de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt
de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt
Kapitel 4 4.3.2.4 Abfallströme aus der Diazotierung und Azokupplung Beschreibung Die Hauptabfallströme aus der Diazotierung und Azokupplung sind: • HCl-haltiges Abgas aus der Diazotierungsstufe • eine häufig mit refraktärem CSB und möglicherweise mit AOX (falls halogenierte Rohstoffe eingesetzt werden) und hoch mit Salz aus dem Aussalzen befrachtete Mutterlauge, die möglicherweise Schwermetalle aus der Herstellung von Metallkomplex-Farbstoffen enthält. • Waschwasser, das geringere Frachten refraktären CSB und möglicherweise AOX (falls halogenierte Rohstoffe eingesetzt werden) und möglicherweise Schwermetalle aus der Herstellung von Metallkomplex-Farbstoffen enthält • Permeat aus der Druckpermeation, das CSB-Frachten und möglicherweise AOX (falls halogenierte Rohstoffe eingesetzt werden) und eine geringere Salzfracht enthält. Abbildung 4.30 zeigt Behandlungstechniken für Abfallströme aus der Diazotierung und Azokupplung. Tabelle 4.27 gibt einige Beispieldaten für Abfallströme aus Diazotierung und Azokupplung. In Tabelle 4.28 sind Beispiele aus der Herstellung von Azofarbstoffen dargestellt, in denen Schwermetalle auftreten. Tabelle 4.29 zeigt detaillierte Beispiele für die Behandlung von Mutterlaugen. Wo Frachten und Ergebnisse aus Zahn-Wellens-Tests verfügbar sind, wurde entsprechend dem Ergebnis der Untersuchung auf Bioeliminierbarkeit ein refraktärer CSB berechnet. Um die Auswirkung auf die CSB-Konzentrationen im eingeleiteten Abwasser zu verdeutlichen, wurde eine Verdünnung in 2000 m 3 Abwasser berechnet. HCl Abgaswäsche Mutterlauge Waschwasser Permeate ? Chemische Oxidation Nassoxidation Niederdruck-Nassoxidation Entsorgung (Verbrennung) Abwasserbehandlung Abwasser Abgas Abbildung 4.30: Für Abfallströme aus der Diazotierung und der Azokupplung angewandte Minderungstechniken Abgase werden in Wasserwäschern absorbiert. Mutterlaugen sowie Waschwässer aus der Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe enthalten häufig hohe CSB-Frachten, häufig mit niedriger Bioeliminierbarkeit. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn nicht reagierte Rohstoffe zurückbleiben. Es ist deshalb wichtig zu prüfen, ob in der Reaktionsmischung noch Diazo- oder Kupplungskomponenten vorhanden sind. 198 Dezember 2005 OFC_BREF H 2 O
Kapitel 4 Falls halogenierte Rohstoffe eingesetzt werden, kann von einer hohen AOX-Fracht ausgegangen werden. Mutterlaugen und Waschwässer mit geringer Bioeliminierbarkeit werden - der biologischen Behandlung des Gesamtabwassers vorgeschaltet - einer Vorbehandlung unterzogen. Methoden der Wahl sind z. B. chemische Oxidation, Nassoxidation, Niederdrucknassoxidation oder Entsorgung (Verbrennung). Permeate aus der Druckpermeation haben für gewöhnlich geringere Frachten und werden gemeinsam mit dem Gesamtabwasser behandelt. Erzielte Umweltvorteile Niedrigere Emissionswerte und verbesserter Wirkungsgrad im Falle einer Rückgewinnung. Medienübergreifende Effekte Auswirkungen der Rückgewinnungs-/Minderungstechniken. Abfallstrom Kenngrößen Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe Herstellung einer Tonne Farbstoff Literaturzitat Mutterlauge, Abwasserstrom: 7 Tonnen Waschwasser Salzfracht: 1,5 Tonnen [9, Christ, 1999] CSB-Fracht: 50 kg Mutterlaugen TOC mg/l BSB/ TOC DOC*-Elimination nach 13 Tagen (Zahn- Wellens-Test) Diazofarbstoff 0,2 16 % Azo-Dispersionsfarbstoff 0,4 35 % Azo-Dispersionsfarbstoff 1170 0,9 41 % Azo-Dispersionsfarbstoff 1330 0,5 48 % Azo-Dispersionsfarbstoff 1970 0,8 49 % Azo-Dispersionsfarbstoff 953 0,4 51 % Azo-Dispersionsfarbstoff 1170 0,6 54 % [17, Schönberger, 1991] Nitrierter Monoazofarbstoff 10200 0,3 72 % Nitrierter Monoazofarbstoff 8490 0,2 72 % Nitrierter Monoazofarbstoff 1,5 75 % Nitrierter Monoazofarbstoff 1140 1,2 75 % Nitrierter Monoazofarbstoff 1560 1,7 76 % Azofarbstoff für Baumwolle 0,5 95 % * Gelöster organischer Kohlenstoff Tabelle 4.27: Beispieldaten für Abfallströme aus der Diazotierung und Azokupplung OFC_BREF Dezember 2005 199
- Seite 179 und 180: 4.2.13 Verbesserte Reinigung von An
- Seite 181 und 182: 4.2.15 Minimierung von VOC-Emission
- Seite 183 und 184: 4.2.16 Luftdichtheit von Prozessbeh
- Seite 185 und 186: Anwendbarkeit Kapitel 4 Allgemein a
- Seite 187 und 188: 4.2.19 Fest/Flüssig-Trennung in ge
- Seite 189 und 190: Anwendbarkeit Allgemein anwendbar.
- Seite 191 und 192: Erzielte Umweltvorteile Ermöglicht
- Seite 193 und 194: Wirtschaftliche Aspekte Kostenvorte
- Seite 195 und 196: 4.2.24 Vermeidung von Mutterlaugen
- Seite 197 und 198: 4.2.25 Reaktive Extraktion Beschrei
- Seite 199 und 200: Medienübergreifende Effekte Kapite
- Seite 201 und 202: Kapitel 4 Formelle Kontrollen sind
- Seite 203 und 204: 4.2.29 Beispiel: Schulung von Perso
- Seite 205 und 206: 4.2.30 Beispiel: Umgang mit Phosgen
- Seite 207 und 208: 4.3 Management und Behandlung von A
- Seite 209 und 210: Wässrige Ströme Prozessbezogene A
- Seite 211 und 212: 4.3.1.2 Analyse von Abwasserteilstr
- Seite 213 und 214: 4.3.1.3 Refraktäre organische Frac
- Seite 215 und 216: 4.3.1.4 Massenbilanzen für Lösemi
- Seite 217 und 218: 4.3.1.5 TOC-Bilanz für Abwassertei
- Seite 219 und 220: 4.3.1.6 AOX-Bilanz für Abwassertei
- Seite 221 und 222: 4.3.1.7 Überwachung von Abgasvolum
- Seite 223 und 224: Erzielte Umweltvorteile Ermöglicht
- Seite 225 und 226: Abfallstrom Kenngrößen Acetylieru
- Seite 227 und 228: Abwasser VOC ? ? Stripper Dampf The
- Seite 229: Kapitel 4 Abgase werden mittels the
- Seite 233 und 234: [51, UBA, 2004] Beispiel 1 Beispiel
- Seite 235 und 236: 4.3.2.5 Abfallströme aus der Halog
- Seite 237 und 238: Kapitel 4 Destillationsrückstände
- Seite 239 und 240: Kapitel 4 Die Mutterlaugen stellen
- Seite 241 und 242: 4.3.2.7 Abfallströme aus der Reduk
- Seite 243 und 244: Erzielte Umweltvorteile Niedrigere
- Seite 245 und 246: [51, UBA, 2004] Mutterlauge Menge p
- Seite 247 und 248: Betriebsdaten Es liegen keine Infor
- Seite 249 und 250: Medienübergreifende Effekte Auswir
- Seite 251 und 252: Kapitel 4 Die Mutterlaugen haben f
- Seite 253 und 254: Abwasserstrom Nachgeschaltete Behan
- Seite 255 und 256: Wirtschaftliche Aspekte Die Wirtsch
- Seite 257 und 258: Abgas (Toluol) 5° 25° Dampf Toluo
- Seite 259 und 260: 4.3.5 Abgasbehandlung 4.3.5.1 Rück
- Seite 261 und 262: 4.3.5.2 Rückgewinnung von HCl aus
- Seite 263 und 264: Anwendbarkeit Anwendbar für alle H
- Seite 265 und 266: Medienübergreifende Effekte Wasser
- Seite 267 und 268: Erzielte Umweltvorteile Kapitel 4 R
- Seite 269 und 270: Wirtschaftliche Aspekte Es liegen k
- Seite 271 und 272: Betriebsdaten Kapitel 4 • für ge
- Seite 273 und 274: Erzielte Umweltvorteile Kapitel 4
- Seite 275 und 276: Kapitel 4 Verbrauchte Lösemittel w
- Seite 277 und 278: Erzielte Umweltvorteile • niedrig
- Seite 279 und 280: Medienübergreifende Effekte • te
Kapitel 4<br />
Falls halogenierte Rohstoffe eingesetzt wer<strong>de</strong>n, kann von einer hohen AOX-Fracht ausgegangen<br />
wer<strong>de</strong>n. Mutterlaugen und Waschwässer mit geringer Bioeliminierbarkeit wer<strong>de</strong>n - <strong>de</strong>r biologischen<br />
Behandlung <strong>de</strong>s Gesamtabwassers vorgeschaltet - einer Vorbehandlung unterzogen.<br />
Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wahl sind z. B. chemische Oxidation, Nassoxidation, Nie<strong>de</strong>rdrucknassoxidation<br />
o<strong>de</strong>r Entsorgung (Verbrennung). Permeate aus <strong>de</strong>r Druckpermeation haben für gewöhnlich<br />
geringere Frachten und wer<strong>de</strong>n gemeinsam mit <strong>de</strong>m Gesamtabwasser behan<strong>de</strong>lt.<br />
Erzielte Umweltvorteile<br />
Niedrigere Emissionswerte und verbesserter Wirkungsgrad im Falle einer Rückgewinnung.<br />
Medienübergreifen<strong>de</strong> Effekte<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Rückgewinnungs-/Min<strong>de</strong>rungstechniken.<br />
Abfallstrom Kenngrößen<br />
Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe<br />
Herstellung einer Tonne Farbstoff<br />
Literaturzitat<br />
Mutterlauge, Abwasserstrom: 7 Tonnen<br />
Waschwasser Salzfracht: 1,5 Tonnen<br />
[9, Christ, 1999]<br />
CSB-Fracht: 50 kg<br />
Mutterlaugen<br />
TOC<br />
mg/l<br />
BSB/<br />
TOC<br />
DOC*-Elimination nach<br />
13 Tagen (Zahn-<br />
Wellens-Test)<br />
Diazofarbstoff 0,2 16 %<br />
Azo-Dispersionsfarbstoff 0,4 35 %<br />
Azo-Dispersionsfarbstoff 1170 0,9 41 %<br />
Azo-Dispersionsfarbstoff 1330 0,5 48 %<br />
Azo-Dispersionsfarbstoff 1970 0,8 49 %<br />
Azo-Dispersionsfarbstoff 953 0,4 51 %<br />
Azo-Dispersionsfarbstoff 1170 0,6 54 %<br />
[17, Schönberger, 1991]<br />
Nitrierter Monoazofarbstoff 10200 0,3 72 %<br />
Nitrierter Monoazofarbstoff 8490 0,2 72 %<br />
Nitrierter Monoazofarbstoff 1,5 75 %<br />
Nitrierter Monoazofarbstoff 1140 1,2 75 %<br />
Nitrierter Monoazofarbstoff 1560 1,7 76 %<br />
Azofarbstoff für Baumwolle 0,5 95 %<br />
* Gelöster organischer Kohlenstoff<br />
Tabelle 4.27: Beispieldaten für Abfallströme aus <strong>de</strong>r Diazotierung und Azokupplung<br />
OFC_BREF Dezember 2005 199