Testverfah - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie eV
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Abstractband 15. Kongress des <strong>B<strong>und</strong>esverband</strong>es <strong>Legasthenie</strong><br />
Arbeit als Schulpsychologe entwickelt habe. Dabei habe ich vor allem Übungen<br />
erstellt, deren Effektivität durch Forschungsergebnisse belegt ist. Weil die Lernzeit,<br />
die rechtschreibschwache Schüler zusätzlich zum Unterricht <strong>und</strong> zu den Hausaufgaben<br />
aufbringen können, nicht beliebig vermehrbar ist, habe ich weiterhin darauf<br />
geachtet, dass die Übungen zeitökonomisch sind, d.h. dass in kurzer Zeit möglichst<br />
viel gelernt wird.<br />
Das Rechtschreibprogramm kann sowohl eigenständig durchgeführt als auch mit<br />
anderen Konzeptionen kombiniert werden. Es liegt in zwei Versionen vor: eine für<br />
die Schule <strong>und</strong> eine für das Üben zu Hause. Die beiden Fassungen können parallel<br />
aber auch unabhängig voneinander eingesetzt werden.<br />
Im vierten Teil gehe ich auf die Frage ein, wie groß der Einfluss des Lesens auf die<br />
Rechtschreibung ist. Im deutschen Sprachraum gibt es dazu drei Studien. Eine von<br />
ihnen habe ich selbst durchgeführt.<br />
Korrespondenzautor:<br />
Gero Tacke<br />
Gero.Tacke@ifk.kv.bwl.de<br />
++049 09341 929000<br />
++049 09341 9290030<br />
Entwicklung von Handlungsvorstellungen <strong>und</strong> effektiven Rechenstrategien zur<br />
Multiplikation <strong>und</strong> Division<br />
*Oliver Thiel<br />
Humboldt-Universität zu Berlin, Gr<strong>und</strong>schulpädagogik, Berlin, Deutschland<br />
Einsicht ermöglicht, in einer unbekannten Situation angemessen zu reagieren. Sie<br />
entsteht, wenn die Struktur der Situation wahrgenommen wird. Das gilt auch in der<br />
Mathematik. Am Anfang des Workshops steht deshalb die Beschäftigung mit multiplikativen<br />
Strukturen. Oft entsteht Einsicht plötzlich, wenn man sich lange genug<br />
mit einer Struktur beschäftigt hat. Bei rechenschwachen Schülern geschieht dies<br />
nicht automatisch. Sie müssen an ein Verständnis der Rechenoperationen herangeführt<br />
werden. Seit Piaget wissen wir, dass Operationen über Handlungen aufgebaut<br />
werden. Im Workshop wird von Aeblis psychologischen Lernstufen ausgehend ein<br />
didaktisches Modell für die Entwicklung von Handlungsvorstellungen zur Multiplikation<br />
<strong>und</strong> Division abgeleitet.<br />
Auf der ersten Stufe müssen Alltagshandlungen als Multiplikation oder Division<br />
gedeutet werden. Die nächste Stufe ist die Wahrnehmungshandlung, bei der eine<br />
Verkürzung auf zweidimensionale Darstellungen erfolgt. Auf der dritten Lernstufe<br />
werden Handlungen durch Worte dargestellt. Die eigentliche Verinnerlichung erfolgt<br />
in drei Formen von wachsender Schwierigkeit:<br />
1.die innere Rekonstruktion der Handlung, die sich auf die Wahrnehmung ihres<br />
Ergebnisses stützt<br />
2.das Voraussehen der Operation in Gedanken<br />
3.die Ausführung der Operation auschließlich in Gedanken<br />
So wird die vierte Lernstufe erreicht. Die Operation ist verinnerlicht <strong>und</strong> muss nur<br />
noch automatisiert werden. Dabei hilft es, wenn Beziehungen zwischen den Aufgaben<br />
erkannt werden.<br />
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