Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID
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Wissen wandert<br />
Annex<br />
Das GTZ-Vorhaben „Migration und<br />
Entwicklung“<br />
von Dr. Irina Kausch, Deutsche Gesellschaft für<br />
Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH<br />
Mittlerweile besteht internationaler Konsens darüber,<br />
dass internationale Migration nicht nur Risiken, sondern<br />
auch viele Potenziale mit sich bringt. Sowohl Herkunfts-<br />
länder, als auch Aufnahmeländer und vor allem die<br />
Migranten selbst können von den Wanderungsbewe-<br />
gungen profitieren – sofern die Potenziale genutzt wer-<br />
den. Diesen Triple Win Ansatz verfolgt auch das Vorha-<br />
ben „Migration und Entwicklung“ der Gesellschaft für<br />
Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Das Bera-<br />
tungsvorhaben startete, beauftragt vom Bundesministe-<br />
rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-<br />
lung (BMZ), im Mai 2006 in der GTZ-Zentrale in<br />
Eschborn. Es hat die Entwicklung und Verbreitung von<br />
Konzepten und Instrumenten zum Umgang mit den<br />
entwicklungspolitischen Potenzialen und Risiken von<br />
Migration zum Ziel. Dabei dient das Sektor-vorhaben als<br />
Schnittstelle zwischen Politik, Forschung und Praxis.<br />
Eine der zentralen Aufgaben ist die fachliche Beratung<br />
des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen-<br />
arbeit und Entwicklung. Darüber hinaus geht es um die<br />
Verankerung des Themas Migration innerhalb der GTZ<br />
sowie in anderen deutschen Durchführungsorganisatio-<br />
nen.<br />
Auch die Kooperation mit europäischen Partnern spielt<br />
eine wichtige Rolle. Regelmäßig kommt es zu intensiven<br />
Erfahrungsaustauschen mit anderen Geberländern wie<br />
knowledge migrates<br />
Frankreich, Spanien, Schweden, den Niederlanden, der<br />
Schweiz und Großbritannien. Das Sektorvorhaben be-<br />
leuchtet die unter-schiedlichen Aspekte von Migration<br />
und Entwicklung auf vielen nationalen und internationa-<br />
len Konferenzen und bietet auch selbst Workshops zu<br />
aktuellen Themenfeldern an.<br />
Inhaltlich befasst sich das GTZ-Vorhaben Migration und<br />
Entwicklung vorrangig mit zwei Aufgabengebieten: Zum<br />
einen mit der nachhaltigen Nutzung der Potenziale von<br />
Migration – dazu gehört vor allem die Kooperation mit<br />
Diasporagemeinschaften und der effektivere Umgang<br />
mit den Geldtransfers (Remittances) von Migranten – ,<br />
und zum anderen mit der Minimierung der Risiken von<br />
Migration. Letzteres beinhaltet die Verminderung von<br />
irregulärer Migration und die Entwicklung von Lösungs-<br />
ansätzen angesichts der Herausforderungen des Brain<br />
Drain bzw. Care Drain. Die Abwanderung von Fachkräf-<br />
ten betrifft insbesondere den Bildungs- und Gesund-<br />
heitsbereich und stellt einen großen Verlust für die meis-<br />
ten Entwicklungsländer dar. Bei der Entwicklung von<br />
Lösungsansätzen setzt das GTZ-Vorhaben vor allem auf<br />
das Potenzial des Brain Gain: Dem Gewinn für die Her-<br />
kunftsländer bei einer Rückkehr der Fachkräfte in ihre<br />
Heimatländer. Insbesondere das Konzept der „Zirkulä-<br />
ren Migration“ kann dazu führen, dass Migranten ihr im<br />
Ausland gewonnenes Know-how an ihre Herkunftslän-<br />
der weitergeben können.<br />
In den Aufgabenbereichen Remittances und Diaspora-<br />
Kooperation wurden zunächst umfassende Studien<br />
erstellt, um sich der Thematik zu nähern. Zum Thema<br />
Remittances erschien eine Broschüre über die Überwei-<br />
sungen von in Deutschland lebenden Migranten in fünf<br />
ausgewählte Länder. Parallel dazu wurde eine Websei-<br />
te mit Informationen über Anbieter, Kosten und Dauer<br />
von Überweisungen in zunächst 6 Sendekorridore ent-<br />
wickelt und Ende 2007 offiziell etabliert. Diese verbrau-<br />
cherorientierte Webseite (www.geldtransfair.de) hat zum<br />
Ziel, Konditionen für Geldtransfers von Migranten aus<br />
Deutschland in ihre Herkunftsländer transparenter zu<br />
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