2003 - Haus der Volksarbeit eV
2003 - Haus der Volksarbeit eV
2003 - Haus der Volksarbeit eV
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<strong>2003</strong><br />
Jahresbericht<br />
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Kath. Träger für Beratung, Erziehung und Bildung
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
02 Unser Leitbild<br />
Unsere Werte<br />
Unsere Aufgabe<br />
Unsere Arbeitsweise<br />
Unser Leitbild<br />
Der Verein <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. wurde 1945 von engagierten katholischen<br />
Laien gegründet, um materielle und seelische Not zu lin<strong>der</strong>n und<br />
den Menschen nach Naziterror und Diktatur Hoffnung und Neuorientierung<br />
zu geben.<br />
Diesem zukunftsweisenden Engagement gelebten Evangeliums verpflichtet,<br />
setzt sich <strong>der</strong> Verein mit gesellschaftlichen Entwicklungen auseinan<strong>der</strong><br />
und reagiert auf die daraus entstehenden Notlagen.<br />
Der Verein ist Teil des Bistums Limburg und <strong>der</strong> katholischen Stadtkirche<br />
Frankfurt am Main und arbeitet als Träger in den Bereichen psychologische<br />
Beratung, Erziehung und Bildung.<br />
Vorstand, Leitung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verknüpfen christliche<br />
Nächstenliebe und Professionalität, um Menschen als Individuen und<br />
in ihren familiären sowie sonstigen sozialen Zusammenhängen zu unterstützen<br />
und die Gesellschaft auf diese Weise mitzugestalten.<br />
Wir sind da für die Menschen in <strong>der</strong> Stadt Frankfurt am Main und <strong>der</strong><br />
Region, gleich welcher Orientierung, Herkunft und Religion.<br />
Wir achten die Würde <strong>der</strong> Menschen und ihren Lebensweg.<br />
Wir unterstützen sie bei <strong>der</strong> Suche nach Sinn in ihrem Leben.<br />
Wir respektieren ihre freien Entscheidungen.<br />
Unsere Arbeit besteht darin, miteinan<strong>der</strong> in Beziehung zu treten und<br />
Menschen darin zu unterstützen ihr Leben und ihr Umfeld<br />
eigenverantwortlich zu gestalten.<br />
Kontinuität, Verlässlichkeit und Diskretion sind unverzichtbare Merkmale<br />
unserer Tätigkeit.<br />
Wir entwickeln gemeinsam mit den Menschen Perspektiven und<br />
Lösungen für ihre individuellen Anliegen; wir unterstützen sie auch darin,<br />
nicht Verän<strong>der</strong>bares in ihrem Leben anzunehmen.<br />
Wir arbeiten mit anerkannt wissenschaftlichen Methoden.<br />
Wir arbeiten eigenverantwortlich und sind in ein Team sowie in das<br />
Netzwerk des <strong>Haus</strong>es eingebunden.<br />
Wir begegnen einan<strong>der</strong> mit Wertschätzung und lernen im kollegialen<br />
Umgang voneinan<strong>der</strong>.<br />
Wir kooperieren zielorientiert mit kirchlichen, kommunalen und an<strong>der</strong>en<br />
Partnern, um Fachwissen und Ressourcen zugunsten <strong>der</strong> Menschen zu<br />
nutzen.<br />
Wir überprüfen und verbessern regelmäßig die Qualität unserer Arbeit.<br />
Wir reagieren mit neuen Ansätzen und innovativen Angeboten auf<br />
gesellschaftliche Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Vorstand, Leitung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stimmen darin<br />
überein, dass dieses Leitbild Richtschnur ihres Handelns nach innen und<br />
außen ist.
Inhalt<br />
Vorstand, Geschäftsführung 04<br />
Qualitätsentwicklung 06<br />
Allgemeine statistische Angaben 08<br />
Ehe- und Sexualberatung 10<br />
Erziehungsberatung 12<br />
Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge 14<br />
Tagesgruppe Aktiv 16<br />
Tagesgruppe Lichtblick 18<br />
Tagesgruppen Mittendrin 20<br />
Psychologischer Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen 22<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe 24<br />
Sozialpädagogische Lernhilfe 26<br />
För<strong>der</strong>lehrgang 28<br />
Initiative Allenstein 30<br />
Zentrum Familie 32<br />
Informationsmaterial 34<br />
Beratung<br />
Erziehung<br />
Bildung<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Inhalt<br />
03
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Leistungen<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Gebäude<br />
Finanzierung<br />
04 Vorstand, Geschäftsführung<br />
Vorstand, Geschäftsführung<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> konnte die Angebotspalette des Vereins substantiell weitgehend<br />
ohne Einschnitte für die Rat und Unterstützung suchenden Menschen<br />
erhalten werden. Der Verein beschäftigte gut 100 Mitarbeiter/innen auf <strong>der</strong><br />
Basis eines Arbeitsvertrages. Hinzu kamen weitere ca. 100 Honorarbeschäftigte<br />
vor allem im Zentrum Familie.<br />
Am 02. April begannen die seit drei Jahren geplanten, umfangreichen Mo<strong>der</strong>nisierungsarbeiten<br />
des <strong>Haus</strong> A, vormals Neubau. Die drei Beratungsdienste<br />
(Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge, Ehe- und Sexualberatung,<br />
Erziehungsberatung) wurden um Platz zu schaffen in drei zusätzlich<br />
angemietete Etagen des benachbarten, ehemaligen Jugendwohnheims<br />
St. Martin verlagert. Für die im Gebäude verbliebenen Mitarbeiter/innen des<br />
Vereins (Verwaltung) und für die Mieter (Kath. Bezirksamt, Kath. Akademie<br />
Rabanus Maurus) waren beson<strong>der</strong>s die mit Abbrucharbeiten stark belegten<br />
Monate Mai und Juni sehr belastend. Der Bauzeitenplan und auch <strong>der</strong><br />
Finanzplan können aller Voraussicht nach eingehalten werden, so dass mit<br />
einer Wie<strong>der</strong>eröffnung im September 2004 zu rechnen ist. Die Baumaßnahme<br />
wurde durch Mittel des bischöflichen Ordinariates und einen Zuschuss<br />
des Landes Hessen ermöglicht.<br />
Zum Jahresende konnte Klarheit darüber erzielt werden, dass die 2. Einsparvorgabe<br />
des Bistums Limburg in Höhe von 255.000€ zurückgenommen<br />
wird. Die Leistungen des Vereins haben sich in den zurückliegenden fünf<br />
Jahren bei nahezu gleichem Bistumszuschuss annähernd verdoppelt. Die<br />
Verselbständigung des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. im Jahr 1997 geschah<br />
unter kameralistischen Vorzeichen. Als Budget wurde <strong>der</strong> vorherige Verwaltungshaushalt<br />
zur Abdeckung <strong>der</strong> laufenden Personal- und Sachkosten für<br />
die durch das Bistum finanzierten bzw. kofinanzierten Leistungsbereiche zur<br />
Verfügung gestellt. Die seit 1998 eingeführte kaufmännische Buchführung<br />
verdeutlicht die Leistungen des Vereins besser als ein klassischer Verwaltungshaushalt.<br />
Aus Eigenmitteln wurden in dieser Zeit vielfältige Investitionen<br />
in die Gebäudesubstanz, das Außengelände und das Inventar getätigt<br />
und die Informationstechnologie grundlegend erneuert. Diese Investitionen<br />
werden planmäßig bilanzwirksam abgeschrieben. Personal- und Betriebsrisiken<br />
wurden vollständig vom Verein abgedeckt. Es konnte <strong>der</strong> Nachweis<br />
darüber erbracht werden, dass die genannten Leistungen in ihrer Summe<br />
<strong>der</strong> zu erbringenden 2. Sparvorgabe entsprechen.<br />
Dieser positiven Entwicklung stand diametral die kurzfristig angekündigte,<br />
vollständige Streichung <strong>der</strong> jahrzehntelangen Landesför<strong>der</strong>ung für die Erziehungsberatungsstelle<br />
(112.717€) und die Familienbildungsstätte Zentrum<br />
Familie (50.550 €) gegenüber. Die von den Teilnehmer/innen, Mitarbeiter-<br />
/innen und <strong>der</strong> Geschäftsführung gemeinsam getragenen Proteste und<br />
Aktionen haben zu keiner Verän<strong>der</strong>ung mehr geführt. Eine Kompensation<br />
durch kommunale Mittel ist nicht in Sicht. Hinzu kommt <strong>der</strong> Vereinsbeitrag für<br />
den Prozess des bischöflichen Ordinariates „Sparen und Erneuern” in Höhe<br />
von 90.000€ bis 2008.<br />
In <strong>der</strong> Konsequenz wird es bereits zum 01. Januar 2004 zu einem Personalund<br />
damit Leistungsabbau in <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstelle und im Zentrum<br />
Familie kommen. Erfreulicherweise konnte dies zunächst ohne betriebsbedingte<br />
Kündigungen realisiert werden.<br />
Das umsetzungsreife Projekt „Beratung und Internet” <strong>der</strong> drei Beratungsdienste<br />
kann auf absehbare Zeit nicht realisiert werden.<br />
Unser Dank gilt den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des<br />
Vereins, ohne <strong>der</strong>en engagierte, qualifizierte Arbeit eine Weiterentwicklung<br />
unter den <strong>der</strong>zeitigen Rahmenbedingungen nicht möglich wäre.<br />
Das Wirtschaftsprüfungsbüro Dr. Penné & Pabst, Idstein, hat den Jahresabschluss<br />
<strong>2003</strong> geprüft und einen uneingeschränkten Prüfvermerk erteilt. Die
erfolgten bzw. noch laufenden Einsparvorgaben von Land, Stadt und Bistum<br />
werden den Verein im Jahr 2004 nicht massiv beschäftigen.<br />
Der Verein <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. hat als Ansatz für die kontinuierliche<br />
Qualitätsentwicklung den Rahmen von EFQM (European Foundation for<br />
Quality Management) gewählt. In diesem Sinne bemühen wir uns mit den<br />
Methoden des EFQM, uns unserer Stärken bewusst zu werden und an unseren<br />
beson<strong>der</strong>s wichtigen Verbesserungsbereichen gezielt zu arbeiten (s.a.<br />
Kapitel zur Qualitätsentwicklung).<br />
Die Verbesserung <strong>der</strong> vereinsinternen Zusammenarbeit war eines <strong>der</strong> aus<br />
dem Leitbild abgeleiteten Ziele zur Umsetzung unseres Leitbildes. Einen<br />
konkreten Ausdruck fand dies u.a. in <strong>der</strong> Durchführung von vereinsinternen<br />
Fortbildungen z.B. zum Thema ADS und in <strong>der</strong> Arbeit verschiedener, gemischt<br />
besetzter Projektgruppen. Neu begonnen wurde ein Projekt zur<br />
Reflektion und gegebenenfalls Verän<strong>der</strong>ung des Vereinsnamens. Menschen,<br />
die den Verein und seine Leistungen nicht kennen, assoziieren mit dem<br />
Namen eher ein gewerkschaftliches denn ein kirchliches Angebot. Der<br />
ergebnisoffene Prozess ist bis zum Sommer 2004 aufgeplant.<br />
Die jährlichen Zielvereinbarungen zwischen dem Geschäftsführer und den<br />
jeweiligen Fachteams sowie zwischen dem Geschäftsführer und den<br />
Abteilungsleiter/innen wurden fortgesetzt. Erstmals wurden mit sehr positiven<br />
Rückmeldungen Mitarbeitergespräche in den Abteilungen geführt, die<br />
2004 auf Wunsch <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen in ein Zielvereinbarungsgespräch<br />
übergeleitet werden können.<br />
Die Binnenkommunikation <strong>der</strong> Fachbereiche Beratung (Krisen- und Lebensberatung<br />
& Telefonseelsorge, Ehe- und Sexualberatung, Erziehungsberatung),<br />
Erziehung (Tagesgruppen Aktiv, Lichtblick und Mittendrin, sozialpädagogische<br />
Lernhilfe, sozialpädagogische Familienhilfe, psychologischer<br />
Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen) und Bildung (Zentrum Familie, För<strong>der</strong>lehrgang,<br />
Initiative Allenstein) soll u.a. durch die Etablierung von Bereichskonferenzen<br />
verbessert werden.<br />
Die kontinuierliche Entwicklung des Vereins <strong>der</strong> vergangenen Jahre musste<br />
ihre Resonanz im organisatorischen Aufbau finden. Der Verein trägt aktuell<br />
11 Abteilungen statt vormals 7, dazu 2 Projekte. Mit Wirkung zum 01.01.2004<br />
wurde Herr Thomas Erbach, langjährig in <strong>der</strong> Erziehungsberatung tätiger<br />
Sozialpädagoge und Familientherapeut, zum stellvertretenden Geschäftsführer<br />
berufen. Parallel wurde ihm die Dienst- und Fachaufsicht über die<br />
Erziehungshilfeabteilungen des Vereins übertragen. Seine frei gewordene<br />
Stelle in <strong>der</strong> Erziehungsberatung können wir auf Grund <strong>der</strong> Sparbeschlüsse<br />
<strong>der</strong> Regierung Koch nicht wie<strong>der</strong> besetzen.<br />
Neu organisiert wurde <strong>der</strong> Reinigungsbereich. Der Vertrag mit dem Fremdreinigungsinstitut<br />
für das <strong>Haus</strong> A wurde gekündigt und ab 01. Oktober <strong>2003</strong><br />
in Eigenregie übernommen. Die Verantwortung obliegt unserem im Schwerpunkt<br />
im För<strong>der</strong>lehrgang eingesetzten Gebäu<strong>der</strong>einigungsmeister, Herrn<br />
Klein, dessen Beschäftigungsumfang zu diesem Zweck aufgestockt werden<br />
konnte. Wir versprechen uns von dieser Maßnahme eine systematischere,<br />
koordiniertere und qualifiziertere Gebäu<strong>der</strong>einigung.<br />
Am 02. Oktober <strong>2003</strong> verstarb im Alter von 90 Jahren Pfarrer Karl Pehl, <strong>der</strong><br />
Gründungsrektor des Vereins. Pfarrer Pehl entwickelte das Konzept <strong>der</strong><br />
Telefonseelsorge/Notruf und war u.a. lange Jahre Bundesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
ökumenischen Konferenz <strong>der</strong> Telefonseelsorger, neben vielen weiteren Aktivitäten<br />
in <strong>der</strong> Diözese und in Frankfurt. Bis ins hohe Alter nahm er regen<br />
Anteil an den Entwicklungen des Vereins. So konnte zuletzt mit ihm noch die<br />
Baukonzeption zur Mo<strong>der</strong>nisierung des <strong>Haus</strong> A besprochen werden.<br />
Reinhold Adrian Rainer Wolf<br />
1. Vorsitzen<strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Qualitätsentwicklung (EFQM)<br />
Organisationsentwicklung<br />
Pfarrer Karl Pehl<br />
Vorstand, Geschäftsführung<br />
05
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Ziele in <strong>2003</strong><br />
Implementierung von EFQM<br />
EFQM-Assessoren<br />
Diskussion in<br />
Betriebsversammlung<br />
Einführung in das<br />
EFQM-Denken<br />
Entwicklung strategischer Ziele<br />
06 Qualitätsentwicklung<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurden im Bereich <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung vom Qualitätsbeauftragten<br />
und den Führungskräften des Vereins vier Ziele verfolgt. Das<br />
erste Ziel war, die Grundgedanken und Vorstellungen des Modells <strong>der</strong> European<br />
Foundation for Quality Management (EFQM) weiter in <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft<br />
zu verankern. Zweitens sollte <strong>der</strong> begonnene Strategieentwicklungsprozess<br />
zu Ende geführt werden. Das dritte Ziel (im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des Leitbilds) richtete sich darauf, die interne Kooperation zu vertiefen und<br />
zu intensivieren. Und viertens (Umsetzung <strong>der</strong> Führungsgrundsätze) war<br />
angestrebt, die Arbeit in den Teams zu verbessern.<br />
Im Hinblick auf die Implementierung des Qualitätsdenkens nach dem EFQM-<br />
Modell wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt. Weitere Führungskräfte<br />
und wenige Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter wurden zu EFQM-<br />
Assessoren ausgebildet. Damit sind alle leitenden Mitarbeiter/innen des<br />
Vereins im EFQM-Modell geschult. Bei einer Betriebsversammlung im<br />
Februar <strong>2003</strong> wurde über Qualitätsentwicklung gesprochen und intensiv in<br />
kleinen Gruppen diskutiert. Die Ergebnisse dieses Diskussionsprozesses<br />
sind im vereinsinternen Infoletter (2 / <strong>2003</strong>) dokumentiert. Es zeigte sich,<br />
dass eine positive Grundeinstellung dem Qualitätsentwickungsprozess<br />
gegenüber Platz gegriffen hat, auch EFQM gegenüber, allerdings mit<br />
Einschränkungen: es wurde die Befürchtung geäußert, dass ökonomisches<br />
Denken das soziale Denken dominiert, dass die Form (Dokumentationsanfor<strong>der</strong>ungen!)<br />
die inhaltliche Arbeit in den Hintergrund drängen könnte; es<br />
wurden Schwierigkeiten benannt mit <strong>der</strong> EFQM-Sprache (z.B. dem Begriff<br />
des ,Kunden‘) und <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung an die ‚Messbarkeit‘ <strong>der</strong> Ergebnisse in<br />
pädagogischen und psychologischen Prozessen. Und es wurde hingewiesen<br />
auf die geringe zeitliche Kapazität angesichts <strong>der</strong> Vielzahl von Notlagen, die<br />
in den Abteilungen bearbeitet werden. In <strong>der</strong> Betriebsversammlung mehrfach<br />
geäußerte Wünsche führten dazu, dass im Herbst <strong>2003</strong> zwei hausinterne<br />
Einführungen in das Denken von EFQM angeboten wurden, einmal für die<br />
pädagogischen und psychologischen Mitarbeiter/innen, zum an<strong>der</strong>en für<br />
Verwaltungskräfte. Mit 16 + 10 Teilnehmer/innen sind Ende des Jahres ein<br />
Viertel <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen des <strong>Haus</strong>es über das EFQM-Denken und die<br />
Grundphilosophie informiert. Bei <strong>der</strong> 4. Mitarbeiterbefragung Ende des<br />
Jahres äußerte sich ein großer Teil <strong>der</strong> befragten Mitarbeiter/innen zufrieden<br />
bzgl. Ihrer Kenntnisse über EFQM. Der Wert bleibt nur wenig hinter den<br />
Erwartungen zurück.<br />
Im Vorjahr war ein Prozess <strong>der</strong> Strategieentwicklung begonnen worden.<br />
Nach <strong>der</strong> Erstellung des Leitbilds, bei <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Verein mit seinen Wurzeln<br />
und seinen Werten auseinan<strong>der</strong>gesetzt hatte, sollte <strong>der</strong> Blick nach vorne<br />
gerichtet werden. Eine intensive Diskussion in einer Projektgruppe und im<br />
Leitungsgremium Abteilungsleiterkonferenz sowie im Vorstand führte im<br />
September zur Verabschiedung von „Strategischen Zielen des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Volksarbeit</strong> e.V.“, die die Richtung <strong>der</strong> Weiterentwicklung des Vereins angeben.<br />
Und im November ist bei einer gemeinsamen Sitzung von Vorstand und<br />
Abteilungsleitern ein strategisches Ziel für 2004 ausgewählt worden, das<br />
einen Schwerpunkt <strong>der</strong> Aktivitäten des laufenden Jahres bilden wird.<br />
Die Mitarbeiterbefragung <strong>2003</strong> bestätigt, dass die Orientierung nach vorne,<br />
die Zukunftsentwicklung des Vereins für die Mitarbeiter/innen von sehr hoher<br />
Bedeutung ist. Die drei stärksten Korrelationen mit <strong>der</strong> Gesamtzufriedenheit<br />
liegen bei den Items „Einflussmöglichkeiten auf Weiterentwicklung und Verbesserungen<br />
im HdV“, „Informationen über Maßnahmen von Vorstand und<br />
Geschäftsführung zur Zukunftssicherung des Vereins“ sowie den „Strategischen<br />
Zielen des Vereins“.
Zum Prozess <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> internen Kooperation ist vom Vorsitzenden<br />
des Vorstands und dem Geschäftsführer schon etwas gesagt. Es fanden<br />
über die erwähnte hausinterne Fortbildung zur ADS-Problematik hinaus weitere<br />
abteilungsübergreifende Veranstaltungen statt: ein Austausch über eine<br />
Klientennachbefragung (vorbereitet von <strong>der</strong> Ehe- und Sexualberatung) sowie<br />
eine Vorstellung <strong>der</strong> Arbeit im Bereich von Gewaltprävention (die<br />
Aktivitäten im Zentrum Familie, in Mittendrin und Aktiv, beim Psychologischen<br />
Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen). An allen drei Veranstaltungen nahmen<br />
viele Mitarbeiter/innen aus vielen Abteilungen teil. Auch die EFQM-Einführung<br />
hat eine Kontaktmöglichkeit geschaffen über die Abteilungsgrenzen hinweg.<br />
„Ich habe schon erfahren, dass EFQM auf <strong>Haus</strong>ebene auch verbindende<br />
Wirkung hat, beson<strong>der</strong>s weil wir uns alle mit diesen Inhalten und Schritten<br />
beschäftigen….“ (Anmerkung bei <strong>der</strong> Mitarbeiterbefragung Ende 2002,<br />
abgedruckt im Infoletter 2/<strong>2003</strong>).<br />
Die Verbesserung <strong>der</strong> Arbeit in den Teams bedarf weiterer Bemühungen. Die<br />
Mitarbeiterbefragung Ende <strong>2003</strong> hat ergeben, dass die Teambesprechungen<br />
nicht immer als effektiv empfunden werden (eine gemeinsame Reflektion <strong>der</strong><br />
Abteilungsleiter/innen Mitte des Jahres, von Frau Nophut vorbereitet, hat<br />
dieses Ergebnis nicht verhin<strong>der</strong>t), sowie dass die Besprechung und Bearbeitung<br />
von Konflikten noch zu wünschen übrig lassen (ein Oasentag <strong>der</strong> Führungskräfte<br />
des <strong>Haus</strong>es mit Pfr. Reichert unter dem Thema „Konflikte“ hat<br />
sensibler gemacht). Auch wird für manche Entwickungen und Entscheidungen<br />
ein höheres Maß an Transparenz gewünscht. Diese Themen stehen in<br />
2004 weiter auf <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />
Bei <strong>der</strong> Mitarbeiterbefragung <strong>2003</strong> gab es nur bei zwei Items signifikante<br />
Verschlechterungen. Zum einen war die „Sicherheit des Arbeitsplatzes“ in<br />
Zweifel geraten (dieses Item hätte nach den Streichungen <strong>der</strong> Hessischen<br />
Landesregierung und den Schwierigkeiten bei den Finanzen <strong>der</strong> Stadt Frankfurt<br />
leicht viel negativer bewertet werden können), zum an<strong>der</strong>en wurde mangelnde<br />
Transparenz bescheinigt – nach einer aktuellen Situation im Herbst,<br />
die unglücklich verlaufen war, wenige Wochen vor <strong>der</strong> Befragung.<br />
Es gab auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite keine signifikanten Verbesserungen. Aber es<br />
hat Erstaunen hervorgerufen, dass die Gesamtzufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter-<br />
/innen, die sich an <strong>der</strong> Befragung beteiligt hatten, nur geringfügig, statistisch<br />
nicht relevant, zurückgegangen ist. Es scheint, dass weiterhin eine relativ<br />
hohe Identifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen mit <strong>der</strong> Arbeit im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong><br />
e.V. und den Bemühungen um eine positive und in die Zukunft gerichtete<br />
Weiterentwicklung besteht.<br />
Durch das die Organisationsentwicklung des Jahres 1997 begleitende Team<br />
war den Mitarbeiter/innen und dem Verein bescheinigt worden, qualitativ<br />
gute und hochwertige Arbeit zu leisten. Diese hohe Qualität ist durch die mit<br />
Hilfe des EFQM-Konzepts systematisierte Reflektion über die Arbeiten und<br />
die Organisation nicht nur gehalten worden, sie hat auch neue Impulse<br />
bekommen. Es können inzwischen zahlreiche Standards formuliert werden,<br />
die die Arbeit im Verein <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> und seinen Abteilungen auszeichnen.<br />
Daneben ist den Führungskräften und den Mitarbeiter/innen aufgegeben,<br />
die gesellschaftlichen Verhältnisse zu beobachten, neu entstehende<br />
Notsituationen und Bedürfnisse zu sehen und darauf gute Antworten zu<br />
finden, für die Menschen in Frankfurt am Main und <strong>der</strong> Rhein-Main-Region.<br />
Artur Reiter, Qualitätsbeauftragter<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Abteilungsübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
Fachveranstaltungen<br />
EFQM<br />
Qualitätsentwicklung<br />
in den Teams<br />
Transparenz von<br />
Entscheidungen<br />
Rückmeldung von den<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Qualitätsstandards<br />
und -entwicklung<br />
Qualitätsentwicklung<br />
07
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Fast 10.000 Besucher,<br />
Ratsuchende,<br />
Teilnehmer, Klienten<br />
Fast 20.000 Anrufer<br />
bei <strong>der</strong> Telefonseelsorge<br />
25% haben einen<br />
Migrationshintergrund<br />
Mehr als 21.000<br />
psychologische und<br />
pädagogische<br />
Beratungsgespräche<br />
face-to-face<br />
Über 13.000<br />
psychologische und<br />
pädagogische<br />
Beratungsgespräche<br />
am Telefon<br />
08 Allgemeine statistische Angaben<br />
Allgemeine statistische Angaben<br />
Die Angebote <strong>der</strong> 11 Abteilungen des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. für die Menschen<br />
in Frankfurt am Main und <strong>der</strong> Rhein-Main-Region stießen auch im Berichtsjahr<br />
<strong>2003</strong> auf einen hohen Bedarf und großes Interesse. Fast 10.000<br />
Menschen haben die Dienste des Vereins in Anspruch genommen. Allein die<br />
Familienbildungsstätte Zentrum Familie wurde von über 7300 Besuchern<br />
aufgesucht. Hinter dieser hohen Zahl verbergen sich zahlreiche Einmalkontakte;<br />
es gibt auch viele Menschen, die regelmäßig Kurse, Kontaktmöglichkeiten,<br />
Eltern-Kind-Gruppen wahrnehmen.<br />
Hinzu kommen die vielen telefonischen Kontakte <strong>der</strong> ehrenamtlichen,<br />
Honorar- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> Telefonseelsorge, fast<br />
20.000 mal mussten sie zum Hörer greifen, gleich ob Tag o<strong>der</strong> Nacht, Werktag<br />
o<strong>der</strong> Sonn- o<strong>der</strong> Feiertag. Scherz- und Schweigeanrufe, <strong>der</strong>en Bedeutung<br />
man nicht versteht, standen neben einmaligen und intensiven Gesprächen.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gibt es die sog. Daueranrufer, die manchmal nur<br />
die telefonische Brücke zu an<strong>der</strong>en Menschen betreten können.Vielfältige<br />
Facetten von Wünschen, Bedürfnissen, Hilferufen, Notlagen, Lebens- und<br />
Entwicklungskrisen, aktuellen und lange dauernden Konflikten scheinen hinter<br />
den nüchternen Zahlen auf.<br />
Fälle Personen<br />
die drei Psychologischen Beratungsdienste 1155 1823<br />
Tagesgruppen <strong>der</strong> Jugendhilfe 53 374<br />
Sozialpädagogische Lern- und Familienhilfe 68 123<br />
Initiative Allenstein 33 101<br />
För<strong>der</strong>lehrgang 52 52<br />
Familienbildungsstätte Zentrum Familie 7325<br />
In <strong>der</strong> Stadt Frankfurt und <strong>der</strong> Region leben viele Menschen, die sich hier in<br />
den letzten Jahren und Jahrzehnten angesiedelt haben, die in sich aber<br />
auch – mehr o<strong>der</strong> weniger stark noch – an<strong>der</strong>e kulturelle Wurzeln haben. Es<br />
sind Menschen aus den früheren Ostblockstaaten, es sind Menschen aus<br />
dem arabischen Raum o<strong>der</strong> von Fern-Ost, es sind die Nachfahren <strong>der</strong> „Gastarbeiter“.<br />
Ungefähr 25% <strong>der</strong> betreuten o<strong>der</strong> begleiteten Menschen (ohne<br />
Zentrum Familie) haben bereits verarbeitete o<strong>der</strong> noch zu verarbeitende Migrationserfahrungen<br />
(auch wenn sie von <strong>der</strong> Staatsangehörigkeit her „Deutsche“<br />
sind und die Sprache eher Frankfurterisch ist).<br />
Über 11.000 Beratungsstunden wurden in den drei Psychologischen Beratungsstellen<br />
Erziehungsberatung, Ehe- und Sexualberatung, Krisen- und<br />
Lebensberatung angeboten und wahrgenommen. Die Sozialpädagogischen<br />
Fachdienste haben 8630 Stunden mit ihren Klienten gearbeitet. Die (Familien-)<br />
Beratungsgespräche in den Tagesgruppen machen noch einmal 600<br />
und mehr Stunden aus. Dazu kommen viele beratende Gespräche im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Initiative Allenstein (1115). Die Professionelle Hilfe in<br />
den gut 21.000 Beratungsstunden ist getragen von einem Beziehungsangebot<br />
an die Menschen, die das <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> aufsuchen, von menschlicher<br />
Nähe und professionellem Vorgehen.<br />
Die Telefonseelsorge unterscheidet innerhalb <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Anrufe zwischen<br />
den telefonischen Kontakten, bei denen kein verbales Gespräch zustandekommt,<br />
und den Telefongesprächen. Über 12.000 Gespräche haben<br />
die Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> Telefonseelsorge mit den Anrufer/innen geführt.<br />
Hinzu kommen in den an<strong>der</strong>en Abteilungen des <strong>Haus</strong>es weitere telefonische<br />
Beratungsgespräche, so dass insgesamt wie im Vorjahr über 13.000 psychologische<br />
und pädagogische Beratungsgespräche über das Telefon gezählt<br />
wurden.
Ähnlich wie in den psychologischen Beratungsdiensten werden von den sozialpädagogischen<br />
Fachdiensten viele Stunden Unterstützung angeboten: in<br />
68 Fällen insgesamt über 8.500 Fachleistungsstunden.<br />
Insgesamt sind in den Tagesgruppen 53 Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen intensiv<br />
Angebote <strong>der</strong> Weiterentwicklung gemacht worden, im Gruppendienst, vom<br />
psychologischen Dienst, bei Schulschwierigkeiten, im sozialen Verhalten, in<br />
<strong>der</strong> Freizeitgestaltung. Der För<strong>der</strong>lehrgang mit seinen För<strong>der</strong>programmen<br />
erreichte nochmals 52 Jugendliche, die nachqualifiziert wurden. Die Initiative<br />
Allenstein bietet 33 Erwachsenen und jungen Erwachsenen, von denen einige<br />
„Einschränkungen bzw. kleine Behin<strong>der</strong>ungen“ haben, Unterstützung in<br />
<strong>der</strong> Freizeitgestaltung und bei <strong>der</strong> Lebensbewältigung an.<br />
Auch in <strong>2003</strong> sind viele Kontakte gepflegt worden. Die Kommune mit den<br />
Sozialrathäusern ist wichtiger Kooperationspartner, das Arbeitsamt, verwandte<br />
Einrichtungen (über die AGs §78 SGB VIII), Ärzte und Psychotherapeuten,<br />
Schulen und Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Kirchengemeinden, das Bischöfliche<br />
Ordinariat mit seinen verschiedenen Dezernaten, zu all diesen Einrichtungen<br />
bestehen Beziehungen mit ganz verschiedenen Schwerpunkten und<br />
Intensitäten.<br />
Wie im Vorjahr ist aus den erhobenen Zahlenangaben deutlich abzulesen,<br />
dass <strong>der</strong> Einzugsbereich des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. sich im Kern konzentriert<br />
auf die Stadt Frankfurt, näherhin auf die umliegenden Stadtbezirke.<br />
Insgesamt etwa 80% aller Menschen, die in irgendeiner Form Kontakt mit<br />
dem <strong>Haus</strong> hatten, kommen aus <strong>der</strong> Stadt, ca 20% aus dem Umland. Die im<br />
Vergleich zum Vorjahr etwas abweichenden Zahlen zeigen u.a. die Ungenauigkeit<br />
unserer Datenerhebung, da bei den Einmalkontakten und im<br />
Eingehen auf die Anliegen <strong>der</strong> Ratsuchenden unser Frageinteresse<br />
nicht im Vor<strong>der</strong>grund steht.<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Über 8.500 sozialpädag.<br />
Fachleistungsstunden<br />
Teilstationäre Arbeit mit<br />
53 Kin<strong>der</strong>n u Jugendlichen<br />
Im För<strong>der</strong>lehrgang<br />
52 Jugendliche<br />
In <strong>der</strong> Initiative Allenstein<br />
33 Erwachsene<br />
Kooperationspartner<br />
4/5 aus Frankfurt<br />
Wetteraukreis<br />
Hochtaunuskreis<br />
4%<br />
2%<br />
Nord<br />
Nordwest 21%<br />
Main-Taunus-Kreis<br />
Nordend<br />
Innenstadt 46%<br />
6%<br />
West 5%<br />
Ost<br />
Frankfurt a.M.<br />
Frankfurt - Innenstadt, Nordend, Ost 46%<br />
Frankfurt - Nord, Nordwest 21%<br />
Frankfurt - Süd 10%<br />
Frankfurt - West 5%<br />
Main-Taunus-Kreis 6%<br />
Hochtaunus-Kreis 2%<br />
Wetteraukreis 4%<br />
Main-Kinzig-Kreis 1%<br />
Offenbach (Stadt, Landkreis) und Groß-Gerau 5%<br />
Süd<br />
10%<br />
5%<br />
Offenbach<br />
Groß-Gerau<br />
1%<br />
Main-Kinzig-Kreis<br />
Allgemeine statistische Angaben<br />
09
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Anzahl Paarberatungen<br />
verdoppelt<br />
Mehr Männer in <strong>der</strong> Beratung<br />
Höheres Angebot an<br />
Beratungsstunden<br />
Nur 7,3 Arbeitstage<br />
Kurzes Zeitfenster <strong>der</strong> Paare<br />
10 Ehe- und Sexualberatung<br />
Ehe- und Sexualberatung<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen Personen 838<br />
davon Männer 368 (44%)<br />
davon Frauen 470 (56%)<br />
Anzahl <strong>der</strong> Fälle 523<br />
davon Einzelberatung 213 (41%)<br />
davon Paarberatung 305 (58%)<br />
davon Anzahl <strong>der</strong> Fälle mit Migrationshintergrund 105 (20%)<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> Beratungsstunden 4.926<br />
davon Einzelberatung 2.379 (48%)<br />
davon Paarberatung 2.534 (52%)<br />
Die Ehe- und Sexualberatung bietet allen Ratsuchenden seit September<br />
2002 die Möglichkeit, zeitnah zur Anfrage einen Termin für ein klärendes Gespräch<br />
zu bekommen. Dies hat zu gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen geführt.<br />
Während die Nachfrage nach Einzelberatung<br />
seit 2001 annähernd gleich geblieben ist, hat<br />
sich die Anzahl <strong>der</strong> Paarberatungen gegenüber<br />
2001 verdoppelt und ist im Jahre <strong>2003</strong><br />
gegenüber dem Vorjahr um 59% angestiegen.<br />
Das erste Mal seit Gründung <strong>der</strong> Stelle im<br />
Jahre 1964 übersteigt in <strong>2003</strong> <strong>der</strong> Prozentsatz<br />
<strong>der</strong> Paarberatungen den <strong>der</strong> Einzelberatungen<br />
mit 58 zu 41%. Dies zeigt sich ebenso im<br />
Vergleich <strong>der</strong> Beratungsstunden: von insgesamt<br />
4.926 entfallen 52% auf Paarberatungen<br />
und 48% auf Einzelberatungen, Familienberatungen liegen unter 1%.<br />
Insgesamt haben sich 933 Personen zur Beratung angemeldet. Gekommen<br />
sind 838, davon 368 Männer und 470 Frauen. Gegenüber 2002 bedeutet<br />
dies eine Steigerung um 34% insgesamt, bei den Männern um 41%. Die<br />
große Zahl <strong>der</strong> Männer in <strong>der</strong> Beratung zeigt eine gesellschaftliche<br />
Verän<strong>der</strong>ung – Männer sind zunehmend an <strong>der</strong> Klärung und Bearbeitung<br />
von Beziehungskonflikten interessiert, sie fühlen sich ebenso dafür verantwortlich<br />
wie die Frauen.<br />
Die Steigerung <strong>der</strong> absoluten Beratungsstunden gegenüber dem Vorjahr um<br />
15% war durch eine zeitlich begrenzte personelle Aufstockung möglich.<br />
Diese war <strong>der</strong> Stelle für die Konsolidierung des neuen Zugangsweges gewährt<br />
worden. Aufgrund von finanziellen Kürzungen <strong>der</strong> Landesregierung<br />
und des Bistums muss die ESB ab 2004 mit einem geringeren Stellenanteil<br />
die zunehmende Nachfrage vor allem nach Paarberatung bewältigen. Wir<br />
hoffen sehr, dass wir die hohe Zufriedenheit <strong>der</strong> Ratsuchenden mit dem<br />
neuen Zugangsweg und <strong>der</strong> damit verbundenen kurzen Wartezeit aufrecht<br />
erhalten können.<br />
In <strong>2003</strong> wurden 481 Termine für klärende Gespräche vergeben, ca. 10 pro<br />
Woche. 60% davon (287) wurden von Paaren angefragt. Die statistische<br />
Auswertung <strong>der</strong> Daten zeigt, dass die Zeit zwischen dem Anruf und dem angebotenen<br />
Termin bei durchschnittlich 7,3 Arbeitstagen lag. Diese kurze<br />
Wartezeit scheint <strong>der</strong> ausschlaggebende Grund zu sein, dass Paare die<br />
Chance einer psychologischen Beratung nutzen können. Während nach<br />
dem alten Anmeldeverfahren (mit einer Wartezeit von 7-9 Wochen) nur 53%<br />
aller Paare nach ihrer telefonischen Anmeldung zum Erstgespräch kamen,<br />
sind dies seit dem neuen Zugangsweg 82%. Dies bestätigt unsere Hypothese,<br />
dass Paare nur ein kurzes Zeitfenster haben, in dem beide ausreichend<br />
motiviert sind, sich Hilfe bei einer Fachstelle zu holen.
Von den Paaren, die zum klärenden Gespräch kamen (234), wurde 214 Paaren<br />
(91%) die Empfehlung einer Paarberatung in unserer Einrichtung gegeben.<br />
Davon haben 164 (77%) die Beratung aufgenommen. Bei den Einzelpersonen<br />
kamen zum klärenden Gespräch 85%, jedoch nur 61% wurde die<br />
Empfehlung einer Einzelberatung in <strong>der</strong> Stelle gegeben. Hier wird deutlich,<br />
dass wir Einzelne zunehmend mehr an hausinterne o<strong>der</strong> externe fachspezifische<br />
Einrichtungen verweisen (Krisen- und Lebensberatung / Beratungsdienst<br />
Hauptwache, Fachberatungsstellen, nie<strong>der</strong>gelassene Psychotherapeuten<br />
etc.), um zeitliche Kapazitäten für die stetig ansteigende Nachfrage<br />
nach Paarberatung bereitzuhalten.<br />
Die Zeit zwischen klärendem Gespräch und dem Beginn <strong>der</strong> Beratung betrug<br />
im Durchschnitt nur 2 Wochen: ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.<br />
Für die strukturelle Verän<strong>der</strong>ung hat die Abteilung sowohl vom Vorstand wie<br />
auch von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung Anerkennung bekommen.<br />
Ebenso wie in 2002 haben wir die Kooperationen mit fachspezifischen und<br />
pastoralen Einrichtungen weiter ausgebaut.<br />
• HdV- intern: mit <strong>der</strong> Krisen- und Lebensberatung und <strong>der</strong> Erziehungsberatung<br />
zu laufenden fachlichen Fragen, und speziell zum gemeinsam<br />
geplanten Projekt ,Beratung und Internet‘; mit dem Zentrum Familie zu<br />
den angebotenen Kommunikationskursen für Paare sowie zur Vorbe-<br />
reitung einer gemeinsamen Fachtagung zur pränatalen Diagnostik;<br />
• Kirchen-intern: mit <strong>der</strong> Kath. Stadtkirche die gemeinsame Gestaltung von<br />
zwei Ehevorbereitungsseminaren; im Rahmen <strong>der</strong> Frankfurter Dompredigten<br />
im Advent am 30.11.<strong>2003</strong> die Predigt <strong>der</strong> Stellenleiterin zum<br />
Thema ,Verlässlichkeit – wie viel gilt dein Wort und wie lange?<br />
Versprochen und gehalten?‘;<br />
• mit den Frankfurter Ehe - und Lebensberatungsstellen in kath. und<br />
evang. Trägerschaft, als Forum für gemeinsame Fachfragen<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung des <strong>Haus</strong>es hat die Abteilung an <strong>der</strong><br />
Beschreibung <strong>der</strong> Schlüsselprozesse weitergearbeitet, die Externen Partnerschaften<br />
reflektiert und dokumentiert sowie ein Fachgespräch für die Mitarbeiter/innen<br />
des <strong>Haus</strong>es zu <strong>der</strong> in 2001/2002 durchgeführten Klienten-<br />
Nachbefragung angeboten. Außerdem hat die Leiterin mit allen Hauptamtlichen<br />
Mitarbeitergespräche geführt.<br />
Wegen des Umbaus des <strong>Haus</strong>es hat die Stelle ihr 40-jähriges Jubiläum am<br />
04.06.<strong>2003</strong> zunächst nur in kleinem Rahmen gefeiert. Die Presse hat den<br />
Tag zum Anlass genommen, über den neuen Zugangsweg zu berichten. Das<br />
offizielle Jubiläum wird als Fachveranstaltung zum Thema ‚Wandel <strong>der</strong><br />
Paarbeziehungen in den letzten 40 Jahren' für den 12.11.2004 vorbereitet.<br />
Dorothee Glückler, Abteilungsleiterin<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Unsere Empfehlungen<br />
Beratungsaufnahme<br />
nach 2 Wochen<br />
Anerkennung für<br />
neuen Zugangsweg<br />
Interne und externe<br />
Kooperationen<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Jubiläum: 40 Jahre<br />
Eheberatung<br />
Ehe- und Sexualberatung<br />
11
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Die Inanspruchnahme von<br />
Beratung ist weiterhin hoch<br />
Fast doppelt so viele Familien<br />
mit Migrationshintergrund<br />
Welche Anlässe gibt es für die<br />
Familien, Erziehungsberatung<br />
aufzusuchen?<br />
Warum Erziehungsberatung und<br />
Vernetzung zusammengehören<br />
„Schwellen runter!“<br />
– eine gelungen Aktion<br />
12 Erziehungsberatung<br />
Erziehungsberatung<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen / betreuten / begleiteten Personen 696<br />
davon: Erwachsene Ratsuchende (meist Eltern bzw. an<strong>der</strong>e Erziehungsberechtigte) 331<br />
davon: Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und junge Erwachsene männlich 213<br />
davon: Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und junge Erwachsene weiblich 152<br />
Anzahl <strong>der</strong> Fälle 365<br />
davon: Anzahl <strong>der</strong> von Migration betroffenen Fälle 80<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den beratenen / betreuten /<br />
begleiteten Personen verbrachten Zeitstunden / Fachleistungsstunden (face to face) 4120<br />
Davon in <strong>der</strong> Beratung von Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familien 3298<br />
Davon im präventiven Bereich: Gruppenarbeit, Fachberatung, Supervision und<br />
Bildungsarbeit (Erreicht wurden 278 Personen) 208<br />
In <strong>der</strong> Vernetzungsarbeit 603<br />
In <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit 11<br />
365 Familien o<strong>der</strong> Teilfamilien nahmen im Jahr <strong>2003</strong> im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong><br />
Erziehungsberatung, Begleitung und Unterstützung in Anspruch; 288 kamen<br />
im Laufe des Jahres neu in unsere Stelle – eine leichte Zunahme gegenüber<br />
dem Jahr 2002 (272). Insgesamt wurden 696 Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene<br />
in die Beratungsarbeit einbezogen.<br />
Im Vergleich zum letzten Jahr fällt auf, dass die Zahl <strong>der</strong> Familien, die einen<br />
Migrationshintergrund aufweisen, im Vergleich zum letzten Jahr annähernd<br />
doppelt so hoch ist (80 Fälle gegenüber 44 in 2002). Dies halten wir für eine<br />
erfreuliche Entwicklung, zeigt sie doch, dass die von uns angestrebte Öffnung<br />
unseres Beratungsangebotes auch bei Bevölkerungsgruppen auf Resonanz<br />
stößt, <strong>der</strong>en Teilhabe an unterstützenden Systemen häufig nicht zufriedenstellend<br />
gewährleistet ist.<br />
Die Fragen und Probleme, mit denen Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Eltern sich an<br />
unsere Beratungsstelle wenden*, zeigen einen deutlichen Schwerpunkt in<br />
den Bereichen<br />
• „Erziehungsfragen <strong>der</strong> Eltern”: 47 Mädchen und 77 (!) Jungen<br />
• „Trennung, Scheidung und Verlust”: 45 Mädchen und 41 Jungen<br />
• „schwierige Familiensituation”: 31 Mädchen und 35 Jungen<br />
• „Schwierigkeiten mit Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen”: 6 Mädchen<br />
und 24 (!) Jungen<br />
* Diese Zahlen beziehen sich auf die Fälle, die in <strong>2003</strong> abgeschlossen werden konnten.<br />
Wenn die Fachleute sich im Stadtteil nicht auskennen o<strong>der</strong> nichts voneinan<strong>der</strong><br />
wissen – wie sollen sich dann die Familien, die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
zurecht finden? Deshalb muss eine lebensweltorientierte Erziehungsberatung<br />
durch ein Ensemble fallübergreifen<strong>der</strong> Aktivitäten im Einzugsbereich<br />
bzw. im Gemeinwesen ergänzt werden. Hier kann die Erziehungsberatungsstelle<br />
inzwischen auf einem soliden Fundament aufbauen: Die bisherigen<br />
Bemühungen um ein vernetztes, arbeitsteiliges Vorgehen von Kin<strong>der</strong>tagesstätten,<br />
Schulen und psychosozialen Diensten tragen gute Früchte. Diese<br />
kommen vor allem Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familien zugute, die selbst<br />
geringe Ressourcen haben, die belastet o<strong>der</strong> isoliert sind, die mit Krisen<br />
unterschiedlichster Art zu kämpfen haben. Als Beispiel sei die Aktion<br />
„Schwellen runter“! genannt, die das Sozialrathaus Bornheim zusammen mit<br />
<strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Gesamtschule, <strong>der</strong> Integrierten Gesamtschule Nordend<br />
und verschiedenen psychosozialen Institutionen durchgeführt hat: Schülerinnen<br />
und Schüler <strong>der</strong> 8. Klassen besuchten in Gruppen die Einrichtungen<br />
und besprachen dort mit den Fachleuten Problemfälle, die sie im Rahmen<br />
einer Projektwoche erarbeitet hatten. Über 40 Schülerinnen und Schüler<br />
fragten an diesen beiden Tagen die Fachleute <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstel-
le aus – „Erziehungsberatung“ ist zumindest für diese Jugendlichen kein<br />
Fremdwort mehr! Tatsächlich stellen wir einen entsprechenden Trend bei<br />
den Besucher/innen unserer Beratungsstelle fest: Es wenden sich deutlich<br />
mehr Jugendliche aus eigener Initiative mit Fragen o<strong>der</strong> Problemen an uns<br />
als in den Jahren davor.<br />
Die Kooperation mit dem für unser Einzugsgebiet zuständigen Sozialrathaus<br />
Obermain nimmt eine hohe Priorität ein. Damit im Einzelfall die Absprachen<br />
und die fachliche Arbeitsteilung im Interesse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen erfolgen<br />
können, muss eine gute Grundlage in Form von allgemeinen Vereinbarungen<br />
vorhanden sein, die im Rahmen von inzwischen routinemäßigen,<br />
fallübergreifenden Kooperationssitzungen erarbeitet und verabschiedet werden.<br />
Eingebettet ist die Kooperation in die „Stadtteilkonferenz” <strong>der</strong> Sozialstation<br />
Obermain sowie <strong>der</strong> Stadtteilarbeitskreise „Ostend” und „Nordend/<br />
Bornheim”, die beide im Einzugsbereich <strong>der</strong> Beratungsstelle angesiedelt<br />
sind.<br />
Erstmals unter Beteiligung aller Erziehungsberatungsstellen in Frankfurt am<br />
Main führten wir im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> eine Klientennachbefragung durch,<br />
die wir – wie bereits die Jahre davor – fortsetzen werden. Die Ergebnisse<br />
werden als Grundlage für die Fortentwicklung unserer Arbeit – auch im Rahmen<br />
von EFQM – dienen.<br />
Auch innerhalb des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> hat die Erziehungsberatungsstelle<br />
im Jahr <strong>2003</strong> die Möglichkeiten <strong>der</strong> Kooperation und Vernetzung weiter ausgebaut:<br />
In Form von Fachgesprächen (z.B. über ADS), von gemeinsamen<br />
Veranstaltungen im Zentrum Familie (z.B. für Adoptionsfamilien), von<br />
Fallsupervision (z.B. für Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> Sozialpädagogischen<br />
Lernhilfe) können die spezifischen fachlichen Ausrichtungen <strong>der</strong> Abteilungen<br />
gegenseitig genutzt werden. So können wir Familien den Besuch an<strong>der</strong>er<br />
Abteilungen im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> erleichtern und Schwellenängste reduzieren<br />
helfen.<br />
Im Rahmen von Pressegesprächen und einer Fernsehsendung zum Thema<br />
„berufstätige Mütter“ konnten Fachkräfte <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstelle ihre<br />
Kenntnisse und Einschätzungen einem breiten Publikum vermitteln.<br />
Die Planung für das Jahr 2004 steht unter dem Zeichen des totalen Rückzugs<br />
des Landes Hessen aus <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung vieler Einrichtungen und Dienste,<br />
so auch <strong>der</strong> institutionellen Erziehungsberatung. Wie vielfach dargelegt,<br />
halten wir diesen Schritt nicht nur für ein gegen die Familien gerichtetes und<br />
inhumanes Signal, son<strong>der</strong>n für eine ausgesprochen unkluge Entscheidung,<br />
da sie die öffentlichen <strong>Haus</strong>halte nicht entlasten, son<strong>der</strong>n zusätzlich belasten<br />
wird. Nachdem die Leitungsstelle zu Beginn d. J. wie<strong>der</strong> besetzt werden<br />
konnte, musste die zum Jahresende durch einen Wechsel innerhalb des<br />
<strong>Haus</strong>es freiwerdende Vollzeitstelle vakant bleiben; die Honorartätigkeit einer<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendlichenpsychotherapeutin kann nicht fortgesetzt werden.<br />
Zusammen mit <strong>der</strong> AG§78KJHG Erziehungsberatung muss nun eine neue<br />
Perspektive für die Struktur <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstellen erarbeitet werden.<br />
Als weitere unmittelbare Konsequenz aus den Sparbeschlüssen des<br />
Landes mussten wir die Vorbereitungen für das online-Beratungsangebot<br />
stoppen, da die Entwicklung neuer Projekte nicht zu rechtfertigen ist – angesichts<br />
<strong>der</strong> Notwendigkeit, die vor unserer Tür stehenden Familien unter<br />
Einhaltung <strong>der</strong> gültigen Standards zu versorgen.<br />
Wir bedanken uns bei allen Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familien für das<br />
große Vertrauen, das sie uns und unserer Arbeit entgegengebracht haben.<br />
Renate Maurer-Hein, Abteilungsleiterin<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Kooperation mit dem<br />
zuständigen Sozialrathaus<br />
Klientennachbefragung<br />
in allen Frankfurter<br />
Erziehungsberatungsstellen<br />
Kooperation innerhalb<br />
des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Was bringt das Jahr 2004?<br />
Erziehungsberatung<br />
13
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Die Trias Telefonseelsorge,<br />
Krisen- und Lebensberatung<br />
sowie Ausbildung und Supervision<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen<br />
14 Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge<br />
Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge<br />
Die drei Aufgabenfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Abteilung – Telefonseelsorge, Krisen- und Lebensberatung<br />
sowie Ausbildung und Supervision von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
für die Telefonseelsorge – konnten im Jahr <strong>2003</strong> konsolidiert<br />
und z.T. ausgebaut werden.<br />
Die unmittelbar den Klienten zugute kommenden Zeitstunden teilten sich folgen<strong>der</strong>maßen<br />
auf:<br />
Hauptamtliche<br />
Tätigkeit Zeitstunden<br />
Telefonseelsorge 4.398<br />
Krisen- und Lebensberatung 2.003<br />
Krisenberatung für Spontanbesucher<br />
im Beratungsdienst (vorgehaltene Stunden) ca. 690<br />
Summe 7.091<br />
Hinzuzurechnen sind Zeiten für die Aus- und Fortbildung sowie die Supervision<br />
<strong>der</strong> ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, die sich – ohne Vor- und Nachbereitungszeiten<br />
– auf etwa 500 Stunden belaufen.<br />
Honorarkräfte<br />
Tätigkeit Zeitstunden<br />
Telefonseelsorge 2.493<br />
Krisen- und Lebensberatung 146<br />
Summe 2.639<br />
Ehrenamtliche<br />
Tätigkeit Zeitstunden<br />
Telefonseelsorge 1.783<br />
In <strong>der</strong> Telefonseelsorge sind jährlich 8760 Stunden zu besetzen. Zu den aufgeführten<br />
Zahlen sind noch 86 Stunden Weiterschaltung hinzuzufügen, um<br />
diese Summe zu erreichen.<br />
In <strong>der</strong> Krisen- und Lebensberatung ergibt sich folgende nähere Aufschlüsselung:<br />
Krisen- und Lebensberatung<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> Zeitstunden (ohne kurzfristige Absagen) 2.739<br />
davon im HdV 1.189<br />
davon im Beratungsdienst Hauptwache (kath. Anteil) 960<br />
davon f. Spontanbesucher in Krisensituationen vorgehalten ca. 690<br />
Anzahl <strong>der</strong> Klienten (ohne Spontanbesucher) 289<br />
Anzahl <strong>der</strong> Fälle (ohne Spontanbesucher) 267<br />
davon von Migration betroffen 52<br />
Mit den Spontanbesuchern im Beratungsdienst Hauptwache kamen insgesamt<br />
415 Beratungsgespräche zustande, davon 244 Kurzgespräche (bis 15<br />
Minuten). Auf die Mitarbeiter/innen unserer Abteilung dürften knapp die<br />
Hälfte dieser Gespräche entfallen.<br />
Telefonseelsorge<br />
Gesamtzahl aller Anrufer (incl. Aufleger) 19.620<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> Gespräche 12.716<br />
Männer 4.942<br />
Frauen 7.774<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche (bis 19, soweit Alter bekannt) 844<br />
mit Namensnennung 4.586<br />
ohne Namensnennung 8.130
Im Rahmen <strong>der</strong> konzeptionellen Arbeit haben wir einen neuformulierten Abteilungsprospekt<br />
erstellt, <strong>der</strong> die verschiedenen Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Abteilung<br />
von <strong>der</strong> Kernaufgabe <strong>der</strong> „Krisen- und Lebensberatung“ her entwickelt. Der<br />
systematischen Darstellung und Vertiefung dieses Ansatzes wird sich ein<br />
Studientag Anfang des Jahres 2004 widmen. Dabei wird insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Verbindung zur Pastoralarbeit im Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit stehen.<br />
Im Aufgabenbereich <strong>der</strong> Krisen- und Lebensberatung haben wir den Zugang<br />
zur Beratung im HdV kritisch untersucht, ein neues Verfahren eingeführt, das<br />
einen schnellen Kontakt zu den Berater/innen ermöglicht, dieses Verfahren<br />
nach einem dreiviertel Jahr überprüft und überarbeitet. Jetzt können unmittelbar<br />
Beratungstermine vergeben werden, ohne vorherige telefonische<br />
Rücksprache. Mitte 2004 werden wir die Erfahrungen mit diesem Verfahren<br />
überprüfen und gegebenenfalls eine weitere Verbesserung vornehmen.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> haben wir uns beson<strong>der</strong>s mit dem Schlüsselprozess <strong>der</strong> Auswahl<br />
und Ausbildung <strong>der</strong> ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen in <strong>der</strong> Telefonseelsorge<br />
beschäftigt. Als notwendig erwies sich eine verstärkte Werbung<br />
und die ausführliche schriftliche Darstellung <strong>der</strong> Chancen und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
ehrenamtlicher Mitarbeit in <strong>der</strong> Telefonseelsorge. Dazu gehörte auch die<br />
Erstellung eines Curriculum für die Fortbildung <strong>der</strong> ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.<br />
Ferner haben wir das Auswahlverfahren umgestaltet: Es findet<br />
jetzt eine Auswahltagung statt, ergänzt durch eine Betrachtung <strong>der</strong> Bewerber/innen<br />
in einer Gruppensituation.<br />
Auf unsere verschiedenen Werbeaktivitäten meldeten sich über 45 Bewerber/innen,<br />
aus denen mit Hilfe des erneuerten Auswahlverfahrens 12 Personen<br />
ausgewählt wurden, welche die aktuelle Ausbildungsgruppe bilden.<br />
Aus <strong>der</strong> vorjährigen Ausbildungsgruppe wurden im April <strong>2003</strong> 6 Personen<br />
neu in den ehrenamtlichen Telefondienst aufgenommen.<br />
Wir blicken inzwischen auf 5 Jahre <strong>der</strong> Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen<br />
zurück, d.h. auf 4 abgeschlossene Ausbildungsgruppen, sowie eine<br />
aktuell laufende – Grund genug für eine kleine Bilanz (1998-<strong>2003</strong>):<br />
Interessenten, die sich mit beantwortetem<br />
Fragebogen beworben haben 132 Pers.<br />
davon 98 Frauen und 34 Männer<br />
Angenommen zur Ausbildung nach Auswahlverfahren 58 Pers.<br />
Die einjährige Ausbildung begonnen 36 Pers.<br />
Die Ausbildung beendet 28 Pers.<br />
Mitarbeit unter einem Jahr 4 Pers.<br />
Zahl <strong>der</strong> aktuell tätigen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen 16 Pers.<br />
Derzeit in Ausbildung befindlich 12 Pers.<br />
In <strong>der</strong> Abteilung wurde die Mitarbeit <strong>der</strong> Ehrenamtlichen, <strong>der</strong> „unbezahlten<br />
Fachkräfte“, als eine große Bereicherung erfahren. Diese Erfahrung wiegt<br />
weit mehr als die Anstrengungen, die mit dieser Arbeit natürlich auch verbunden<br />
sind. Angezielt ist eine Zahl von 30 – 35 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.<br />
Die Projektgruppe „Internet und Beratung Rhein-Main“, an <strong>der</strong> zwei Mitarbeiter<br />
unserer Abteilung sowie jeweils ein Mitarbeiter <strong>der</strong> Ehe- und Sexualberatung<br />
und <strong>der</strong> Erziehungsberatung teilnahmen, legte im Herbst ihren<br />
Abschlussbericht vor, <strong>der</strong> u.a. ein konkretes Projektdesign enthält. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> massiven finanziellen Kürzungen von Seiten des Landes wurde das<br />
Projekt vorläufig zurückgestellt.<br />
Dr. Peter Rottlän<strong>der</strong>, Abteilungsleiter<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Konzeptqualität – Krisen-<br />
und Lebensberatung<br />
Prozessqualität in <strong>der</strong> Krisen- und<br />
Lebensberatung – Anmeldeverfahren<br />
im HdV<br />
Prozessqualität – Ausbildung <strong>der</strong><br />
Ehrenamtlichen<br />
Neuer Ausbildungskurs und<br />
Aufnahme neuer Mitarbeiter/innen<br />
Eine kleine Bilanz von fünf Jahren<br />
<strong>der</strong> Arbeit mit Ehrenamtlichen<br />
Projektgruppe Internet<br />
und Beratung<br />
Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge<br />
15
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Ziele<br />
Projektarbeit<br />
Geschlechtsspezifisches<br />
Angebot<br />
16 Tagesgruppe Aktiv<br />
Tagesgruppe Aktiv<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen/betreuten Personen im Umfeld <strong>der</strong> Jugendlichen 64<br />
Anzahl <strong>der</strong> Jugendlichen 8<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den beratenen / betreuten / begleiteten<br />
Personen verbrachten Zeitstunden (face to face)<br />
a. im Gruppendienst (Anzahl <strong>der</strong> Zeitstunden <strong>der</strong> Betreuer/innen) 3810<br />
b. Familienberatung 175<br />
c. Psychologischer Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen 175<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> telefonischen Beratungsgespräche 21<br />
Ziele <strong>der</strong> Tagesgruppe Aktiv im Jahr <strong>2003</strong><br />
• Projektarbeit<br />
• Geschlechtsspezifische Angebote<br />
• EFQM<br />
• Themenzentrierte Elternabende<br />
Zur Strukturierung des Freizeitangebotes erarbeitete die Tagesgruppe Aktiv<br />
ein Konzept zur Durchführung eines wöchentlich stattfindenden Projekttages.<br />
Ziel ist die kontinuierliche Beschäftigung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, über einen geplanten<br />
Zeitraum, mit Angeboten aus den Bereichen:<br />
• Kreativität<br />
• Sport<br />
• Spiel<br />
• Kultur<br />
Die Häufung <strong>der</strong> Verdachtsmomente zu sexuellem Missbrauch bei angefragten<br />
und aufgenommenen Kin<strong>der</strong>n veranlasste die Einrichtung, ein geschlechtsspezifisches<br />
Angebot zu installieren. Ein regelmäßig stattfinden<strong>der</strong><br />
Mädchen – Jungen – Tag bietet den Kin<strong>der</strong>n den Rahmen und die Möglichkeit,<br />
sich mit geschlechtspezifischen Themen und Erfahrungen zu befassen.<br />
Die Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> Tagesgruppe Aktiv qualifizierten sich zu diesen<br />
Themen in <strong>der</strong> Fortbildung „Traumatherapie mit Frauen und jugendlichen<br />
Mädchen nach sexueller Gewalterfahrung“. Der Aspekt des Missbrauchs an<br />
Jungen wurde miteinbezogen. In den Sommerferien gab es einen Beratungstermin<br />
für die Kin<strong>der</strong> mit Pro Familia, nach Mädchen und Jungen getrennt.<br />
Für die Mitarbeiter war die Beratung und Kooperation mit „Kin<strong>der</strong>schutz<br />
und Koordination von Hilfen – Verdachtsabklärung sexueller Missbrauch“<br />
im Jugendamt Frankfurt/M. eine för<strong>der</strong>liche Unterstützung.
Aufgrund <strong>der</strong> vergleichbaren Konzeption und Arbeitsstruktur <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
Aktiv und Mittendrin arbeiteten die Mitarbeiter in den gemeinsamen Konzeptionellen<br />
Teams an den Schlüsselprozessen nach EFQM. Ein Mitarbeiter<br />
nahm an <strong>der</strong> hausinternen Veranstaltung zur Einführung von Mitarbeitern in<br />
das EFQM-Modell teil.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> fanden die ersten Themenzentrierten Elternabende mit folgenden<br />
Inhalten:<br />
• Was ist Tagesgruppenarbeit?<br />
• Schulische För<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Tagesgruppe Aktiv<br />
• Sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
unter reger Beteiligung <strong>der</strong> Eltern statt.<br />
För<strong>der</strong>lich für die Teamentwicklung und die Zusammenarbeit war die Angleichung<br />
des Arbeitszeitumfanges aller Mitarbeiter im Gruppendienst. Erfreulich<br />
ist die Kontinuität in <strong>der</strong> Belegung, die Stabilität des Teams und <strong>der</strong> damit<br />
verbundenen erfolgreichen Arbeit.<br />
Karin Karalus, Abteilungsleiterin<br />
EFQM<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Themenzentrierte Elternabende<br />
Teamentwicklung<br />
Tagesgruppe Aktiv<br />
17
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
18 Tagesgruppe Lichtblick<br />
Tagesgruppe Lichtblick<br />
Anzahl <strong>der</strong> betreuten Personen aus dem Umfeld <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> 108<br />
Anzahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> 18<br />
Anzahl <strong>der</strong> von Migration betroffenen Fälle 7<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den beratenen / betreuten / begleiteten<br />
Personen verbrachten Zeitstunden (face to face)<br />
a. im Gruppendienst (Anzahl <strong>der</strong> Zeitstunden <strong>der</strong> Betreuer/innen) 4698<br />
b. Beratung 216<br />
c. Psychologischer Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen 202<br />
Kin<strong>der</strong><br />
Personal<br />
Psychologischer Dienst<br />
EFQM<br />
Fortbildung<br />
Im Jahresverlauf besuchten 18 Kin<strong>der</strong> die TG, 13 Jungen und 5 Mädchen.<br />
Das Jahr <strong>2003</strong> war somit gekennzeichnet durch eine hohe Fluktuation bei<br />
den Kin<strong>der</strong>n. Dies bedeutete für die Kin<strong>der</strong>, dass sie sich in den Gruppen<br />
neu finden und orientieren mussten.<br />
Inzwischen bestehen in <strong>der</strong> Tagesgruppe zwei Mädchengruppen, <strong>der</strong>en<br />
zweite im Verlauf des Jahres eingerichtet wurde. Zum Jahresende hin stiegen<br />
die Anfragen für Jungen deutlich an. Parallel dazu erhöhte sich die Zahl<br />
<strong>der</strong> Anfragen von Kin<strong>der</strong>n mit medikamentöser Einstellung und psychiatrischem<br />
Hintergrund.<br />
Drei Kin<strong>der</strong> mit islamischer Konfession wurden in <strong>der</strong> TG betreut. Acht<br />
Kin<strong>der</strong> werden von ihren Müttern alleine erzogen.<br />
Die Leiterin <strong>der</strong> Tagesgruppe war im Jahr <strong>2003</strong> weiterhin mit 75% Beschäftigungsumfang<br />
tätig. Im Januar <strong>2003</strong> beendete die Jahrespraktikantin ihren<br />
Mutterschaftsurlaub und war bis zum Jahresende mit einer halben Stelle<br />
beschäftigt. Die beiden einzigen Vollzeitmitarbeiter fehlten krankheitsbedingt<br />
im Verlauf des Jahres mehrere Wochen. Diese Ausfälle konnten durch den<br />
verstärkten Einsatz von Honorarkräften kompensiert werden.<br />
Seit Oktober <strong>2003</strong> steht <strong>der</strong> TG täglich eine Küchenhilfe zur Verfügung, was<br />
für den Tagesablauf eine erhebliche Entlastung bedeutet.<br />
Die von <strong>der</strong> Psychologin angebotene psychologische Einzelför<strong>der</strong>ung und<br />
die Gruppenangebote wurden von den Kin<strong>der</strong>n gut und gerne angenommen.<br />
In Absprache mit <strong>der</strong> Leitung führt die Psychologin auch Elternberatungen<br />
durch und steht für psychologische Diagnosestellungen zur Verfügung.<br />
Im Kontext <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung in <strong>der</strong> TG wurde eine erste Elternbefragung<br />
durchgeführt. Erste Ergebnisse diesbezüglich stehen noch aus.<br />
Am Thema Schlüsselprozesse wurde weiter gearbeitet.<br />
Alle Mitarbeiter <strong>der</strong> TG nahmen an zwei Abenden an einem Kurs „Erste Hilfe<br />
bei Kin<strong>der</strong>unfällen“ teil. Im Februar fand eine zweitägige Fortbildung des<br />
gesamten Teams zum Thema „Sexualität bei Kin<strong>der</strong>n“ statt. Darüber hinaus<br />
nahmen mehrere Mitarbeiter an PC- Schulungen (Excel, PowerPoint etc.)<br />
teil. Zum Thema EFQM beteiligten sich zwei Mitarbeiterinnen an einer<br />
Einführungsveranstaltung, während ein Mitarbeiter ferner im Dezember an<br />
einer EFQM- Assessorenschulung teilnahm.
In den Sommerferien fand eine dreitägige Freizeit mit einem Teil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
im Familienferiendorf Hübingen statt. Dieses Angebot fand sowohl bei den<br />
Kin<strong>der</strong>n als auch bei den Eltern eine sehr positive Resonanz. Außerdem<br />
wurden mehrere Ganztagsfahrten (Besucherbergwerk „Grube Fortuna“,<br />
Felsenmeer im Odenwald etc.) durchgeführt.<br />
Der Sand in den Sandkästen wurde ausgetauscht und die Fassadenbemalung<br />
mit Motiven aus dem Dschungelbuch fertiggestellt. Die Holzspielgeräte<br />
sowie die Pergola wurden instand gesetzt. Etwas schwieriger gestaltet sich<br />
die Instandsetzung <strong>der</strong> großen Vogelnestschaukel. Diese stand seit dem<br />
Sommer nicht mehr zur Verfügung und musste aufgrund von Sicherheitsmängeln<br />
gesperrt werden.<br />
Für den Außenbereich wurden ferner Kin<strong>der</strong>roller angeschafft und die zur<br />
Verfügung stehenden Fahrrä<strong>der</strong> im Rahmen eines Projektes wie<strong>der</strong> instand<br />
gesetzt.<br />
Drei Räume <strong>der</strong> TG wurden zum Teil in Eigenregie, zum Teil aber auch<br />
gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n neu angelegt, d.h. Wände wurden ausgebessert<br />
und neu gestrichen.<br />
Die TG wurde mit einer neuen PC-Anlage ausgestattet. Die Ausstattung <strong>der</strong><br />
Räume mit neuen Tischen und Stühlen wurde zum Abschluss gebracht.<br />
Edith Bitter, Abteilungsleiterin<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Ferienfreizeit und Fahrten<br />
Außengelände<br />
Anschaffungen<br />
Tagesgruppe Lichtblick<br />
19
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Ziele<br />
Teamentwicklung<br />
EFQM<br />
Schulische För<strong>der</strong>ung<br />
Dokumentation<br />
20 Tagesgruppen Mittendrin<br />
Tagesgruppen Mittendrin<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen/betreuten/begleiteten Personen/Teilnehmer 202<br />
Anzahl <strong>der</strong> Fälle 27<br />
Anzahl <strong>der</strong> von Migration betroffenen Fälle 10<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den betreuten / beratenen / begleiteten Personen<br />
verbrachten Zeitstunden (face to face)<br />
a. im Gruppendienst (Anzahl <strong>der</strong> Zeitstunden <strong>der</strong> Betreuer/innen) 7560<br />
b. Familienberatung 375<br />
c. Psychologischer Dienst 375<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> telefonischen Beratungsgespräche 67<br />
Für das Jahr <strong>2003</strong> hatte sich das Team <strong>der</strong> Tagesgruppen Mittendrin folgende<br />
Ziele gesetzt.<br />
• Teamentwicklung<br />
• EFQM<br />
• Schulische För<strong>der</strong>ung<br />
• Dokumentation<br />
• Anti-Aggressionstraining<br />
• Interkulturelle Kompetenz<br />
Die prozesshafte Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Thema „Teamentwicklung“<br />
wurde im Jahr <strong>2003</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung weitergeführt. Die<br />
Leitung <strong>der</strong> Tagesgruppen Mittendrin hatte sich zur Aufgabe erklärt, die Konzepte:<br />
• Einarbeitung neuer Mitarbeiter in den Tagesgruppen Mittendrin;<br />
• Vermittlung <strong>der</strong> Strukturen <strong>der</strong> Tagesgruppenarbeit in Mittendrin;<br />
zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Dieser Prozess wird in 2004 weitergeführt<br />
werden.<br />
Im Frühjahr <strong>2003</strong> fand ein Klausurwochende in Kloster Tiefenthal zur Einarbeitung<br />
des Teams in die Beschreibung <strong>der</strong> Schlüsselprozesse statt. In<br />
den darauffolgenden Konzeptionellen Teamsitzungen in <strong>2003</strong> arbeiteten die<br />
Mitarbeiter an den Schlüsselprozessen <strong>der</strong> Tagesgruppen Mittendrin. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> vergleichbaren Konzeption und Arbeitsstruktur <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
Mittendrin und Aktiv entschlossen sich die Mitarbeiter im Jahr <strong>2003</strong>, im Konzeptionellen<br />
Team die Schlüsselprozesse gemeinsam zu erarbeiten. Unter<br />
Berücksichtigung des von dem Team gewählten Leitbildsatzes „Wir begegnen<br />
einan<strong>der</strong> mit Wertschätzung und lernen im kollegialen Umgang voneinan<strong>der</strong>“.<br />
Das in 2002 erarbeitete Konzept „Schulische För<strong>der</strong>ung in den Tagesgruppen“<br />
wurde wie geplant zum Schuljahresende <strong>2003</strong> umgesetzt. Die Überprüfung<br />
ist ein begleiten<strong>der</strong> Prozess. Unser Konzept hat bei kooperierenden<br />
Schulen und Tagesgruppen Interesse geweckt. Dies hatte zur Folge, dass<br />
Mitarbeiter dieser Einrichtungen bei uns hospitierten, um unser Konzept<br />
„Schulische För<strong>der</strong>ung“ in <strong>der</strong> praktischen Umsetzung zu erleben.<br />
Unser in PädNet verankertes Dokumentationsverfahren wurde in <strong>2003</strong><br />
ergänzt und den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Tagesgruppen angeglichen. Den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Dezernenten für Jugend und Soziales <strong>der</strong> Stadt Frankfurt/M.,<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung, können wir mit unserem Dokumentationsverfahren<br />
zur Hilfeplanung entsprechen.
Weiterhin sind die Tagesgruppen Mittendrin mit Verbesserungsmaßnahmen<br />
<strong>der</strong> abteilungsinternen Dokumentationsverfahren wie:<br />
• Anfragebogen<br />
• Erhebung <strong>der</strong> Stammdaten<br />
• Struktur <strong>der</strong> kollegialen Teamsitzung<br />
• Struktur <strong>der</strong> organisatorischen Teamsitzung<br />
• Struktur <strong>der</strong> konzeptionellen Teamsitzung<br />
• Struktur <strong>der</strong> Fallbesprechung<br />
beschäftigt.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> fanden im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. mehrere interne Fachveranstaltungen<br />
statt. Das Thema „Gewaltprävention“ wurde von den Tagesgruppen<br />
Mittendrin, dem Psychologischen Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen und<br />
dem Zentrum Familie gemeinsam vorbereitet und durchgeführt.<br />
Wie bereits in 2002 nahmen die Vorbereitung und die Verhandlungen zur<br />
Leistungsvereinbarung mit <strong>der</strong> Stadt Frankfurt/M. großen Raum ein. Die für<br />
2005 angekündigte Auflösung <strong>der</strong> Entgeltverträge wird uns sicher in 2004<br />
ausgiebig beschäftigen.<br />
Die Anfragesituation für die Tagesgruppen Mittendrin ist weiterhin sehr gut.<br />
Eine Warteliste wird geführt. Deutlich zu<br />
beobachten ist eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Bedarfslage und <strong>der</strong> Symptome bei den<br />
angefragten und aufgenommenen Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen. Vermehrt werden jüngere<br />
Kin<strong>der</strong> angefragt. Das <strong>der</strong>zeitige Aufnahmealter<br />
liegt im Schnitt bei 12 Jahren.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen stellen wir auch bei <strong>der</strong> Erscheinung<br />
<strong>der</strong> Verhaltensauffälligkeiten fest.<br />
Es zeigt sich eine Verlagerung, beide Geschlechter<br />
betreffend, vom ängstlich-aggressiven<br />
Verhalten hin zur psychischen Störung.<br />
Diese verän<strong>der</strong>ten Gegebenheiten führten<br />
zunehmend zu Kooperationen mit Fachleuten<br />
und Einrichtungen des Bereiches Psychologie,<br />
Psychiatrie und Medizin.<br />
Intern setzen sich die Mitarbeiter <strong>der</strong> Tages-gruppen Mittendrin mit den verän<strong>der</strong>ten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen in Fortbildung, Fallbesprechung und Fallsupervision<br />
auseinan<strong>der</strong>.<br />
Karin Karalus, Abteilungsleiterin<br />
Gewaltprävention<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Leistungsvereinbarung<br />
Anfragesituation<br />
Tagesgruppen Mittendrin<br />
21
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Neue Organisationsstruktur<br />
Das Konzept<br />
Die Arbeit<br />
22 Psychologischer Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
Psychologischer Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen/betreuten/begleiteten Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen 48<br />
Anzahl <strong>der</strong> übrigen Personen (Sorgeberechtigte) 21<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den betreuten/beratenen/begleiteten<br />
Personen verbrachten Zeitstunden (face to face) 752<br />
Seit November 2002 sind die Arbeitsbereiche Psychologie <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
Aktiv, Lichtblick und Mittendrin zu einem Psychologischen Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
zusammengefasst. Eine Diplom-Psychologin und ein Diplom-Psychologe<br />
teilen sich dabei eine Vollzeitstelle.<br />
Schwerpunkte unserer Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
lagen in <strong>der</strong> Vermittlung sozialer Kompetenz, in <strong>der</strong> Stärkung des<br />
Selbstwertgefühls und in Hilfsangeboten bei Lern- und Schulproblemen.<br />
Wichtig war uns, die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in ihrer Eigenverantwortung<br />
und Selbständigkeit zu stärken, ihre Kreativität und Begeisterungsfähigkeit<br />
zu nutzen und zu för<strong>der</strong>n. In einem geschützten Rahmen ermutigten wir sie<br />
zu neuen Erfahrungen und unterstützten sie bei <strong>der</strong> Übertragung des<br />
Erprobten in ihren Lebensalltag.<br />
Insgesamt 48 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche nahmen einzeln o<strong>der</strong> in Kleingruppen<br />
an Verhaltens- o<strong>der</strong> Sozialtrainings, Übungen o<strong>der</strong> Spielstunden teil. Zwei<br />
Gruppen für Jugendliche, die eine Verbesserung <strong>der</strong> Impulskontrolle zum<br />
Thema hatten, trafen sich. In weiteren Gruppen-Sozialtrainings konnten<br />
Jugendliche Möglichkeiten eines kooperativen Umgangs miteinan<strong>der</strong> üben,<br />
kommunikative Fähigkeiten erweitern und deeskalierendes Verhalten in<br />
Konfliktsituationen erarbeiten, erproben und die Anwendung im Alltag reflektieren.
Jugendlichen in beson<strong>der</strong>en Belastungssituationen standen wir für Gespräche<br />
zur Verfügung. In <strong>der</strong> Einzel- und Gruppenarbeit mit Kin<strong>der</strong>n wurden<br />
Spiel und kreatives Gestalten als Medien für Verän<strong>der</strong>ungsprozesse genutzt,<br />
und verhaltensmodifikatorische Verfahren kamen zur Anwendung. Zur Vermin<strong>der</strong>ung<br />
von Lern- und Schulproblemen wurden Lernvoraussetzungen geprüft,<br />
Lernstrategien vermittelt, Lernhilfen angeregt und För<strong>der</strong>pläne erstellt.<br />
In Abhängigkeit von den Problemstellungen wurden Eltern in Gesprächen in<br />
die psychologische Arbeit einbezogen.<br />
Unser Vorgehen wurde in Zusammenarbeit mit den Leitungen <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
und den pädagogischen Mitarbeiter/innen geplant und umgesetzt.<br />
Neben den beschriebenen hauptsächlichen Tätigkeiten in <strong>der</strong> praktischen<br />
Tagesgruppenarbeit hat sich <strong>der</strong> Psychologische Dienst an <strong>der</strong> Konzipierung<br />
und Durchführung zweier hausinterner Fachveranstaltungen zu den Themen<br />
„Hyperaktivität“ und „Gewaltprävention“ beteiligt.<br />
In <strong>der</strong> künftigen Arbeit möchten wir unsere konzeptionellen Vorstellungen<br />
weiterentwickeln und mit den Tagesgruppen abstimmen. Unsere räumliche<br />
und materielle Ausstattung möchten wir verbessern und den Problemstellungen<br />
und dem Alter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen weiter anpassen.<br />
Auch für die mitbetreuten Eltern können<br />
im Jahr 2004 zu spezifischen Erziehungsfragen<br />
und zum Umgang mit klinischen<br />
Auffälligkeiten zeitlich begrenzte<br />
Gruppenangebote gemacht werden.<br />
Unsere Arbeitsweise und unsere Angebote<br />
möchten wir weiterhin an die beson<strong>der</strong>e<br />
Lebenssituation je<strong>der</strong> und jedes<br />
Jugendlichen und ihres/seines sozialen<br />
Umfeldes anpassen. Anregungen<br />
und Kritik unserer Kollegen in den<br />
Tagesgruppen möchten wir gerne entgegennehmen<br />
und aufgreifen.<br />
Hanne Dose-Gärtner, Günter Lachnit<br />
Fachveranstaltungen<br />
im <strong>Haus</strong><br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Psychologischer Dienst <strong>der</strong> Tagesgruppen<br />
23
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Was ist für uns Erfolg?<br />
Was sind für uns hilfreiche Schritte<br />
auf dem Weg zum Erfolg?<br />
24 Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen/betreuten/begleiteten Personen 77<br />
Anzahl <strong>der</strong> Fälle 22<br />
Anzahl <strong>der</strong> von Migration betroffenen Fälle 8<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den betreuten / beratenen / begleiteten Personen<br />
verbrachten Zeitstunden (face to face) 2134<br />
Die äußeren Bedingungen verschlechtern sich im Jahre <strong>2003</strong>. Bedingt durch<br />
die schwierige Finanzlage <strong>der</strong> Stadt werden weniger Aufträge für Familienhilfe<br />
vergeben. Die an uns herangetragenen Fälle zeichnen sich durch massivere<br />
und komplexere Problematiken aus, durch die oft eine verbindliche<br />
Zusammenarbeit mit den Familien schwieriger wird. Der äußere Druck wirkt<br />
sich letztendlich auch auf die inhaltliche Arbeit aus.<br />
Im Rückblick auf das Jahr möchten wir beson<strong>der</strong>s die Arbeit an <strong>der</strong> Verdichtung<br />
unserer Konzeption SPFH hervorheben. Diese ergab sich vor allem aus<br />
den Erfahrungen mit unserem Systemischen Ansatz und speziell <strong>der</strong> Co-<br />
Arbeit. Dabei geriet an erster Stelle die Frage in den Blick: Was betrachten<br />
wir in unserer Arbeit als Erfolg?<br />
In <strong>der</strong> Regel wird eine Hilfe dann als erfolgreich angesehen, wenn am Ende<br />
alle anfänglichen Probleme komplett – o<strong>der</strong> zumindest zum Großteil – nicht<br />
mehr vorhanden sind. Das ist nicht unser Ziel. Erfolg ist für uns vielmehr die<br />
erlernbare Fähigkeit, sich mit Problemen konstruktiv auseinan<strong>der</strong> zu setzen<br />
und den eigenen Handlungsspielraum zu erkennen und zu nutzen. Jedes<br />
Familienmitglied hat dabei Anteil an <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung. Wenn Resignation<br />
umschlägt in Zuversicht und die Familien ihren Lebensmut und Vertrauen in<br />
die eigenen Fähigkeiten wie<strong>der</strong> spüren, dann ist etwas passiert, was diese<br />
Familien am meisten brauchen. Ziel ist nicht, dass sie nie mehr Hilfe benötigen,<br />
son<strong>der</strong>n sich in Zukunft bei Bedarf selbst um Unterstützung bemühen.<br />
Das Annehmen <strong>der</strong> Familien, so wie sie sind, und die Bereitschaft, sich mit<br />
ihren jeweiligen Lebenswelten auseinan<strong>der</strong> zu setzen, sowie Vertrauen in<br />
das Zustandekommen eines fruchtbaren Prozesses sind wichtige Bedingungen<br />
für das Gelingen <strong>der</strong> Arbeit.<br />
Systemische Familiengespräche nehmen einen immer größeren Raum in<br />
unserer Arbeit ein. Sie sind für uns <strong>der</strong> Ort, wo deutlich wird, wie sehr<br />
„Einzelprobleme“ eingebunden sind in das familiäre System und wo am ehesten<br />
an diesen Zusammenhängen gearbeitet werden kann. Hierbei hat sich<br />
unsere Methode <strong>der</strong> Co-Arbeit als sehr erfolgreich erwiesen. Gesprächsführung<br />
und Beobachtung können variiert werden. Zwei Berater/innen stellen<br />
<strong>der</strong> Familie ihre Wahrnehmungen und Bil<strong>der</strong> vor. Kontroverse Haltungen<br />
können besser gespiegelt werden. Zwiegespräche zwischen den Berater/innen<br />
(Reflecting Team) über das, was beobachtet und wahrgenommen<br />
wird, ermöglichen <strong>der</strong> Familie ein Zuhören, Aufnehmen und Nachdenken,<br />
ohne dass sofort reagiert und geantwortet werden muss. Wir können immer<br />
wie<strong>der</strong> überrascht feststellen, wie effektiv diese Methode auf die Familie<br />
wirkt, beson<strong>der</strong>s dann, wenn die beiden Beratenden kontroverse Sichtweisen<br />
vertreten.<br />
In dieser Form <strong>der</strong> Arbeit ist es wichtig, den Familien immer wie<strong>der</strong> deutlich<br />
zu machen, dass wir keine Aufgaben für sie übernehmen. Wir bieten ihnen<br />
an, mit ihnen Ideen zu entwickeln, wie sie ihre Ziele selbst erreichen können.<br />
In diesem Zusammenhang sind uns die Begriffe „Wohlwollen“ und „Herausfor<strong>der</strong>ung“<br />
sehr bedeutsam geworden.
Eine wohlwollende Haltung einerseits und die Herausfor<strong>der</strong>ung an<strong>der</strong>erseits,<br />
sich mit den Anfor<strong>der</strong>ungen, die an sie gestellt werden, auseinan<strong>der</strong> zu setzen,<br />
müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinan<strong>der</strong> stehen. Dies<br />
gilt beson<strong>der</strong>s in Zwangskontexten, d.h. dann, wenn die Familie die Hilfe zunächst<br />
unfreiwillig angenommen hat.<br />
Unsere Arbeit mit Familie C. ist ein Beispiel einer aufsuchenden Hilfe mit therapeutischem<br />
Setting. Der Auftrag vom Jugendamt ist so gestaltet, dass wir<br />
unsere Arbeitsweise ideal umsetzen können. Die Familie hat schon verschiedene<br />
Jugendhilfemaßnahmen mehr o<strong>der</strong> weniger erfolgreich durchlaufen.<br />
Eine Verfahrenspflegerin ist eingesetzt, ein Gerichtsverfahren läuft und die<br />
Herausnahme <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Familie ist angedacht. Für die zuständige<br />
Sozialarbeiterin des Jugendamtes ist es wichtig, <strong>der</strong> Familie eine Chance zu<br />
geben. Da pädagogische Interventionen ihrer Meinung nach nicht mehr greifen,<br />
soll <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong> Hilfe auf Gespräche mit den Eltern gerichtet werden.<br />
Dabei soll die Eingebundenheit und Verstrickung <strong>der</strong> Familienmitglie<strong>der</strong> in<br />
die Herkunftsfamilien und frühere Generationen in den Blick genommen und<br />
<strong>der</strong>en Bedeutung für das gegenwärtige Alltagsleben <strong>der</strong> Familie bewusst<br />
gemacht werden. Die äußeren Bedingungen werden klar festgelegt: Co-<br />
Arbeit, Dauer <strong>der</strong> Hilfe ca. neun Monate, Regelmäßigkeit und klare Struktur<br />
<strong>der</strong> Gespräche.<br />
Die Erfahrung <strong>der</strong> Eltern aus ihren eigenen Herkunftsfamilien ist: Das Jugendamt<br />
mischt sich ein, kontrolliert und sanktioniert. Daraus resultiert ein<br />
erlerntes Denk- und Handlungsmuster: Wir müssen uns gegen das feindliche<br />
Jugendamt wehren und gegen Anschuldigungen verteidigen. Dieses<br />
feindliche Gegenüber wird ständig gebraucht und aufrechterhalten, um sich<br />
nicht mit eigenen Unzulänglichkeiten auseinan<strong>der</strong> setzen zu müssen. Wir<br />
betrachten es in <strong>der</strong> Arbeit mit dieser Familie als entscheidenden Erfolg,<br />
dass bei den Eltern ein Perspektivenwechsel eingetreten ist. Die Eltern sind<br />
inzwischen in <strong>der</strong> Lage, sich mit eigenen Anteilen auseinan<strong>der</strong> zu setzen und<br />
eigene Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen. Dieser Blick auf<br />
sich selbst führt auch zu einer neuen Form <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung als Paar<br />
und Eltern. Im weiteren Beratungsverlauf wird es für die Eltern noch wichtig<br />
sein, auch die eigenen Grenzen realistisch einschätzen zu lernen.<br />
Aus unserer Erfahrung heraus tendieren wir dazu, eine Hilfe „so kurz wie<br />
möglich und so lange wie nötig“ zu halten. Die Arbeit an eng umgrenzten Zielen<br />
mit <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> Hilfe kommt den Familien<br />
stärker zugute, als lang andauernde Maßnahmen mit umfassenden Zielsetzungen.<br />
Diese Konzentration auf den Prozess erweist sich als hilfreich für<br />
die Familie. Dies kann auch Auswirkungen auf die Häufigkeit <strong>der</strong> Gespräche<br />
haben. Flexiblere Umgangsmöglichkeiten mit dem Fachleistungsstundenmodell<br />
wären hier oft wünschenswert, stellen aber auch zugleich ein wirtschaftliches<br />
Risiko für den Träger dar.<br />
Mechthild Saxler und Team<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Eine SPFH mit beson<strong>der</strong>em<br />
Auftrag – Familie C.<br />
Welche Rahmenbedingungen sind<br />
für unsere Arbeitsweise hilfreich?<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
25
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Krisenjahr<br />
Finanzmittel <strong>der</strong> Kommune<br />
Erst Steigerung, dann<br />
Reduzierung von FLS<br />
26 Sozialpädagogische Lernhilfe<br />
Sozialpädagogische Lernhilfe<br />
Betreute SPLH Maßnahmen <strong>2003</strong> insgesamt 46<br />
Davon wurden im Laufe des Jahres beendet 16<br />
Gründe für die Beendigung <strong>der</strong> Hilfen:<br />
die Kin<strong>der</strong>/Jugendlichen hatten sich in ihrer persönlichen und<br />
schulischen Entwicklung sehr gut stabilisiert, 8<br />
die Jugendlichen wurden in den Arbeitsprozess eingeglie<strong>der</strong>t o<strong>der</strong><br />
in berufsbegleitenden Maßnahmen untergebracht 3<br />
<strong>der</strong> Zeitrahmen von zwei Jahren war abgelaufen,<br />
die Hilfe wurde (trotz weiteren Bedarfs) nicht verlängert 3<br />
Umzug o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Gründe 2<br />
Stand Dezember <strong>2003</strong><br />
Im Dezember <strong>2003</strong> nahmen unsere Leistung in Anspruch 30<br />
Vereinbarte Fachleistungsstundenkontingente (FLS)<br />
Wöchentliches Gesamtkontingent an FLS im Dez.03 109 Stunden<br />
Gesamtjahreskontingent an FLS <strong>2003</strong><br />
(im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 4,3%) 6496 Stunden<br />
Orte <strong>der</strong> Durchführung (bezogen auf Dez. <strong>2003</strong>)<br />
SPLH im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> 9 Kin<strong>der</strong><br />
An<strong>der</strong>e Räumlichkeiten z.B. Hort 5 Kin<strong>der</strong><br />
elterliche Wohnung 18 Kin<strong>der</strong><br />
Betreuungsschlüssel<br />
28 Maßnahmen sind 1:1 Betreuungen<br />
4 Maßnahmen sind Gruppenangebote und teilen sich auf in jeweils<br />
1 x 2 Stunden 1:1 Betreuung und 1x 2 Std. 1:2 Betreuung<br />
Kin<strong>der</strong> mit Migrationhintergrund 34<br />
Von den betreuten 40 Kin<strong>der</strong>n entstammten 34 Kin<strong>der</strong> aus Migrationfamilien,<br />
das entspricht einem Prozentsatz von 85%.<br />
Unsere Kooperationspartner<br />
Unsere zentralen Kooperationspartner im Jahr <strong>2003</strong> waren die<br />
Sozialrathäuser Obermain, Sachsenhausen, Gallus und Bockenheim<br />
Das Jahr <strong>2003</strong> war für die Sozialpädagogische Lernhilfe ein Jahr großer Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
und beanspruchte alle zur Verfügung stehenden Kräfte,<br />
kreativ und flexibel mit dem Thema „Krisen und <strong>der</strong>en Bewältigung“ umzugehen.<br />
Die schwierigen finanzpolitischen Entwicklungen <strong>der</strong> Kommune hatten für<br />
die ambulanten Hilfen und beson<strong>der</strong>s für die SPLH gravierende Auswirkungen<br />
und brachten viele Einschnitte und Verän<strong>der</strong>ungen mit sich. Bereits zu<br />
Beginn des Jahres war die Kostenexpansion <strong>der</strong> SPLH in die öffentliche<br />
Diskussion geraten und veranlasste den Sozialdezernent im Mai <strong>2003</strong> zu folgen<strong>der</strong><br />
Verfügung, dass<br />
• die bestehenden 1:1 Betreuungen <strong>der</strong> SPLH um 50% reduziert werden,<br />
• von den Trägern verstärkt Kleingruppenangebote in den Schulen<br />
installiert werden sollen,<br />
• die Dauer <strong>der</strong> SPLH-Maßnahmen für maximal 2 Jahre zu genehmigen<br />
ist, Ausnahmen nur in vereinzelten Härtefällen gewährt werden.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> SPLH verlief analog dieser Verfügung. In den Monaten<br />
Januar bis Mai wurden verstärkt Maßnahmen neu installiert, wodurch sich<br />
die Steigerungsrate von 4,3% erklärt. Im zweiten Halbjahr <strong>2003</strong> führte die<br />
Verfügung des Dezernenten zu einer rigorosen Reduzierung <strong>der</strong> Fachleistungsstunden.<br />
• Alle laufenden Hilfen, in denen ein Bedarf von 6 FLS ermittelt worden<br />
war, wurden auf vier FLS reduziert.
• Einige Hilfen wurden abrupt beendet, weil <strong>der</strong> Zeitrahmen von zwei<br />
Jahren überschritten war, selbst wenn noch ein pädagogischer<br />
Bedarf bestand.<br />
• Die Fallanfragen seitens <strong>der</strong> Sozialrathäuser sanken ab Juni <strong>2003</strong><br />
gänzlich auf Null.<br />
Für die SPLH im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> betrug die Reduzierung des FLS -<br />
Kontingents im dritten Quartal 14% und im letzten Quartal des Jahres 20%.<br />
Als Konsequenz daraus ergab sich, dass sich innerhalb eines halben Jahres<br />
<strong>der</strong> Beschäftigungsumfang von 10 Mitarbeitern um den Stundenanteil in<br />
Höhe von mehr als zwei vollen Planstellen verringerte.<br />
In dieser schwierigen Situation bewährte sich die Flexibilität und Kollegialität<br />
des Teams <strong>der</strong> SPLH. Es entwickelte innovative Schritte und Maßnahmen,<br />
auch in dem Bestreben, allen Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> SPLH den Arbeitsplatz zu<br />
sichern.<br />
Die erste Maßnahme bestand darin, vier bestehende Einzelbetreuungen umzuwandeln<br />
in zwei Kleingruppen. Bei dieser Verän<strong>der</strong>ung legten wir beson<strong>der</strong>en<br />
Wert darauf, die individuelle Situation <strong>der</strong> einzelnen Kin<strong>der</strong> zu berücksichtigen,<br />
aber auch die pädagogischen Potentiale einer Kleingruppe zu nutzen.<br />
Unsere Überlegungen führten dazu, dass jedem Kind die schulische<br />
Einzelför<strong>der</strong>ung erhalten blieb, die freizeitpädagogischen Unternehmungen<br />
aber in <strong>der</strong> Gruppe durchgeführt wurden. Des Weiteren erarbeitete das Team<br />
<strong>der</strong> SPLH eine Konzeption für Kleingruppen an Schulen. Das neue Gruppenkonzept<br />
wurde sofort in einen neuen Flyer <strong>der</strong> SPLH integriert und allen<br />
Schulen und Sozialrathäusern unseres Einzugsbereiches zugestellt. Unterstützend<br />
zu diesen Informationen wurde zu den umliegenden Schulen <strong>der</strong><br />
persönliche Kontakt verstärkt o<strong>der</strong> neu aufgenommen.<br />
Zwei Fortbildungen zu den Themen „Krisenintervention“ und „Die SPLH in<br />
<strong>der</strong> Krise“ belebten den Prozess <strong>der</strong> Neuorientierung in <strong>der</strong> Abteilung. Für<br />
die Mitarbeiter/innen ergaben sich daraus wertvolle Impulse für die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
und den Umgang mit den neuen Gegebenheiten. Auf <strong>der</strong><br />
Grundlage <strong>der</strong> Arbeitsergebnisse dieser Fortbildungen konnte das Profil<br />
geschärft, und weitere Vorgehensweisen für die Abteilung konnten erarbeitet<br />
werden.<br />
Die abteilungsübergreifenden Fachgespräche innerhalb des <strong>Haus</strong>es wurden<br />
von den Mitarbeiter/innen zahlreich in Anspruch genommen, wodurch sich<br />
<strong>der</strong> kollegiale Austausch verstärkte.<br />
Bereits gewachsene Kontakte wurden auch <strong>2003</strong> weiter gepflegt und ausgebaut.<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> SPFH entwickelten wir ein Konzept für die<br />
Durchführung von Intensiver Sozialpädagogischer Einzelfallbetreuung, mit<br />
dem erweiterten Angebot, im Bedarfsfall auch systemische Familienberatung<br />
in Anspruch zu nehmen. Bereits im November konnten wir mittels einer<br />
Son<strong>der</strong>genehmigung einen ersten gemeinsamen Fall übernehmen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung nahmen zwei Mitarbeiter an <strong>der</strong> internen<br />
Weiterbildung <strong>der</strong> EFQM - Qualifizierung teil und unterstützen in diesem<br />
Zusammenhang die weiteren Qualifizierungsprozesse <strong>der</strong> Abteilung. Die<br />
fachliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Schlüsselprozess „Abschlussphase<br />
<strong>der</strong> Maßnahme” bestärkte das Team in seinem kollektiven pädagogischen<br />
Ansatz und <strong>der</strong> klaren Vertretung dieser gemeinsamen Vorgehensweise<br />
nach außen.<br />
Die Schwerpunkte für das Jahr 2004 liegen zum Einen sicherlich in <strong>der</strong> Erschließung<br />
neuer Arbeitsfel<strong>der</strong> durch die Umsetzung <strong>der</strong> neuen Konzeptionen,<br />
zum An<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> Weiterqualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen.<br />
Lisa Nophut, Abteilungsleiterin<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Reduzierung von Personal<br />
Innovation<br />
Neue Konzepte<br />
Team-Fortbildung<br />
Kooperation im HdV<br />
Zusammenarbeit mit SPFH<br />
EFQM<br />
2004<br />
Sozialpädagogische Lernhilfe<br />
27
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Der abgeschlossene Lehrgang<br />
Vorzeitige Beendigung<br />
20 Teilnehmer beendeten regulär<br />
Neuer Lehrgang<br />
Am Jahresende 23 Teilnehmer<br />
Umstrukturierungen in <strong>der</strong><br />
Arbeitsverwaltung<br />
28 För<strong>der</strong>lehrgang<br />
För<strong>der</strong>lehrgang<br />
Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer 52<br />
Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer mit Migrationshintergrund 23<br />
Rückblick auf den Lehrgang 2002/<strong>2003</strong><br />
Der Lehrgang 2002/<strong>2003</strong> wurde am 02.09.2002 mit 27 Teilnehmern begonnen.<br />
Sieben Teilnehmer beendeten den Lehrgang vorzeitig.<br />
Gründe hierfür waren vorzeitige Übernahme in an<strong>der</strong>e Beschäftigungsverhältnisse<br />
o<strong>der</strong> die Beendigung des Lehrgangs aufgrund zu häufiger unentschuldigter<br />
Fehltage.<br />
Mit 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurde <strong>der</strong> För<strong>der</strong>lehrgang am<br />
29.08.<strong>2003</strong> beendet. Bei 10 Lehrgangsteilnehmern schloss sich eine weiterführende<br />
Bildungsmaßnahme in an<strong>der</strong>en Einrichtungen an, o<strong>der</strong> es fand ein<br />
zweiter För<strong>der</strong>ungslehrgang in unserem <strong>Haus</strong>e statt. Für 4 unserer Teilnehmer<br />
konnte ein überbetrieblicher Ausbildungsplatz gefunden werden. Bei <strong>der</strong><br />
allgemeinen Arbeitsvermittlung mussten zwei unserer Teilnehmer vorstellig<br />
werden. Einer <strong>der</strong> Teilnehmer konnte auf dem freien Arbeitsmarkt Fuß fassen.<br />
Drei unserer Teilnehmer benötigten weiterhin intensive Betreuung und<br />
wurden daher in eine Werkstatt für Behin<strong>der</strong>te Menschen eingeglie<strong>der</strong>t.<br />
Der För<strong>der</strong>lehrgang <strong>2003</strong>/2004<br />
Der För<strong>der</strong>lehrgang <strong>2003</strong>/2004 begann am 1. September <strong>2003</strong> mit 24 Teilnehmern.<br />
Eine Teilnehmerin begann den För<strong>der</strong>lehrgang am 1. Dezember<br />
<strong>2003</strong>. Mittlerweile sind zwei Jugendliche aufgrund von mangeln<strong>der</strong> Motivation<br />
wie<strong>der</strong> ausgeschieden, so dass <strong>der</strong>zeit 23 Jugendliche den För<strong>der</strong>lehrgang<br />
besuchen.<br />
Bereits gegen Ende des För<strong>der</strong>lehrgangs 2002/<strong>2003</strong> wurde angekündigt,<br />
dass die gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsstrukturen – bisher im<br />
Allgemeinen – nun auch auf den Reha-Bereich ausgeweitet werden sollen.<br />
Auf diesem Grundgedanken basierend wurde am 1. Dezember <strong>2003</strong> das<br />
„Modell 18“ gestartet.
18 Jugendliche sollten nach einem neuen Konzept, das von allen an dem<br />
Modell beteiligten Einrichtungen erarbeitet werden musste, in enger Zusammenarbeit<br />
geför<strong>der</strong>t werden. Im Rahmen dieses Modells nahmen ab Dezember<br />
<strong>2003</strong> – parallel zum laufenden För<strong>der</strong>lehrgang – wöchentlich jeweils<br />
2 – 4 Jugendliche an einer viertägigen Kompetenzfeststellung, hauptsächlich<br />
im Bereich Gebäu<strong>der</strong>einigung, teil.<br />
Die Mehrarbeit, die so auf die Mitarbeiter des För<strong>der</strong>lehrgangs zukam, wurde<br />
von ihnen durch Flexibilität und verstärkte Einsatzbereitschaft aufgefangen.<br />
Der Beschäftigungsumfang von Herrn Klein wurde ab Oktober <strong>2003</strong> um 25%<br />
erweitert, jedoch nicht im För<strong>der</strong>lehrgang, son<strong>der</strong>n in an<strong>der</strong>er Funktion im<br />
<strong>Haus</strong>.<br />
Da er in dieser Funktion Ansprechpartner für sämtliche Reinigungskräfte des<br />
<strong>Haus</strong>es ist, eine rigide Trennung dieser zwei Bereiche aber oft nicht möglich<br />
ist, erfor<strong>der</strong>t auch dies sowohl von ihm als auch von allen an<strong>der</strong>en Mitarbeitern<br />
des För<strong>der</strong>lehrgangs vermehrt die Bereitschaft und Fähigkeit, sich<br />
schnell umstellen zu können.<br />
Im För<strong>der</strong>lehrgang <strong>2003</strong>/2004 zeigt sich verstärkt die Tendenz <strong>der</strong> letzten<br />
Jahre, dass zunehmend Jugendliche vertreten sind, die starke Verhaltensauffälligkeiten<br />
zeigen. Eine intensive sozialpädagogische Begleitung wird<br />
zunehmend wichtiger, insbeson<strong>der</strong>e auch mit Hinblick auf die künftig verän<strong>der</strong>ten<br />
För<strong>der</strong>ungsstrukturen.<br />
Viktor Penninger, Abteilungsleiter<br />
Modell 18<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Notwendige Kooperationen<br />
Innovation und Flexibilität<br />
Reinigungsbereich<br />
För<strong>der</strong>lehrgang ist wesentlich<br />
Sozialpädagogische Arbeit<br />
För<strong>der</strong>lehrgang<br />
29
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />
Tagung „Unsere Geschichte”<br />
Freizeiten<br />
Erholung in Frankreich<br />
30 Initiative Allenstein<br />
Offene Bildungs- und Freizeiteinrichtung<br />
für behin<strong>der</strong>te Jugendliche und Erwachsene<br />
Anzahl <strong>der</strong> beratenen/betreuten/begleiteten Personen/Teilnehmer 101<br />
Anzahl <strong>der</strong> Fälle (z.B. Ehepaar o<strong>der</strong> Familie ist ein Fall) 33<br />
Anzahl <strong>der</strong> von Migration betroffenen Fälle 6<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> mit den betreuten / beratenen / begleiteten<br />
Personen verbrachten Zeitstunden (face to face) 1.115<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> telefonischen Beratungsgespräche<br />
(nicht Terminvereinbarungen, nicht Informationskontakte) 255<br />
Das Jahr <strong>2003</strong> wurde von <strong>der</strong> EU zum „Europäischen Jahr <strong>der</strong> Menschen mit<br />
Behin<strong>der</strong>ungen“ ausgerufen. Motto und Ziel lauteten: „Nicht über uns ohne<br />
uns“. Damit wurde die eigenverantwortliche Beteiligung behin<strong>der</strong>ter<br />
Menschen bei <strong>der</strong> Gestaltung des Jahres betont. Allein in Deutschland wurden<br />
ca. 600 offizielle Veranstaltungen durchgeführt. Die Initiative Allenstein<br />
beteiligte sich aktiv an <strong>der</strong> Durchführung des Jahres u.a. mit folgenden<br />
Aktivitäten:<br />
Am 5. Juli führten Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen einen „Tag <strong>der</strong><br />
offenen Tür“ durch. Neben üblichen Angeboten (Stellwände, Video, Verköstigung,<br />
Info-Material u.a.) stand eine erstmals unter dem Titel „unBehin<strong>der</strong>t<br />
leben“ durchgeführte Podiumsdiskussion. Zwei Teilnehmer <strong>der</strong> Initiative berichteten<br />
vor vollem Saal über ihre Behin<strong>der</strong>ung, ihren Lebensweg und über<br />
ihre Erfahrungen im Umgang mit nicht behin<strong>der</strong>ten Menschen. Robert Junghans,<br />
einer <strong>der</strong> Podiumsteilnehmer, beendete seinen Beitrag mit den Worten:<br />
„Für mich ist es absolut hilfreich, als behin<strong>der</strong>ter Mensch in den Lebensbereich<br />
an<strong>der</strong>er mit einbezogen zu werden. Der Austausch mit an<strong>der</strong>en hilft,<br />
stärkt und lässt vergessen, dass es Leute gibt, die weniger behin<strong>der</strong>t sind.“<br />
Teilnehmer und Teilnehmerinnen <strong>der</strong> Initiative Allenstein nahmen vom 1. bis<br />
4. Mai <strong>2003</strong> aktiv an <strong>der</strong> Tagung „Unsere Geschichte. Durch Unterstützung<br />
zur Selbstbestimmung“ teil. Durchgeführt wurde sie vom „Netzwerk people<br />
first Deutschland e.V.“ in Kassel. Ergebnisse und Erfahrungen wurden in den<br />
laufenden Prozess <strong>der</strong> Allenstein-Gruppe eingegeben.<br />
Die Allenstein-Gruppe war an <strong>der</strong> Vorbereitung und Durchführung des<br />
Diözesan-Caritas Tages <strong>2003</strong> unter dem Motto „Unbehin<strong>der</strong>t Visionen leben“<br />
beteiligt. U.a. bestritt die Musikgruppe „Rolling Allenstones“ erstmals einen<br />
Workshop mit dem Titel „Musik und Rhythmus – eine integrative Band lädt<br />
zum mitmachen ein“.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> fanden folgende Freizeiten statt:<br />
Eine elftägige Sommerfreizeit nach Le Roziers in Süd-Frankreich. Sie diente<br />
vor allem <strong>der</strong> Erholung und dem Kennenlernen eines an<strong>der</strong>en Landes und<br />
<strong>der</strong> dortigen Bewohner. Schwerpunkt waren Ausflüge mit dem Bus in die<br />
Landschaft <strong>der</strong> Gorges du Tarn.
Eine Wochenendfahrt zu einem ökologisch betriebenen Hofgut im Odenwald.<br />
Die Teilnehmer konnten direkt vor Ort mit ökologisch betriebenem<br />
Obstanbau und ökologisch orientierter Tierhaltung vertraut werden.<br />
Eine viertägige Kanu-Freizeit entlang <strong>der</strong> Lahn. Nach einer Kanuwoche 2001<br />
in <strong>der</strong> Mecklenburgischen Seenplatte war bei Teilnehmern <strong>der</strong> Wunsch entstanden,<br />
Erlerntes auszuprobieren und Neues zu erfahren.<br />
Mit Beginn des Jahres <strong>2003</strong> startete <strong>der</strong> neue thematische Schwerpunkt<br />
„Reden und zuhören“. Ein Schwerpunkt wird über ein o<strong>der</strong> zwei Jahre als<br />
Thema im Programm <strong>der</strong> Initiative verankert und bietet den Teilnehmern<br />
Gelegenheit, sich intensiv mit einem Themenbereich auseinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />
Neben einer Auftaktveranstaltung über Grundzüge <strong>der</strong> Kommunikation<br />
wurde ein Kurs mit praktischen Kommunikationsübungen durchgeführt.<br />
Weiterhin wurde in Kooperation mit "people first" aus Kassel ein Wochenend-Seminar<br />
unter dem Titel "Wir lernen, wie man einen Vortrag o<strong>der</strong> eine<br />
Arbeitsgruppe macht" durchgeführt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Bereich "Metall" des För<strong>der</strong>lehrgangs im HdV<br />
wurde eine Bar für den Clubraum <strong>der</strong> Initiative gebaut. Teilnehmer des För<strong>der</strong>lehrgangs<br />
übernahmen den Metallbau und die Lackierarbeiten, die<br />
Initiative Allenstein steuerte die Holzarbeiten bei. Im Dezember wurde die<br />
Bar bei einem Donnerstag-Treffen eingeweiht. Seitdem schmückt sie den<br />
Allenstein-Raum.<br />
Im Februar <strong>2003</strong> bekam Ursula Ritter während einer Feierstunde im Frankfurter<br />
Römer für ihre langjährige ehrenamtliche Mitarbeit bei <strong>der</strong> Initiative<br />
Allenstein den Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht. Auch wir möchten<br />
uns an dieser Stelle für den Einsatz von Ursula Ritter und den an<strong>der</strong>en<br />
ehrenamtlichen Helfern <strong>der</strong> Initiative recht herzlich bedanken. Ohne diese<br />
Unterstützung wäre die Arbeit in dem jetzigen Umfang und <strong>der</strong> Qualität nicht<br />
möglich.<br />
Thomas Suckfüll, Projektleiter<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Ökologie im Odenwald<br />
Abenteuer auf <strong>der</strong> Lahn<br />
Schwerpunkt „Kommunikation“<br />
Kooperation mit För<strong>der</strong>lehrgang<br />
Ehrenbrief für<br />
ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Initiative Allenstein<br />
31
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Fachbereiche<br />
Vorbereitung: Geburt + Elternschaft<br />
Eltern-Kind-Gruppen<br />
Erziehungsthemen / Elternthemen<br />
Lebenslagenbezogene Zielgruppenarbeit<br />
Kommunikation – Beziehung –<br />
Persönlichkeitsentwicklung<br />
Gesellschaftliche, kulturelle,<br />
politische Bildung<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>Haus</strong>haltsführung<br />
Freizeit und Kultur<br />
Neue Projektstelle:<br />
interkulturelle Arbeit<br />
Gewaltprävention ausgezeichnet<br />
Landeszuschuss gestrichen<br />
32 Zentrum Familie<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Zentrum Familie<br />
Anzahl<br />
17<br />
43<br />
40<br />
88<br />
13<br />
11<br />
77<br />
35<br />
100<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> Kurseinheiten (1 Kurseinheit = 45 min)<br />
Kurseinheiten<br />
156<br />
969<br />
231<br />
1.094<br />
147<br />
37<br />
682<br />
436<br />
1.016<br />
4.768<br />
Teilnehmer<br />
Frauen Männer<br />
92<br />
526<br />
871<br />
703<br />
105<br />
Das Jahr <strong>2003</strong> war geprägt durch den Aufbau <strong>der</strong> neuen Projektstelle: „Zielgruppenarbeit”<br />
und <strong>der</strong> damit verbundenen Schwerpunktsetzung im Interkulturellen<br />
Bereich, sowie durch eine Vielzahl an öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktivitäten, die das positive, fachliche Image festigten und zu weiteren Fachkontakten<br />
führten. Eine beson<strong>der</strong>e Auszeichnung erhielt das Pilotprojekt<br />
Gewaltprävention in Kin<strong>der</strong>tagesstätten durch das Aktionsbündnis für Demokratie<br />
und Toleranz. Unter 300 Beteiligten wurde es als nachahmenswertes<br />
Beispiel mit einem Geldpreis gewürdigt. Darüber hinaus wurde die gewaltpräventive<br />
Arbeit im Rahmen <strong>der</strong> hausinternen Fachgespräche vorgestellt<br />
und die abteilungsübergreifende Fachdiskussion unterstützt. Die Landesmittelstreichung<br />
führte im zweiten Halbjahr zu einer starken Unsicherheit bei<br />
den Mitarbeiterinnen und erfor<strong>der</strong>te intensive interessenpolitische Aktivitäten.<br />
Gleichzeitig mussten Personalkosteneinsparungen und Gebührenerhöhungen<br />
zur zukünftigen Absicherung <strong>der</strong> Arbeit vorgenommen, sowie Angebotsreduzierungen<br />
abgewogen werden. Unter diesen verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />
wird die Konzentration auf Kernbereiche eine wichtige<br />
Zukunftsaufgabe sein.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung konzentrierte sich die Arbeit in <strong>der</strong><br />
Qualitätsgruppe auf die Auswertung <strong>der</strong> 2002 durchgeführten Honorarmitarbeiterbefragung.<br />
Die Auswertung ergab, dass die honorarbeschäftigten<br />
Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> Informiertheit, sowie <strong>der</strong> guten Einbindung und Zusammenarbeit<br />
auf Honorarmitarbeiterebene eine hohe Wichtigkeit beimessen.<br />
Im Hinblick auf die Wertschätzung und Zugehörigkeit erzielten die Aspekte<br />
„Aufgreifen von Vorschlägen“ und „persönliche Ansprache“ die höchsten<br />
Zufriedenheitswerte. Demgegenüber wurde Verbesserungsbedarf in <strong>der</strong> Honorierung<br />
und Materialausstattung angemeldet, sowie eine Ausdehnung des<br />
Fachaustausches auf alle Fachbereiche und eine verstärkte Teilnehmerrückmeldung<br />
zur Kursarbeit gewünscht. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung wurden<br />
dokumentiert und allen Mitarbeitern vorgelegt. Zeitgleich erfolgte die<br />
Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen. Im Bereich Wertschätzung und<br />
Zugehörigkeit wurde eine Erfassung aller honorarmitarbeiterbezogenen<br />
Maßnahmen durchgeführt, Verbesserung in <strong>der</strong> Einstiegs- und Abschiedsphase<br />
vorgenommen und ergänzend ein Leitfaden für Neubewerbungen erstellt.<br />
Der Fachaustausch auf Honorarmitarbeiterebene wurde auf weitere<br />
Fachbereiche ausgedehnt. Außerdem wurde eine Honorarregelung für<br />
beson<strong>der</strong>e Mitarbeit getroffen. Die Bedeutung <strong>der</strong> Informiertheit wurde aufgegriffen.<br />
Alle Honorarmitarbeiter erhalten nun auch den Infoletter des<br />
73<br />
534<br />
236<br />
524<br />
32<br />
22<br />
291<br />
80<br />
26<br />
41<br />
31<br />
31<br />
221<br />
Kin<strong>der</strong><br />
50<br />
565<br />
24<br />
1.533<br />
Frauen Männer Kin<strong>der</strong> Gesamt<br />
Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer/innen 3.664 775 2.886 7.325<br />
59<br />
323<br />
1.035
Trägers und ein Jahresinfo <strong>der</strong> Einrichtung. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr<br />
alle Schlüsselprozesse definiert und <strong>der</strong> Schlüsselprozess Programmplanung<br />
dokumentiert.<br />
Im fachlichen Bereich ergaben sich mit dem Aufbau <strong>der</strong> neuen Projektstelle<br />
zugleich neue Schwerpunkte im Zielgruppenbereich Adoption und mehrsprachige<br />
Familien. So wurde dem ansteigenden Informationsinteresse an Auslandsadoption<br />
durch die Einrichtung einer Telefonhotline entsprochen, die in<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Erziehungsberatung angeboten wird. Ferner wurde auf<br />
die sich abzeichnende halboffene o<strong>der</strong> offene Adoptionsform reagiert und<br />
das Thema Herkunftseltern aufgegriffen. Im interkulturellen Bereich konnten<br />
die gesetzten Ziele Positive Bestärkung <strong>der</strong> „Kulturbewusstheit“ und<br />
„För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mehrsprachigkeit“ konsequent umgesetzt werden. Neben<br />
<strong>der</strong> Erweiterung durch ein türkischsprachiges Eltern-Kind Gruppenangebot<br />
wurden mit einer mehrsprachigen Vorlesereihe neue Konzepte eingeführt.<br />
Erstmals fand ein Benefiz-Konzert statt, bei dem das neue Projekt „Interkulturell<br />
spielen und lernen“ vorgestellt und die mehrsprachige Eltern-Kind-<br />
Gruppenarbeit in kreativer Form präsentiert wurde. Gemeinsam mit einem<br />
Jugendbuchautor konnte zudem die Idee weiterentwickelt werden, Kin<strong>der</strong>reime<br />
in den verschiedenen Sprachen zu sammeln und zu veröffentlichen.<br />
Die stadtteilbezogene, fachliche Zusammenarbeit ist etablierter Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Präventionsarbeit im Zentrum Familie. Zum 3.Mal fand eine gemeinsame<br />
Elternveranstaltung zum Thema „Gefahren in <strong>der</strong> Großstadt” statt. Ferner<br />
konnte durch den im vergangenen Jahr gegründeten Stadtteilarbeitskreis<br />
Innenstadt, eine strukturelle Verzahnung zur Stadtteilkonferenz erzielt und<br />
die Zusammenarbeit mit dem Sozialrathaus Obermain verstärkt aufgenommen<br />
werden.<br />
Der vor 4 Jahren eingerichtete Fachservice Familie bewährt sich weiterhin<br />
als richtige Weichenstellung zur Umsetzung dezentraler Familienbildung in<br />
Schulen und Kin<strong>der</strong>tagesstätten und zur stadtteilbezogenen Durchführung<br />
von Präventionsprojekten. Mit einer Resonanz von 668 Teilnehmenden wurden<br />
wie<strong>der</strong> zwei große Schulveranstaltungen durchgeführt. Ferner wurde<br />
das in Kooperation mit dem Kin<strong>der</strong>schutzbund eingeführte Elterntraining<br />
„Starke Eltern Starke Kin<strong>der</strong>“ im schulischen Bereich vorgestellt und mit <strong>der</strong><br />
Durchführung eines Elternkurses speziell in <strong>der</strong> Schule begonnen. Im Kin<strong>der</strong>tagesstättenbereich<br />
wurde <strong>der</strong> Service verstärkt zur Einrichtung mehrsprachiger<br />
Angebote abgerufen. Neue Kontakte zu Kirchengemeinden wurden<br />
über das Themenfeld Pubertät geknüpft. Zu den herausragenden Arbeitsschwerpunkten<br />
des Fachservice zählte jedoch die zeitgleiche Durchführung<br />
von 2 Gewaltpräventionsprojekten in den Stadtteilen Innenstadt und<br />
Sossenheim. Während im Stadtteil Sossenheim ein Projektneustart erfolgte,<br />
begann im Stadtteil Innenstadt die 4. Projektphase mit <strong>der</strong> modellhaften<br />
Schulung von Präventionsbeauftragten. Darüber hinaus wurde das 2002 abgeschlossene<br />
Projekt zur Stärkung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz straffällig gewordener<br />
Mütter ausgewertet und dokumentiert. Ferner konnte das zentrale<br />
Gewaltpräventionsangebot erfolgreich durch ein mädchenspezifisches Angebot<br />
ergänzt werden.<br />
Fortgeführt wurde das Armutspräventionsprogramm „Familie und Geld“ mit<br />
den örtlichen Familienbildungsstätten in kath. Trägerschaft. Hier rückte die<br />
Zusammenarbeit mit Schulen verstärkt in den Mittelpunkt. So wurden allen<br />
Frankfurter Grundschulen Unterrichtsmaterialen zur Einführung von Geldund<br />
Konsumerziehung zur Verfügung gestellt und begleitende Elternveranstaltungen<br />
angeboten. Darüber hinaus wurde das beantragte Praxisforschungsprojekt<br />
bei einem Besuch <strong>der</strong> Hess. Sozialministerin präsentiert und<br />
das Kooperationsangebot „Familie und Geld” im Rahmen des Kreuzfestes in<br />
Frankfurt vorgestellt.<br />
Barbara Stillger, Abteilungsleiterin<br />
Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Schwerpunkt Auslandsadoption<br />
Mehrsprachigkeit<br />
Stadtteilbezogene Arbeit<br />
Fachservice Familie<br />
Gewaltpävention<br />
Armutsprävention<br />
Zentrum Familie<br />
33
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Leistungsbeschreibung<br />
Klientennachbefragung<br />
2001/2002<br />
Artikel: „Biografiearbeit als<br />
Methode zur Einbeziehung<br />
von Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />
Erziehungsberatung“<br />
Jahresstatistik des<br />
Beratungsdienst Hauptwache<br />
Konzeption<br />
„Menschen, die ihr Leben<br />
meistern“ (Video 30 Min, Kaufo<strong>der</strong><br />
Leihmöglichkeit)<br />
Demo-CD und Info-Mappe <strong>der</strong><br />
Musikgruppe „Rolling Allenstones“<br />
(Leihbasis)<br />
Dokumentation Pilotprojekt<br />
„Gewaltprävention in<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
mit Familienbildung“<br />
Dokumentation „Projekt Lernen<br />
2000plus – Initiative für<br />
eine neue Lernkultur“<br />
Filmproduktion „Abenteuer<br />
(K)in<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt“<br />
2. Innenstadtfest<br />
Informationsbroschüre<br />
für Honorarkräfte<br />
Halbjahres-Programm<br />
34 Informationsmaterial<br />
Informationsmaterial<br />
Die Abteilungen des <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V. können Interessierten weiteres<br />
Informationsmaterial zur Verfügung stellen.<br />
Ein Anruf genügt (Tel. Nr. auf <strong>der</strong> vierten Umschlagseite).<br />
Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge<br />
Ehe- und Sexualberatung<br />
Erziehungsberatung<br />
Tagesgruppe Aktiv<br />
Tagesgruppe Lichtblick<br />
Tagesgruppen Mittendrin<br />
För<strong>der</strong>lehrgang<br />
Ehe- und Sexualberatung<br />
Erziehungsberatung<br />
Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge<br />
Tagesgruppe Aktiv<br />
Tagesgruppen Mittendrin<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Sozialpädagogische Lernhilfe<br />
Initiative Allenstein<br />
Zentrum Familie<br />
Alle Abteilungen haben über die in diesem Jahresbericht <strong>2003</strong> dargestellten<br />
Daten hinaus statistisches Material, das aufgrund <strong>der</strong> Vorgaben von Seiten<br />
<strong>der</strong> Geldgeber und <strong>der</strong> Fachverbände sowie aus sonstigem Interesse erhoben<br />
wird. Auch dies kann auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden.
Soziales Netzwerk<br />
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Im <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> Volkarbeit e.V. <strong>der</strong> katholischen Kirche<br />
finden Sie Fachdienste für Einzelpersonen, Paare,<br />
Familien, Kin<strong>der</strong> und Jugendliche:<br />
Aktiv, heilpädagogische Tagesgruppe<br />
Ehe- und Sexualberatung<br />
Erziehungsberatung<br />
För<strong>der</strong>lehrgang<br />
Initiative Allenstein<br />
Krisen- und Lebensberatung & Telefonseelsorge<br />
Lichtblick, heilpädagogische Tagesgruppe<br />
Mittendrin, heilpädagogische Tagesgruppen<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Sozialpädagogische Lernhilfe<br />
Zentrum Familie<br />
Spendenkonto:<br />
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Pax Bank Mainz eG<br />
Konto Nr.: 400 4490 016<br />
BLZ: 370 601 93
So erreichen Sie uns:<br />
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Eschenheimer Anlage 21<br />
60318 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69 - 15 01 0<br />
Fax: 0 69 - 59 75 503<br />
e-Mail: kontakt@hdv-ffm.de<br />
web: hdv-ffm.de<br />
Verkehrsverbindungen:<br />
<strong>Haus</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksarbeit</strong><br />
U1, U2, U3 Eschenheimer Tor<br />
Linie 12, Konstablerwache<br />
Buslinien 30, 36,<br />
U4, U5, U6, U7, S-Bahnen<br />
U5 Musterschule<br />
Buslinie 36 Scheffeleck/Maingau-Krankenhaus<br />
P<br />
Parkhaus Arabella Hotel, Vilbeler Straße<br />
Eschersheimer<br />
Bocken- heimer Landstr. Anlage<br />
Oe<strong>der</strong>weg <strong>Haus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Volksarbeit</strong> e.V.<br />
Ecs henheimer Große Eschenheimer Str. Unterweg Anlage Bleichstr.<br />
Hochst r. Ökumenischer<br />
Beratungsdienst<br />
Hauptwache<br />
U1, U2, U3<br />
Eschenheimer Tor<br />
Zeil<br />
Peterstr. Hauptwache<br />
Schäfergasse Alte Gasse<br />
Eckenheimer Landst r.<br />
U5<br />
Musterschule<br />
Gre . Fribd erger Konrad-Adenauer-S tr.<br />
Vilbeler Str.<br />
P<br />
Friedberger Landstr. Buslinie 36<br />
S 1-6, S 8, S 9<br />
U4, U5, U6, U7<br />
Linie 12<br />
Buslinien 30, 36<br />
Konstablerwache