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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

Somalis lassen Nairobi boomen –<br />

Wie Migration Wirtschaft und<br />

Bildung fördern kann –<br />

Garissa Lodge: The Other Hilton<br />

von Murtaza Jaffer, United Nations-International<br />

Criminal Tribunal for Rwanda (ICTR)<br />

Überraschungen<br />

- Meine Tochter war vier Jahre lang die Klassenbeste.<br />

56<br />

In diesem Jahr wurde sie überholt von einem Mäd-<br />

chen aus Somalia, aus Mogadishu. Kannst Du Dir<br />

das vorstellen?<br />

- Diese MigrantInnen sind eigenartig. Aber ich kaufe<br />

alles in Garissa Lodge – von Dosennahrung über<br />

Fernseher bis zur Kleidung und alles Weitere. Dort<br />

ist es preisgünstig. Ich weiß nicht, wie sie das schaf-<br />

fen, aber mir gefällt‟s.<br />

Kenianische Meinungen über MigrantInnen<br />

- Sie sind merkwürdig – ihr Lebensstil, ihre Gewohn-<br />

heiten, ihre Sprache, ihre Kleidung. Wie die nur in<br />

den Ghettos leben können? Laut, dreckig, faul,<br />

unausgebildet. Sie nehmen uns unsere Arbeit weg<br />

und klauen….und…. und….<br />

- Diese blöden Ausländer…<br />

- Das Boot ist voll. Wir können nicht ständig neue<br />

MigrantInnen aufnehmen. Schickt sie zurück. Sie<br />

sollten in Camps untergebracht und zurücktranspor-<br />

tiert werden.<br />

- Aber mein Nachbar, der ist echt nett. Der sieht gut<br />

aus, ist gut angezogen und freundlich. Der ist wirk-<br />

lich kultiviert und arbeitet viel. Ein bisschen scheu<br />

vielleicht, aber sein Essen ist echt lecker… und..<br />

und…<br />

Flüchtlinge und Asylsuchende in Kenia<br />

knowledge migrates<br />

Die Menschen, die nach Kenia fliehen oder in Kenia Asyl<br />

suchen, kommen zumeist aus dem Horn von Afrika und<br />

aus der Region der Großen Seen, zeitweilig auch aus<br />

dem südlichen Afrika. Seit dem Zusammenbruch des<br />

somalischen Staates und den Aufkommen der warlords<br />

handelt es sich bei der Mehrheit der Flüchtlinge um<br />

Somalis.<br />

Nach offiziellen Statistiken befinden sich in Kenia zurzeit<br />

ca. 350.000 Flüchtlinge, von denen die meisten in staat-<br />

lichen oder UNHCR-Flüchtlingslagern leben. Der Rest<br />

verteilt sich in den Städten des Landes, wobei ca.<br />

100.000 in Nairobi ansässig sind. 75% der Flüchtlinge<br />

und Asylsuchenden sind zurzeit Somalis und Süd-<br />

Sudanesen.<br />

Murtaza Jaffer<br />

Die Geschichte hat gezeigt, dass die meisten Flüchtlinge<br />

nach Beendigung der Konflikte in ihren Herkunftsländern<br />

freiwillig und selbständig in ihr Land zurückkehren.<br />

Offensichtlich verfolgen die meisten nicht das Interesse,<br />

ohne Rechtsstatus und ökonomische Möglichkeiten in<br />

Kenia zu bleiben. Die Flüchtlinge und Asylsuchenden<br />

verhalten sich in Kenia sehr unterschiedlich. Während<br />

sich die Flüchtlinge aus Ruanda und Uganda als Farm-<br />

arbeiter in hügeligen Gegenden, die an ihr Herkunftsland<br />

erinnern, niederließen und häufig in die lokale Bevölke-<br />

rung einheirateten und blieben, kamen die Somalis<br />

zunächst einmal in Nord-Ost-Kenia bei den dort leben-<br />

den (ethnischen) Somalis unter. Dagegen befinden sich

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