Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong> Abstractband<br />
Wie arbeitet das Gehirn beim Rechnen?<br />
*Karin Landerl<br />
Universität Salzburg, Institut für Psychologie, Salzburg, Österreich<br />
Moderne neurowissenschaftliche Methoden haben in den letzten Jahren zahlreiche<br />
spannende Erkenntnisse erbracht, wie die neurokognitiven Verarbeitung von<br />
Mengen <strong>und</strong> Zahlen abläuft. Zunehmend setzt sich die Sichtweise durch, dass numerische<br />
Konzepte angeboren sind <strong>und</strong> sich weitgehend unabhängig von anderen<br />
Domänen der kognitiven Verarbeitung (z.B. Sprache, Gedächtnis) entwickeln. Oft<br />
werden zwei Kernsysteme der numerischen Verarbeitung unterschieden, ein System<br />
für die approximative Verarbeitung von Numerositäten <strong>und</strong> ein zweites, das über die<br />
genaue Anzahl von Objekten im kleinen Zahlenraum informiert. Welche Gehirnregionen<br />
involviert sind, hängt wesentlich von der Art der Aufgabe (z.B. Zahlen-/Mengenvergleich<br />
vs. Zählen vs. Rechnen) <strong>und</strong> der Art der Präsentation (verbal, arabisch,<br />
alphabetisch) ab. Neurologische Bef<strong>und</strong>e bei entwicklungsbedingter <strong>Dyskalkulie</strong><br />
weisen vor allem auf Auffälligkeiten im intraparietalen Sulcus hin.<br />
Korrespondenzautor:<br />
Karin Landerl<br />
Karin.Landerl@sbg.ac.at<br />
++43 662 80445137<br />
++43 662 80445126<br />
Psychotherapie bei <strong>Legasthenie</strong> <strong>und</strong> <strong>Dyskalkulie</strong> - sinnvoll oder überflüssig?<br />
*Ulrike Lehmkuhl<br />
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie des Kindes- <strong>und</strong> Jugendalters, Berlin, Deutschland<br />
Entwicklungsstörungen sind oft kombiniert mit Störungen im emotionalen <strong>und</strong> Verhaltensbereich.<br />
Untersuchungen über die Prävalenz von psychiatrischen Erkrankungen<br />
bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Legasthenie</strong> zeigen z.B., dass in dieser<br />
Gruppe ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen besteht. Bei Kindern mit<br />
Lese-Rechtschreibstörung treten in hohem Maße Verhaltensauffälligkeiten, Hyperaktivität,<br />
geringe Konzentrationsleistungen, aggressive <strong>und</strong> delinquente Störungen<br />
auf. Die Schulkarriere von Kindern mit Teilleistungsstörungen, die den schulischen<br />
Bereich betreffen, ist durch zusätzliche emotionale Probleme oft belastet, da die<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen bei guter Intelligenz sehr deutlich merken, wie sie trotz<br />
großer Anstrengung nicht genügend die Erwartungen, die an sie gestellt werden,<br />
erfüllen. Früher oder später geben sie auf, beschäftigen sich im Unterricht mit<br />
anderen Themen oder verweigern den Schulbesuch völlig, insbesondere dann,<br />
wenn ihren Teilbereichsdefiziten keine besondere Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Rücksicht<br />
geschenkt wird in Form von spezifischen Fördermaßnahmen. Ein nicht geringer Teil<br />
dieser Kinder benötigt ergänzend psychotherapeutische Unterstützung, um diesen<br />
schwereren <strong>und</strong> belastenderen Weg durch Schule <strong>und</strong> Ausbildung mit ges<strong>und</strong>em<br />
Selbstbewusstsein zu gehen. Viele Kinder <strong>und</strong> Jugendliche schlagen sich zusätzlich<br />
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