8 - Entwicklungsraum Billstedt-Horn, Hamburg
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8<br />
DIE EntWIcklung DES<br />
BIllStEDtER zEntRumS<br />
In den 1970er Jahren löst das <strong>Billstedt</strong>-center die <strong>Billstedt</strong>er<br />
hauptstraße als Einkaufszentrum des Stadtteils ab.<br />
Mit Schiffbeks Wandlung zum Arbeiterquartier entwickelte sich die heutige<br />
<strong>Billstedt</strong>er Hauptstraße zu einer lebendigen Einkaufsstraße. In nahezu jedem<br />
Erdgeschoss befanden sich Ladengeschäfte. Ergänzt wurde dieses vielfältige<br />
Einzelhandelsangebot durch zahlreiche Lokale und zwei Kinos. 1914 erhielt<br />
Schiffbek Anschluss an die <strong>Hamburg</strong>er Straßenbahn: Von <strong>Horn</strong> kommend<br />
verlängerte man die Gleise bis zur Gabelung von <strong>Billstedt</strong>er Hauptstraße und<br />
Möllner Landstraße. In den 1920er Jahren kamen dann einige Buslinien hinzu.<br />
Außerdem fand seit dieser Zeit auf dem bei der Einmündung des Schiffbeker<br />
Wegs gelegenen Marktplatz ein regulärer Wochenmarkt statt, der den bis dahin<br />
vorherrschenden Straßenhandel ablöste.<br />
Mit der Zeit wurde der zunehmende Autoverkehr jedoch zu einer Belastung.<br />
Bereits in den 1920er und 1930er Jahren wurde die Straße mehrfach verbreitert.<br />
Den Wochenmarkt verlegte man an die Möllner Landstraße, die Straßenbahnkehre<br />
wurde an die Einmündung des Schiffbeker Wegs verlagert. Weitere<br />
Beschädigungen erfuhr das Straßenbild durch ein umfangreiches Absterben<br />
der Alleebäume in den 1940er Jahren und etliche Bombentreffer während des<br />
Zweiten Weltkriegs.<br />
Das <strong>Billstedt</strong>-Center ist zunächst nur eine offene Ladenpassage<br />
Nach Kriegsende drängte das weiter anwachsende Verkehrsaufkommen auf<br />
eine grundlegende Neuordnung. Die Lösung wurde schließlich durch <strong>Billstedt</strong>s<br />
Anbindung an das <strong>Hamburg</strong>er Schnellbahnnetz geprägt. Als im September<br />
1969 einige hundert Meter nördlich der <strong>Billstedt</strong>er Hauptstraße die U-Bahn-<br />
Haltestelle <strong>Billstedt</strong> in Betrieb genommen wurde, weihte man gleichzeitig den<br />
unmittelbar anschließenden ersten Bauabschnitt des <strong>Billstedt</strong>-Centers ein. Es<br />
handelte sich dabei um eine offene Einkaufspassage mit Laubengängen und<br />
zahlreichen Geschäften, darunter Karstadt, die Kaufhalle und Schwedenpelz.<br />
An der <strong>Billstedt</strong>er Hauptstraße setze zugleich ein Niedergang ein. Zum einen lag<br />
das an der Konkurrenz durch das neue Einkaufszentrum. Zum anderen wurde das<br />
<strong>Entwicklungsraum</strong> BillstEdt i <strong>Horn</strong><br />
Platz für Flaneure: Die <strong>Billstedt</strong>er Hauptstraße Ende der 1930er Jahre<br />
alte Zentrum noch mehr als bisher an den Erfordernissen des Straßenverkehrs<br />
ausgerichtet. Der Schiffbeker Weg wurde nun auf vier Fahrspuren verbreitert<br />
und über die Moorfleeter Brücke mit dem Industriegebiet Billbrook verbunden.<br />
Zwar verlagerte man die B5 in dieser Zeit von der <strong>Billstedt</strong>er Hauptstraße ans<br />
Ufer der Bille, doch angesichts des Schwerlastverkehrs, der jetzt den Stadtteil<br />
auf dem Weg von oder nach Billbrook passierte, brachte dies keine Entlastung.<br />
An die Stelle des <strong>Billstedt</strong>er Knotens, auf dem sich bis 1968 die Straßenbahnendhaltestelle<br />
befunden hatte, trat nun eine riesige Kreuzung.<br />
Zu einem gewissen Abschluss kam die Zentrumsentwicklung Ende der 1970er<br />
Jahre. 1977 erweiterte man das <strong>Billstedt</strong> Center mit einem zweiten Baubschnitt<br />
bis an die Möllner Landstraße. Der Wochenmarkt musste hierfür um einige<br />
Meter nach Osten verlegt werden und wurde wenig später auf seiner Ostseite<br />
durch den Neubau eines Ärztehauses gefasst. Zugleich wurden der untere Teil<br />
des Öjendorfer Wegs und die Möllner Landstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt.<br />
Den Verkehr nahm fortan die Reclamstraße auf, die man nun von<br />
der U-Bahn-Haltestelle um das <strong>Billstedt</strong>er Zentrum herum bis zur <strong>Billstedt</strong>er<br />
Hauptstraße durchführte.<br />
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