Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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Abstractband 15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong><br />
signifikant unterhalb des Niveaus liegt, welches aufgr<strong>und</strong> des Alters, der allgemeinen<br />
Intelligenz <strong>und</strong> der Schulklasse zu erwarten ist, gekennzeichnet.<br />
Ausgehend von diesen Definitionen findet sich ein Grenzbereich, der als Ausgangspunkt<br />
der Untersuchung angesehen wird. Dieser Bereich ist bislang für Jugendliche<br />
in der Altersgruppe der Sek<strong>und</strong>arstufe II wenig erforscht worden. In dem Paper<br />
sollen deshalb die Ergebnisse eines computerunterstützten <strong>Testverfah</strong>rens, welches<br />
bei Jugendlichen in Ausbildung - die gleichzeitig Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eines<br />
Berufskollegs für Lernbehinderte <strong>und</strong> Erziehungshilfe sind - angewendet wurde,<br />
vorgestellt <strong>und</strong> einer Analyse unterzogen werden. Die Deduktion von Determinanten<br />
zur Einschätzung der Schreibfähigkeit der Jugendlichen soll das Spektrum an der<br />
Schwelle des Übergangs von der <strong>Legasthenie</strong> zum funktionalen Analphabetismus<br />
dokumentieren. Ziel der Untersuchung <strong>und</strong> Fokussierung auf den Grenzbereich ist<br />
die Entwicklung von Therapieansätzen über individuelle Förderpläne <strong>und</strong> Förderkurse.<br />
Korrespondenzautor:<br />
Peter Piasecki<br />
Peter.Piasecki@cjd.de<br />
++49 231 6560227<br />
++49 231 6560238<br />
Die Bedeutung der kognitiven Informationsverarbeitung bei Kindern mit umschriebener<br />
Rechtschreibstörung<br />
*Ellen Plume (1), Gerd Schulte-Körne (2), Helmut Remschmidt (2), Andreas Warnke (1)<br />
(1) Universität Würzburg, Klinik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie, Würzburg,<br />
Deutschland; (2) Universität Würzburg, Klinik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie des Kindes- <strong>und</strong><br />
Jugendalters, Würzburg, Deutschland<br />
Zielsetzung:<br />
In Rahmen einer Multizenter-Studie wurden Familien mit mindestens einem betroffenen<br />
Kind mit dem Ziel untersucht, den Genotypen <strong>und</strong> den Phänotypen einer<br />
Rechtschreibstörung zu bestimmen. Zur Phänotypisierung der Rechtschreibstörung<br />
wurden Variablen der kognitiven Informationsverarbeitung erhoben: phonologische<br />
Bewusstheit, phonologische Rekodierung, Zugriff auf das semantische Lexikon,<br />
Gedächtniskapazität, orthographisches Wissen, einfache Reaktionszeit, Rechenleistung<br />
sowie nonverbaler IQ <strong>und</strong> Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibfähigkeit.<br />
Materialien <strong>und</strong> Methoden:<br />
Die von einer Rechtschreibstörung betroffenen Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren<br />
werden mit deren nicht betroffenen Geschwistern, die als „Kontrollgruppe“ dienen,<br />
hinsichtlich der verschiedenen kognitiven Variablen verglichen. Die phonologische<br />
Bewusstheit wird mit Aufgaben zur Phonemanalyse, Phonemsynthese, Phonemvertauschung,<br />
Phonementfernung <strong>und</strong> Wortumkehr erfasst. Die phonologische Rekodierung<br />
verlangt das Lesen von Pseudowörtern. Die Zugriffsgeschwindigkeit auf das<br />
semantische Lexikon erfolgt über schnelle Benennaufgaben. Die Gedächtniskapazität<br />
wird über die Zahlenspanne erfasst. Um das orthographische Wissen zu prüfen,<br />
wird ein Pseudohomophon-Test dargeboten, der Wörter enthält, die orthographisch<br />
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