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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

die Herausforderung, Europa, bzw. Deutschland, bzw.<br />

Berlin, im Wettbewerb um Humankapital attraktiv zu<br />

machen, bleibt aktueller denn je.<br />

Demgegenüber liegt der Nutzen für Herkunftsländer<br />

eher im Export Geringqualifizierter, da Arbeitslosigkeit<br />

abgebaut wird und beträchtliche Rücküberweisungen<br />

erfolgen; aber in diesem Bereich zögern wiederum viele<br />

Aufnahmeländer, eigenen Vorteil zu erkennen, obwohl<br />

klarer Bedarf besteht, z.B. im Pflegebereich einer altern-<br />

den Gesellschaft, im Gastgewerbe oder in der Landwirt-<br />

schaft.<br />

Grenzen der Migrationsgestaltung<br />

„Globaler Ansatz“, „comprehensiveness“, „policy cohe-<br />

rence“ kennzeichnen den derzeitigen Diskurs. Auf natio-<br />

naler Regierungsebene bedeutet dies, Abstimmung<br />

zwischen relevanten Ressorts zu erzielen.<br />

Als breit gefächertes Querschnittsthema fügt sich Migra-<br />

tion jedoch in der Realität nicht leicht den viel beschwo-<br />

renen Kohärenzbestrebungen. Und je mehr die Zusam-<br />

menhänge beleuchtet werden, desto schwieriger wird<br />

es, Komplexität zu reduzieren. Anders als bei Waren,<br />

Kapital oder Dienstleistungen ist Migration von der Viel-<br />

falt individueller Lebensgestaltung und gesellschaftlicher<br />

Entwürfe gekennzeichnet.<br />

Was bleibt, ist eine Art postmoderner Ansatz, nämlich:<br />

- das Beste aus einer recht komplexen Gemengelage<br />

34<br />

herauszuholen versuchen,<br />

- verschiedene sektorielle Ansätze erproben,<br />

- weitere Zusammenhänge zwischen ihnen herstellen,<br />

- lokale sowie regionale Bezüge genau berücksichti-<br />

gen,<br />

- durch „trial and error“ Erfahrungen sammeln,<br />

- und diese durch empirische Forschung begleiten.<br />

knowledge migrates<br />

Looking at European Migration<br />

Policy – African Perspectives<br />

by Arthur Muliro, <strong>SID</strong> International Secretariat<br />

Zusammenfassung in deutscher Sprache durch die<br />

HerausgeberInnen dieses Tagungsberichts:<br />

Migration von Afrika nach Europa findet zum Großteil<br />

außerhalb eines regulativen Rahmens statt. Europas<br />

Antwort waren eine Reihe von Initiativen, um den Strom<br />

von Immigranten von Afrika nach Europa zu kontrollie-<br />

ren und zu reduzieren - strengere Visaregime, Transit-<br />

camps, um Migranten zu screenen und bei Bedarf sofort<br />

zurückzuschicken und bilaterale Verhandlungen mit<br />

afrikanischen Staaten. Diese Initiativen - obwohl sie sich<br />

zum größten Teil auf Restriktion und Kontrolle be-<br />

schränkten - wurden unter dem Label “Entwicklung und<br />

Migration” angepriesen.<br />

Der europäische regulative Rahmen wird zunehmend<br />

von der afrikanischen Seite als negativ wahrgenommen.<br />

Insbesondere das engmaschige Kontrollnetz der Visa-<br />

und Reiseregime wird zum Teil als diskriminierend emp-<br />

funden. Auf afrikanischer Seite wächst der Unmut über<br />

diese - im Vergleich zu den afrikanischen Reiseregelun-<br />

gen - unfairen Praktiken. Die Beschränkungen verhin-<br />

dern auch nicht, von Kriminellen ausgenutzt zu werden.<br />

Verschärft wird diese Wahrnehmung dadurch, dass<br />

afrikanischen Transitländern die Camps für „illegale“<br />

Migranten einrichten, bevorzugt durch die EU behandelt<br />

werden, ungeachtet, dass damit auch häufig Menschen-<br />

rechtsverletzungen einhergehen. Jedoch wird Europa<br />

durch eine Politik der Abschottung und restriktiven Kont-<br />

rolle weder das Problem der illegalen Migration noch<br />

sein eigenes Problem der fehlenden Arbeitskräfte lösen<br />

können.<br />

Europa sollte dagegen seinen Dialog mit Afrika verstär-<br />

ken und die Ursachen und Hintergründe für Migration

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