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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

Mobilität für Entwicklung – Beispiel<br />

Ostafrika<br />

Christian Arndt nach dem Protokoll der Rede<br />

von Duncan Okello<br />

Duncan Okello referierte über die Mobilität von Men-<br />

schen in der ostafrikanischen Region, speziell in der<br />

East African Community - EAC. Die Regionalorganisati-<br />

on EAC wurde bereits in den 60er Jahren gegründet.<br />

Nach vielen Jahren der Bedeutungslosigkeit wurde die<br />

EAC 1991 neu belebt mit dem Ziel, die wirtschaftliche<br />

und politische Integration der Region voran zu treiben.<br />

Kenia, Uganda, Tansania, Ruanda und Burundi zählen<br />

heute zu den Mitgliedstaaten. Ostafrika ist eine Region<br />

mit sehr hoher menschlicher Mobilität.<br />

Der Referent sieht zwei Dimensionen menschlicher<br />

Mobilität in Ostafrika:<br />

Auf der einen Seite ist die Mobilität von Menschen in<br />

dieser Region besonders durch Not, Kriege und Konflik-<br />

te verursacht worden, die eine große Anzahl von Flücht-<br />

lingen hervorbrachten, die sich z.T. dauerhaft außerhalb<br />

ihrer Herkunftsregionen niederließen. Auf der anderen<br />

Seite waren regionale Geschäfts- und Handelsbezie-<br />

hungen immer ein Anreiz für Migration und dauerhaftes<br />

Ansiedeln von Menschen außerhalb ihrer Herkunftsre-<br />

gionen.<br />

Seit vielen Jahrzehnten leisten die in den Ländern Ost-<br />

afrikas siedelnden AsiatInnen einen immensen Beitrag<br />

zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung<br />

der Region, insbesondere Kenias und Ugandas. An<br />

dieser Stelle ist auch der Bau der East African Railway<br />

zu erwähnen, der menschliche Migration innerhalb der<br />

ostafrikanischen Region wesentlich erleichterte und<br />

zugleich auch viele AsiatInnen, insbesondere Inder, aber<br />

auch nubische Bevölkerungsgruppen aus dem Norden<br />

anzog.<br />

40<br />

knowledge migrates<br />

Heutzutage wird die Mobilität der Menschen in der EAC<br />

immer mehr durch Arbeitsmigration, Geschäftsbezie-<br />

hungen und Investitionen v.a. in den Sektoren IT-<br />

Infrastruktur und Finanzen befördert. Die ruandische IT-<br />

Infrastruktur wird z.B. maßgeblich mit Hilfe von Teilen<br />

der kenianischen Bevölkerung aufgebaut. Duncan Okel-<br />

lo erwähnt zudem die stimulierenden Wirkungen der<br />

somalischen Diaspora in Kenia. Auf deren wirtschaftli-<br />

che und kulturelle Aktivitäten und Wirkungen wird an<br />

anderer Stelle in diesem Band von M. Jaffer genauer<br />

eingegangen.<br />

Die Bewegungsfreiheit von Arbeitskräften wurde und<br />

wird in der EAC wenig reguliert. Dies führt insbesondere<br />

in den erwähnten Sektoren zu wirtschaftlicher Dynamik<br />

und Prosperität.<br />

Duncan Okello<br />

In der EAC existiert beides zugleich: So gibt es Anreize<br />

für menschliche Mobilität aber auch Hindernisse für<br />

längerfristiges Niederlassen migrierender Menschen.<br />

Dies bezeichnet Duncan Okello als EAC-Paradox: Ei-<br />

nerseits möchte die EAC die wirtschaftliche Integration<br />

der Mitgliedstaaten befördern, andererseits findet man in<br />

weiten Teilen der Bevölkerung – auch bei den Eliten -<br />

der meisten EAC-Länder eine gewisse Furcht und Ab-<br />

lehnung vor MigrantInnen. Eine gemeinsame ostafrika-<br />

nische Identität ist erst dabei, sich langsam zu entwi-<br />

ckeln.

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