Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID
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Wissen wandert machen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich über bestehende Angebote von Banken und anderen Geldtransferinstitutionen zu informieren, sie zu verglei- chen und sich den günstigsten Anbieter auszuwählen. Die Entwicklung und Herausgabe der Webseite erfolgt in enger Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management im Rahmen eines Public Private Partner- ship (PPP). Im Frühsommer 2008 werden weitere 20 Sendekorridore hinzukommen und somit für mehr Transparenz und Wettbewerb auf dem Remittances- Markt sorgen, mit dem Ziel, dass die Gebühren für die Geldtransfers sinken. Auch im Bereich der Kooperation mit Diasporagemein- schaften stand zunächst eine bessere Kenntnis der bereits stattfindenden Aktivitäten der verschiedenen Migrantenorganisationen im Vordergrund. Die Erstellung mehrerer Studien zu in Deutschland lebenden Diaspo- ragemeinschaften und ihren Beiträgen zur Entwicklung ihrer Herkunftsländer trug dazu bei, Synergieeffekte und mögliche Kooperationsansätze zwischen der GTZ und entsprechenden Migrantenvereinen zu identifizieren. Seit 2004 wurden Studien zu den Diasporagemeinschaf- ten aus Serbien, Ägypten und Afghanistan sowie Marok- ko, Senegal, Vietnam und Kamerun angefertigt. Zudem richtete die GTZ im Mai 2004 eine internationale Konfe- renz zur Thematik „Kooperation mit der Diaspora“ aus. Auf der Basis der Ergebnisse aus den Studien und der Konferenz startete im Frühjahr 2007 das Pilotförderprog- ramm zur Unterstützung von gemeinnützigen Projekten von Migranten in ihren Herkunftsländern. Dadurch erhal- ten Migrantenvereine in Deutschland finanzielle Unters- tützung und professionelle Beratung bei der Durchfüh- rung von Vorhaben im Bereich der sozialen Infrastruktur, wie zum Beispiel dem Aufbau von Schulen oder Kran- kenhäusern, der Ausrichtung von Fortbildungsprogram- men oder auch bei der Einkommens- und Beschäfti- gungsförderung. An vielen Stellen ergeben sich Berüh- rungspunkte mit Vorhaben der deutschen Entwicklungs- zusammenarbeit in den jeweiligen Ländern. Bisher wur- 100 knowledge migrates den Projekte in Afghanistan, Senegal (s. Kasten), Nige- ria, Guinea, Ruanda, Kamerun, Vietnam und der Türkei unterstützt. Das GTZ-Vorhaben arbeitet bei der Diaspora- Kooperation eng mit anderen Institutionen wie dem „Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen“ (MGFFI), der „Internationalen Weiterbildung und Entwicklung gGmbH“ (InWEnt), dem „Centrum für internationale Migration und Entwicklung“ (CIM), dem „Forum der Kulturen“ in Stuttgart sowie mit Integrationsbeauftragten auf kommunaler Ebene zusammen. Die Auswahl- und Förderkriterien der Migrantenvereine betreffen einerseits die Art ihres Vorhabens (Wie groß ist die Schnittmenge mit den jeweiligen Schwerpunkten der deutschen EZ im jeweiligen Partnerland?) und ande- rerseits das Engagement und den Organisationsgrad des Vereins (Erfahrungsschatz, Leistung eines Eigen- beitrages von mindestens 50 %, Kooperation mit lokalen Partnern an der Planung und Umsetzung des Projekts). Einen neuen Förderschwerpunkt innerhalb der Koopera- tion mit Diasporagemeinschaften stellt die Zusammen- arbeit mit der Jacobs-Stiftung dar: Von Mai 2008 bis Mai 2010 werden durch diese Kofinanzierung innovative Projekte zur Kinder- und Jugendförderung in Afrika unterstützt. Die Vorhaben werden in Kooperation mit afrikanischen Migrantenorganisationen durchgeführt und anschließend gemeinsam mit der Jacobs-Stiftung aus- gewertet. Die bereits abgeschlossenen Vorhaben im Rahmen des Pilotprogramms haben gezeigt, dass bei dieser Art der Kooperation Synergieeffekte zwischen Diasporaorgani- sationen und der deutschen Entwicklungszusammenar- beit entstehen (s. Kasten) und die Bevölkerung in den jeweiligen Heimatregionen der Diasporagemeinschaften von dem gemeinsamen Engagement der strategischen Partner profitiert.
Wissen wandert IT-Pool e.V. in Berlin: Berufliche Qualifizierung im IT-Bereich Der in Berlin ansässige Verein “IT-Pool e.V.” engagiert sich im Senegal für die berufliche Qualifizierung von jungen Menschen im IT-Bereich. In St. Louis, der Her- kunftsregion vieler Mitglieder des Vereins, führt „IT- Pool“ Fortbildungen zum Erhalt eines Linux- Administratoren-Zertifikats durch und baut ein auf Open-Source-Technologien basierendes IT-Zentrum auf. So erhält die Bevölkerung der Region Zugang zu Computernutzung, Aus- und Fortbildungen und IT- Dienstleistungen. Der Verein „IT-Pool“ leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen IT- Infrastruktur und Wissensbasis für Open-Source- Technologien im Senegal. Auch bei einem Kooperationsvorhaben zwischen der GTZ und der KfW im Senegal zum Thema „Jugendbe- schäftigungsförderung im städtischen Raum“ möchte sich der Verein „IT-Pool“ beteiligen: Er bietet dem Koo- perationsvorhaben an, EDV-Schulungen zur beschäfti- gungsorientierten Aus- und Weiterbildung durchzufüh- ren. Es fanden bereits weiterführende Gespräche in- nerhalb der Strukturen vor Ort statt. knowledge migrates Das SID-Journal Development „Mi- gration and Development“ (Vol 50.4) und das SID-Human Mobility Project vorgestellt von Angela Zarro, Human Mobility Project - SID International Secretariat 1. Development policy needs to move out of national borders and catch up with reality of trans-national migra- tion: Migration is not new, what is new is that we live in a more interconnected world with more opportunities for movements of people, information and goods. On the other hand we struggle with the reality of diversity and uncertainty that are raising inequalities, increasing inse- curity and violence (both in the North and South). All this again is questioning the capacity of nation states to provide the appropriate responses. 2. Movement of people as an integral feature of globali- zation: The nexus between migration and development needs to be understood through the lens of globalization, mar- ket demands and growing insecurities of nations. Globalization is marked by a growing human mobility although the right of people to move has not been given the same freedom as the circulation of capital, goods and services. 3. Development pathways have failed to take into ac- count migration needs: The nation state is failing to cope with growing global complexities, technology and economic gaps are still very wide, millions of people are on the move challeng- ing concepts of citizenship, social protection and security and the process of integration. 101
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machen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich<br />
über bestehende Angebote von Banken und anderen<br />
Geldtransferinstitutionen zu informieren, sie zu verglei-<br />
chen und sich den günstigsten Anbieter auszuwählen.<br />
Die Entwicklung und Herausgabe der Webseite erfolgt in<br />
enger Kooperation mit der Frankfurt School of Finance &<br />
Management im Rahmen eines Public Private Partner-<br />
ship (PPP). Im Frühsommer 2008 werden weitere 20<br />
Sendekorridore hinzukommen und somit für mehr<br />
Transparenz und Wettbewerb auf dem Remittances-<br />
Markt sorgen, mit dem Ziel, dass die Gebühren für die<br />
Geldtransfers sinken.<br />
Auch im Bereich der Kooperation mit Diasporagemein-<br />
schaften stand zunächst eine bessere Kenntnis der<br />
bereits stattfindenden Aktivitäten der verschiedenen<br />
Migrantenorganisationen im Vordergrund. Die Erstellung<br />
mehrerer Studien zu in Deutschland lebenden Diaspo-<br />
ragemeinschaften und ihren Beiträgen zur Entwicklung<br />
ihrer Herkunftsländer trug dazu bei, Synergieeffekte und<br />
mögliche Kooperationsansätze zwischen der GTZ und<br />
entsprechenden Migrantenvereinen zu identifizieren.<br />
Seit 2004 wurden Studien zu den Diasporagemeinschaf-<br />
ten aus Serbien, Ägypten und Afghanistan sowie Marok-<br />
ko, Senegal, Vietnam und Kamerun angefertigt. Zudem<br />
richtete die GTZ im Mai 2004 eine internationale Konfe-<br />
renz zur Thematik „Kooperation mit der Diaspora“ aus.<br />
Auf der Basis der Ergebnisse aus den Studien und der<br />
Konferenz startete im Frühjahr 2007 das Pilotförderprog-<br />
ramm zur Unterstützung von gemeinnützigen Projekten<br />
von Migranten in ihren Herkunftsländern. Dadurch erhal-<br />
ten Migrantenvereine in Deutschland finanzielle Unters-<br />
tützung und professionelle Beratung bei der Durchfüh-<br />
rung von Vorhaben im Bereich der sozialen Infrastruktur,<br />
wie zum Beispiel dem Aufbau von Schulen oder Kran-<br />
kenhäusern, der Ausrichtung von Fortbildungsprogram-<br />
men oder auch bei der Einkommens- und Beschäfti-<br />
gungsförderung. An vielen Stellen ergeben sich Berüh-<br />
rungspunkte mit Vorhaben der deutschen Entwicklungs-<br />
zusammenarbeit in den jeweiligen Ländern. Bisher wur-<br />
100<br />
knowledge migrates<br />
den Projekte in Afghanistan, Senegal (s. Kasten), Nige-<br />
ria, Guinea, Ruanda, Kamerun, Vietnam und der Türkei<br />
unterstützt.<br />
Das GTZ-Vorhaben arbeitet bei der Diaspora-<br />
Kooperation eng mit anderen Institutionen wie dem<br />
„Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und<br />
Integration des Landes Nordrhein-Westfalen“ (MGFFI),<br />
der „Internationalen Weiterbildung und Entwicklung<br />
gGmbH“ (InWEnt), dem „Centrum für internationale<br />
Migration und Entwicklung“ (CIM), dem „Forum der<br />
Kulturen“ in Stuttgart sowie mit Integrationsbeauftragten<br />
auf kommunaler Ebene zusammen.<br />
Die Auswahl- und Förderkriterien der Migrantenvereine<br />
betreffen einerseits die Art ihres Vorhabens (Wie groß<br />
ist die Schnittmenge mit den jeweiligen Schwerpunkten<br />
der deutschen EZ im jeweiligen Partnerland?) und ande-<br />
rerseits das Engagement und den Organisationsgrad<br />
des Vereins (Erfahrungsschatz, Leistung eines Eigen-<br />
beitrages von mindestens 50 %, Kooperation mit lokalen<br />
Partnern an der Planung und Umsetzung des Projekts).<br />
Einen neuen Förderschwerpunkt innerhalb der Koopera-<br />
tion mit Diasporagemeinschaften stellt die Zusammen-<br />
arbeit mit der Jacobs-Stiftung dar: Von Mai 2008 bis Mai<br />
2010 werden durch diese Kofinanzierung innovative<br />
Projekte zur Kinder- und Jugendförderung in Afrika<br />
unterstützt. Die Vorhaben werden in Kooperation mit<br />
afrikanischen Migrantenorganisationen durchgeführt und<br />
anschließend gemeinsam mit der Jacobs-Stiftung aus-<br />
gewertet.<br />
Die bereits abgeschlossenen Vorhaben im Rahmen des<br />
Pilotprogramms haben gezeigt, dass bei dieser Art der<br />
Kooperation Synergieeffekte zwischen Diasporaorgani-<br />
sationen und der deutschen Entwicklungszusammenar-<br />
beit entstehen (s. Kasten) und die Bevölkerung in den<br />
jeweiligen Heimatregionen der Diasporagemeinschaften<br />
von dem gemeinsamen Engagement der strategischen<br />
Partner profitiert.