Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID
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Wissen wandert<br />
62<br />
Potenziale,<br />
Potenziale,<br />
Dieses Kapitel / Podium zeigt beispielhaft Potenziale<br />
von MigrantInnen in Berlin. Es geht darum, best practi-<br />
ces Fallbeispiele aufzuzeigen, die verdeutlichen, welche<br />
Rollen MigrantInnen spielen können und spielen. Mig-<br />
rantInnen fördern die Wirtschaft, schaffen Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätze, wie Hüseyin Yilmaz in seinem Bei-<br />
trag aufzeigt. MigrantInnen fungieren als BeraterInnen in<br />
außenpolitischen Fragen und unterstützen die Entwick-<br />
lungspolitik und die internationale Politik durch Beratun-<br />
gen, wie Oneykachi Wambu darlegt. Der Vortrag von<br />
Mark Kwami zeigt, dass Potenziale für Berlin daraus<br />
erwachsen, dass MigrantInnen Zugang zu Akteuren in<br />
anderen „Welten“ haben, zu denen ein Durchschnittsbe-<br />
rliner keinen Zugang hat. Und dass MigrantInnen daher<br />
etwas produzieren oder handeln können, was die Bedar-<br />
fe mehrerer „Welten“ deckt. Herr Kwami hat einige Ge-<br />
schäfte im Franchise-System eröffnet (Made in Africa -<br />
MIA), die Produkte aus Afrika hier verkaufen. Gleichzei-<br />
tig fördert er in Afrika die lokale Kultur und wirtschaftli-<br />
che Entwicklung. MigrantInnen verfügen über Mehrwer-<br />
te 2 , wie auch die Beiträge von Rita Klages über migran-<br />
tische Unternehmerkulturen in Berlin zeigen. Unterneh-<br />
merInnen mit Migrationshintergrund ermöglichen Pro-<br />
duktion und Handel, die /der verschiedenen Beteiligten<br />
nützt und die/der nur durch die interkulturelle Kompetenz<br />
zustande kommt.<br />
Das Podium wurde moderiert von Dr. Otto Lampe.<br />
2 Die HerausgerberInnen möchten durch diese Wortwahl nicht<br />
die Migrationsdiskussion auf wirtschaftliche Aspekte verkürzen.<br />
Da der Fokus der Konferenz auf den positiven wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen von Migration lag, wurde dieses Wort<br />
bewusst gewählt.<br />
Made in Africa<br />
knowledge migrates<br />
von Mark Kwami, Made in Africa (MIA) 3<br />
Herr Kwami erläuterte die besonderen Potenziale von<br />
MigrantInnen anhand seines eigenes Lebenslaufes:<br />
Familien Geschichte<br />
Schon der Vater kam 1956 aus Ghana nach Berlin um<br />
hier Maschinenbau zu studieren…<br />
Ghana war das erste afrikanische Land südlich der<br />
Sahara, welches 1957 seine Unabhängigkeit erlangt<br />
hat…<br />
Der Vater wurde der erste afrikanische Dozent im Fach-<br />
bereich Maschinenbau an der TU Berlin…<br />
Er heiratete eine Berlinerin<br />
Mark Kwami, einer von vier Geschwistern, wurde 1964<br />
in Berlin Moabit geboren…<br />
1969 beschloss der Vater, mit der Familie in seine Hei-<br />
mat Ghana zurückzukehren, um dort einen Beitrag zum<br />
Aufbau des Landes zu leisten…<br />
Mark Kwami genoss dort seine Kindheit und kehrte mit<br />
18 Jahren wieder nach Berlin zurück…<br />
Studium<br />
Er studierte erst Städtebau an der TU Berlin und wech-<br />
selte dann nach einem Jahr zum „Design Studium“ an<br />
der Universität der Künste - UDK.<br />
Schon während seines Studiums versuchte er seine<br />
Kindheitserfahrungen, die er in Ghana gesammelt hat, in<br />
seine Projekte zu integrieren.<br />
3 Mark Kwami war ebenfalls ein Unternehmer, der im Rahmen<br />
der Ausstellung von Rita Klages vorgestellt wurde (S. 69).<br />
Teile dieses Textes sind der Ausstellung entnommen.