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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

Engagement des entwicklungspolitischen Bildungs- und<br />

Informationszentrums EPIZ e.V. zu nennen, welches<br />

eine Wanderausstellung über und mit MigrantInnen nach<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf unter dem Titel „Ein Koffer<br />

voller Geschichte(n)“ durchgeführt hat. Hier haben Mig-<br />

rantInnen selbst von Ihren Erfahrungen und Hintergrün-<br />

den berichtet. In weiteren Veranstaltungen werden Qua-<br />

lifikation und Wissen von MigrantInnen konstruktiv und<br />

wertvoll eingesetzt. Die Erfolge der Projekte zeigen,<br />

dass MigrantInnen die besten ReferentInnen über ihren<br />

eigenen kulturellen Hintergrund sind, neue Perspektiven<br />

auf globale Themen haben und insofern unabdingbar für<br />

die entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Berlin sind.<br />

Im Hintergrund aller Aktivitäten im Bereich des Globalen<br />

Lernens steht die Absicht Menschen für Migration und<br />

Integration zu öffnen, Rassismus zu überwinden und<br />

somit die Voraussetzungen für einen Wissenstransfer zu<br />

schaffen.<br />

Auch die von uns unterstützte BGZ Berliner Gesellschaft<br />

für internationale Zusammenarbeit mbH zeigte im Rah-<br />

men ihres EU-Projektes „Erfolg durch Migration“ viele<br />

Möglichkeiten wie man Wissen von MigrantInnen besser<br />

erkennen und in Deutschland integrieren kann.<br />

Gleichwohl widmet sich das von der TU unterstützte<br />

Alumni Nachkontaktprogramm dem Wissensaustausch<br />

zwischen internationalen GastwissenschaftlerInnen,<br />

AbsolventInnen und DoktorandInnen. Ein Grund für die<br />

Etablierung des Programms ist nicht nur die Fruchtbar-<br />

keit des internationalen Wissenstransfers und der Koo-<br />

peration mit ehemaligen MigrantInnen, sondern auch die<br />

Möglichkeit Wissen von MigrantInnen nicht verloren<br />

gehen zu lassen. Insofern leistet das Alumni Programm<br />

einen Beitrag zur Verbesserung und Nutzung des „Brain<br />

Gains“, dem sogenannten Zuwachs an Wissen durch<br />

MigrantInnen, die in Deutschland leben oder gelebt<br />

haben.<br />

Auf vielfache Weise stellt dieser „Brain Gain“ ein Poten-<br />

tial für unsere Wirtschaft dar. Nicht nur werden durch<br />

106<br />

knowledge migrates<br />

das Wissen die in einer globalisierten Welt unabdingba-<br />

ren interkulturellen Kompetenzen der Unternehmer<br />

gestärkt und ausgebaut, sondern es können auch Erfah-<br />

rungs- und Wissensaustausche stattfinden und Koope-<br />

rationen abgeschlossen werden. Wie fruchtbar ein mul-<br />

tinationaler Austausch sein kann, zeigt unsere Erfahrung<br />

im Bereich der Städtepartnerschaftsaktivitäten zum<br />

Thema Wasser, wo wir regelmäßige internationale und<br />

regionale Plena, ExpertInnengespräche und Konferen-<br />

zen, auf denen Wasserakteure aus aller Welt ihre Erfah-<br />

rungen und Konzepte im Trink- und Abwasserbereich<br />

austauschen können, organisieren.<br />

Abgesehen von den regionalen wirtschaftlichen Chan-<br />

cen von Migration, sehen wir vor allem die entwick-<br />

lungspolitische Dimension und Relevanz des Themas. In<br />

diesem Kontext sind die positiven Effekte für die Wirt-<br />

schaft der Herkunftsländer zu nennen. So übersteigen<br />

die jährlichen remittances (Rücküberweisungen) von<br />

MigrantInnen in ihre Herkunftsländer das Budget der<br />

internationalen öffentlichen Mittel der Entwicklungszu-<br />

sammenarbeit (ODA) bei weitem. Diese Tatsache deutet<br />

schon darauf hin, wie wichtig und unabdingbar Rück-<br />

überweisungen für die Entwicklung in den Herkunftslän-<br />

dern des Südens sind.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Beirat Ent-<br />

wicklungszusammenarbeit setzt sich die LEZ mit weite-<br />

ren Aspekten von Migration und Integration auseinan-<br />

der.<br />

Die bisherige Erfahrung der LEZ mit der Thematik zeigt,<br />

dass Migration ein Phänomen ist, welches zahlreiche<br />

Bezüge, Zusammenhänge und Schnittstellen zu fast<br />

allen gesellschaftlichen Bereichen hat.<br />

Es ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft dies im<br />

Bewusstsein der Gesellschaft zu verankern, die Poten-<br />

ziale und Chancen zu erkennen, Wissen und Erfahrun-<br />

gen auszutauschen und darüber vor allem den Raum für<br />

ein tolerantes und friedliches Miteinander zu schaffen.

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