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Organische Spurenstoffe in den Emissionen von ...

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1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Die Entsorgung <strong>von</strong> Abfällen ist e<strong>in</strong> bedeutsamer Bestandteil der logistischen Struktur e<strong>in</strong>er<br />

Gesellschaft. Dabei dürfen nicht nur vordergründige wirtschaftliche Erwägungen e<strong>in</strong>e Rolle<br />

spielen, vielmehr müssen auch kurz-, mittel- und langfristige Folgen aus dem jeweiligen Entsorgungsweg<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> Nachhaltigkeit und Vermeidung <strong>von</strong> unmittelbaren und mittelbaren<br />

Gefährdungen und Belästigungen berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Unter <strong>den</strong> gängigen Metho<strong>den</strong><br />

zur Entsorgung nicht vermeid- und verwertbarer Abfälle – Deponielagerung, mechanischbiologische<br />

Behandlung und thermische Behandlung – gew<strong>in</strong>nt letztere zunehmend an Bedeutung,<br />

da sich viele Stoffe und Stoffmischungen nicht oder nicht ohne weiteres für die anderen<br />

bei<strong>den</strong> Metho<strong>den</strong> eignen. Die Bundesregierung sieht laut TA Siedlungsabfall derzeit<br />

ke<strong>in</strong>e Alternative zur Müllverbrennung; <strong>in</strong> der Bevölkerung ist die thermische Abfallverwertung<br />

aber umstritten, meistens wegen der Furcht vor giftigen <strong>Emissionen</strong> und wegen e<strong>in</strong>er<br />

eher „unökologischen“ Etikettierung.<br />

Während auf dem Gebiet der Hauptemissionen <strong>von</strong> Verbrennungsanlagen durch technische<br />

Verbesserungen große Fortschritte zur Vermeidung und Verm<strong>in</strong>derung <strong>von</strong> Gefährdungen<br />

erzielt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d (17. BImSchV, Rauchgaswäsche), gibt es bisher kaum objektive Risikostudien<br />

zu organischen Reststoffen, die bei der Müllverbrennung <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Mengen und<br />

großer Vielfalt entstehen. Unter diesen Substanzen bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich auch zahlreiche Stoffe, die<br />

als hochgradig toxisch und krebserregend e<strong>in</strong>zustufen s<strong>in</strong>d, wie Polychlorierte Dibenzodiox<strong>in</strong>e<br />

(PCDD) und -furane (PCDF), Polychlorierte Biphenyle (PCB) und Polyaromatische<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK).<br />

Im Folgen<strong>den</strong> soll versucht wer<strong>den</strong>, die Bildung verschie<strong>den</strong>er organischer Reststoffe <strong>in</strong><br />

Verbrennungsanlagen zu erklären, e<strong>in</strong>e Abschätzung <strong>von</strong> Art und Menge der möglichen<br />

Substanzen zu geben und die e<strong>in</strong>zelnen Substanzgruppen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer toxikologischen<br />

und ökotoxikologischen Eigenschaften zu bewerten.<br />

2. chemische Reaktionen <strong>in</strong> Verbrennungsanlagen<br />

Vollständige und unvollständige Verbrennung<br />

Unter Verbrennung versteht man die schnell ablaufende Reaktion zwischen Sauerstoff mit<br />

Brennstoffmolekülen (Oxidation), <strong>in</strong>sbesondere mit organischen Verb<strong>in</strong>dungen. Der Trivialfall<br />

e<strong>in</strong>es Verbrennungsvorgangs ist die stöchiometrische Umsetzung der organischen Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit Sauerstoff, unter anfänglicher Zufuhr thermischer Energie zur Überw<strong>in</strong>dung der<br />

Aktivierungsbarriere, zu CO2 und H2O sowie – je nach weiteren Molekülbestandteilen – zu<br />

HF, HCl, HBr, HI, SO2, NOX u.a.. Diese sogenannte vollständige Verbrennung f<strong>in</strong>det nur unter<br />

besonderen Bed<strong>in</strong>gungen und <strong>in</strong> der Praxis so gut wie gar nicht statt. Zwar s<strong>in</strong>d die genannten<br />

Verb<strong>in</strong>dungen stets Hauptprodukte <strong>von</strong> Verbrennungsprozessen, je nach physikali-<br />

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