05.01.2013 Aufrufe

Organische Spurenstoffe in den Emissionen von ...

Organische Spurenstoffe in den Emissionen von ...

Organische Spurenstoffe in den Emissionen von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lange man aber nicht auf nur wenigen Massenzahlen mißt (und damit wiederum viele Verb<strong>in</strong>dungen<br />

<strong>von</strong> der Detektion ausklammert), benötigt man für die GC-MS e<strong>in</strong>e starke Anreicherung<br />

der Analyten und müssen Koelutionen strikt vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

5. Ökotoxikologische und humantoxikologische E<strong>in</strong>ordnung<br />

Viele der bei der unvollständigen Verbrennung gebildeten organischen <strong>Spurenstoffe</strong> lassen<br />

sich heute ubiquitär <strong>in</strong> der Umwelt wiederf<strong>in</strong><strong>den</strong>, z.B. PAK <strong>in</strong> Sedimenten [30,31], PCDD und<br />

PCDF <strong>in</strong> Regenr<strong>in</strong>nenablagerungen [32], chlorierte PAK <strong>in</strong> Stadtluft [33]. Viele der emittierten<br />

Substanzen besitzen die Eigenschaft, sich im Fettgewebe <strong>von</strong> Organismen anzureichern.<br />

Ubiquitäres Auftreten, Anreicherung und Giftwirkung können zusammen beträchtliche Risiken<br />

für Mensch und Umwelt bergen.<br />

Die ökotoxikologische Relevanz e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung ergibt sich aus dem Zusammenspiel verschie<strong>den</strong>er<br />

Faktoren: Größe der Emission, Größe der Immission im betrachteten Umweltkompartiment,<br />

An- und Abreicherungsten<strong>den</strong>zen der Substanz (Abbauraten, physikalischchemische<br />

Eigenschaften), chronische Toxizität für Organismen, mögliche Anreicherung <strong>in</strong><br />

der Nahrungskette, E<strong>in</strong>flüsse auf <strong>den</strong> Strahlungshaushalt <strong>von</strong> Ökosystemen oder Eigenschaften<br />

möglicher Folgeprodukte. Risikoabschätzungen für jede E<strong>in</strong>zelsubstanz verlangen<br />

viele Parameter und setzen oft mehr Wissen voraus als vorhan<strong>den</strong> ist. Es empfiehlt sich für<br />

e<strong>in</strong>e übersichtsartige Betrachtung der ökotoxikologischen Relevanz, nur bestimmte Schlüsseleigenschaften<br />

<strong>von</strong> Substanzen zu betrachten: Persistenz, Bioakkumulation, Cancerogenität,<br />

endokr<strong>in</strong>e Wirksamkeit. Für die humantoxikologische Relevanz zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d<br />

chronische Toxizität, krebserzeugende und erbgutverändernde Eigenschaften.<br />

Der Expositionsweg für Verbrennungsprodukte ist <strong>in</strong> der Regel die Inhalation, aber auch die<br />

Anreicherung <strong>in</strong> der Nahrungskette ist möglich. Aufgrund der Vielzahl <strong>von</strong> Substanzen s<strong>in</strong>d<br />

komb<strong>in</strong>atorische und synergistische Effekte zu befürchten, über deren Art und Ausmaß ke<strong>in</strong>erlei<br />

Angabe gemacht wer<strong>den</strong> kann.<br />

unit risk<br />

Sehr viele der zu betrachten<strong>den</strong> Stoffe s<strong>in</strong>d Humankarz<strong>in</strong>ogene oder stehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em entsprechen<strong>den</strong><br />

Verdacht. Neben dem Gebot, <strong>Emissionen</strong> <strong>von</strong> krebserzeugen<strong>den</strong> Stoffen so<br />

ger<strong>in</strong>g wie möglich zu halten, stehen Erwägungen der technischen Machbarkeit und der<br />

Wirtschaftlichkeit. Um e<strong>in</strong>en objektiveren Bewertungsmaßstab dafür zu haben, ab wann das<br />

Risiko durch die unvermeidlichen <strong>Emissionen</strong> krebserzeugender Stoffe als vernachlässigbar<br />

oder ernstzunehmend betrachtet wer<strong>den</strong> kann, bedient man sich auf regulatorischer Ebene<br />

des Hilfsmodells „unit risk“. Mit Hilfe <strong>von</strong> toxikologischen Daten und Modellrechungen wer<strong>den</strong><br />

E<strong>in</strong>zelsubstanzen oder Substanzgruppen Zahlen für Zusatzrisiken für e<strong>in</strong>e Krebserkrankung<br />

zugewiesen, die entstehen, wenn e<strong>in</strong> Mensch 70 Jahre lang Luft mit e<strong>in</strong>er gleichbleiben<strong>den</strong><br />

Konzentration <strong>von</strong> 1 µg/m³ der betreffen<strong>den</strong> Substanz e<strong>in</strong>atmet. Sowohl <strong>von</strong> der US-<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!