Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong> Abstractband<br />
merkmale“, die den Erfolg (oder Misserfolg) beim späteren Lesen- <strong>und</strong> Schreibenlernen<br />
recht zuverlässig vorhersagen. Als relevantestes Vorläufermerkmal erwies<br />
sich in zahlreichen Studien die sogenannte phonologische Bewusstheit, also die<br />
Fähigkeit, die Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu erkennen.<br />
Mittlerweile wurden an der Universität Würzburg Sprachspiele („Hören, lauschen,<br />
lernen“) entwickelt <strong>und</strong> wissenschaftlich evaluiert, in denen sich die Vorschulkinder<br />
mit immer kleineren Einheiten der gesprochenen Sprache (Wörter, Silnem, Reime,<br />
Laute) beschäftigen. Dabei geht es nur um das Gehörte <strong>und</strong> dessen Segmentation,<br />
nicht etwa um ein vorgezogenes Lesen- oder Schreibenlernen.<br />
Die Effizienz dieser Förderung lässt sich durch die Anwendung des Buchstaben-<br />
Laut-Trainings („Hören, lauschen, lernen 2“) noch deutlich steigern. Hier lernen die<br />
Kinder in einer Fülle von Spielen einige Buchstaben-Laut-Verbindungen kennen <strong>und</strong><br />
erhalten durch diese Stabilisierung der Vorwissensbasis nochmals deutlich positivere<br />
Voraussetzungen für einen reibungslosen Schriftspracherwerb. Tatsächlich kann<br />
auch „Risikokindern“ durch diese Förderung ein problemloser Schriftspracherwerb<br />
ermöglicht werden.<br />
Frau Dr. Küspert informiert über die Gr<strong>und</strong>lagen, die Erprobung <strong>und</strong> die Möglichkeiten<br />
der praktischen Anwendung dieses Förderprogrammes im Kindergarten. An eine<br />
kurze theoretische Einführung schließen sich die Vorstellung der Trainingsprogramme,<br />
die gemeinsame Durchführung ausgewählter Übungseinheiten <strong>und</strong> die Präsentation<br />
eines Videos zum Training an.<br />
Literatur<br />
Küspert, P. (1997). Phonologische Bewusstheit <strong>und</strong> Schriftspracherwerb. Frankfurt<br />
a. M.: Lang.<br />
Küspert, P. (2003). Neue Strategien gegen <strong>Legasthenie</strong>. Ratingen: Oberstebrink.<br />
Küspert, P., & Schneider, W. (2003). Hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für<br />
Vorschulkinder (4. Aufl.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.<br />
Plume, E. & Schneider, W. (2004). Hören, lauschen, lernen 2: Spiele mit Buchstaben<br />
<strong>und</strong> Lauten für Kinder im Vorschulalter. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.<br />
Roth, E., & Schneider, W. (2002). Langzeiteffekte einer Förderung der phonologischen<br />
Bewusstheit <strong>und</strong> der Buchstabenkenntnis auf den Schriftspracherwerb.<br />
Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 16, 99-108.<br />
Schneider, W., Marx, P., & Weber, J. (2002). Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung:<br />
Risikofaktoren für Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Kinderärztliche Praxis,<br />
3, 186-194.<br />
Schneider, W., Roth, E., & Küspert, P. (1999). Möglichkeiten der frühen Prävention<br />
von Lese-Rechtschreibproblemen: Das Würzburger Trainingsprogramm zur Förderung<br />
sprachlicher Bewusstheit bei Kindergartenkindern. Kindheit <strong>und</strong> Entwicklung,<br />
8, 147-152.<br />
Korrespondenzautor:<br />
Petra Küspert<br />
kuespert@wuerzburger-institut-fuer-Lernfoerderung.de<br />
++49 0931 3535280<br />
++49 0931 3539805<br />
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