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Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV

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Abstractband 15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong><br />

Phonotaktische, phonetische <strong>und</strong> andere Fallen<br />

im Lese-Rechtschreib-Lernprozess<br />

*Michael Kálmar<br />

European Dyslexia Association, Wien, Österreich<br />

Der Forderung des VS-Lehrplans nach Schulung basaler Fähigkeiten als Voraussetzung<br />

für die Schriftsprach-Aneignung wird in den Lesefibeln <strong>und</strong> in Förder- <strong>und</strong><br />

Therapiematerialien für den auditiven Bereich mit einer breiten Palette entsprechender<br />

Aufgabenstellungen erfüllt.<br />

Bei ihrer Durchsicht muss allerdings das vorherrschende Konzept der Lautschulung<br />

als potentielle Lernbeeinträchtigung eingestuft werden: Das Wortmaterial hält<br />

sprachwissenschaftlichen Kriterien nicht stand; viele phonotaktisch bedingte <strong>und</strong><br />

phonetische Besonderheiten der deutschen Sprechsprache bleiben unberücksichtigt.<br />

Voraussetzung einer Lautschulungsdidaktik, die die auditiv-phonologischen Fallen<br />

des Lese-Rechtschreib-Lernprozesses berücksichtigt, ist die prof<strong>und</strong>e Kenntnis<br />

jener Regeln, welche die Phonemrealisierung durch Laute beschreiben.<br />

Bei sehr vielen AutorInnen von Erstlesefibeln, Förder- <strong>und</strong> Therapiematerialien ist<br />

eine entsprechende Kenntnis des Phonemsystems des Deutschen nicht feststellbar:<br />

Bei ihrer Durchsicht konnte der Verfasser kein einziges Werk ohne „auditiven Fallen“<br />

finden.<br />

Sehr viele diese Materialien verwendenden PflichtschullehrerInnen <strong>und</strong> außerschulisch<br />

mit Förderung lese-rechtschreib-schwacher Kinder Befasste (wie LegasthenikertherapeutInnen<br />

<strong>und</strong> PsychologInnen) sind ohne ausreichendes Wissen mit<br />

diesem Problemkreis konfrontiert.<br />

Mangold, M. (Bearb.)(2004): Duden Band 6, Das Aussprachewörterbuch (4. Auflage).<br />

Mannheim: Duden<br />

Haspel, S. & Kalmár, M. (2002): I GE MIT OMAR UNT OPER IN DI OPA UNSRA<br />

HEIMERTSCHTAT VIN. In: mitSPRACHE (Fachzeitschrift für Sprachheilpädagogik),<br />

34 (2002) 4, 51-57<br />

Kalmár, M. (1998): Auditive Fallen im Lese-Rechtschreib-Lernprozess. In: Anzengruber,<br />

G.et al. (Hg.), <strong>Legasthenie</strong> verstehen – Lese-Rechtschreib-Rechen-Schwächen<br />

bewältigen, schulheft 91/1998, 41-64<br />

Kalmár, M. (2001): Die acht auditiven Fallen im Lese-Rechtschreib-Erwerbsprozess.<br />

In: Sprachheilpädagogik im Spannungsfeld von Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis, Würzburg:<br />

edition-von-freisleben, 266-275<br />

Kalmár, M. (2003): Kommentierte Wortlisten zur Lautschulung (19. Fassung). Broschüre<br />

des Österreichischen <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong>, Wien; Internet: www.<br />

legasthenie.org<br />

Korrespondenzautor:<br />

Michael Kálmar<br />

michael.kalmar@aon.at<br />

++43 1 8942109<br />

++43 1 8972491<br />

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