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de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt

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Kapitel 4<br />

4.3.8.4 Gemeinsame Behandlung mit kommunalem Abwasser<br />

Beschreibung<br />

Bei gemeinsamer Behandlung von kommunalem Abwasser mit Abwasser eines OFC-Standorts<br />

gibt es in erster Näherung we<strong>de</strong>r synergistische noch antagonistische Effekte, d. h. die Restfrachten<br />

können einfach addiert wer<strong>de</strong>n. Die gemeinsame Behandlung kann jedoch Vorteile und<br />

Nachteile haben (vgl. Erreichter Nutzen für die Umwelt und Anwendbarkeit). Um die Risiken<br />

zu minimieren, ist es notwendig, die <strong>de</strong>r Abwasserbehandlungsanlage zugeführten Abwasserströme<br />

sorgfältig auf evtl. Faktoren zu untersuchen, die zur Hemmung <strong>de</strong>r Nitrifikation<br />

führen und, falls angemessen, die kritischen Teilströme durch Vorbehandlung zu verbessern<br />

o<strong>de</strong>r diese kontrolliert einzuspeisen.<br />

Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Wasserhaushalts und um während Nitrifikationseinbrüchen auftreten<strong>de</strong> Stickstoffemissionen<br />

zu minimieren, kann es häufig zweckmäßig sein, mit Ammonium belastete<br />

Abwasserströme physikalisch-chemisch vorzubehan<strong>de</strong>ln, wenn angemessen, in Kombination<br />

mit Ammoniak-Recycling.<br />

Im Falle einer gemeinsamen Abwasserbehandlung muss stets sichergestellt sein, dass die<br />

gesamte Stickstoffelimination nicht geringer ist als bei <strong>de</strong>r getrennten Abwasserbehandlung.<br />

Als ein Spezialfall <strong>de</strong>r gemeinsamen Behandlung hat es sich als sinnvoll erwiesen, Chemieabwasserströme<br />

in kontrollierter Weise in kommunale Abwasserbehandlungsanlagen<br />

einzubringen. Beispiele dafür sind das spezifisch dosierte Einbringen konzentrierter, gut<br />

abbaubarer Teilströme in die anaerobe Stufe (Faulturm) o<strong>de</strong>r in die Denitrifikationsstufe.<br />

Erzielte Umweltvorteile<br />

• Verbesserung <strong>de</strong>r Nährstoffbedingungen<br />

• Optimierung <strong>de</strong>r Abwassertemperatur und damit <strong>de</strong>r Abbaukinetik<br />

• Vergleichmäßigung <strong>de</strong>r Zulauffrachten, falls die Tagesganglinien <strong>de</strong>r zwei Abwasserströme<br />

entsprechen<strong>de</strong> Struktur haben o<strong>de</strong>r aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n können<br />

• Unterdrückung toxischer und hemmen<strong>de</strong>r Wirkungen von Abwasserkomponenten, in<strong>de</strong>m<br />

die Konzentrationen unterhalb kritischer Schwellenwerte <strong>de</strong>r toxischen Aktivität abgesenkt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Medienübergreifen<strong>de</strong> Effekte<br />

Wahrscheinlich keine.<br />

Betriebsdaten<br />

Abhängig vom Einzelfall.<br />

Anwendbarkeit<br />

Bewertung im Einzelfall erfor<strong>de</strong>rlich. Iin folgen<strong>de</strong>n Fällen nicht anwendbar:<br />

• in Gemein<strong>de</strong>n, die überwiegend im Mischsystem entwässert wer<strong>de</strong>n und bei relativ starken<br />

Regenereignissen können hydraulische Überlastungen auftreten, die zu erhöhten Einleitungen<br />

von Schadstoffen und dazu führen, dass Nitrifikanten und an<strong>de</strong>re Bakterien mit<br />

einer relativ langen Regenerationszeit aus <strong>de</strong>n gemeinsamen Abwasserbehandlungsanlagen<br />

ausgeschwemmt wer<strong>de</strong>n<br />

330 Dezember 2005 OFC_BREF

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