Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong> Abstractband<br />
von Wörtern in größeren Einheiten (z.B. Silben, Morpheme, Signalgruppen) in den<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Kinder, die nicht in der Lage sind, Wörter in größeren Einheiten zu erlesen,<br />
stagnieren meist in ihrer Leseentwicklung bzw. entwickeln kompensatorische<br />
Strategien, wie z.B. eine Ratestrategie.<br />
Das Potsdamer Segmentierungstraining setzt an dieser Stelle an: Den Kindern wird<br />
eine visuelle Segmentierungsstrategie vermittelt, die ihnen helfen soll, Wörter in<br />
kleinere Einheiten zu zerlegen <strong>und</strong> so zu erlesen. Als Hauptverarbeitungseinheit der<br />
Schriftsprache wird die Schreibsilbe angenommen; die Kinder lernen, Wörter selbstständig<br />
in Schreibsilben zu zerlegen; hierin besteht ein entscheidender Unterschied<br />
sowohl zu Verfahren, die die Gliederung mündlich vorgegebener Wörter in Silben<br />
üben als auch zu Lesetrainings, die Wortmaterial bereits in Silben gegliedert vorgeben.<br />
Weitere wichtige Komponenten des Trainings sind die kurzzeitige Darbietung<br />
von Wörtern <strong>und</strong> Pseudowörtern, die dabei helfen, die Strategie zu automatisieren,<br />
sowie das Lesen von Texten, deren Wörter ausschließlich mit Hilfe der Silbensegmentierungsstrategie<br />
verarbeitet werden können.<br />
Das Training ist für Kinder ab etwa 3. Klasse geeignet; es liegen auch positive<br />
Erfahrungen für die Arbeit mit Schülern der Sek<strong>und</strong>arstufe 1 vor. Im Rahmen des<br />
Workshops sollen zunächst die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen des Lesetrainings in<br />
bezug auf den Aneignungsprozess (Worterkennen, Entwicklungsmodell des Lesens)<br />
<strong>und</strong> den Aneignungsgegenstand (die Struktur der deutschen Sprache) besprochen<br />
werden. Darauf aufbauend werden die einzelnen Komponenten des Trainings vorgestellt<br />
<strong>und</strong> von den TeilnehmerInnen erprobt.<br />
Korrespondenzautor:<br />
Gerheid Scheerer-Neumann<br />
gscheerer@online.de<br />
Das Therapiekonzept der Göttinger Zahlenbilder – Mit strukturierten Zahlenbildern<br />
zu verläßlichen Kopfrechenstrukturen<br />
*Harald Schmidt<br />
Göttingen, Deutschland<br />
Eines der besonders typischen <strong>und</strong> alarmierenden Merkmale für ein <strong>Dyskalkulie</strong>-<br />
Kind ist das zählende Rechnen - möglicherweise gar das Fingerzählen - weit über<br />
die ersten Wochen des Mathematikunterrichts hinaus. Dass die Zählstrategie über<br />
den Zahlenraum 1-20 hinaus sich schnell als wenig hilfreich erweist, braucht hier<br />
nicht weiter ausgeführt zu werden. Solchen Kindern fehlt in der Regel eine sichere<br />
Vorstellung von Zahlenmengen. Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Eierkarton-Schemas [ 2 x 5<br />
] für die gegliederten Zahlenmengen von 0 bis 10 wird ein in vielen Therapiest<strong>und</strong>en<br />
erprobtes Konzept vorgestellt, wie Kinder Zahlenmengen von der Handlungsebene<br />
über die bildliche, simultan erfassbare Vorstellung <strong>und</strong> symbolische Darstellung bis<br />
hin zur differenzierten Automatisierung für alle Gr<strong>und</strong>rechenarten spielerisch <strong>und</strong><br />
in systematischem abwechslungsreichen Training nutzen können. Dieses Konzept<br />
trägt auch den Zehnerübergang <strong>und</strong> die Erweiterung des Zahlenraumes auf mehrere<br />
Dezimalen.<br />
Im Vortrag werden vom Referenten selbst entwickelte <strong>und</strong> erprobte Spielideen <strong>und</strong><br />
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