de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt
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Kapitel 4 Maßnahme Kommentar [99, D2 comments, 2005] Getrennte Bereiche für die Phosgenlagerung, den Phosgenierungsprozess und die Emissionsminderung Das Optimum hängt von der Größe ab: je größer die Anlage, desto länger sind die Wege zwischen den Bereichen und desto mehr ist es angebracht, die Bereiche zu kombinieren und zu konzentrieren. Minimierung der gelagerten Menge Absolut richtig; trotzdem kann es der Fall sein – insbesonder bei der Rückgewinnung von Phosgen im Prozess – dass verstärkt Phosgen gelagert wird, um das Phosgeninventar der Anlage insgesamt zu minimieren. Unterteilung der Lagereinheiten (z. B. fünf Gasflaschen für 48 kg Phosgen) Sicherstellen, dass zur Bilanzierung jede Lagereinheit gewogen werden kann Verwendung doppelwändiger Rohrleitungen zu den Reaktoren einschließlich Leckanzeige Einsatz von Handschuhkastenanlagen bei der Lagerung Aufstellung der Reaktoren in getrennten Kabinen, dann Zutritt nur mit vollständiger Schutzkleidung und -ausrüstung Ausschließlich Verwendung geschlossener Anlagen Redundante Ventile mit automatischer Absperrung entsprechend der Messung von Phosgen Anwendung einer Druckprüfung bevor der Prozess gestartet wird Einsatz redundanter und unabhängiger Messnetze Belüftung des Prozesses, z. B. über Kondensatoren (+5, -30 und -60 °C) und zwei Wäscher Raumentlüftung über eine Abgaswäsche Vorhalten von Ammoniakgas für Notfallsituationen Spezielle Schulung des Bedienpersonals Umsetzen strenger Arbeitsanweisungen In Abhängigkeit von der Flaschengröße (das dargestellte Beispiel beschreibt nicht notwendigerweise Standardflaschen) und der Phosgen-Gesamtmenge könnten Teilbereiche/Unterteilungen nachteilig sein (z. B. ist die Lecksuche schwieriger). Anwendbar, wenn Phosgen in Stahlflaschen bereitgestellt wird. Trotz des erhöhten und erschwerten Wartungsaufwands können doppelwändige Bauweisen die Methode der Wahl zum Schutz kritischer Bereiche in Phosgenierungsanlagen sein. Eine andere Methode um den Kontakt mit Phosgen im Fall einer Leckage zu vermeiden, wäre der Einsatz von Frischluftmasken. Das Öffnen von phosgenhaltigen Anlageteilen muss vermieden werden. Getrennte Kabinen können Teil eines Konzeptes der Verwendung geschlossener Anlagen sein. Die Gestaltung hängt von der Phosgenmenge und vom Gesamtsicherheitssystem und –konzept ab. Andere Unternehmen haben schlechte Erfahrungen mit Redundanzen gemacht, die im Notfall zu versagen scheinen: um die Funktionsfähigkeit zu garatieren, werden dort eher vermehrt Messungen und Inspektionen durchgeführt. Ähnliche Probleme sind bei automatischer Absperrung zu bedenken. Der Einsatz hängt von der Größe und der Komplexität der Anlage ab: zu viele Redundanzen können bei der Beurteilung widersprüchlicher Informationen Probleme auslösen (automatisierte oder menschliche). Einige Unternehmen lehnen Redundanzen im Sinne von unterschiedlichen Messsystemen ab. sie bevorzugen es, das Bekannteste und Zuverlässigste weiter zu benutzen. Einige Unternehmen haben gute Erfahrung mit Messnetzwerken, größere Anlagen wollen oft keine erhöhten Reaktionszeiten und bevorzugen (kritische) lokale Messungen. Die anzuwendenden Temperaturen hängen vom Druck ab, unter dem das System gefahren wird. Nicht anwendbar bei nicht eingehausten Anlagen. Wenn entsprechend dem Gesamtsicherheitssystem beträchtliche Mengen von Phosgen in die Raumluft abgegeben werden können (abhängig davon, ob z. B. persönliche Schutzausrüstung benutzt wird; siehe z. B. Öffnen von Reaktoren), dann sollte die Möglichkeit einer Raumentlüftung in Betracht gezogen werden. In anderen Fällen muss eine Einzelfallbetrachtung angestellt werden. Ammoniak ist ein sehr effektives Neutralisationsmittel für Phosgen; trotzdem erfordert seine Anwendung eine sorgfältige Einschätzung der Situation (z. B. bei geschlossenen Anlagen). Tabelle 4.18: Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken, die von der Lagerung und dem Umgang mit Phosgen ausgehen 174 Dezember 2005 OFC_BREF
4.3 Management und Behandlung von Abfallströmen Die Schnittstelle zum BREF CWW [31, European Commission, 2003] Kapitel 4 Das BREF “Abwasser- und Abgasbehandlung/-management in der chemischen Industrie” beschreibt Techniken, die im ganzen Spektrum der chemischen Industrie allgemein anwendbar sind. Im Ergebnis wurden nur allgemeine Schlussfolgerungen gezogen, die de-facto die spezifischen Merkmale der Herstellung von organischen Feinchemikalien nicht berücksichtigen konnten. Unter Nutzung der Ergebnisse aus dem BREF CWW als Informationsquelle liefert das BREF OFC eine weitergehende Beurteilung dieser Techniken im OFC-Kontext. Hauptaspekt ist die Auswirkung der Anlagenfahrweise (Chargenbetrieb, Produktionskampagnen, häufiger Produktwechsel) auf die Auswahl und die Anwendbarkeit von Behandlungstechniken, genauso wie die implizite Herausforderung eine Mehrzweckanlage zu managen. Desweiteren wird auf der Grundlage OFC-spezifischer Informationen und Daten die Leistungsfähigkeit untersucht und Schlussfolgerungen gezogen. Rückgewinnungs- und Minderungstechniken werden in den folgenden Abschnitten nicht nochmals im Detail beschrieben. Sollte mehr Information erforderlich sein, wird gebeten im BREF CWW nachzuschlagen [31, European Commission, 2003]. OFC_BREF Dezember 2005 175
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Kapitel 4<br />
Maßnahme Kommentar [99, D2 comments, 2005]<br />
Getrennte Bereiche für die<br />
Phosgenlagerung, <strong>de</strong>n<br />
Phosgenierungsprozess und die<br />
Emissionsmin<strong>de</strong>rung<br />
Das Optimum hängt von <strong>de</strong>r Größe ab: je größer die Anlage, <strong>de</strong>sto länger<br />
sind die Wege zwischen <strong>de</strong>n Bereichen und <strong>de</strong>sto mehr ist es angebracht, die<br />
Bereiche zu kombinieren und zu konzentrieren.<br />
Minimierung <strong>de</strong>r gelagerten Menge Absolut richtig; trotz<strong>de</strong>m kann es <strong>de</strong>r Fall sein – insbeson<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r<br />
Rückgewinnung von Phosgen im Prozess – dass verstärkt Phosgen gelagert<br />
wird, um das Phosgeninventar <strong>de</strong>r Anlage insgesamt zu minimieren.<br />
Unterteilung <strong>de</strong>r Lagereinheiten<br />
(z. B. fünf Gasflaschen für 48 kg<br />
Phosgen)<br />
Sicherstellen, dass zur Bilanzierung<br />
je<strong>de</strong> Lagereinheit gewogen wer<strong>de</strong>n<br />
kann<br />
Verwendung doppelwändiger<br />
Rohrleitungen zu <strong>de</strong>n Reaktoren<br />
einschließlich Leckanzeige<br />
Einsatz von Handschuhkastenanlagen<br />
bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
Aufstellung <strong>de</strong>r Reaktoren in<br />
getrennten Kabinen, dann Zutritt<br />
nur mit vollständiger<br />
Schutzkleidung und -ausrüstung<br />
Ausschließlich Verwendung<br />
geschlossener Anlagen<br />
Redundante Ventile mit<br />
automatischer Absperrung<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Messung von<br />
Phosgen<br />
Anwendung einer Druckprüfung<br />
bevor <strong>de</strong>r Prozess gestartet wird<br />
Einsatz redundanter und<br />
unabhängiger Messnetze<br />
Belüftung <strong>de</strong>s Prozesses, z. B. über<br />
Kon<strong>de</strong>nsatoren (+5, -30 und -60 °C)<br />
und zwei Wäscher<br />
Raumentlüftung über eine<br />
Abgaswäsche<br />
Vorhalten von Ammoniakgas für<br />
Notfallsituationen<br />
Spezielle Schulung <strong>de</strong>s<br />
Bedienpersonals<br />
Umsetzen strenger<br />
Arbeitsanweisungen<br />
In Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Flaschengröße (das dargestellte Beispiel beschreibt<br />
nicht notwendigerweise Standardflaschen) und <strong>de</strong>r Phosgen-Gesamtmenge<br />
könnten Teilbereiche/Unterteilungen nachteilig sein (z. B. ist die Lecksuche<br />
schwieriger).<br />
Anwendbar, wenn Phosgen in Stahlflaschen bereitgestellt wird.<br />
Trotz <strong>de</strong>s erhöhten und erschwerten Wartungsaufwands können<br />
doppelwändige Bauweisen die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wahl zum Schutz kritischer<br />
Bereiche in Phosgenierungsanlagen sein.<br />
Eine an<strong>de</strong>re Metho<strong>de</strong> um <strong>de</strong>n Kontakt mit Phosgen im Fall einer Leckage zu<br />
vermei<strong>de</strong>n, wäre <strong>de</strong>r Einsatz von Frischluftmasken.<br />
Das Öffnen von phosgenhaltigen Anlageteilen muss vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Getrennte Kabinen können Teil eines Konzeptes <strong>de</strong>r Verwendung<br />
geschlossener Anlagen sein. Die Gestaltung hängt von <strong>de</strong>r Phosgenmenge<br />
und vom Gesamtsicherheitssystem und –konzept ab.<br />
An<strong>de</strong>re Unternehmen haben schlechte Erfahrungen mit Redundanzen<br />
gemacht, die im Notfall zu versagen scheinen: um die Funktionsfähigkeit zu<br />
garatieren, wer<strong>de</strong>n dort eher vermehrt Messungen und Inspektionen<br />
durchgeführt. Ähnliche Probleme sind bei automatischer Absperrung zu<br />
be<strong>de</strong>nken.<br />
Der Einsatz hängt von <strong>de</strong>r Größe und <strong>de</strong>r Komplexität <strong>de</strong>r Anlage ab: zu<br />
viele Redundanzen können bei <strong>de</strong>r Beurteilung wi<strong>de</strong>rsprüchlicher<br />
Informationen Probleme auslösen (automatisierte o<strong>de</strong>r menschliche). Einige<br />
Unternehmen lehnen Redundanzen im Sinne von unterschiedlichen<br />
Messsystemen ab. sie bevorzugen es, das Bekannteste und Zuverlässigste<br />
weiter zu benutzen. Einige Unternehmen haben gute Erfahrung mit<br />
Messnetzwerken, größere Anlagen wollen oft keine erhöhten Reaktionszeiten<br />
und bevorzugen (kritische) lokale Messungen.<br />
Die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Temperaturen hängen vom Druck ab, unter <strong>de</strong>m das<br />
System gefahren wird.<br />
Nicht anwendbar bei nicht eingehausten Anlagen. Wenn entsprechend <strong>de</strong>m<br />
Gesamtsicherheitssystem beträchtliche Mengen von Phosgen in die Raumluft<br />
abgegeben wer<strong>de</strong>n können (abhängig davon, ob z. B. persönliche<br />
Schutzausrüstung benutzt wird; siehe z. B. Öffnen von Reaktoren), dann<br />
sollte die Möglichkeit einer Raumentlüftung in Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n. In<br />
an<strong>de</strong>ren Fällen muss eine Einzelfallbetrachtung angestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ammoniak ist ein sehr effektives Neutralisationsmittel für Phosgen; trotz<strong>de</strong>m<br />
erfor<strong>de</strong>rt seine Anwendung eine sorgfältige Einschätzung <strong>de</strong>r Situation (z. B.<br />
bei geschlossenen Anlagen).<br />
Tabelle 4.18: Maßnahmen zur Begrenzung <strong>de</strong>r Risiken, die von <strong>de</strong>r Lagerung und <strong>de</strong>m Umgang<br />
mit Phosgen ausgehen<br />
174 Dezember 2005 OFC_BREF