br />
nicht abschrecken können, wenn Sie bereit s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Ihrem<br />
Leben e<strong>in</strong>iges zugunsten der Vögel zu verändern, wenn Ihnen<br />
das Kopfschütteln mancher alter Freunde nichts ausmacht, dann<br />
steht nichts im Wege, sich e<strong>in</strong> Pärchen der geselligen Papageien<br />
<strong>in</strong>s Haus zu holen. Die Freude an ihnen wird Ihnen gewiss se<strong>in</strong>!<br />
Mit freundlicher Genehmigung.<br />
Fotos: D.Heidebluth<br />
www.vogelkauf.<strong>in</strong>fo
Spaziergang mit Shar Pei
Fotos und Text Barbara van Es
Schreck am Morgen<br />
Ich liebe me<strong>in</strong> Frauchen. Schließlich landet leckeres Futter im<br />
Napf. Spiel- und Schmusestunden s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach genial. Recht<br />
hübsch ist sie übrigens auch. Allzu gerne beobachte ich sie, wie<br />
sie am Spiegel steht, ihre Haare kämmt, sich schm<strong>in</strong>kt. E<strong>in</strong><br />
schönes Ritual ist es, morgens auf den Toilettendeckel zu<br />
spr<strong>in</strong>gen, me<strong>in</strong>er Dame zuzuschauen und die Ruhe zu genießen.<br />
Doch diese Ruhe wurde vor kurzem jäh gestört: Me<strong>in</strong> Versuch,<br />
zwar noch etwas verschlafen, aber mit Schwung auf den<br />
Toilettendeckel zu spr<strong>in</strong>gen, scheiterte fatal. Der Toilettendeckel<br />
war nicht mehr da - e<strong>in</strong>fach hochgeklappt.<br />
Platsch! Und ich war <strong>in</strong> den Untiefen der Toilette verschwunden.<br />
Frauchen ließ vor Schreck sämtliche Schm<strong>in</strong>kutensilien <strong>in</strong>s Becken<br />
fallen und rettete mich aus den Fluten. Sie zog mich aus dem<br />
Lokus heraus. Ich war klatschnass, me<strong>in</strong>e Mimik: e<strong>in</strong> Mix aus<br />
verschiedenen Emotionen. Ich war erschrocken, beleidigt und<br />
sauer.<br />
Das morgendliche Rendezvous mit dem Toilettendeckel ist<br />
Vergangenheit. Frauchen beobachte ich natürlich immer noch.<br />
Aber ich habe ke<strong>in</strong>e Lust, den Freischwimmer zu machen.<br />
Autor<strong>in</strong>: Anke Blum<br />
www.presse-punkt.de<br />
Foto: T.Eckertz
____________________________________________<br />
The Champ<br />
Vor ca. e<strong>in</strong>em Jahr kam Tweeny über „<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen“ zu<br />
uns. Unser alter Schatz Jule hatte uns gerade verlassen und<br />
Tweeny war auf dem monatlichen Stammtisch von <strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong><br />
dabei. Wir wollten wieder e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>i mit dem wir auch<br />
gelegentlich mal mit dem Fahrrad e<strong>in</strong>e Tour machen können,<br />
also maximal 6 Kilo. Tweeny hatte schon etwas mehr auf der<br />
Waage aber irgendwie war es uns dann doch egal nachdem wir<br />
mit Tweeny e<strong>in</strong>e Runde spazieren waren.<br />
Also kam Tweeny mit uns und die Touren mit dem Fahrrad<br />
hatten sich erst e<strong>in</strong>mal erledigt. Tweeny wurde unter anderem<br />
abgegeben, da sie nicht stubenre<strong>in</strong> wurde. Dies hatte sich nach<br />
zwei bis drei Tagen erledigt. Tweeny wusste: Grün und draußen<br />
= Pippi machen. Von Anfang an hatte sich Tweeny sofort die<br />
Couch gesichert, was vor ihr ke<strong>in</strong> anderer Hund <strong>in</strong> Anspruch<br />
nahm. Die Couch war immer Spockies Reich, unserem alten<br />
Kater den wir vor 14 Jahren ebenfalls von <strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> als Baby<br />
bekamen. Jetzt hatten wir also e<strong>in</strong>e Couchpotatoe.<br />
Tweeny hatte natürlich mächtig Drang zu Räubern und <strong>zum</strong><br />
Flitzen, wie es natürlich für e<strong>in</strong>en jungen Hund normal ist aber<br />
genauso wichtig war es ihr die Couch zu belagern. Draußen g<strong>in</strong>g<br />
es dann wieder richtig zur Sache. Sobald sie Kumpels <strong>zum</strong><br />
Flitzen fand, drehte sie ohne Pause ihre Runden und war dabei<br />
ganz nett flott. Da Tweeny das rennen und Haken schlagen<br />
sche<strong>in</strong>bar richtig Spaß gemacht hat, dachten wir uns, vielleicht<br />
sollte man <strong>zum</strong> auslasten noch etwas mehr tun und so kamen<br />
wir <strong>zum</strong> Hundesport. Wir haben dann direkt um die Ecke e<strong>in</strong>e<br />
Hundeschule mit e<strong>in</strong>er netten Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> gefunden und e<strong>in</strong>en<br />
Schnupperkurs belegt.<br />
Von Anfang an hatte Tweeny Spaß bei der Sache und hat<br />
eigentlich alle Hürden sofort genommen. E<strong>in</strong>zig die Wartezeiten<br />
nach dem Lauf und die Begebenheit dass Tweeny<br />
zwischendurch nicht mit den anderen räubern konnte, machten<br />
die größten Probleme. Natürlich mussten wir am meisten lernen,<br />
Tweeny zu zeigen was wir von ihr wollten und sie <strong>in</strong> Geduld<br />
üben. Zwischenzeitlich s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> Neßmersiel gewesen. Dort ist<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Hundestrand mit e<strong>in</strong>em fest aufgebauten Agility-<br />
Parkour . Dort hat Tweeny täglich e<strong>in</strong>e Runde gedreht und auch<br />
schon mehrere H<strong>in</strong>dernisse h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander. Mittlerweile konnten<br />
___________________________________________________<br />
wir nicht mehr an der Hundeschule vorbeigehen ohne das<br />
Tweeny unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> paar H<strong>in</strong>dernisse spr<strong>in</strong>gen wollte, so<br />
e<strong>in</strong>en Spaß machte ihr das. Dann kam der große Tag. Die<br />
Hundeschule wollte e<strong>in</strong> Spaßturnier ausrichten. Für Tweeny war<br />
es eigentlich zu früh, da sie ja erst den Schnupperkurs und drei<br />
oder vier Stunden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g hatte. Aber wir dachten uns, Spaß<br />
macht es auf jeden Fall und dabei se<strong>in</strong> ist alles. Am Tag vor dem<br />
Turnier gab es noch e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g an dem Tweeny den gesamten<br />
Parkour zweimal h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander ohne Fehler gelaufen ist. Da<br />
haben wir uns gedacht, Schade e<strong>in</strong>en Tag zu früh. Tweeny<br />
startete als vierte nachdem zwei Null-Fehlerläufe dabei waren<br />
und e<strong>in</strong> Lauf mit e<strong>in</strong>em Fehler. Und dann flitzte Tweeny „OHNE<br />
FEHLER“. Jetzt waren wir völlig platt und natürlich mächtig stolz,<br />
Tweeny war richtig gut und stolzierte <strong>vom</strong> Platz unter Applaus.<br />
Irgendwie hat sie gemerkt, irgendetwas muss sie besonders gut<br />
gemacht haben.<br />
Aber das war ja noch nicht alles. Der spannende Moment der<br />
Siegerehrung kam und wir ahnten, es war mehr wie e<strong>in</strong>e<br />
Platzierung. Und es war mehr: TWEENY IST SIEGER Damit<br />
hatten wir wirklich nicht gerechnet. Wir wussten zwar dass wir<br />
e<strong>in</strong> schlaues, liebes und sportliches Hundchen haben aber damit<br />
haben wir nicht gerechnet.Nach der Siegerehrung gab es erst<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Runde flitzen mit den anderen und anschließend<br />
waren wir auch froh wieder auf der Couch zu liegen.<br />
Text und Foto: Fam. Schuch
Happy End für 8 kle<strong>in</strong>e<br />
Pfoten<br />
Im Juni dieses Jahres erhielten wir den Hilferuf e<strong>in</strong>es<br />
Hundehalters, der aus Krankheitsgründen gezwungen war, se<strong>in</strong>e<br />
<strong>Tiere</strong> abzugeben. Es sollte sich um e<strong>in</strong> Yorki – Paar mit e<strong>in</strong>em<br />
Gen – Defekt handeln. Der Gen – Defekt äußerte sich dar<strong>in</strong>, das<br />
die Hunde kaum Haare hatten. Wir machten uns auf den Weg<br />
um Fotos für das Internet zu machen.<br />
Als uns die Türe geöffnet wurde, mussten wir aber doch erst<br />
zweimal h<strong>in</strong>schauen. Die beiden waren jeweils circa 15 cm kle<strong>in</strong><br />
und zusammen knapp 4 Kilo leicht. Der Rüde Gismo war 9 Jahre<br />
und se<strong>in</strong>e Partner<strong>in</strong> Frechdachs ( der Name trifft überhaupt nicht<br />
zu ) 10 Jahre alt. Die beiden waren ausgesprochen freundlich<br />
und gut gelaunt. Trotzdem wurde uns schnell klar, dass es nicht<br />
leicht se<strong>in</strong> würde die beiden zu vermitteln.<br />
So baten wir den WDR um e<strong>in</strong>en <strong>Not</strong>fall – Term<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Sendung " <strong>Tiere</strong> suchen e<strong>in</strong> Zuhause ".<br />
Am 27.07.2010 war es dann soweit, die Wonneproppen hatten<br />
ihren Fernsehauftritt.<br />
Unter den Anrufern war e<strong>in</strong> Paar das schon mehrere ältere<br />
Hunde und e<strong>in</strong>en dreibe<strong>in</strong>igen Kater hatte. Sie schienen perfekt<br />
für unsere Kle<strong>in</strong>en zu se<strong>in</strong>. So machten wir uns auf den Weg die<br />
beiden abzuholen und <strong>in</strong>s neue Heim zu fahren.<br />
Der Exhalter nahm tränenreich Abschied von se<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gen.<br />
Jetzt lag noch e<strong>in</strong>e gute Stunde Fahrtzeit vor uns.<br />
Gismo und Frechdachs schauten sich <strong>in</strong>teressiert die<br />
Weltgeschichte an. Kaum am Fahrtziel angekommen, legte<br />
Gismo erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Häufchen auf die Terrasse – „ Hallo Leute<br />
hier b<strong>in</strong> ich „. Die anderen Hunde kamen jetzt auf die beiden zu,<br />
es wurde sich jetzt erst e<strong>in</strong>mal kräftig beschnuppert. Das Eis<br />
war gebrochen – die beiden durften bleiben. Wir erhalten<br />
regelmäßig E – Mails mit Fotos und<br />
Anrufe von den neuen Dosenöffnern der beiden. Frechdachs ist<br />
zur Hundemutter des Rudels geworden. Es ist schön das es<br />
noch Menschen gibt, die älteren und kranken <strong>Tiere</strong>n e<strong>in</strong>e Chance<br />
geben. Wir hoffen unsere „ Nackis „ ( so haben wir sie im Vere<strong>in</strong><br />
liebevoll genannt ) haben noch viel Zeit bei diesen netten<br />
Menschen vor sich.<br />
Autor<strong>in</strong>: R.Eckertz<br />
___________________________________________________
Ke<strong>in</strong>er wollte ihn behalten.<br />
Vom Problemhund <strong>zum</strong><br />
Lebensretter.<br />
Ke<strong>in</strong>er wollte den kle<strong>in</strong>en Hund mit den wunderschönen Knopfaugen<br />
und den Fledermausohren behalten. Drei Vorbesitzer<br />
hatte der gerade 15 Monate alte Ratonero-Bodeguero-Andaluz-<br />
Mix schon, als er wieder se<strong>in</strong> Zuhause verlor. Zum Glück rief<br />
se<strong>in</strong> damaliger Besitzer bei <strong>Tiere</strong>-<strong>in</strong>-<strong>Not</strong>-Sol<strong>in</strong>gen an. Er gab an,<br />
dass es sich bei dem kle<strong>in</strong>en um e<strong>in</strong>en Problemhund handelt.<br />
Wie so oft im Tierschutz ist die Zeit knapp. Auch Chico musste<br />
schnell aus se<strong>in</strong>em Zuhause, da der Vermieter auch der<br />
Arbeitgeber des damaligen Besitzers war. Rita organisierte für<br />
den kle<strong>in</strong>en Mann<br />
e<strong>in</strong>e Pflegestelle<br />
und alles nahm<br />
ganz schnell<br />
se<strong>in</strong>en Lauf. Er<br />
wurde von se<strong>in</strong>er<br />
Pflegemama<br />
abgeholt und <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e Pflegestelle<br />
gebracht. Der<br />
kle<strong>in</strong>e<br />
Problemhund<br />
sollte nur<br />
vorübergehend<br />
bleiben, bis e<strong>in</strong><br />
neues geeignetes<br />
Zuhause für ihn<br />
gefunden wird.<br />
Der Kle<strong>in</strong>e Mann<br />
wurde als sehr<br />
unerzogen<br />
beschrieben. Er<br />
lief nicht ohne Le<strong>in</strong>e. Mit Le<strong>in</strong>e war das Gassigehen auch e<strong>in</strong><br />
Problem denn, so sagte man er zerbeißt <strong>in</strong> Sekundenschnelle<br />
jede Le<strong>in</strong>e und läuft dann weg. Auch aus dem Garten sei er<br />
schon ausgebrochen und dann weggelaufen. Und alle<strong>in</strong>e bleiben<br />
konnte er auch nicht - dann würde er extrem bellen. Autofahren<br />
nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Box, da er sonst im Auto wild rumspr<strong>in</strong>gt und bellt.<br />
Das alles war an e<strong>in</strong>em Freitag im September 2009. Samstags<br />
war schon klar der kle<strong>in</strong>e Mann hatte mit se<strong>in</strong>em pfiffigen Wesen<br />
und se<strong>in</strong>em Charme die gesamte Pflegestelle um die Pfote<br />
gewickelt. Er hatte alle Trümpfe gezogen, denn hier wollte er<br />
endlich bleiben. Schnell war klar, der hoch<strong>in</strong>telligente Hund<br />
braucht e<strong>in</strong>e Beschäftigung. Als erstes wurde er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Hundeschule angemeldet. Den ersten Grunderziehungskurs hat<br />
er sehr gut abgeschlossen. Im zweiten Kurs hat er zusätzlich<br />
<strong>zum</strong> Gehorsam auch noch Grundkenntnisse im Agility, Dogdance<br />
und Futterbeuteltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g erhalten. Nach jeder Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heit<br />
konnten alle Hunde auf der großen Wiese spielen. Das war das<br />
größte für den lauffreudigen Chico. Mit se<strong>in</strong>en langen Be<strong>in</strong>en<br />
war er nicht so schnell e<strong>in</strong>zuholen. Zuhause liebte er se<strong>in</strong><br />
Intelligenzspielzeug und das suchen nach se<strong>in</strong>em verstecktem<br />
Spielzeug. Er brauchte auch die geistige Arbeit. Durch Zufall<br />
entdeckte se<strong>in</strong>e Familie die Rettungshundestaffel der Malteser <strong>in</strong><br />
Wallenhorst. Seit Dezember letzten Jahres wird der gerade mal<br />
40 cm große Hund als Flächensuchhund ausgebildet. Im April<br />
war es dann soweit, es g<strong>in</strong>g <strong>zum</strong> Eignungstest nach Siegen. Es<br />
wurden ihm 22 Aufgaben gestellt. Der angebliche<br />
"Problemhund" bestand den Eignungstest Rettungshund mit<br />
e<strong>in</strong>er "E<strong>in</strong>s". Er hat noch e<strong>in</strong>e zweijährige Ausbildung vor sich,<br />
bis er <strong>in</strong> die Prüfung <strong>zum</strong> Rettungshund gehen kann. Nach<br />
bestandener Prüfung darf er sich dann auch, wie se<strong>in</strong>e<br />
Hundekollegen, Rettungshund nennen. Aber es ist se<strong>in</strong> Ziel e<strong>in</strong><br />
richtiger Rettungshund zu werden. Und daran arbeitet er hart<br />
und mit vollem E<strong>in</strong>satz. Stolz trägt er im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g se<strong>in</strong>e<br />
Kenndecke. Er wird von se<strong>in</strong>er Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Sylke nur zärtlich<br />
"Rettungsfloh" genannt, aber wenn er sich durch das Buschwerk<br />
kämpft, ist schnell klar, dass auch kle<strong>in</strong>e Hunde ganz "groß" se<strong>in</strong><br />
können. Heute wird er nur noch ab und zu mit e<strong>in</strong>em Lächeln<br />
liebevoll "unser kle<strong>in</strong>er Problemhund" genannt. Dann kuschelt er<br />
sich liebebedürftig an se<strong>in</strong> Herrchen und träumt von weiteren<br />
Aufgaben.<br />
Autor<strong>in</strong>: M. Bell<br />
___________________________________________________
07. Oktober 2010<br />
Schande für Europa<br />
EU-Tierversuchszahlen<br />
veröffentlicht<br />
Als »Schande für Europa« bezeichnet die bundesweite<br />
Vere<strong>in</strong>igung Ärzte gegen Tierversuche die gerade erschienene<br />
Statistik zu Tierversuchen <strong>in</strong> den 27 Mitgliedsstaaten der EU.<br />
Zwölf Millionen <strong>Tiere</strong> wurden demzufolge <strong>in</strong> Europas Labors<br />
verwendet, darunter rund 7,1 Mio. Mäuse, 2,1 Mio. Ratten, 1<br />
Mio. Fische, 333.000 Kan<strong>in</strong>chen, 21.000 Hunde, 9.500 Affen und<br />
4.000 Katzen.<br />
»Trotz aller Beteuerungen der EU, Tierversuche wenigstens<br />
reduzieren zu wollen, ist die Anzahl <strong>in</strong> den letzten drei Jahren<br />
praktisch gleich geblieben«, moniert Dr. med. vet. Cor<strong>in</strong>a<br />
Gericke, wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong> von Ärzte gegen<br />
Tierversuche. Bei der letzten Erhebung 2005 waren knapp 1%<br />
mehr <strong>Tiere</strong> gezählt worden. Die aktuelle Statistik bezieht sich<br />
auf das Jahr 2008 und umfasst erstmals 27 Staaten, darunter<br />
auch Bulgarien und Rumänien, die 2005 noch nicht <strong>in</strong> der EU<br />
waren. Diese beiden Länder schlagen mit nur 0,1% aller<br />
Tierversuche zu Buche. Größte Tierverbraucher s<strong>in</strong>d nach wie<br />
vor Frankreich mit 2,33 Mio., Großbritannien mit 2,23 Mio. und<br />
Deutschland mit 2,02 Mio. <strong>Tiere</strong>n.<br />
Die Ärzte gegen Tierversuche sehen <strong>in</strong> den veröffentlichten<br />
Zahlen nur die Spitze des Eisbergs. Bei der EU-Statistik fehlen<br />
<strong>Tiere</strong>, die zu wissenschaftlichen Zwecken getötet werden. Diese<br />
werden <strong>in</strong> Deutschland seit dem Jahr 2000 erfasst, so dass die<br />
aktuellen Zahlen für Deutschland bei <strong>in</strong>sgesamt 2,8 Millionen<br />
<strong>Tiere</strong>n liegen. In Großbritannien wird zudem die Zucht<br />
gentechnisch veränderter <strong>Tiere</strong> gezählt, wodurch <strong>in</strong>sgesamt<br />
3,65 Millionen <strong>Tiere</strong> veranschlagt werden. »Die tatsächliche Zahl<br />
der <strong>Tiere</strong>, die <strong>in</strong> qualvollen und s<strong>in</strong>nlosen Experimenten <strong>in</strong><br />
Europa ihr Leben lassen mussten, liegt also weitaus höher als<br />
die genannten 12 Millionen«, ist sich Tierärzt<strong>in</strong> Gericke sicher.<br />
Dramatisch ist der Anstieg der Tierversuche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ländern,<br />
z.B. Estland um 610% auf über 34.000, Irland um 197% auf<br />
rund 112.000, Spanien um 51% auf <strong>fast</strong> 900.000 und Österreich<br />
um 32% auf 220.000 <strong>Tiere</strong>. Malta war bei der letzten Erhebung<br />
das e<strong>in</strong>zige tierversuchsfreie Land der EU. Jetzt gibt der<br />
Inselstaat 694 <strong>Tiere</strong> an.<br />
Bei e<strong>in</strong>igen Tierarten s<strong>in</strong>d erhebliche Zunahmen zu verzeichnen.<br />
So wurden 2008 über 92.000 Schwe<strong>in</strong>e verwendet, 40% mehr<br />
als drei Jahre zuvor. Bei Kan<strong>in</strong>chen gab es e<strong>in</strong>e Zunahme um<br />
7%, bei Mäusen um 11% und bei Katzen um 5%. Halbaffen<br />
wurden 2008 zu 86% mehr verwendet als drei Jahre zuvor,<br />
nämlich 1.261. Bei den Neuwelt- (z.B. Krallenäffchen) und<br />
Altweltaffen (z.B. Rhesusaffen) s<strong>in</strong>d die Zahlen gesunken.<br />
Insgesamt wurden 9.569 Affen verwendet, 823 weniger als bei<br />
der letzten Statistik.<br />
Der größte Teil der Tierversuche ist der zweckfreien<br />
experimentellen Grundlagenforschung zuzuschreiben, nämlich<br />
38% oder 4,58 Mio. <strong>Tiere</strong>. Gegenüber der letzten Erhebung<br />
bedeutet das e<strong>in</strong>e Zunahme um 13%.<br />
Der Ärzteverband nennt die aktuelle Statistik e<strong>in</strong><br />
»Armutszeugnis« und bezichtigt die EU Klientelpolitik im<br />
Interesse der mächtigen Tierversuchs<strong>in</strong>dustrie zu betreiben.<br />
»Nur e<strong>in</strong>e moderne tierversuchsfreie Forschung wird die Mediz<strong>in</strong><br />
bei der Bekämpfung von Krankheiten sowie die<br />
Sicherheitstestungen von Substanzen voranbr<strong>in</strong>gen«, ist Gericke<br />
überzeugt. »Stattdessen macht die EU e<strong>in</strong>en Rückschritt nach<br />
dem anderen«. Erst vor wenigen Wochen war die<br />
Verabschiedung der EU-Tierversuchsrichtl<strong>in</strong>ie auf massive Kritik<br />
von Seiten der Tierschutz- und Tierversuchsgegnerverbände<br />
gestoßen.<br />
Quelle: Ärzte gegen Tierversuche e.V.<br />
______________________________________________
Giardien - wenn der Durchfall<br />
immer wiederkommt<br />
Zu den häufigsten, gesundheitlichen Störungen bei Hunden<br />
gehört Durchfall. Und der kann -ähnlich Kopfschmerzen beim<br />
Menschen- viele verschiedene Ursachen haben, die alle<br />
abzuklären <strong>fast</strong> unmöglich ist und auch zu lange dauern würde.<br />
Das geht von "der Hund hat was Unbekömmliches gefressen" bis<br />
"Vergiftung". Und natürlich gibt es auch Krankheitserreger, die<br />
Durchfall verursachen.<br />
Mit me<strong>in</strong>er chronischen Magen/Darm-Patient<strong>in</strong> Faiza hatte ich <strong>in</strong><br />
über 8 Jahren schon so ziemlich alle möglichen Ursachen durch,<br />
als uns die Giardien trafen.<br />
Wieder mal hatte Faiza Durchfall - nicht ungewöhnlich bei ihr,<br />
und ich wusste ja, wie ich das <strong>in</strong> den Griff kriegen würde. Üblich<br />
s<strong>in</strong>d <strong>fast</strong>en lassen, Tee-Pause, dann mit leicht verdaulichem<br />
Futter wieder anfüttern...und das e<strong>in</strong> oder andere Mittelchen.<br />
So geht es Hund dann auch tatsächlich schnell wieder gut, man<br />
freut sich. Aber nicht lange. Ca. nachdem es e<strong>in</strong>e Woche wieder<br />
gut gegangen ist, kehrt der Durchfall zurück. Man stöhnt "och,<br />
nee, nicht SCHON wieder. War doch grad wieder alles gut..."<br />
Spätestens dann sollte man sich für das Thema Giardien<br />
<strong>in</strong>teressieren...<br />
Merkwürdig, vor ca. 6 Jahren war das nicht mal für Tierärzte die<br />
erste Vermutung bei Durchfall. Für mich auch nicht, denn <strong>in</strong><br />
über 40 Jahren Hundehaltung hatte das vorher noch nie e<strong>in</strong><br />
Hund bzw. es war eben nicht erkannt worden.<br />
Wie das heute so ist, versuchte ich den Grund für Faizas<br />
wiederkehrenden Durchfall im Internet zu f<strong>in</strong>den, stieß dort<br />
allerd<strong>in</strong>gs zuerst auf e<strong>in</strong>en Artikel e<strong>in</strong>es Schiffes, das wegen<br />
Giardien-Erkrankung der Passagiere quasi <strong>in</strong> Quarantäne<br />
genommen wurde.<br />
War also wohl höchst ansteckend...<br />
Dann fand ich e<strong>in</strong>en Artikel zu Giardien beim Hund. Sehr<br />
ausführlich und hilfreich, und damals die e<strong>in</strong>zigen, brauchbaren<br />
Informationen.<br />
Obwohl Faiza grad <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Durchfallpause war, sammelte ich<br />
über drei Tage Kotproben, mischte das gut, und ließ es auf<br />
Giardien untersuchen. B<strong>in</strong>go! Ich bekam e<strong>in</strong>e Flasche Panacur-<br />
Suspension mit und behandelte BEIDE Hunde über fünf Tage,<br />
dann E<strong>in</strong>nahme-Pause, nach gut e<strong>in</strong>er Woche erfolgte die zweite<br />
Behandlung. Danach ließ ich noch im Abstand von ca. zwei<br />
Wochen zweimal Kotproben auf Giardien untersuchen - beide<br />
negativ. Die Behandlung bei Faiza war also erfolgreich.<br />
Da ich aber e<strong>in</strong> Mensch b<strong>in</strong>, der D<strong>in</strong>gen gerne auf den Grund<br />
geht, beschäftigte mich das Thema Giardien. Vor allem, wo<br />
hatte Faiza die her und wie kann ich verh<strong>in</strong>dern, dass sie sich<br />
noch mal welche e<strong>in</strong>fängt? Denn jede Behandlung mit diesen<br />
starken Mitteln ist e<strong>in</strong>e enorme Belastung für den Körper, die<br />
Darmflora wird zerstört, der Darm bei Faiza war ja ohneh<strong>in</strong><br />
schon über Jahre angegriffen.<br />
Giardien - Übertragung FÄKAL-ORAL, lese ich. Mhm, Faiza ist<br />
ke<strong>in</strong> Hund, der anderen beim Kennenlernen HINTEN oder<br />
VORNE rumschnuppert, frisst weder anderer Hunde Häufchen<br />
noch geht sie beim Schnuppern daran soweit runter, dass sie<br />
auch nur mit den Haaren drankommt. Diesen Übertragungsweg<br />
kann ich also ausschließen.<br />
Giardien s<strong>in</strong>d KEINE Bakterien -also nicht mit Antibiotika zu<br />
bekämpfen- sondern PARASITEN. Und die s<strong>in</strong>d unvorstellbar<br />
resistent, vermehren sich extrem schnell, und zwar durch<br />
Teilung und Zystenbildung. Diese von e<strong>in</strong>em Hund<br />
ausgeschiedenen Zysten können im Grunde überall, an jedem<br />
Boden, jedem Grashalm, <strong>in</strong> jeder Pfütze pappen bzw.<br />
schwimmen, überleben Wochen oder Monate, widerstehen Kälte<br />
und Wärme. Um nicht mit Giardien <strong>in</strong> Berührung zu kommen,<br />
müsste e<strong>in</strong> Hund also durch die Luft schweben. Kann Faiza<br />
nicht, also wird sie sich die beim ganz normalen Spaziergang<br />
e<strong>in</strong>gefangen haben, brauchte sich ja nur danach mal e<strong>in</strong>e Pfote<br />
zu lecken. Wenn man mal mit offenen Augen durch die Natur<br />
geht, sieht man auch, wie viele Menschen die Haufen ihrer<br />
Hunde NICHT entfernen, wie viele Haufen da nicht gut geformt<br />
und von mehr oder weniger brauner Farbe s<strong>in</strong>d, sondern von<br />
breiig bis ganz dünn, meist gelblich-hell. Und wenn man sich<br />
dann vorstellt, dass <strong>in</strong> jedem GRAMM Hundekot sich bereits 100<br />
000 Giardien-Zysten bef<strong>in</strong>den können, begreift man ziemlich<br />
schnell, wie groß die Gefahr der Ansteckung ist. Und warum sich<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren so viele Hunde Giardien e<strong>in</strong>gefangen<br />
haben.<br />
Was machen aber diese Giardien im Hund? Wieso gibt es Hunde,<br />
die sie sich NICHT e<strong>in</strong>fangen, also nicht diese wiederkehrenden<br />
Durchfälle haben? Nun, bei gesunden, erwachsenen Hunden mit<br />
stabilem Immunsystem, wird der Körper selber damit fertig,<br />
ohne dass der Besitzer etwas merkt oder von der Infektion weiß.<br />
Trotzdem können auch diese verme<strong>in</strong>tlich gesunden Hunde<br />
Ausscheider der Giardien-Zysten se<strong>in</strong>. Besonders gefährlich ist<br />
die Übertragung natürlich auf Welpen (noch nicht ausgereiftes<br />
Immunsystem, Gefahr von Wachstumsstörungen), alte Hunde<br />
oder gesundheitlich nicht stabile Hunde, wie Faiza. Wir füttern<br />
unsere Hunde ja nicht nur, damit der Magen gefüllt ist sondern<br />
damit sich der Körper aus diesem Futter all die Nährstoffe<br />
ziehen kann, die der gesamte Organismus benötigt, um zu<br />
funktionieren. Und dafür braucht er <strong>vom</strong> Maul bis <strong>zum</strong> xxx<br />
mehrere Stunden. Verursachen z. B. Giardien Durchfall, kommt<br />
die Nahrung viel zu schnell wieder raus, der Körper kann <strong>in</strong> dem<br />
kurzen Zeitraum die Nährstoffe nicht aufnehmen und verwerten,<br />
es kommt zu Mangelzuständen. E<strong>in</strong> durch Durchfall ständig<br />
gereizter oder entzündeter Darm kann auch das Gleichgewicht<br />
der Darmflora nicht aufrecht erhalten...und mittlerweile weiß<br />
man ja "das Immunsystem beg<strong>in</strong>nt im Darm". Häufiger Durchfall<br />
muss also möglichst vermieden oder <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest abgeklärt und<br />
behandelt werden.<br />
Genau aus diesem Grund sollten auch alle <strong>Tiere</strong> im Haushalt<br />
behandelt werden. Wenn man vorher gelesen hat, dass die<br />
Zysten auch <strong>in</strong> stehendem Wasser überleben, wir uns vorstellen,<br />
dass sich jedes Tier mal das H<strong>in</strong>terteil leckt, anschließend aus<br />
dem geme<strong>in</strong>samen Wassernapf schlabbert, wird das logisch.<br />
DENN - diese Zysten pappen ja nicht nur draußen sondern s<strong>in</strong>d<br />
ja IN unserem Hund. Docken sich dort erstmal im Darm an,<br />
werden aber von Zeit zu Zeit mit dem Kot ausgeschieden - klar,<br />
wollen ja auch andere Hunde befallen. Hat man nun e<strong>in</strong>en<br />
kahlen oder absolut kurzhaarigen Hund, mag man sich ja noch<br />
e<strong>in</strong>reden, dass absolut nicht das kle<strong>in</strong>ste Partikelchen Kot am<br />
Hund haften bleibt...Besitzer von längerhaarigen Hunden wissen<br />
aber, dass sie ihrem Hund öfter mal den Po abwischen müssen,<br />
damit der sauber bleibt.<br />
Sauber? Wir er<strong>in</strong>nern uns - 100 000 Zysten <strong>in</strong> EINEM Gramm<br />
Kot.<br />
Was auch direkt zur nächsten Überlegung führt. Wo liegt der<br />
Hund eigentlich überall drauf, schubbert er sich gerne an Couch,<br />
Sessel oder Bett vorbei??? Faiza liebt es, sich unter me<strong>in</strong>en<br />
Be<strong>in</strong>en durchzuschubbern oder auch mit dem H<strong>in</strong>terteil an der<br />
Couch...<br />
Jeder Hund liegt natürlich auch -mal- <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bettchen, sitzt<br />
auf dem Teppich. Oh Gott - e<strong>in</strong> Paradies für sich andocken<br />
wollende Zysten. Klar, ich muss die ganze Wohnung<br />
des<strong>in</strong>fizieren, ausräuchern....alles waschen oder heiß putzen.<br />
Ne<strong>in</strong> - ich lese, dass Des<strong>in</strong>fektionsmittel überhaupt nichts<br />
nützen, Giardien s<strong>in</strong>d eben ke<strong>in</strong>e Bakterien oder Viren. Trotzdem<br />
muß natürlich e<strong>in</strong>e gewisse Hygiene se<strong>in</strong>. Da Giardien sowohl<br />
Kälte als auch Wärme überstehen und erst mit Temperaturen ab<br />
70 Grad abgetötet werden, ist es also an der Zeit, sich e<strong>in</strong> neues<br />
Haushaltsgerät anzuschaffen - e<strong>in</strong>en Dampfre<strong>in</strong>iger. Mit dem<br />
sollte man alles bearbeiten, was das unbeschadet übersteht. So<br />
hat man <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest das Risiko der Neuansteckung <strong>in</strong> der<br />
Wohnung m<strong>in</strong>imiert. (Es nützt nichts, Hundedecken oder -<br />
bettchen bei 30 Grad zu waschen, dann hat man lediglich<br />
saubere, gut duftende Giardien-Zysten.) Denken Sie auch<br />
daran, dass SIE SELBST Träger der Zysten se<strong>in</strong> können - mehr<br />
als Händewaschen, nachdem man mit dem Hund Kontakt hatte,
kann man im Grunde nicht machen, und dies natürlich deutlich<br />
UNTER 70 Grad....aber Giardien s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ZOONOSE, d.h., die<br />
gehen sowohl auf den Menschen als auch auf andere <strong>Tiere</strong>.<br />
Und draußen? Was ist mit dem eigenen Garten? Natürlich<br />
entfernt man sofort jedes Häufchen. Das ist leicht, wenn man<br />
e<strong>in</strong>en Hund hat, der nur auf FESTEM Untergrund -also<br />
Terrassenplatten z. B.- macht. Braucht der Hund aber Gras oder<br />
Erde unter den Pfötchen, um zu "können", schafft man sich u.U.<br />
e<strong>in</strong>en eigenen "Giardien-pool". Im Grunde müsste man im<br />
kompletten Garten die oberste Erdschicht abtragen......also<br />
unmöglich. Man sollte allerd<strong>in</strong>gs darauf achten, dass sich nicht<br />
irgendwo "stehende Gewässer", sprich Pfützen bilden, <strong>in</strong> denen<br />
sich die Giardien wohlfühlen.<br />
Ok, das Risiko der Wiederansteckung im häuslichen Bereich<br />
habe ich nun also m<strong>in</strong>imiert, die Hunde brav behandelt.<br />
Aber was kann und soll ich noch tun gegen diese scheußlichen<br />
Giardien-Biester?<br />
E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Punkt ist die Ernährung. Giardien leben<br />
von Kohlehydraten. Und da wird mir klar, dass ich mit me<strong>in</strong>er<br />
üblichen Durchfall-Diät -e<strong>in</strong> Drittel leichtverdauliches Eiweiß,<br />
zwei Drittel Kohlehydrate- <strong>in</strong> Faiza e<strong>in</strong>e Giardien-Zucht<br />
begünstigt habe. Kohlehydrate -ob <strong>in</strong> Form von Reis, Kartoffeln,<br />
Nudeln, me<strong>in</strong>en geliebten Haferflocken, aber auch Gemüse-<br />
sollten so gut es geht gemieden werden. Dafür mehr Fleisch,<br />
Quark, Joghurt, Hüttenkäse. Ich habe das Glück, dass me<strong>in</strong>e<br />
Hunde an Milchprodukte gewöhnt s<strong>in</strong>d, bereite also täglich zwei<br />
Mahlzeiten als "Quarkspeise" zu, verstecke dar<strong>in</strong> auch gleich das<br />
Panacur. DENN - anders als bei Antibiotika, die ja nicht<br />
zusammen mit Milchprodukten gegeben werden dürfen, leidet<br />
die Wirkung der Mittel gegen Giardien nicht <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
Milchprodukten. In diese Quarkspeisen rühre ich auch gleich<br />
noch das Mittel <strong>zum</strong> Aufbau der Darmschleimhaut, das man<br />
parallel schon geben sollte. Ich gebe NICHT die sonst üblichen,<br />
stopfenden Mittelchen - sollen diese Zysten doch ruhig tüchtig<br />
ausgetrieben werden. Obwohl ich zugeben muss, dass es den<br />
Hunden MIT den Giardien deutlich besser g<strong>in</strong>g als mit den<br />
Medikamenten DAGEGEN. Denn sie kriegten beide so richtig<br />
Durchfall, wurden deutlich schlapper als vor der Behandlung,<br />
erbrachen mehrmals.<br />
Aber das ist eben auch so typisch bei Giardien-Infektion - den<br />
meisten Hunden geht es nicht so wirklich schlecht, s<strong>in</strong>d nicht<br />
schlapp, s<strong>in</strong>d meist "gut drauf".<br />
Verabschieden Sie sich trotzdem von dem Satz "me<strong>in</strong> Hund hat<br />
NUR e<strong>in</strong> bisschen Durchfall, sonst geht es ihm gut".<br />
Und -was ja eigentlich selbstverständlich se<strong>in</strong> sollte- meiden Sie<br />
mit ihrem Durchfall-Hund den Kontakt mit anderen Hunden, so<br />
ist das Schneeball-System der Giardien-Übertragung schon e<strong>in</strong><br />
wenig unterbrochen.<br />
Das waren me<strong>in</strong>e eigenen Erfahrungen mit diesen so<br />
heimtückischen Giardien.<br />
Nun noch e<strong>in</strong>ige Fakten<br />
Giardien - Zoonose, Parasiten, E<strong>in</strong>zeller,<br />
Entwicklungszyklus ca. 10 Tage<br />
Giardien-Symptome - <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit wiederkehrende<br />
Durchfälle -von breiig bis dünnflüssig,<br />
auch blutig-, Erbrechen (muss aber<br />
nicht se<strong>in</strong>)<br />
Giardien-Diagnose - Stuhlprobe von m<strong>in</strong>destens drei Tagen<br />
sammeln (muss nicht gekühlt<br />
werden), da die Zysten nicht mit<br />
jedem Häufchen ausgeschieden<br />
werden me<strong>in</strong>e Empfehlung: ke<strong>in</strong>en<br />
Schnelltest beim Tierarzt machen<br />
sondern <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Labor schicken lassen<br />
es gibt auch e<strong>in</strong>e Blutuntersuchung,<br />
sogenannten Antigentest, habe ich<br />
aber nicht machen lassen<br />
Giardien-Behandlung - Wirkstoff Fenbendazol oder<br />
Metronidazol (Achtung bei <strong>Tiere</strong>n mit<br />
Leber- und/oder<br />
Nierenfunktionsstörungen),<br />
meist über 3-5 Tage, dann<br />
E<strong>in</strong>nahmepause (s.<br />
Entwicklungszyklus), Behandlungs-<br />
Wiederholung<br />
Giardien - Ernährung - am besten Kohlehydrate ganz<br />
weglassen oder <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest drastisch<br />
reduzieren<br />
Giardien - Hygiene - Flächen, mit denen der <strong>in</strong>fizierte Hund<br />
<strong>in</strong> Berührung gekommen ist, mit<br />
Dampfre<strong>in</strong>iger -m<strong>in</strong>destens 70 Grad-,<br />
bearbeiten<br />
Trotz aller Behandlung und sonstiger Bemühungen kann es se<strong>in</strong>,<br />
dass Ihr Hund die Giardien über viele Monate nicht los wird.<br />
Es sprechen nicht alle Hunde bzw. Giardien auf die zZt. auf dem<br />
Markt bef<strong>in</strong>dlichen Medikamente an.<br />
Andererseits kann es aber auch -irgendwann, nach langer Zeit-<br />
zur Selbstheilung kommen.<br />
Ich persönlich weiß aber nur von verzweifelten Hundebesitzern,<br />
deren Hunde über Monate nie e<strong>in</strong> negatives Ergebnis beim<br />
Giardien-Test hatten. Dann kann man nur hoffen, Immunsystem<br />
des Hundes so gut wie möglich stützen...<br />
Achja, e<strong>in</strong> letzter Tipp.<br />
Wenn Ihr Hund diese wiederkehrenden Durchfälle hat, für die<br />
ke<strong>in</strong>e Auslöser erkennbar s<strong>in</strong>d, lassen Sie sich beim Tierarzt<br />
nicht e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Antibiotikum -so für alle Fälle- mitgeben und<br />
evtl. noch die Stuhlprobe auf Wurmeier untersuchen, bestehen<br />
Sie auf e<strong>in</strong>em Giardien-Test.<br />
Text: Silvia Wundes<br />
___________________________________________________
<strong>Timon</strong> - <strong>vom</strong> <strong>Paniker</strong> <strong>zum</strong><br />
-<strong>fast</strong>- <strong>Traumhund</strong><br />
Es war im Januar 2005, als ich nach mehreren Monaten ohne<br />
Internet wie wild lossurfte, um zu sehen, was mir auf den<br />
Tierschutzseiten alles entgangen war.<br />
Als e<strong>in</strong>en der wenigen Hunde, die mir sofort <strong>in</strong>s Auge stachen,<br />
entdeckte<br />
ich auf der<br />
HP e<strong>in</strong>es<br />
Tierheims<br />
auf<br />
Mallorca<br />
das Bild<br />
von <strong>Timon</strong>,<br />
damals<br />
noch RASS<br />
me<strong>in</strong><br />
geschultes<br />
Auge sah<br />
direkt,<br />
dass es<br />
sich um<br />
e<strong>in</strong>en<br />
Angsthund<br />
handelt,<br />
ich klickte<br />
das Bild an<br />
und las<br />
folgenden<br />
Text:<br />
Tierart: Hund<br />
Geschlecht: Männlich<br />
Alter: 1 Jahr<br />
Rasse: Labrador-Podenco-Mix<br />
Kastriert: Ne<strong>in</strong><br />
Aufnahme im Tierheim: 7.2004<br />
Kategorie: Sonstige<br />
Rass ist schwierig zu vermitteln, er läuft immer weg, panisch und scheu.<br />
Er sucht noch immer se<strong>in</strong>en Menschen, dem er endlich trauen kann. Er<br />
ist sehr gut verträglich und orientiert sich gut an anderen Hunden. Wer<br />
hat Geduld und Verständnis für e<strong>in</strong>en lieben, aggressionslosen, jedoch<br />
scheuen und<br />
ängstlichen Hund?<br />
Oh, e<strong>in</strong> Hund der aussieht wie me<strong>in</strong>e Faiza, und dann auch noch<br />
so ängstlich wie sie anfangs war - dem Hund muß geholfen<br />
werden. HIER ist der Mensch mit Geduld und Verständnis für<br />
dich, Rass.<br />
Schnell war abgesprochen, dass ich ihn als Pflegehund<br />
aufnehmen kann, dann allerd<strong>in</strong>gs tauchten so viele Widrigkeiten<br />
auf, die se<strong>in</strong>en Flug nach Deutschland immer wieder unmöglich<br />
machten. Ich hielt das schon <strong>fast</strong> für e<strong>in</strong> schlechtes Omen, dann<br />
kam sehr kurzfristig die mail, dass für Rass e<strong>in</strong> Flugpate<br />
gefunden war....für Freitag, den 13. Mai.<br />
Grad <strong>in</strong> dieser Zeit konnte ich me<strong>in</strong>en rechten Arm nur unter<br />
größten Schmerzen benutzen, überlegte ob das wieder e<strong>in</strong><br />
H<strong>in</strong>derungsgrund wäre, e<strong>in</strong> weiteres Zeichen, dass ich Rass<br />
nicht aufnehmen sollte, und entschied spontan, dass ich ihn<br />
haben will.<br />
An diesem Freitag fuhr ich ganz alle<strong>in</strong>e <strong>zum</strong> Flughafen, traf dort<br />
Tierschützer, die ebenfalls Hunde abholen wollten, und wir<br />
warteten geme<strong>in</strong>sam. Der Flug hatte dann noch ca. 2 Stunden<br />
Verspätung, und erst nach Mitternacht warf ich den ersten Blick<br />
auf e<strong>in</strong>en leibhaftigen Rass. Er stand <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er riesigen Flugbox,<br />
war viel größer als nach dem Foto zu vermuten war, war auch<br />
eher rauhhaarig.....und furchtbar verwirrt und traurig, Kopf h<strong>in</strong>g<br />
runter, Ohren h<strong>in</strong>gen runter, im Gesicht e<strong>in</strong> großes Fragezeichen<br />
'was kommt denn NUN noch?'<br />
E<strong>in</strong>armig schob ich den Gepäckwagen mit der großen Box drauf<br />
<strong>in</strong>s Parkhaus, hilfsbereite Urlauber, die neben mir parkten,<br />
setzten mir die Box <strong>in</strong>s Auto, und wir fuhren los.<br />
Mutterseelenalle<strong>in</strong> über die dunklen Autobahnen.<br />
Während der Fahrt quasselte ich den Rass schon zu, dass nun<br />
e<strong>in</strong> neues Leben für ihn anfangen würde, dass er ke<strong>in</strong>e Angst<br />
haben muß, dass nun alles gut für ihn würde, dass zu Hause<br />
schon die Shari und die Faiza auf ihn warten würden und, und,<br />
und...<br />
Von h<strong>in</strong>ten hörte ich ke<strong>in</strong>en Ton, sah nur, dass er immer noch <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Box stand.<br />
Ich war froh, als wir zu Hause ankamen, es war <strong>in</strong>zwischen halb<br />
2 Uhr. Wie die Box aus dem Auto holen und <strong>in</strong>s Haus br<strong>in</strong>gen?<br />
Leider konnte ich Rass nicht ersparen, dass er mit e<strong>in</strong>em<br />
Rumpeln von der Ladefläche plumpste, dann <strong>in</strong>s Haus gezogen<br />
wurde, direkt durch <strong>in</strong>s Wohnzimmer. Ich machte die Box auf,<br />
und schüttelte ihn regelrecht raus.<br />
Ganz bedächtig stakste er durchs Zimmer, schaute sich ALLES <strong>in</strong><br />
aller Ruhe an, sogar die Bilder an den Wänden.<br />
Diese ersten M<strong>in</strong>uten mit ihm werde ich nie vergessen. Ke<strong>in</strong>e<br />
Angst, schon gar ke<strong>in</strong>e Panik, nur dieses ruhige Interesse, so als<br />
käme jemand nach langer Zeit wieder nach Hause, prüfend, was<br />
sich verändert hat oder gleich geblieben ist....<br />
E<strong>in</strong> kurzer Kennenlernversuch mit Shari und Faiza scheiterte -<br />
Rass grollte. Ok, schlafen wir also diese Nacht getrennt.<br />
Samstag dann der nächste Versuch. Inzwischen hatten ja alle<br />
noch e<strong>in</strong> paar Stunden geschlafen. Und Rass war freundlicher<br />
gestimmt. Zeigte jedoch auch gleich e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er<br />
'Empf<strong>in</strong>dlichkeiten'. 'Bitte nicht so nah an mich dran kommen,<br />
bitte nicht <strong>in</strong> die Nähe me<strong>in</strong>er Pfoten kommen' - das galt den<br />
Hunden und mir. 'Bitte mich nicht am Halsband anfassen, bitte<br />
mich nicht h<strong>in</strong>ten am Rücken anfassen, bitte nicht me<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>e<br />
und Pfoten anfassen' - das galt mir, was er mir<br />
unmissverständlich klar machte mit leisem Grollen und<br />
Abschnappen.<br />
Diese ersten Tage mit e<strong>in</strong>em fremden Hund s<strong>in</strong>d für mich immer<br />
sehr spannend, das Kennenlernen, das Austesten, was man bei<br />
ihm darf und was nicht, was er schon gelernt hatte und was<br />
nicht. Rass brauchte Ruhe und Distanz. Und hatte absolut nichts<br />
gelernt. Auch nicht se<strong>in</strong>en Namen. Nicht schlimm, hier bekommt<br />
jeder Hund zu se<strong>in</strong>em neuen Leben auch gleich e<strong>in</strong>en neuen<br />
Namen. Samstag nachmittag saß ich am Compy, teilte allen die<br />
Ankunft mit, Rass lag schon neben me<strong>in</strong>em Sessel. Ich machte<br />
ihm verschiedene Namensvorschläge - bei <strong>Timon</strong> hob er den<br />
Kopf und sah mich an. Neuer Name gefunden. Was nicht<br />
bedeutete, dass er gehorchte, er reagierte eben nur drauf.<br />
Ansonsten zeigte er sich als sehr eigenständiger Hund, ohne<br />
B<strong>in</strong>dungswillen oder -fähigkeit. Er traute den Menschen nicht,<br />
brauchte auch eigentlich ke<strong>in</strong>en, hatte ja auch bisher so<br />
überlebt.<br />
Außerdem zeigte er die üblichen 'Macken' der Südländer - Essen<br />
klauen, was so eben erreichbar ist, Gegenstände klauen, um auf<br />
Genießbarkeit zu prüfen, zerstören und zerkauen, was eben <strong>in</strong>s<br />
Maul paßt, nicht alle<strong>in</strong>e bleiben können, sonst...<br />
Se<strong>in</strong>e guten Seiten waren....tja, was war das noch? Achja, se<strong>in</strong>e<br />
Intelligenz. Was aber auch wieder zu e<strong>in</strong>er Macke<br />
führte....<strong>Timon</strong> konnte Türen öffnen. Als ich ihn <strong>zum</strong> ersten Mal<br />
im Keller fand, dachte ich noch, ich hätte die Wohnungstüre<br />
nicht richtig geschlossen. Nach dem zweiten Mal war mir klar,<br />
dass ich die Wohnungstüre von <strong>in</strong>nen abschließen muß. Im<br />
Keller fanden sich so e<strong>in</strong>ige geschredderte Holz- und<br />
Kunststoffteile....ke<strong>in</strong> Verlust, aber er sollte sich ja nicht
verletzen.<br />
Zu se<strong>in</strong>en guten Seiten gehörten allerd<strong>in</strong>gs auch se<strong>in</strong>e<br />
Verträglichkeit mit anderen Hunden -solange die nicht an se<strong>in</strong>e<br />
Pfoten kamen-, se<strong>in</strong> Spieltrieb, se<strong>in</strong>e Lernbereitschaft und se<strong>in</strong><br />
wachsendes Vertrauen zu mir. Er war wirklich zuverlässig lieb,<br />
solange ich respektierte, wo er nicht angefaßt werden wollte.<br />
Im Garten lief er sicherlich die ersten 4 Wochen mit<br />
Schlepple<strong>in</strong>e. Das beh<strong>in</strong>derte ihn zwar etwas beim Spielen,<br />
h<strong>in</strong>derte ihn aber auch daran, übers Tor zu spr<strong>in</strong>gen.....was er<br />
übrigens nie versucht hat.<br />
Er liebte von Anfang an Fang- und Apportierspiele, sah dabei so<br />
glücklich aus, se<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Schwänzchen wedelte, und er lachte<br />
übers ganze Gesicht. Dass er mir se<strong>in</strong> Spielzeug <strong>in</strong> die Hand<br />
apportieren sollte, lernte er <strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten, lernte<br />
auch schnell die unterschiedlichen Bezeichnungen für die<br />
Spielzeuge. Er ist wirklich e<strong>in</strong> überaus kluger Hund.<br />
Mühe machten ihm allerd<strong>in</strong>gs Befehle wie 'bei Fuß' und 'Halt'.<br />
Draußen fanden die ersten Spaziergänge <strong>in</strong> ruhiger Gegend<br />
statt. <strong>Timon</strong> stürmte durchs Gelände, mit mir im Schlepptau, wo<br />
er UNBEDINGT h<strong>in</strong> wollte, wollte er unbed<strong>in</strong>gt h<strong>in</strong>, auch wenn's<br />
mir den Arm auskugelt. Überhaupt empfand er mich als lästiges<br />
Anhängsel, als Spaßbremse....ER wollte diese neue Welt<br />
entdecken, so schnell es g<strong>in</strong>g. Hätte ich ihn abgele<strong>in</strong>t, wäre er<br />
augenblicklich getürmt - er brauchte mich nicht.<br />
So mußte er lernen, gut gesichert mit Halsband und Geschirr,<br />
dass ICH es war, die Richtung und Tempo bestimmte. Das fiel<br />
und fällt ihm nicht leicht, er erspürt sofort, wenn ich mal an<br />
etwas anderes denke als an ihn, wenn ich unaufmerksam oder<br />
abgelenkt b<strong>in</strong>, und nutzt das aus. Spaziergänge mit <strong>Timon</strong><br />
waren wirklich sehr anstrengend, nicht dieses gewohnte<br />
Schlendern, Gegend betrachten, mit anderen Leuten sprechen,<br />
den Gedanken freien Lauf lassen.<br />
Auch se<strong>in</strong>e Ängste waren zu berücksichtigen. Im Grunde hatte<br />
er vor allem Lauten, Knallgeräusche, Busse, LKW Angst - und<br />
die größte Angst bei Gewitter. Er war noch nicht lange hier, da<br />
konnte ich mich davon überzeugen. <strong>Timon</strong> schlief natürlich an<br />
mich gekuschelt. E<strong>in</strong>es Nachts wurde ich davon geweckt, dass<br />
ich durchgerüttelt wurde. Erdbeben schoß mir sofort <strong>in</strong> den<br />
Kopf....aber alles stand ganz ruhig an se<strong>in</strong>em Platz. Ich sah<br />
<strong>Timon</strong>, wie er sich schüttelte vor Angst, Maul weit aufgerissen,<br />
er konnte garnicht so schnell hecheln wie er Angst hatte. Diese<br />
panische Angst bei Gewitter hatte ich noch nie bei e<strong>in</strong>em Hund<br />
erlebt. Ich nahm ihn wortlos -also ohne ihn zu betüddeln- ganz<br />
fest <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Arme, und das hilft ihm auch heute noch.<br />
Se<strong>in</strong>e anderen Ängste hatte ich soweit beseitigt, dass ich ihn im<br />
Garten unangele<strong>in</strong>t laufen lassen konnte und mich mit ihm <strong>zum</strong><br />
Podencoauslauf traute, wo viele Hunde frei laufen und<br />
mite<strong>in</strong>ander spielen können. Dort zeigte sich viele Wochen, dass<br />
er '<strong>in</strong> Freiheit' absolut ke<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dung zu mir hatte. Ich hätte<br />
ohne weiteres nach Hause fahren können, ihn nach zwei<br />
Stunden wieder abholen. Ihm waren die anderen Hunde<br />
wichtiger, das Schnuppern können ohne mich als Anhängsel,<br />
Spuren zu verfolgen....und sehnsüchtige Blicke Richtung<br />
Zaun.....'ob ich da wohl drüberspr<strong>in</strong>gen kann?'<br />
<strong>Timon</strong> - e<strong>in</strong>e ständige Aufgabe, ständig aufmerksam se<strong>in</strong>, ihn<br />
beobachten, welchen Uns<strong>in</strong>n er plant.<br />
Trotzdem hielt ich ihn nach e<strong>in</strong>igen Wochen für vermittelbar, zu<br />
erfahrenen Menschen, die genauso gut auf ihn achten wie ich.<br />
Alle Menschen, die ihn kennengelernt hatten, waren begeistert<br />
von ihm, wollten se<strong>in</strong> weiches Fell streicheln, freuten sich an<br />
den Fortschritten, die er gemacht hatte.<br />
Aber es meldete sich niemand für ihn.<br />
Auch als er bei '<strong>Tiere</strong> suchen e<strong>in</strong> Zuhause' vorgestellt war,<br />
bekam er nicht e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Anruf.<br />
Gut, er hatte noch se<strong>in</strong>e Macken, wenn auch deutlich reduziert,<br />
und nicht größer als bei anderen Hunden, die e<strong>in</strong> Zuhause<br />
gefunden hatten. Er hatte noch vieles zu lernen und Gelerntes<br />
zu verfestigen, aber das ist doch auch immer e<strong>in</strong>e schöne<br />
Aufgabe. Lag es an se<strong>in</strong>em kupierten Schwanz? Oder lag es<br />
daran, dass er nicht den E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>es bemitleidenswerten<br />
Hundes machte, der dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong> Zuhause braucht?<br />
Viele, die ihn <strong>in</strong> der Sendung gesehen hatten, bestätigten mir,<br />
dass er signalisierte 'ich f<strong>in</strong>de es hier ja spannend, weiß aber<br />
eigentlich garnicht, was ich hier soll. Schließlich SUCHE ich ke<strong>in</strong><br />
neues Zuhause, hab doch schon e<strong>in</strong>s...'<br />
Denn dem <strong>Timon</strong> war das eigentlich von Anfang an klar, dass er<br />
bleiben wollte. Nur ICH mußte davon noch überzeugt werden.<br />
Und es dauerte <strong>fast</strong> e<strong>in</strong> Jahr, bis ich es e<strong>in</strong>sah, dass das<br />
Schicksal es wohl so wollte, dass ich <strong>Timon</strong> adoptiere.<br />
In Tierschützerkreisen nennt man das 'Pflegestellenversager'.<br />
Nun ist <strong>Timon</strong> schon über 7 Jahre alt, hat <strong>in</strong> den über 5 Jahren<br />
bei mir viel gelernt, ist allerd<strong>in</strong>gs immer noch dieser Freigeist,<br />
dieser Weltentdecker, dieser anspruchsvolle Hund, den man<br />
ständig im Auge behalten muß. Ja, er ist anstrengend,<br />
andererseits aber auch zuverlässig lieb, verträglich mit anderen<br />
Hunden, lieb zu Menschen <strong>vom</strong> Senior bis <strong>zum</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong><br />
Spaßvogel, e<strong>in</strong> Clown....und was das Wichtigste überhaupt ist -<br />
er hat gelernt, mir zu vertrauen. Hat er Angst oder geht es ihm<br />
nicht gut, kommt er zu MIR. Ist ihm etwas nicht geheuer, schaut<br />
er mich an, und wenn ich ihm dann sage, dass es ok ist, ist es<br />
für ihn auch ok.<br />
Er läßt sich von mir überall gut h<strong>in</strong>- und durchführen, läuft<br />
durch die Stadt, ist schon Aufzug gefahren, und letztens erst<br />
war ich wieder besonders stolz auf ihn, als er ohne zu mucken<br />
mit mir unter e<strong>in</strong>er schwebenden Baggerschaufel hergelaufen<br />
ist.<br />
<strong>Timon</strong>, der unvermittelbare <strong>Paniker</strong>, der weg läuft, hat sich hier<br />
zu e<strong>in</strong>em ganz souveränen, anhänglichen, liebevollen Hund<br />
entwickelt. Selbst den nachfolgenden Pflegehunden ist er e<strong>in</strong><br />
Vorbild, mir e<strong>in</strong>e große Hilfe - das ist se<strong>in</strong>e Aufgabe hier,<br />
deshalb sollte er kommen und bleiben.<br />
E<strong>in</strong>ige me<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsbilder von <strong>Timon</strong><br />
Text und Fotos: Silvia Wundes<br />
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Foto: E.Gerecht<br />
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<strong>Tiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Not</strong> Sol<strong>in</strong>gen e.V.