de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt
de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt
Kapitel 4 sicherstellen, dass die Einhaltung der Genehmigungsauflagen und anderer Umweltzielsetzungen und -einzelziele für die Anlage jederzeit gewährleistet sind. Umweltmanagementsysteme gewährleisten normalerweise die laufende Verbesserung der Umweltleistung der Anlage. Je schlechter der Ausgangszustand ist, desto wesentlichere kurzfristige Verbesserungen können erwartet werden. Wenn die Anlage bereits eine gute Umweltbilanz aufweist, hilft das System dem Betreiber, den hohen Standard zu halten. Medienübergreifende Effekte Umweltmanagementtechniken sind darauf ausgelegt, sich mit den Umweltauswirkungen insgesamt zu befassen, was dem integrierten Ansatz der IVU-Richtlinie entspricht. Betriebsdaten Keine spezifischen Informationen gemeldet. Anwendbarkeit Die oben beschriebenen Bestandteile lassen sich normalerweise auf alle IVU-Anlagen anwenden. Der Umfang (z. B. die gewählte Detailebene) und die Art des UMS (z. B. genormt oder nicht genormt) hängen im Allgemeinen von der Art, Dimension und Komplexität der Anlage und der Bandbreite ihrer möglichen Umweltauswirkungen ab. Wirtschaftliche Aspekte Die genaue Ermittlung von Kosten und wirtschaftlichem Nutzen der Einführung und Pflege eines guten UMS ist schwierig. Im Folgenden werden einige Studien vorgestellt, die jedoch nur Beispiele darstellen, und deren Ergebnisse nicht immer kohärent sind. Sie sind möglicherweise nicht für alle Sektoren in der gesamten EU repräsentativ und sollten daher mit Vorsicht behandelt werden. In einer schwedischen Studie von 1999 wurden alle 360 ISO-zertifizierten und EMASregistrierten Unternehmen in Schweden befragt. Die Antwortrate betrug 50 %, und die Studie kam unter anderem zu dem Schluss, dass: − der Aufwand für die Einführung und den Betrieb eines UMS hoch, aber – außer im Falle von sehr kleinen Unternehmen - nicht übermäßig hoch ist für die Zukunft ein Aufwandsrückgang zu erwarten ist − eine bessere Koordination und Integration des UMS mit anderen Managementsystemen als eine Möglichkeit zur Kostensenkung gesehen wird − die Hälfte aller Umweltzielsetzungen und -einzelziele innerhalb eines Jahres zu Kosteneinsparungen und/oder höheren Erträgen führen − die größten Kosteneinsparungen durch niedrigere Ausgaben für Energie, Abfallbehandlung und Rohstoffe erzielt wurden − die meisten Unternehmen der Ansicht sind, dass ihre Marktposition durch das UMS gestärkt − wurde ein Drittel der Unternehmen durch das UMS bedingte Ertragszuwächse meldet. In manchen Mitgliedsstaaten werden ermäßigte Überwachungsgebühren verlangt, wenn die Anlage zertifiziert ist. Eine Reihe von Studien 1 zeigt, dass die Unternehmensgröße im 1 (Z. B. Dyllick and Hamschmidt (2000, 73) zitiert in Klemisch H. und R. Holger, Umweltmanagementsysteme in kleinen und mittleren Unternehmen – Befunde bisheriger Umsetzung, KNI Papers 01/02, Januar 2002, S. 15; Clausen J., M. Keil und M. Jungwirth, The State of EMAS in the EU.Eco-Management as a Tool for Sustainable Development – Literature Study, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (Berlin) und Ecologic – Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik (Berlin), 2002, S. 15.) 368 Dezember 2005 OFC_BREF
Kapitel 4 umgekehrten Verhältnis zu den Kosten der Implementierung eines UMS steht. Ein ähnliches umgekehrtes Verhältnis besteht für den Amortisationszeitraum investierten Kapitals. Beide Faktoren bedeuten für die Implementierung eines UMS in kleinen und mittelständischen Unternehmen im Vergleich zu größeren Unternehmen ein ungünstigeres Kosten-Nutzen- Verhältnis. Einer Schweizer Studie zufolge können sich die durchschnittlichen Kosten für den Aufbau und die Durchführung von ISO 14001 sich unterscheiden: − bei Unternehmen mit 1 bis 49 Mitarbeitern: 64000 CHF (44000 EUR) für den Aufbau des EMS und 16000 CHF (11000 EUR) pro Jahr für dessen Betrieb − bei Industriestandorten mit über 250 Mitarbeitern: 367000 CHF (252000 EUR) für den Aufbau des EMS und 155000 CHF (106000 EUR) pro Jahr für dessen Betrieb. Diese Durchschnittszahlen stellen nicht unbedingt die tatsächlichen Kosten eines bestimmten Industriestandorts dar, da diese sehr stark abhängig sind von der Anzahl der bedeutenden Faktoren (Schadstoffe, Energieverbrauch, ...) und der Komplexität der zu untersuchenden Probleme. Eine jüngere deutsche Studie (Schaltegger, Stefan und Wagner, Marcus, Umweltmanagement in deutschen Unternehmen - der aktuelle Stand der Praxis, Februar 2002, S. 106) gibt die folgenden EMAS-Kosten für verschiedene Industriezweige an. Es ist auffällig, dass diese Zahlen deutlich unterhalb der oben genannten Angaben aus der Schweizer Studie liegen, was belegt, wie schwierig es ist, die Kosten eines UMS zu beziffern. Kosten für den Aufbau (EUR): Mindestens - 18750 Höchstens - 75000 Durchschnitt - 50000 Kosten für die Validierung (EUR): Mindestens - 5000 Höchstens - 12500 Durchschnitt - 6000 Eine Studie des Unternehmerinstituts/Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer UNI/ASU von 1997 (Umweltmanagementbefragung - Öko-Audit in der mittelständischen Praxis - Evaluierung und Ansätze für eine Effizienzsteigerung von Umweltmanagementsystemen in der Praxis, Bonn) enthält Angaben zu den durchschnittlichen Einsparungen durch EMAS pro Jahr und der durchschnittlichen Amortisationsdauer. Darin wurden beispielsweise bei Implementationskosten von 80000 EUR durchschnittliche Einsparungen von 50000 EUR pro Jahr festgestellt, was einer Amortisationszeit von etwa anderthalb Jahren entspricht. Externe Kosten im Zusammenhang mit der Systemverifizierung lassen sich anhand der Richtwerte des Internationalen Akkreditierungsforums (http://www.iaf.nu) schätzen. Anlass für die Umsetzung Umweltmanagementsysteme können eine Vielzahl von Vorteilen bieten, z. B.: • verbesserte Einsicht in Umweltaspekte des Unternehmens • verbesserte Entscheidungsgrundlagen • höhere Personalmotivation • zusätzliche Gelegenheiten für Betriebskostenreduzierung und Produktqualitätsverbesserung • verbesserte Umweltbilanz • verbessertes Unternehmensimage • geringere Haftungs-, Versicherungs- und Nichteinhaltungskosten • größere Attraktivität für Mitarbeiter, Kunden und Investoren • größeres Vertrauen der Aufsichtsbehörden und damit möglicherweise weniger Reglementierung • verbessertes Verhältnis zu Umweltorganisationen. OFC_BREF Dezember 2005 369
- Seite 349 und 350: Anlass für die Umsetzung Schutz de
- Seite 351 und 352: 4.3.7.21 Entfernung von Nickel aus
- Seite 353 und 354: 4.3.7.22 Entfernung von Schwermetal
- Seite 355 und 356: Wirtschaftliche Aspekte Wirtschaftl
- Seite 357 und 358: 4.3.7.24 Entsorgung von Abwasserstr
- Seite 359 und 360: Kapitel 4 4.3.8.2 Vorbehandlung des
- Seite 361 und 362: 4.3.8.3 Standorteigene anstelle ext
- Seite 363 und 364: Kapitel 4 • im Falle einer gemein
- Seite 365 und 366: 4.3.8.6 Behandlung des Gesamtabwass
- Seite 367 und 368: 4.3.8.7 Schutz und Leistungsfähigk
- Seite 369 und 370: 4.3.8.8 Schutz und Leistungsfähigk
- Seite 371 und 372: 4.3.8.9 CSB-Eliminationsraten von A
- Seite 373 und 374: Ausmaß der Trennung und Vorbehandl
- Seite 375 und 376: Erzielte Umweltvorteile Kapitel 4 D
- Seite 377 und 378: Wirtschaftliche Aspekte Es liegen k
- Seite 379 und 380: Medienübergreifende Effekte Wahrsc
- Seite 381 und 382: Anwendbarkeit Allgemein anwendbar.
- Seite 383 und 384: Anlass für die Umsetzung Verringer
- Seite 385 und 386: 4.3.8.16 Elimination von Phosphorve
- Seite 387 und 388: Wirtschaftliche Aspekte Allgemein a
- Seite 389 und 390: Medienübergreifende Effekte Wahrsc
- Seite 391 und 392: 4.3.8.20 Online-Überwachung der To
- Seite 393 und 394: Kapitel 4 4.3.8.21 Überwachung des
- Seite 395 und 396: 4.4 Umweltmanagement-Instrumente Be
- Seite 397 und 398: Kapitel 4 (v) Dokumentation − Ers
- Seite 399: Kapitel 4 (g) Validierung durch die
- Seite 403 und 404: 5 BESTE VERFÜGBARE TECHNIKEN Kapit
- Seite 405 und 406: Kapitel 5 5.1 Vermeidung und Vermin
- Seite 407 und 408: Kapitel 5 a) Einsatz von geschlosse
- Seite 409 und 410: 5.1.2.4.3 Inertisierung Kapitel 5 D
- Seite 411 und 412: 5.1.2.5.5 Indirektkühlung Kapitel
- Seite 413 und 414: Parameter Abwassermenge pro Charge
- Seite 415 und 416: Kapitel 5 Parameter Durchschnittlic
- Seite 417 und 418: 5.2.3.2 Rückgewinnung/Minderung vo
- Seite 419 und 420: 5.2.3.6 Entstaubung von Abgasen Kap
- Seite 421 und 422: 5.2.4.3 Entfernung von Lösemitteln
- Seite 423 und 424: 5.2.4.6 Zerstörung freier Cyanide
- Seite 425 und 426: Kapitel 5 Es ist BVT, das Gesamtabw
- Seite 427 und 428: 6 EMERGING TECHNIQUES 6.1 Mixing im
- Seite 429 und 430: 6.2 Process intensification Descrip
- Seite 431 und 432: 6.3 Microwave Assisted Organic Synt
- Seite 433 und 434: 6.4 Constant flux reactor systems D
- Seite 435: Economics Chapter 6 The ability to
- Seite 438 und 439: Chapter 7 7.2 Recommendations for f
- Seite 441 und 442: REFERENCES 1 Hunger, K. (2003). "In
- Seite 443 und 444: References 53 UBA (2004). "BREF OFC
- Seite 445: References 100 TAA (2000). “Techn
- Seite 448 und 449: Glossar B Biodegradability A measur
Kapitel 4<br />
sicherstellen, dass die Einhaltung <strong>de</strong>r Genehmigungsauflagen und an<strong>de</strong>rer Umweltzielsetzungen<br />
und -einzelziele für die Anlage je<strong>de</strong>rzeit gewährleistet sind. Umweltmanagementsysteme<br />
gewährleisten normalerweise die laufen<strong>de</strong> Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltleistung <strong>de</strong>r Anlage. Je<br />
schlechter <strong>de</strong>r Ausgangszustand ist, <strong>de</strong>sto wesentlichere kurzfristige Verbesserungen können<br />
erwartet wer<strong>de</strong>n. Wenn die Anlage bereits eine gute Umweltbilanz aufweist, hilft das System<br />
<strong>de</strong>m Betreiber, <strong>de</strong>n hohen Standard zu halten.<br />
Medienübergreifen<strong>de</strong> Effekte<br />
Umweltmanagementtechniken sind darauf ausgelegt, sich mit <strong>de</strong>n Umweltauswirkungen<br />
insgesamt zu befassen, was <strong>de</strong>m integrierten Ansatz <strong>de</strong>r IVU-Richtlinie entspricht.<br />
Betriebsdaten<br />
Keine spezifischen Informationen gemel<strong>de</strong>t.<br />
Anwendbarkeit<br />
Die oben beschriebenen Bestandteile lassen sich normalerweise auf alle IVU-Anlagen<br />
anwen<strong>de</strong>n. Der Umfang (z. B. die gewählte Detailebene) und die Art <strong>de</strong>s UMS (z. B. genormt<br />
o<strong>de</strong>r nicht genormt) hängen im Allgemeinen von <strong>de</strong>r Art, Dimension und Komplexität <strong>de</strong>r<br />
Anlage und <strong>de</strong>r Bandbreite ihrer möglichen Umweltauswirkungen ab.<br />
Wirtschaftliche Aspekte<br />
Die genaue Ermittlung von Kosten und wirtschaftlichem Nutzen <strong>de</strong>r Einführung und Pflege<br />
eines guten UMS ist schwierig. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n einige Studien vorgestellt, die jedoch nur<br />
Beispiele darstellen, und <strong>de</strong>ren Ergebnisse nicht immer kohärent sind. Sie sind möglicherweise<br />
nicht für alle Sektoren in <strong>de</strong>r gesamten EU repräsentativ und sollten daher mit Vorsicht<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. In einer schwedischen Studie von 1999 wur<strong>de</strong>n alle 360 ISO-zertifizierten<br />
und EMASregistrierten Unternehmen in Schwe<strong>de</strong>n befragt. Die Antwortrate betrug 50 %, und<br />
die Studie kam unter an<strong>de</strong>rem zu <strong>de</strong>m Schluss, dass:<br />
− <strong>de</strong>r Aufwand für die Einführung und <strong>de</strong>n Betrieb eines UMS hoch, aber – außer im Falle<br />
von sehr kleinen Unternehmen - nicht übermäßig hoch ist für die Zukunft ein<br />
Aufwandsrückgang zu erwarten ist<br />
− eine bessere Koordination und Integration <strong>de</strong>s UMS mit an<strong>de</strong>ren Managementsystemen als<br />
eine Möglichkeit zur Kostensenkung gesehen wird<br />
− die Hälfte aller Umweltzielsetzungen und -einzelziele innerhalb eines Jahres zu<br />
Kosteneinsparungen und/o<strong>de</strong>r höheren Erträgen führen<br />
− die größten Kosteneinsparungen durch niedrigere Ausgaben für Energie, Abfallbehandlung<br />
und Rohstoffe erzielt wur<strong>de</strong>n<br />
− die meisten Unternehmen <strong>de</strong>r Ansicht sind, dass ihre Marktposition durch das UMS gestärkt<br />
− wur<strong>de</strong> ein Drittel <strong>de</strong>r Unternehmen durch das UMS bedingte Ertragszuwächse mel<strong>de</strong>t.<br />
In manchen Mitgliedsstaaten wer<strong>de</strong>n ermäßigte Überwachungsgebühren verlangt, wenn die<br />
Anlage zertifiziert ist. Eine Reihe von Studien 1 zeigt, dass die Unternehmensgröße im<br />
1 (Z. B. Dyllick and Hamschmidt (2000, 73) zitiert in Klemisch H. und R. Holger, Umweltmanagementsysteme in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen – Befun<strong>de</strong> bisheriger Umsetzung, KNI Papers 01/02, Januar 2002, S. 15; Clausen J., M. Keil und M.<br />
Jungwirth, The State of EMAS in the EU.Eco-Management as a Tool for Sustainable Development – Literature Study, Institut<br />
für ökologische Wirtschaftsforschung (Berlin) und Ecologic – Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik<br />
(Berlin), 2002, S. 15.)<br />
368 Dezember 2005 OFC_BREF