Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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Abstractband 15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong><br />
HASE - Ein Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibstörungen in<br />
der Einschulungsdiagnostik<br />
*Hermann Schöler<br />
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Institut für Sonderpädagogik, Abt. Psychologie, Heidelberg,<br />
Deutschland<br />
Möglichkeiten der Frühdiagnostik <strong>und</strong> Prognose von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten<br />
werden vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />
Aufgr<strong>und</strong> welcher Annahmen <strong>und</strong> Untersuchungen lassen sich Risikofaktoren bestimmen,<br />
die eine Frühdiagnostik <strong>und</strong> Prognose erlauben?<br />
Der Spezifischen Sprachentwicklungsstörung <strong>und</strong> dem zugr<strong>und</strong>e liegenden Bedingungsgefüge<br />
werden dabei ein besonderes Gewicht als Risikofaktor beigemessen,<br />
denn bei weit über der Hälfte der im Kindesalter als spezifisch sprachentwicklungsgestört<br />
diagnostizierten Kinder werden in der Schule Schwierigkeiten beim Lese-<br />
<strong>und</strong> Rechtschreiblernen beobachtet.<br />
Als Beispiel für ein Screening zur Diagnose <strong>und</strong> Prognose von Sprach- <strong>und</strong> Schriftsprachlernproblemen<br />
wird HASE vorgestellt, das im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen<br />
in Baden-Württemberg in einem Zeitfenster von 10 Minuten eingesetzt<br />
wird.<br />
Korrespondenzautor:<br />
Hermann Schöler<br />
k40@ix.urz.uni-heidelberg.de<br />
++49 06221 477426<br />
Veranlagung <strong>und</strong> Umwelt in der Pathogenese von <strong>Legasthenie</strong><br />
*Irene Schrieder<br />
privat, Aschaffenburg, Deutschland<br />
Berichte über Kinder, die trotz Taubheit, Taubblindheit, Down-Syndrom oder phonologischer<br />
Dyslexie lesen <strong>und</strong> schreiben lernten, stellen die These in Frage, dass<br />
phonologische oder metalinguistische Defizite (PMLD) zwangsläufig in <strong>Legasthenie</strong><br />
münden. Es wird untersucht, welche Rolle PMLD <strong>und</strong> Unterweisung bei der<br />
Ausbildung von <strong>Legasthenie</strong> zukommt <strong>und</strong> wie die Manifestation einer <strong>Legasthenie</strong><br />
gegebenenfalls vermieden werden kann.<br />
Anhand von schulischen Arbeitsblättern wird die schriftsprachliche Entwicklung eines<br />
legasthenen Jungen vom Schulanfang bis Mitte des 4. Schuljahres verfolgt, mit<br />
dem erfolgreichen Lernprozess oben genannter behinderter Kinder verglichen <strong>und</strong><br />
im Licht der Literatur gedeutet.<br />
Erfolgreicher Schriftspracherwerb geht damit einher, dass die angeborenen Spracherwerbsmechanismen<br />
greifen, die uns tausende Wörter <strong>und</strong> das komplizierte<br />
Regelwerk intuitiv erfassen lassen. Spracherwerb beinhaltet prägungsähnliche<br />
Lernprozesse. <strong>Legasthenie</strong> entsteht durch drei Mechanismen: Fehlklassifikation<br />
konstitutiver Merkmale von Schrift führt zu Wahrnehmungsstörungen, ähnlich wie<br />
Chinesen nicht zwischen „l“ <strong>und</strong> „r“ unterscheiden; Automatisierung von Teilpro-<br />
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