Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong> Abstractband<br />
rungen in 8 – 39 %, Rechtschreibstörungen in 12 – 26 % <strong>und</strong> Rechenstörungen in<br />
12 – 33 % der Fälle (vgl Barkley 1998, Döpfner u.a. 2000). Umgekehrt kann man<br />
auch bei Kindern mit Teilleistungsstörungen überproportional mehr Kinder finden,<br />
die gleichzeitig auch Symptome einer ADHS aufweisen. Von den 4,4 % - 6,7 % der<br />
Kinder, die im deutschsprachigen Raum eine <strong>Dyskalkulie</strong> aufweisen, haben zum<br />
Beispiel 26 % - 42 % gleichzeitig auch ein ADHS (vgl. Jakobs, Petermann 2003).<br />
Um diesen Kindern kompetent helfen zu können, benötigen wir Wissen über Abspeicher-<br />
<strong>und</strong> Behaltensprozesse im Allgemeinen <strong>und</strong> die besonderen Gefahrenstellen<br />
in der Informationsverarbeitung <strong>und</strong> somit beim Lernen von ADHS-Kindern. Es gibt<br />
keine Lernrezepte, die für jedes Kind <strong>und</strong> auch nicht für jedes ADHS-Kind passen.<br />
Aus den besonderen Voraussetzungen der ADHS-Kinder sind jedoch Gr<strong>und</strong>prinzipien<br />
für deren Lernen <strong>und</strong> auch besondere Anforderungen an die Eltern ableitbar.<br />
Ziel in den Gr<strong>und</strong>fertigkeitsbereichen Rechtschreiben, Lesen <strong>und</strong> Rechnen ist es,<br />
für ADHS-Kinder ein solides F<strong>und</strong>ament zu schaffen <strong>und</strong> Automatisierungen zu<br />
erreichen. Diese können dann die Basis für komplexere Lernanforderungen bilden.<br />
ADHS-Kinder benötigen hierfür jedoch passende Lernmethoden, die ihnen von<br />
schulischer Seite häufig nicht zur Verfügung gestellt werden.<br />
Barkley R.: Attention-Deficit Hyperactivity Disorder. A Handbook for Diagnosis and<br />
Treatment. New York, London 1998<br />
Born A., Oehler C.: Lernen mit ADS-Kindern. 3. überarb. Auflage. Stuttgart 2004<br />
Döpfner M., Schürmann S., Lehmkuhl G.: Hyperkinetische Störungen. Göttingen<br />
2000<br />
Jakobs, Petermann: <strong>Dyskalkulie</strong> – Forschungsgegenstand <strong>und</strong> Perspektiven. Kindheit<br />
<strong>und</strong> Entwicklung 2003, S. 197 - 211<br />
Korrespondenzautor:<br />
Armin Born<br />
aaakkkborn@aol.com<br />
++49 0931 950137<br />
++49 0931 950137<br />
Einfluss verschiedener LRS-Trainingsprogramme auf Verhaltensmaße<br />
*Christoff Bott (1), Isabella Paul (1)<br />
(1) Universität Konstanz, Konstanz, Deutschland<br />
Ziel der vorgestellten Studie war die Überprüfung dreier verschiedener Trainingsverfahren<br />
zur Verbesserung der Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibleistung bei Kindern aus 3. <strong>und</strong><br />
4. Klassen mit LRS. Die Trainingsverfahren basieren auf verschiedenen Theorien<br />
zur LRS <strong>und</strong> sollten durch ein Training der phonologische Verarbeitung (rhythmischsilbierendes<br />
Training nach der Buschmann-Methode), der temporalen Verarbeitung<br />
(Wahrnehmungstraining mit dem PC) oder von kognitive Strategien <strong>und</strong> Regeln<br />
(Marburger Rechtschreibtraining) die Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibleistung verbessern.<br />
Zusätzlich zu standardisierten <strong>und</strong> nichtstandardisierten Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibtests<br />
wurden vor <strong>und</strong> nach dem Training Tests zur phonologischen Verarbeitung <strong>und</strong><br />
zur kategorialen Wahrnehmung <strong>und</strong> ein nonverbaler Intelligenztest durchgeführt.<br />
An der vorliegenden Studie nahmen 22 unbeeinträchtigte Kontrollprobanden <strong>und</strong> 64<br />
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