Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong> Abstractband<br />
Der Vortrag bietet einen Einblick in die elementaren Bestandteile dieses evaluierten<br />
Behandlungsvorgehens.<br />
Lit.: Reuter-Liehr, C (2001) Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung - Eine Einführung<br />
in das strategiegeleitete Lernen zum Training von Phonemstufen auf der Basis<br />
des rhythmischen Syllabierens, Bd. 1, Winkler Bochum<br />
Unterberg, D (2004) Die Entwicklung von Kindern mit LRS nach Therapie durch ein<br />
sprachsystematisches Förderkonzept, Veröffentlichung erfolgt im Winkler Verlag<br />
Bochum<br />
Korrespondenzautor: Carola Reuter-Liehr<br />
reuter-liehr@t-online.de<br />
++49 5503 91436, ++49 5503 91437<br />
Fremdsprachenlernen bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit einer Lese-Rechtschreibstörung<br />
– Aspekte einer Problem orientierten Förderung<br />
*Roswitha Romonath<br />
Universität zu Köln, Seminar für Sprachbehindertenpädagogik, Köln, Deutschland<br />
In aktuellen Bildungsdiskussionen wird der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen<br />
eine zentrale Bedeutung zuerkannt. Die erfolgreiche Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen<br />
erweist sich folglich als eine zentrale Aufgabenstellung aller<br />
Bildungsgänge <strong>und</strong> Schulstufen. Empirische Studien zeigen, dass Lese-Rechtschreibstörungen<br />
ein erhebliches Risiko für das Versagen im Fremdsprachenlernen<br />
darstellen. Nach heutigen Erkenntnissen sind primär linguistische <strong>und</strong> psycholinguistische<br />
Faktoren verantwortlich für unterschiedliche Lernergebnisse im Fremdsprachenunterricht.<br />
Dem Ausmaß muttersprachlicher Kompetenzen kommt daher<br />
ein hoher Prognosewert für den Erfolg im Fremdsprachenlernen zu. Lese-Rechtschreibstörungen<br />
bilden somit nicht nur ein lang überdauerndes muttersprachliches<br />
Schriftsprachlernproblem, sondern sind zusätzlich ein Hemmnis für eine erfolgreiche<br />
Bewältigung des Fremdsprachenunterrichts.<br />
Diese Erkenntnisse dürfen bei einer schulischen Förderung von Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
mit einer Lese- Rechtschreibstörung nicht unberücksichtigt bleiben. Die<br />
vorherrschende, kommunikativ orientierte Fremdsprachendidaktik wird den Lernbedürfnissen<br />
dieser Lerngruppe allein nicht gerecht. Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen mit<br />
einer Lese- Rechtschreibstörung benötigen daher – unabhängig von der Schulstufe<br />
– eine individuelle, modifizierte Fremdsprachenvermittlung, die in ihren Lernzielen<br />
die lebensweltliche Bedeutung der Fremdsprache zwar herausstellt, gleichzeitig<br />
aber in methodisch angemessener Weise das Regelsystem der zu erlernenden<br />
Fremdsprache hochstrukturiert <strong>und</strong> systematisch vermittelt. Um eine konsistente<br />
<strong>und</strong> für die betreffenden Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen effektive <strong>und</strong> effiziente schulische<br />
Unterstützung zu gewährleisten, bedarf es einer Vernetzung <strong>und</strong> Abstimmung<br />
der muttersprachlichen <strong>und</strong> fremdsprachlichen Förderstrategien. Ausgangspunkte<br />
bilden dabei die sprachlichen Fertigkeiten in der Muttersprache, die zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />
phonologischen <strong>und</strong> orthographischen Verarbeitungsfähigkeiten sowie die<br />
spezifischen strukturellen Merkmale der zu erlernenden Fremdsprache. Da Legastheniker<br />
bereits bei der Aneignung muttersprachlicher Kompetenzen Misserfolge<br />
erfahren haben, benötigen sie darüber hinaus eine Angst reduzierende Lernatmos-<br />
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