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Organische Spurenstoffe in den Emissionen von ...

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Bekannt als Produkte <strong>von</strong> Verbrennungsprozessen s<strong>in</strong>d die halogenierte Benzole und Phenole,<br />

PCB und PCDD/PCDF (‚Diox<strong>in</strong>e‘), seid neuerer Zeit auch polychlorierte Naphthal<strong>in</strong>e<br />

(PCN) und andere halogenierte PAK sowie halogenierte Benzonitrile. Läßt man die Diox<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>mal weg, auf die weiter unter e<strong>in</strong>gegangen wer<strong>den</strong> soll, so haben halogenierte Aromaten<br />

aufgrund ihrer verr<strong>in</strong>gerten Reaktivität e<strong>in</strong>e vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge akute Toxizität. Bei<br />

chronischer Exposition <strong>in</strong> höheren Dosen treten Phänomene wie Chlorakne sowie bei vielen<br />

Stoffen Schädigungen an Nieren, Leber und ZNS auf. E<strong>in</strong>ige Vertreter dieser Substanzklasse<br />

stehen im Verdacht Krebs auszulösen. Die folgende Tabelle zeigt toxikologische Parameter<br />

für e<strong>in</strong>ige ausgewählte Verb<strong>in</strong>dungen; der aufgeführte TEF-Wert steht für „toxic equivalent<br />

factor“ und ist e<strong>in</strong> Maß dafür, wie giftig diese Verb<strong>in</strong>dung im Vergleich zu dem giftigsten<br />

bekannten Chloraromaten 2,3,7,8-TCDD („Seveso-Diox<strong>in</strong>“) ist (festgelegt durch WHO<br />

[46]).<br />

Substanz MAK<br />

[mg/m³]<br />

LD50, oral Ratte<br />

[mg/kg]<br />

WGK TEF<br />

Chlorbenzol 46 2290 2 --<br />

1,2,4-<br />

Trichlorbenzol<br />

III B 756 3 --<br />

PCB 1<br />

1300-11300 3 0,1 (PCB 126: ke<strong>in</strong><br />

(Chlorgehalt 42%)<br />

ortho-Substituent)<br />

0,5<br />

bis<br />

(Chlorgehalt 52%)<br />

10<br />

III B<br />

-5 (PCB 180: zwei<br />

ortho-Substituenten)<br />

PCN nicht reguliert 1540 (1-Chlornaph- 2-3<br />

7x10<br />

thal<strong>in</strong> – Hexachlornaphthal<strong>in</strong>e<br />

aber viel<br />

toxischer)<br />

(soweit erfaßt)<br />

-6 bis 0,003<br />

4-Chlorphenol nicht reguliert 367 2 --<br />

Pentachlorphenol<br />

III A 2 27 3 --<br />

Vom ökotoxikologischen Gesichtspunkt her s<strong>in</strong>d die halogenierten Aromaten wegen ihrer<br />

enormen Persistenz sehr problematisch. Bei Carnivoren höheren Grades, die <strong>in</strong> charakteristischen<br />

Anreicherungszonen dieser Substanzen leben (Polarbären, Tiefseefische), s<strong>in</strong>d<br />

bereits PCB-Konzentrationen <strong>in</strong> akut toxischem Ausmaß gemessen wor<strong>den</strong> [47,48]. Weiterh<strong>in</strong><br />

besteht die Befürchtung, daß auch ger<strong>in</strong>gere Dosen halogenierter Aromaten <strong>in</strong>folge ihrer<br />

östrogenen Wirksamkeit und der damit verbun<strong>den</strong>en Störung des Hormonsystems <strong>von</strong> Tieren<br />

be<strong>den</strong>kliche ökotoxikologische Folgen haben könnten [48].<br />

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