Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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Abstractband 15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong><br />
seine eigenen Fähigkeiten, der Zugang zu den Stärken <strong>und</strong> die Verbesserung im<br />
Symptombereich. Zur Professionalität lerntheraoeutischer Arbeit gehört die Zusammenarbeit<br />
mit dem sozialen Umfeld der Kinder, Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen, die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten, regelmäßige Supervision<br />
<strong>und</strong> Fortbildung. Neuere Evaluationsstudien, wie z.B. von Peter May, Hamburg;<br />
Carola Reuter-Liehr, Göttingen; Gerd Schulte-Körne, Marburg sowie vom Schulpsychologischen<br />
Dienst Konstanz belegen den Erfolg dieses Ansatzes.<br />
Korrespondenzautor: Inge Kempf-Kurth<br />
kempf-kurth@t-online.de<br />
++49 02204 57969<br />
++49 02204 919467<br />
Paarweises Tutoring im Leseunterricht – eine wirksame Methode zur Förderung<br />
der Lesegeschwindigkeit<br />
*Christian Klicpera (1), Simone Rainer (1), Nicole Gelautz (1)<br />
(1)Fakultät für Psychologie der Universität Wien, Institut für Erziehungswissenschaften der Universität<br />
Graz, Österreich<br />
178 Kinder aus acht Klassen der 2.Klassenstufe Gr<strong>und</strong>schule in Graz nahmen an<br />
einer Interventionsstudie Teil, in der in drei Klassen über etwa drei Monate pro Woche<br />
für zwei St<strong>und</strong>en ein paarweises Tutoring durchgeführt wurde, in weiteren drei<br />
Klassen wurde ein Projekt zum sozialen Lernen durchgeführt (als Zuwendungskontrollgruppe)<br />
<strong>und</strong> zwei Klassen dienten als unbehandelte Kontrollgruppe. Über prä-<br />
/post-Messungen wurden einerseits die Leistungen im Lesen <strong>und</strong> Rechtschreiben,<br />
andererseits Veränderungen im Sozialverhalten bei den Schülern der acht Klassen<br />
erhoben. Nach den Testergebnissen verbesserte sich die mündliche Lesegeschwindigkeit<br />
in den Klassen mit dem paarweisen Tutoring signifikant stärker als in den<br />
beiden anderen Vergleichsgruppen. Die Analyse der Fragebogen wies auch auf<br />
günstige Veränderungen im Sozialverhalten hin, wobei allerdings die Fortschritte in<br />
der Kontrollgruppe, in der das Projekt zum sozialen Lernen stattfand, deutlich größer<br />
waren. Einleitend werden Tutoringprogramme aus dem anglo-amerikanischen<br />
Sprachraum vorgestellt (siehe auch Klicpera et al., 2003) <strong>und</strong> darauf hingewiesen,<br />
dass diese einen neuen Ansatz in der schulischen Förderung darstellen, da damit<br />
ein Ausweg aus dem Dilemma der knappen Ressourcen für die individuelle Zuwendung<br />
durch ausgebildete Lehrer gewiesen werden könnte. In der Diskussion wird<br />
auf die inhaltliche Gestaltung des Tutoring etwas eingegangen <strong>und</strong> auf die Gefahr<br />
hingewiesen, das Tutoring mit zu vielen Inhalten zu überfrachten.<br />
Literatur<br />
Klicpera, C., Schabmann, A. & Gasteiger-Klicpera, B. (2003). <strong>Legasthenie</strong>: Modelle,<br />
Diagnose, Therapie <strong>und</strong> Förderung. München: E.Reinhardt Verlag <strong>und</strong> UTB für<br />
Wissenschaft.<br />
Korrespondenzautor: Christian Klicpera<br />
christian.klicpera@univie.ac.at<br />
++43 1 427747893<br />
++43 1 427747899<br />
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