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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

- Integrationsangebote und Familiennachzug entspre-<br />

chend der Dauer bzw. Befristung des Arbeitsauf-<br />

enthalts;<br />

- Gewährleistung von Rechten nicht nur am Arbeits-<br />

platz (z.B. Lohngleichheit), sondern auch allgemein<br />

unter Berücksichtigung der sozialen Eingliederung<br />

(z.B. Schutz vor Diskriminierung, Abbau von Frem-<br />

denfeindlichkeit);<br />

- Prävention und Verhinderung irregulärer Migration,<br />

insbesondere durch Bekämpfung von Schleusertä-<br />

tigkeit und Menschenhandel, nicht zuletzt auch um<br />

die Glaubwürdigkeit der Zuwanderungspolitik zu ge-<br />

währleisten;<br />

- Kontinuierlichen Austausch und Zusammenarbeit mit<br />

Herkunfts- und Transitländern, unter Einbindung von<br />

Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und der Zi-<br />

vilgesellschaft (mit besonderer Berücksichtigung von<br />

Diaspora und Migrantenorganisationen).<br />

EU Rahmen, Mobilitätspartnerschaften und Zirkuläre<br />

Migration<br />

Ende 2006 haben Wolfgang Schäuble und Nicolas Sar-<br />

kozy das Konzept der Mobilitätspartnerschaften und<br />

zirkulären Migration aus dem EU Taufbecken gehoben.<br />

Dabei handelt es sich um eine Bündelung von Rück-<br />

übernahme, legaler Zuwanderung und Entwicklungszu-<br />

sammenarbeit, deren Ursprung auf den Europäischen<br />

Rat 1998 in Tampere zurückgeht.<br />

In ihrem Mobilitätspartnerschaftsansatz greift die Euro-<br />

päische Kommission das Konzept zirkulärer Migration<br />

gesondert heraus. Zwei Grundtypen werden umrissen:<br />

Einerseits geht es um Drittstaatangehörige, die bereits<br />

legal in einem EU Land wohnen und sich in ihrem Hei-<br />

matland engagieren wollen, ohne ihren EU Wohnsitz<br />

aufzugeben. Andererseits sollen Drittstaatsangehörige<br />

Erleichterungen im Zugang zur EU erhalten sofern si-<br />

chergestellt ist, dass sie in ihr Heimatland zurückkehren.<br />

knowledge migrates<br />

Dabei kann es sich neben Arbeitsmigranten auch um<br />

Forscher oder Studenten und Auszubildende handeln,<br />

einschließlich derer, die nach ihrem Abschluss noch<br />

Berufserfahrung sammeln wollen.<br />

Der gesetzliche Rahmen soll durch Richtlinien vorgege-<br />

ben werden, die jeweils Hochqualifizierte, Saisonarbeiter<br />

und Auszubildende betreffen. Die Europäische Kommis-<br />

sion legte Ende Oktober 2007 bereits den Richtlinien-<br />

entwurf für eine „EU Blue Card“ für Hochqualifizierte vor,<br />

die vier Kernelemente vereint:<br />

- Zügiger Entscheidungsprozess, um EU attraktiver zu<br />

machen;<br />

- Qualifizierungskriterien (mindestens 3 x Mindestlohn,<br />

Äquivalenzen in regulierten Berufen);<br />

- Einheitlicher Aufenthaltstitel in Form der Blue Card,<br />

der die EU als Einheit im Wettbewerb um Hochquali-<br />

fizierte deutlicher hervorhebt und der gewisse sozio-<br />

ökonomische Mindestrechte verbürgt sowie zügigen<br />

Familiennachzug vorsieht;<br />

- Mobilität innerhalb der EU.<br />

Die Beurteilung ihres Arbeitsmarktbedarfs bleibt aber auf<br />

jeden Fall den Mitgliedstaaten überlassen.<br />

Die größte Herausforderung im zirkulären Migrations-<br />

modell dürfte es sein, den Migrationskreis durch effekti-<br />

ve Rückkehr zu schließen. Dazu soll einerseits wieder-<br />

holte Arbeitsmigration erleichtert und andererseits die<br />

nachhaltige Reintegration im Heimatland unterstützt<br />

werden (Förderung der Gründung von Kleinunterneh-<br />

men, Hilfe bei der Arbeitssuche, Steuerprivilegien, etc.).<br />

Das zirkuläre Migrationskonzept gründet auch in der<br />

sog. „Lissabon Strategie“, d.h. im Bestreben der EU, bis<br />

2010 der weltweit wettbewerbsfähigste Wirtschafts-<br />

standort zu werden, was u.a. entsprechende Anreize für<br />

Hochqualifizierte erfordert, um im globalen Wettbewerb<br />

um die besten Köpfe mithalten zu können. Das 2010 Ziel<br />

wird wohl etwas hinausgeschoben werden müssen, aber<br />

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