Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong> Abstractband<br />
Wie heißt der 7.Buchstabe des Alphabets?<br />
Sinn <strong>und</strong> Unsinn von Test <strong>und</strong> Prüfungen am Beispiel von<br />
literarischen Texten <strong>und</strong> Erinnerungen<br />
*Jürgen Genuneit<br />
<strong>B<strong>und</strong>esverband</strong> Alphabetisierung /Verlag Ernst Klett Sprachen, Stuttgart, Deutschland<br />
Nach dem PISA-Schock werden die Forderungen nach neuen Prüfungen <strong>und</strong> Tests<br />
immer lauter: Sprachstandtests in Kindergärten, Aufnahmeprüfungen füe Gr<strong>und</strong>schulen,<br />
weiterführende Schulen <strong>und</strong> Universitäten, Überprüfung von Bildungsstandards,<br />
Sprachprüfungen für Ausländer/innen, Stärkung der Diagnostikfähigkeit von<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern.<br />
Der Vortrag diskutiert den Sinn <strong>und</strong> Unsinn dieser Forderungen. Dabei stellt er anhand<br />
von Beispielen aus literarischen Texten (besonders der Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur)<br />
<strong>und</strong> Erinnerungen die Gefühle von Geprüften, die überwiegend Probleme<br />
mit dem Lesen <strong>und</strong> Schreiben haben, <strong>und</strong> Prüfenden in den Mittelpunkt. Es werden<br />
Wege gezeigt, wie notwendige Tests <strong>und</strong> Prüfungrn humaner gestaltet werden können.<br />
Die Mehrzahl der vorgestellten literarischen Texte eignet sich zur Vorbereitung<br />
der Betroffenen auf die Test- <strong>und</strong> Prüfsituation.<br />
Der Vortrag richtet sich an Eltern, Kindergärtner/innen, Lehrer/innen, Kursleiter/innen<br />
in der Erwachsenenbildung <strong>und</strong> alle, die sich immer neue Prüfungen ausdenken<br />
Korrespondenzautor:<br />
Jürgen Genuneit<br />
j.genuneit@klett.de<br />
++49 0711 66721683<br />
++49 0711 66722041<br />
<strong>Legasthenie</strong> <strong>und</strong> Genetik - Erklärungen für Nicht-Humangenetiker<br />
*Tiemo Grimm<br />
Abt. für Medizinische Genetik, Biozentrum, Würzburg, Deutschland<br />
Zwischen 3 - 10 % der Bevölkerung haben spezifische Probleme mit dem Lesen <strong>und</strong><br />
Schreiben, wobei eine normale Intelligenz, normale Erziehung <strong>und</strong> ein unauffälliges<br />
soziales Umfeld vorliegen. Dieser Phänotyp wird in Deutschland <strong>Legasthenie</strong>, Lese-<br />
Rechtschreibstörung oder Lese-Rechtschreibschwäche genannt. In der englichen<br />
Literatur wird der Begriff developmental dyslexia oder readung disability benutzt.<br />
Die genauen Ursachen (Pathophysiologie) der <strong>Legasthenie</strong> sind bisher unbekannt,<br />
dennoch liegen sehr starke Hinweise vor, dass genetische Faktoren eine sehr<br />
wichtige Rolle bei der Entstehung einer <strong>Legasthenie</strong> spielen. Diesen Einfluß zeigen<br />
einseits Untersuchungen auf Phänotypebene (z.B. Zwillingsanalysen, Segregationsanalysen<br />
u.s.w.), anderseits molekulargenetische Arbeiten auf der Genotypebene<br />
(z.B. Kopplungsanalysen <strong>und</strong> Assoziationsstudien u.s.w.).<br />
Die bisher vorliegenden Publikationen zeigen, dass mehrere Gene auf verschiedenen<br />
Chromosomen gelegen wichtige Funktionen bei der Entstehung einer <strong>Legasthenie</strong><br />
wahrnehmen können. Familienuntersuchungen zeigen, dass neben komplexen<br />
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