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de - Beste verfügbare Techniken (BVT) - Umweltbundesamt

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Kapitel 4<br />

4.2.4 Verbesserung <strong>de</strong>r Herstellung von „Buchstabensäuren“<br />

Beschreibung<br />

Naphtalinsulfonsäuren (sogenannte “Buchstabensäuren”) fin<strong>de</strong>n weitverbreitete Verwendung<br />

als Zwischenprodukte bei <strong>de</strong>r Herstellung von Farben/Pigmenten. Sulfonsäure-Gruppen<br />

verleihen <strong>de</strong>m Molekül die erfor<strong>de</strong>rliche Wasserlöslichkeit für die Anwendung in wässriger<br />

Lösung. Verschie<strong>de</strong>ne Anwendungen wer<strong>de</strong>n durch die Vielfalt an Substitutionsmustern<br />

ermöglicht, die man im Allgemeinen durch Sulfonierungen, Nitrierungen, Reduktionen und<br />

Alkalischmelze synthetisiert. Die Umweltrelevanz ergibt sich aus <strong>de</strong>r Erzeugung einer<br />

beachtlichen Menge von Abfallströmen, einschließlich einer großen Menge von<br />

Nebenprodukten. Tabelle 4.10 illustriert dies für die Herstellung von J-Säure (1-Hydroxy-6-<br />

Aminonaphthalin-3-Sulfonsäure) nach <strong>de</strong>m konventionellen Herstellungsprozess.<br />

Rohmaterialien<br />

(in Tonnen)<br />

13,3<br />

Abfallströme und Produkt (in Tonnen)<br />

7,0 Anorganische Salze<br />

68 m<br />

1,0 Organische Nebenprodukte, nicht abbaubar<br />

3<br />

Abwasserteilströme<br />

4,0 Feste Rückstän<strong>de</strong><br />

0,3 SOX, NOX Abgas<br />

1,0 Produkt<br />

Tabelle 4.10: Massenbilanz für die Herstellung von J-Säure (konventioneller Herstellungsprozess)<br />

Aus diesem Grund wur<strong>de</strong> sowohl <strong>de</strong>r konventionelle Herstellungsprozess als auch die<br />

Behandlung verbleiben<strong>de</strong>r Abfallströme überarbeitet. Tabelle 4.11 zeigt als Beispiel <strong>de</strong>n<br />

überarbeiteten Herstellungsprozess für H-Säure. Der verbesserte Prozess wur<strong>de</strong> am Standort<br />

von *067D,I* realisiert.<br />

Ziel Verbesserung Erzielte Umweltvorteile<br />

Verbesserte Ausbeute<br />

Vermeidung o<strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>rverwendung<br />

von Fe3O4-Schlamm<br />

aus <strong>de</strong>r Reduktion<br />

Minimierung <strong>de</strong>s<br />

Volumens von<br />

Abwasserteilströmen<br />

Mo<strong>de</strong>rnes Prozesssteuerungsystem,<br />

weniger Schwankungen <strong>de</strong>r<br />

Prozessparameter<br />

Ersatz von mehreren Zwischenschritten<br />

durch ein kontinuierliches System<br />

Wie<strong>de</strong>rverwendung zur Herstellung von<br />

Eisenoxidpigmenten<br />

Katalytische Reduktion mit H2<br />

Verzicht auf die Isolierung von<br />

Zwischenprodukten<br />

Ersatz von mehreren Zwischenschritten<br />

durch ein kontinuierliches System<br />

Einführung einer Verdampfungsstufe<br />

-20 % Rohstoffverbrauch<br />

(Naphtalin, H2SO4, CaCO3,<br />

HNO3)<br />

Nicht umgesetzt<br />

-100 % Fe3O4-Schlamm<br />

-70 % Abwasserteilströme<br />

Organische Fracht in<br />

Abwasserteilströmen<br />

Einsatz von Hochdrucknassoxidation<br />

Vermeidung <strong>de</strong>s Aussalzens durch<br />

CSB Elimination von 98 %<br />

Salzgehalt <strong>de</strong>r<br />

Abwasserteilströme<br />

Miniminierung <strong>de</strong>s Wasservolumens<br />

Verzicht auf die Isolierung von<br />

Zwischenprodukten<br />

-100 % NaCl-Verbrauch<br />

Sichere Min<strong>de</strong>rung von<br />

VOC, NOX (und H2)<br />

Einsatz thermischer Nachverbrennung Niedrigere Emissionswerte<br />

Tabelle 4.11: Überarbeitung <strong>de</strong>s Herstellungsprozesses für H-Säure<br />

130 Dezember 2005 OFC_BREF

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